Jacobs Cappuccino Testbericht

Jacobs-cappuccino
ab 14,54
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Summe aller Bewertungen
  • Geschmack:  gut
  • Duft:  sehr angenehm
  • Verträglichkeit:  sehr gut

Erfahrungsbericht von anya66

Wassersuppe in der Kaffeetasse

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Neulich, beim Real. anyas Krüger-Cappuccino-Vorräte gingen zur Neige, weshalb sie sich auf den beschwerlichen Weg machte, vorbei an Müttern mit schreienden Kindern, etwas größeren Kindern auf Kick-boards, Rentnern mit Spazierstöcken und dicken Kleingeldbeuteln, Arbeitslosen mit übervollen, schief im Weg stehenden Einkaufswagen und sonst allen möglichen Menschen, die dringend in der Mittagszeit die Supermarktkassen verstopfen müssen, um das Schrankfach wieder aufzufüllen.

Dank der Teuro-Umstellung ist der 500-g-Eimer Krüger-Cappuccino ja inzwischen nicht mehr überall unter der 7-DM-Schallgrenze zu haben, auch im Real kostet er 3,59 Euro. Naja, gut, das sind drei, vier Pfennig mehr als vorher, und Payback-Punkte gibt es hier ja auch noch gratis dazu ...

anya lud also einige Dosen der Köstlichkeiten (weiß und Schoko, schön gemischt) in ihren Korb und guckte noch ein bißchen plöt in der Gegend herum (wer anya kennt, weiß, daß sie das ganz gut kann !) und entdeckte ein Sonderangebot: Jacobs Family Cappuccino mit feiner Schokonote, für grade mal 3,39 Euro ... das sind 20 Cent, sprich 40 Pfennig, sprich, falls er schmecken sollte und sie mehr davon braucht, ein ganz guter Unterschied zu anyas Lieblingskrüger ...

Jacobs und Kraft, das sind Namen, die in anyas Ohren eigentlich immer einen guten Klang hatten. Jacobs Krönung, Philadelphia, Miracel Whip, Kraft Ketchup (das zwar nicht anya, aber ihr Kuschelbär bevorzugt verwendet) sind eigentlich alles leckere Sachen ... deshalb dachte anya sich, daß ein Test doch wohl nichts schaden könne, noch dazu bei diesem Sonderangebot. Sie hätte vielleicht mal eher an den weniger schmackhaften Reis von reis-fit denken sollen, der ja auch zur Kraft-Foods Produktpalette gehört ...

Eine der 500-g-Büchsen, etwas schlanker als die gewohnten Krüger-Dosen (deshalb aber auch noch nicht so richtig griffig da zu dick für anyas Spielzeughände), landete also ebenfalls im Korb.

Und als die nächste Krügerdose ihren leeren Boden zeigte, wurde eben Jacobs aufgerissen. Bis dahin war das ja noch alles das gleiche. Das Pulver, das sich schamlos anyas Blicken enthüllte, war etwas feiner, pudriger als bei der Konkurrenz. Der Geruch war etwas anders, zwar schokoladig, aber nicht ganz so intensiv. Die Dosierung sollte laut Aufschrift die gleiche sein wie bei allen diesen Produkten: in eine Tasse 3-4 Kaffeelöffel davon geben, mit heißem, nicht mehr kochendem Wasser aufgießen.

Nachdem die Hallo-Wach-Tasse von anya ein etwas größeres Volumen besitzt als eine normale 08-15-Tasse, gab sie eben die für andere Cappuccinos normale Dosis von 7 Löffeln hinein und das Wasser in der richtigen Temperatur dazu ...

Schnuppernderweis stellte sie erst einmal fest: Der riecht zwar irgendwie ein bißchen nach Kaffee, auch ein bißchen nach Schoki, aber so der Hit wie bei Krüger ... nein.

Beim Rühren sieht der auch etwas dünn aus. Wie Kaffee, in den man Magermilch und irgendwas süßes geschüttet hat. Die Schokolade ist nur dadurch erkennbar, daß die Brühe etwas dunkler ist als bei Kaffee alleine.

