Jabra BT250 Testbericht

Eigentlich hatte ich ja mit meinem neuen Nokia 6230i schon eine Kabelfreisprecheinrichtung im Paket erworben, doch dieses ganze Kabelgewirr ging mir immer wieder auf die Nerven. So griff ich dann doch wieder auf mein altes Jabra BT200 Bluetooth Headset zurück. Doch nach einigen Monaten im Betrieb mit dem neuen Handy, stellten sich Verbindungsprobleme ein, die darin mündeten, dass das BT200 seinen Geist aufgab. Meine Vermutung war, dass ein Kabel in der Verbindung vom Ohrhörer zum Hauptteil des Gerätes gebrochen war. Aber da ich in den letzten 2 ½ Jahren sehr gute Erfahrungen mit dem Produkt gemacht hatte, machte ich mich auf die Suche nach einem geeigneten Nachfolger für mein BT200.

--- Wie alles begann .... ---
Über das Internet habe ich dann herausgefunden, dass Jabra in der Zwischenzeit einige Nachfolgerprodukte für mein altes BT200 herausgebracht hatte. Dabei ist das BT250v eines der aktuellen Produkte, in der Tradition des alten BT200 entwickelt wurden. Über einige Preisvergleichsseiten konnte ich dann auch einen Anbieter finden, der das Jabra BT250v für knapp 44,- Euro anbot.

Nach ein paar Tagen hielt ich dann das in eine Plastikverpackung eingeschweißte Gerät in meinen Händen. Neben dem eigentlichen Headset wird noch eine Ladestation für das Headset, der Netzadapter, ein Gürtelclip sowie zwei Mini-Gels. Das Headset ist mit 23 Gramm federleicht und besticht durch eine ergonomische Form. Es sieht durch den Hörkanal aus, wie ein zu groß geratenes Hörgerät, ohne jedoch dabei hässlich zu wirken. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger ist das ganze Headset in schwarz gehalten, was das Headset unauffälliger beim Tragen erscheinen lässt. Und die Minigels, die beim BT200 noch blau waren, sind jetzt einfach klar gehalten. Dieses wird leicht in den Gehörgang geschoben, und der Bügel wird dann hinter das Ohr geklemmt. Am anderen Ende des Gerätes befindet sich dann noch das Mikrophon zum Sprechen.

--- Die Paarung und der Einsatz in Praxis ---
Vor der ersten Inbetriebnahme haben die Götter jedoch das Aufladen des Akkus gesetzt. Also erst einmal die Ladestation mit dem Netzteil verbunden und dann das Headset hineingeschoben. Die Ladestation sieht aus wie ein kleiner runder Kreis, und erfüllt in Verbindung mit dem Gürtelclip auch noch eine weitere Funktion. Hakt man den Gürtelclip ein, kann man das Headset, wenn man es nicht braucht, am Körper tragen. Nach ca. 2 Stunden ist der Ladevorgang beendet, und man kann das Headset zum ersten Male benutzen.

Hierzu ist es jedoch notwendig das man das Bluetooth-Headset mit seinem Mobiltelefon - und bitte jetzt nicht lachen - paart! So steht es auf jeden Fall in der Betriebsanleitung von Jabra. Hierzu wird dem Handy die Identität der Freisprecheinrichtung mitgeteilt. Dies geschieht folgendermaßen: Am Headset befinden sich 2 Wippschalter. Einer dient zur Regulierung der Lautstärke der Freisprecheinrichtung, und der andere ist die Multifunktionstaste. Über die Multifunktionstaste bringt man das Headset in den Konfigurationsmodus, indem man diesen Schalter 8 Sekunden lang gedrückt hält. Zur Kontrolle leuchtet dann am Headset ein kleines blaues LED auf. Nun bringt man das Headset in die Nähe des Mobiltelefons, und wenn die Bluetooth-Option eingeschaltet ist, erkennt das Handy das Gerät. Zur Bestätigung der Geräteerkennung gibt man noch kurz als Schlüsselcode 0000 ein, und schon ist das Gerät einsatzbereit. Dies erkennt man daran, dass das blaue LED am Head-Set jetzt ca. alle 3 Sekunden blinkt. Über die Multifunktionstaste wird das Head-Set auch ein- und ausgeschaltet.

Doch wie verhält sich die Freisprecheinrichtung im täglichen Alltag: Beim ersten Benutzen meines neuen Headsets stelle ich erst mal nichts Neues fest, da ich immer die Anrufe getätigt habe. Doch der erste Anruf, den ich entgegennahm versetzte mich in Erstaunen: Das Headset verfügt über einen Vibrationsalarm, d.h. es fängt plötzlich hinter Deinem Ohr an zu vibrieren. Und wenn man das lange genug übt, kann man vielleicht sogar mit den Ohren wackeln. Der Vibrationsalarm lässt sich allerdings auch ausschalten, wenn man sich dadurch gestört fühlt: Einfach beim nächsten Einschalten nicht nur die Multifunktionstaste drücken, sondern auch gleichzeitig den Wippschalter für die Lautstärke gedrückt halten.

Anrufe über die Freisprecheinrichtung zu tätigen, ist relativ einfach. Entweder man wählt direkt am Handy die Nummer des Teilnehmers und die Freisprecheinrichtung schaltet sich dann automatisch dazu. Oder man nutzt, falls das Mobiltelefon die Funktion unterstützt, die Sprachwahl. Hierzu drückt man die Multifunktionstaste am Head-Set, die beim Tragen hinter dem Ohr sitzt. Dann hört man nach kurzer Zeit ein Beepen, und man kann über das Headset per Sprache einen Teilnehmer anwählen. Hierzu ist es jedoch notwendig, dass man vorher das Handy mit der Sprachwahl programmiert.

