Jacobs Krönung gemahlen Testbericht

Wer kennt das nicht? Bis spät in die Nacht arbeiten und dann morgens natürlich nicht aus den Federn kommen. Das tägliche Studentenleben also. Auf die Sprünge hilft mir hier immer eine schöne große Tasse Kaffee, am besten schwarz und schön stark. Dabei setze ich vor allem auf die Namen Jakobs, Dallmayer und in Notlagen auch mal Onko.

Nun gab es in der letzten Woche den Super Gau, der Kaffee war alle. Oh Schreck, was nun, aber nein, da war doch noch dieses Päckchen, was ich von meinen netten Nachbarn erhalten hatte.

Wenig später war’s dann auch gefunden, eine rote Packung, wie immer mit 500 Gramm gefüllt, auf der zwei Tassen frischen Kaffees abgebildet sind und der Name „Krönung free“. Erschrecken – koffeinfreier Kaffee? Ja schmeckt denn das, oder viel wichtiger, hilft er auch?

Das Schönste ist ja in meinen Augen immer das Öffnen einer neuen Packung, dieser herrliche Duft von frischem Kaffee, eigentlich komisch, daß es so viele gibt, die an Klebstofftüten schnüffeln, Kaffee duftet doch viel besser.
Dieser Moment, wenn man die Silberfolie aufreißt, das Vakuum entweicht und dieser himmlische Duft freigesetzt wird. Für meine Nase war zumindest hier noch kein Geruchsunterschied feststellbar. Die Hoffnung auf einen schönen Morgenkaffee lebte auf. Damit das Aroma auch noch ein Weilchen erhalten bleibt, fülle ich die Packung immer gleich in gut verschließbare Dose um.

Den Duft noch in der Nase, aber immer noch recht müde, machte ich mich nun ans Kaffeekochen. Wer dafür nähere Hinweise benötigt, bitte unter der Kategorie Tips und Tricks zum Kaffekochen nachschlagen *g*.
Wenig später machte mir die Kaffeemaschine mittels lauter Geräusche unmißverständlich klar, daß sie nun fertig wäre. Also Becher raus, eingegossen, rein farblich kein Unterschied festgestellt, rein dufttechnisch vermißte ich ein wenig den typischen Kaffeeduft (die Hoffnung trübte sich ein wenig), angesetzt und...

Oh Schreck, was ist das denn? Der schmeckte ja wie aufgegossene Turnschuhe. Hatte ich nur einen halben Löffel pro Tasse genommen? Nein, so müde konnte ich unmöglich gewesen sein. Von Aroma keine Spur. Da half nur noch eins, eine kräftige Portion Zucker rein, ein wenig Milch und runter damit, kalter Kaffee ist auch nicht ekliger, kann ich nur sagen. Was hatte Jakobs nur mit meinem Lieblings Wachtrunk gemacht? Und das alles am frühen Morgen – am liebsten hätte ich mich gleich wieder hingelegt.

Ich kann euch leider nicht sagen, wie das Entkoffeinieren funktioniert, aber das ist hier fraglos gelungen, dummer Weise ging dabei auch Aroma und Geschmack mit flöten. Der einzige Trost für mich war, daß ich dieses Zeug nicht auch noch für teures Geld gekauft hatte. Wenn ich im Supermarkt richtig geschaut habe, muß man dafür immerhin so um die 3,50€ auf die Ladentheke legen. Dafür kann ich auch schon einen „richtigen“ Kaffe bekommen.

Sicher gibt es Menschen, die auf Produkte dieser Art angewiesen sind, die aus gesundheitlichen Gründen auf den Konsum von Koffein verzichten müssen. In diesem Sinne ist es natürlich schön, das die Möglichkeit für den Verzehr dieser „entschärften“ Variante besteht. Ich allerdings und alle anderen, die sich den Morgen auch erst einmal „schön“ trinken müssen, ist diese Kaffeesorte nichts. Dann lieber ein Glas Milch.

Diese Überlegung bewog mich dann auch dazu, diesem Produkt noch einen zweiten Stern zu geben, aus Sicht eines dementsprechend Betroffenen mag das vielleicht zu wenig sein, aber ich kann schließlich nur von mir ausgehen. Und mir kommt’s auf keinen Fall wieder ins Haus, außer mir will wieder jemand etwas „Gutes“ tun und schenkt mir wieder so ein Päckchen, eine grausige Vorstellung.

So, Prost, ich geh jetzt ein Käffchen schlürfen... Einen schönen, hoffentlich wachen Tag noch, euer Marcel alias SkyMcK