Jabra BT200 Testbericht

Ein hübsches Teil, dieses drahtlose Headset für Handys. das dachte ich mir auch, als ich meine Handy kaufte und der Kundenberater mir dieses und zwei anderer (u.a. von Nokia) präsentierte. Mein schwacher Protest, na ja, drahtlos ist doch irgendwie bedenklich, Funk am Kopf, ich weiss nicht, aber er meinte, alles kein Problem und da, wie ich zugeben muss, ich in meiner Urteilskraft etwas getrübt war durch einen anstrengenden Handykauf und entnervende Wartezeit bis der Kundenberater endlich Zeit hatte, kaufte ich es. Zumal ich gerade 100.- Euro gespart hatte, da der Verkäufer mich vom teuren Nokia 6820 zum Sony Eriksson T630 beriet, was ich ihm hoch anrechne.
So entschied ich mich also, für 69.- Euro das Jabra BT200 zu erstehen. Es funktioniert mit Bluetooth, eine Technologie, die mich im Grunde begeistert.

Das Headset mit dem Handy zu \"paaren\" wie das der Hersteller nennt, also die beiden sozusagen miteinander bekannt zu machen, war sehr leicht mittels der Bedienungsanleitung. Vorraussetzung ist natürlich, das Handy verfügt auch über eine Bluetooth-Schnittstelle (Port), das haben aber meines Wissens alle neueren Modelle und mein Neues natürlich auch.

Das Headset am Ohr zu \"montieren\" gestaltete sich etwas umständlich, es ist dann doch, gemessen an MEINEM Ohr, etwas klobrig, man klemmt sich das über das Ohr, dreht den blauen Stöpsel in die richtige Richtung und steckt denselben dann ins Ohr. Das andere Ende ist das Mikrofon, welches sich dann an der Backe befindet. Wenn der Bluetooth-Port meines Handys aktiviert ist (was ich softwareseitig am Handy einstelle) und das Headset an ist, und ich jemanden anrufe, nimmt automatisch das Headset ab. So weit so gut, dasselbe passiert natürlich, wenn mich jemand auf dem Handy anruft und das Headset an ist. Da die beiden Geräte mit einem Code gepaart wurden, können sie auch nicht durcheinanderkommen mit anderen Bluetooth-Schnittstellen, welche sich in Reichweite befinden.

Das hat auch alles bis hierhin wunderbar geklappt. ABER... ich bin derart unzufrieden, dass ich es wieder loswerden möchte, weshalb, erläutere ich gleich:

Zum einen ist mir die Tatsache, ein funkendes Gerät direkt am Kopf zu haben, eher unangenehm, obwohl ich nicht genau weiss, ob es denn nun schadet oder nicht. Auf der anderen Seite ist sicher mein schnurloses Telefon zuhause X-mal ungesunder punkto Strahlen als dieses Bluetooth-Teil, dennoch, ich hätte eines mit Kabel nehmen sollen.

Zum anderen hatte ich es benutzt, draussen unterwegs beim spazieren, es war sehr hell. Ich konnte nicht mehr erkennen, ob das Headset nun an ist oder nicht, eine ganz kleine hellblaue Leuchtdiode blinkt alle 3 Sekunden, wenn das Headset standby ist, das habe ich nicht mehr gesehen. Da der Knopf fürs Ein- und Ausschalten derselbe ist, konnte ich auch nicht einmal ahnen, ob es ein oder aus ist. Ich wollte das Handy ohne das Headset benutzen, da ich aber nicht sah, ob ich es ausgeschaltet hatte, probierte ich hin und her und machte denjenigen verrückt, den ich immer wieder versuchte anzurufen.

Am Ende resultierte dann aus dem ganzen Minidesaster, dass ich beim Handy Bluetooth erstmal abschaltete, und das Headset einige Stunden später, weil es doch nicht abgeschaltet war, mittlerweile einen leeren Akku hatte.

Jetzt könnte man natürlich anmerken, dass ich einfach zu doof für diese Art von technischer Errungenschaft bin, das macht mir überhaupt nichts aus, für mich ist es unpraktisch und kompliziert zu handhaben. Ich kann auch nicht mal eben das Headset aufsetzen, wenn das Handy klingelt, es würde zu lange dauern, bis ich es über das Ohr geklemmt habe.

Das Jabra BT200 funktioniert gemäss Hersteller bis auf 10 Meter Entfernung.

Es hat einen Lautstärkenregler direkt am Gerät (siehe auch Bild oben) das übers Ohr gehängt wird, sehr unpraktisch, da man es einerseits nicht sieht und andererseits beim hantieren Gefahr läuft, dass einem das Headset einfach vom Ohr rutscht. Besser wäre gewesen, anstatt ein Regler bei dem man entweder rechts oder links drückt, ein leicht zu handhabender Schieberegler. Für Ein- und Ausschalten hätte sich angeboten, dies auf 2 Knöpfe zu verteilen (statt auf einen). Die Anzeige, ob es an ist oder das Paaren geklappt hat, unterscheidet sich nur in den Intervallen des Blinkens der einen Leuchtdiode und auch noch in derselben Farbe, besser wäre es, die Farben wären unterschiedlich, je nach Status des Gerätes.

Mitgeliefert werden ein Ladegrät plus Ladeschale (um den Akku aufzuladen), ausserdem insgesammt vier Minigel, das sind die blauen Dinger, die man sich ins Ohr steckt. Diese sind übrigens ziemlich angenhem am Ohr und halten auch sehr gut.
Dann noch ein Handbuch, das doch sehr verständlich ist und mittels vieler schematischer Abbildungen alles nachvollziehbar erklärt.
Standby-Zeit sei 100 Stunden, sagt der Hersteller, ich kann das weder dementieren noch bestätigen.
Die Sprachqualität erwies sich als durchschnittlich, man bedenke, wenn der Wind etwas stärker weht, rauscht es auf der Gegenseite.

Das Jabra BT200 ist mit fast allen Bluetoothfähigen Handys kompatibel, sagt der Hersteller. Die 2 Jahre Garantie sind ja mittlerweile Standard in Deutschland.

Resumée:

Ich komme damit aus den genannten Gründen nicht ohne meine Nerven zu strapazieren zurecht, und das macht dann keinen Spass. Ergo werde ich mich nach einem Ersatz mit Kabel umsehen, da bin ich natürlich in der Auswahl ungleich eingeschränkt, weil da dann wirklich nur wenige passen, schon alleine deswegen, weil jeder Handyhersteller glaubt, eine eigen, individuelle Schnittstelle erfinden zu müssen. Aber es wird sich etwas finden, oder ich aktiviere die Freisprecheinrichtung beim T630, mal sehen, wie das funktioniert. Das Jabra BT200 werde ich entweder umtauschen (wenn sie es machen im Shop, da bin ich auf deren Kulanz angewiesen) oder ich verkaufe es.
Bei einem Headset mit Kabel habe ich keinen Akku im Gerät, somit ist es auch wieder etwas leichter, ich habe immer Energie und wenn ich es nicht benutzen will, ziehe ich einfach den Stecker raus.

Empfehlen kann ich das Jabra BT200 leider nicht. mein Nachbar hatte schon Interesse angemeldet, aber ich habe ihm abgeraten, und als er hörte, was ich für Probleme damit hatte, wollte er davon nichts mehr wissen.

Für mich war das ein klassischer Fehlkauf.

(Mittlerweile habe ich das Haedset bei ebay wieder verkauft)