Und beim Geschmackstest zieht anya endgültig die Nase kraus: kein intensiver Geschmack, kein volles Verwöhnaroma, absolut nichts, was sie Freunden zum Kaffeeklatsch zumuten würde. Sächsischer Bliemchengaffee wäre wahrscheinlich noch Gold dagegen, da sieht man wenigstens noch, was drin ist. Genießen kann sie das Zeug aber nicht.

Auch die weiteren Tests beweisen, daß selbst mit einer Überdosis an Pulver (9 Löffel auf die 0,25-l-Tasse) nichts gewonnen wird. Der Geschmack bleibt flach, die Wassersuppe wird nicht dicker, nicht besser.

Das ist nicht so unbedingt das, was anya mag. Gerade der intensive Schoko-Geschmack und das feine Kaffee-Aroma von anderen Schoko-Cappuccino-Sorten (und zwar nicht nur Krüger!) ist es, was eine ansonsten passionierte Tee-Trinkerin zum Cappuccino-Fan mutieren ließ.

Eine direkte Vergleichslesung zwischen anyas geliebtem Krüger- und dem jetzt und zukünftig verschmähten Jacobs Family Cappuccino ergibt: Wo bei Krüger an zweiter Stelle nach Zucker immerhin schon das Magermilchpulver steht, liest sie bei Jacobs erstmal Glucosesirup.
Anschließend folgen in trauter Gemeinschaft gehärtetes Pflanzenfett, löslicher Bohnenkaffee (8%), Kakao, Milcheiweiß, Magermilchpulver, Stabilisatoren (E340, E339), Aroma, Emulgator (E471) und Trenn-mittel (E341).
Bei Krüger folgt erst NACH dem Magermilchpulver der Glucosesirup, löslicher Bohnenkaffee (9%), stark entöltes Kakaopulver (5%), pflanzliches Öl gehärtet, Stabilisator E339, Salz und Aroma.

Der aufmerksame Leser entdeckt (mit der Information im Hinterkopf, daß nach deutschem Recht die Zutaten in der Reihenfolge ihres Mengenanteils, das meiste zuerst, auftauchen), daß bei Jacobs mehr als 8% Pflanzenfett enthalten sind, mehr noch als Kaffee.

anya meint ja, daß das eine Prozent Unterschied an Kaffeegehalt nicht so viel an Geschmack ausmachen können, aber der Selbsttest beweist ja, daß vielleicht doch der Magermilchpulvergehalt entscheidend zum Wohlgefallen des Cappuccinotrinkers beiträgt. Auch, daß im Jacobs mehr Stabilisatoren als Aroma für den Geschmack sorgen, gibt ihr zu denken.

Als Fazit bleibt nur noch: Leute, hört auf den Mike mit der langen Nase und auf anya. Und da der Mike in der Werbung das nicht sagen darf, macht das eben die anya: Laßt die Finger von Jacobs Family mit der feinen Schokonote, bleibt bei Krüger. Der von Jacobs ist die paar Pfennige (bzw. jetzt ja Cents, an die sich anya bis heute noch nicht gewöhnen konnte), die man am Preis spart, nicht wert.

Was anya jetzt mit der angebrochenen Pfunds-Dose macht? Nachdem sie bei einem bekannten Online-Auktionshaus wahrscheinlich keine Tasse Cappuccino mehr dafür bekommen würde, muß sie sie wohl oder übel selber trinken. Weil ... diese Wassersuppe Gästen anzubieten, das wird sie ihnen nicht antun.

Ab und zu wird sie wahrscheinlich sehnsüchtig zur Krüger-Dose schielen, die sie aber, des feinen Aromas wegen, nicht aufmachen wird, bevor die plöte Jacobs-Büchse endlich alle ist, nicht aufpopeln wird. Und wird in die Hallo-Wach-Tasse noch ein, zwei Löffel mehr von dem dünnen Pulver schütten, in der Hoffnung, daß das Zeugs schneller alle wird und vielleicht doch mal halbwegs so schmeckt, wie Schococcino schmecken soll ...

*schüttel*


(c) anya66


(P.S. das war aber jetzt mal eine kurze Meinung, was? Dem geschmacklosen Zeugs halt angemessen ...)

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