Internationalmedia Testbericht

IM Internationalmedia ist die Aktie einer bisher überaus bemerkenswerten Erfolgsstory aus München.

Es gibt also durchaus Solideres, als Kirch-Media oder EM-TV aber unter deren langen Schatten getäuschter Anleger und überzogener Zielsetzungen leidet wohl die ganze Branche.

Als IM Internationalmedia am 18. Mai 1999 mit einem Kurs von rund 32 Euro an den Neuen Markt ging und im September 1999 mit 55 Euro eine rasante Kursentwicklung hingelegt hatte, knirschte es bei der Kursentwicklung, als im November 1999 die sonst alljährliche Jahresendrallye ausblieb. 39 Euro, 21 Euro, 26 Euro, 15 Euro und nun unter 5 Euro pro Aktie ist die traurige Bilanz, die so garnicht die Erfolge wiederspiegelt, die Internationalmedia tatsächlich verzeichnen kann.

Sicher ist die Änderung der Bilanzierungsvorschriften zum Jahreswechsel ein schwacher Grund dafür, dass das, was bisher als Gewinn ausgewiesen werden konnte, heute so nicht mehr darstellbar ist. Tatsache ist jedoch, dass Internationalmedia bisher alle Ankündigungen erfüllt hat, die erklärten Ziele erreicht hat und eventuelle Risiken, wie den Zusammenschluss mit Spyglass lieber unterlassen hat.

In der Tat sind erhebliche Aktienpakete von Internationalmedia in Hände geraten, die am Markt eigene gleichgelagerte Interessen verfolgen. Die darauf folgende Attacke nach dem Murdoc Muster, die Papiere in der Bilanz erst einmal abzuwerten und damit einen Kurssturz auszulösen sparen nicht nur Steuern beim kölner Finanzamt sondern dienen auch zu einer Besserpositionierung der eigenen schlecht bewerteten Aktien. Man muss hierbei nur aufpassen, dass die eigene Bank des Angreifers zu einer Neubewertung der Kreditwürdigkeit kommt.

Internationalmedia hat im Gegensatz dazu nämlich geradezu hervorragende Vitaldaten. Das KGV stimmt, der Gewinn pro Aktie stimmt, der Cashflow pro Aktie stimmt und die Gewinne nach Goddwillabschreibungen stimmen auch. Das einzige was nicht stimmt, ist ein dem angemessener Kurs. Bei alle dem werde ich allerdings das Gefühl nicht los, dass das Münchner Analystenhaus, dass mit einer überraschenden Abwertung des Papier auf sell ein ganz bestímmtes Ziel vor Augen hatte. Inzwischen sind wir hier nämlich auf hold und hat warscheinlich demnächst vor, die Bewertung wieder eine Stufe hoch zu setzen. Wohl dem, der diese Kursmanipulation- und nicht anders empfinde ich diesen Vorgang - durch günstigen Einkauf eines soliden Papiers genutzt hat bzw. noch nutzt.