Natürlich war diese Funktion beim ersten Mal etwas ungewöhnlich, denn wer ist es denn schon gewohnt, sich hinter dem Ohr zu drücken. Es erinnerte mich irgendwie an irgendwelche Science-Fiction-Filme, wo man den Roboter mittels eines Knopfes hinter dem Ohr den Saft abdrehen konnte. Ich bevorzuge es, die Gespräche über das Handy direkt anzunehmen und auch wieder zu beenden.

Anrufe entgegennehmen mit dem Headset funktioniert auf die gleiche Art und Weise. Wird man angerufen, so klingelt es neben dem Telefon auch im Headset. Entweder nimmt man das Gespräch dann über die Multifunktionstaste oder direkt am Telefon an. Genauso verhält es sich mit dem Beenden eines Gespräches. Für den Fall, dass das Telefon auch zwei gleichzeitige Gespräche erlaubt, d.h. Wechsel zwischen zwei aktiven Gesprächen, unterstützt das Jabra BT250v auch diese Funktion. Der Wechsel zwischen den Gesprächen erfolgt dann analog wie gehabt entweder über das Telefon oder über die Multifunktionstaste.

Das Headset verfügt über einen guten Tragekomfort. Aufgrund seines geringes Gewichtes von 23 Gramm stört es selbst bei längerem Tragen nicht. Man gewinnt durch die drahtlose Übertragung auch an Freiheit. Denn früher war mein Headset mit einem Kabel immer direkt mit dem Handy verbunden, sodass ich es immer in der Nähe von dem Ort, wo ich telefonieren will, haben muss. Aufgrund der Reichweite von ca. 10 Metern hat man plötzlich völlig neue Freiheiten und muss das Mobilteil nicht immer mit herumschleppen. Leider kündigt das Headset nicht an, wenn man den Empfangsbereich verlässt oder an dessen Grenze stößt. Das Gespräch reißt dann einfach ab bzw. wird an das Handy zurückgegeben.

Das Headset verfügt über eine Stand-By-Zeit von 200 Stunden und eine Sprechzeit von ca. 7 Stunden. Verglichen mit den Leistungen der seines Vorgängers hat sich die Leistungskraft sehr stark verbessert, so daß man auch mehrere längere Gespräche während einer Autofahrt führen kann, ohne über den Akku nachzudenken. Ein Ende der Akkuleistung wird rechtzeitig durch ein dreifaches Piepen im Headset angekündigt. Dann muss man wieder zwei Stunden investieren, um den Akku aufzuladen.

---- Daten, Daten und was tun, wenn gar nix mehr funktioniert ---

Gewicht: 23g
Bluetooth-Version: 1.1
Reichweite: 10m
Sprechzeit: Bis zu 7 Stunden
Standby-Zeit: Bis zu 240 Stunden
Maße Headset: 1,27 x 6,03 x 10,16 cm

Falls es mal zu Problemen kommt, bietet Jabra unter http://www.jabra.com/JabraCMS/EM/DE/MainMenu/Support/ einige Produktinformation und Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um das Produkt. Wem jedoch hier nicht geholfen werden kann, der kann persönlichen Kontakt unter 0800 1826756 mit Jabra in Deutschland aufnehmen. Löblich ist hier, dass es sich hier um eine kostenlose Rufnummer handelt. Dies ist sicherlich langsam die Ausnahme.

--- Mein Fazit ---
Für mich hat sich die Investition in das Bluetooth Headset Jabra BT250v vollends gelohnt. Das Gerät ist einwandfrei verarbeitet und versieht seinen Dienst zuverlässig. Durch die drahtlose Kommunikation mit dem Mobiltelefon gewinnt man beim Telefonieren eine neue Bewegungsfreiheit, wo man in der Vergangenheit durch ein Kabel behindert wurde. Gerade die erhöhte Kapazität des Akkus gibt einem ein höhere Maß an Flexibilität als ich es vorher kannte.

Die Empfangs- und Sprachqualität ist einwandfrei. Wenn man ein Gespräch mit dem Headset führt, kann man in gewöhnlicher Lautstärke mit seinem Partner telefonieren. Sollte es jedoch vertraulicher am Telefon zugehen, dann muss man jedoch vom Headset wieder auf das Telefon umschalten, was einfach durch Ausschalten des Headsets möglich ist.

Die Bedienungsanleitung ist sehr umfangreich, aber dennoch leicht verständlich. Kritisch ist einfach der Prozess, in dem das Head-Set mit dem Telefon gepaart wird. Funktioniert dies nicht, muss man das Handbuch konsultieren.

Negativ für mich ist derzeit nur die Verbindung der Mini-Gels mit dem Head-Set. Diese ist etwas lockerer, so dass man aufpassen muss, dass man das Gel nicht unbeabsichtig abzieht und verliert. Durch die Konstruktion des Head-Sets mit Mini-Gels, die im Gehörgang liegen, kommt es mit der Zeit vor, dass sich Ohrenschmalz ablagert. Doch die Mini-Gels kann man vom Head-Set abziehen, und unter kaltem Wasser waschen. Gut trocknen und dann wieder auf das Headset stecken.

Viel Spaß beim Lesen, Kommentieren und Bewerten wünscht Euch
Tom