Jagged Little Pill - Alanis Morissette Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
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Summe aller Bewertungen
- Cover-Design:
- Klangqualität:
Erfahrungsbericht von Anonym114
Die kleinen Ironien des Lebens ...
Pro:
Ironic, You Live, Head over Feet, Perfect
Kontra:
nicht alle Lieder sind klasse, manchmal ist sie etwas zu direkt
Empfehlung:
Ja
... sie waren es, die mich auf Alanis Morissette aufmerksam gemacht haben. Denn sie ist die Frau, die Ironic gesungen hat. Auch das Video war sehr markant. Alanis unterwegs im Auto? Unterwegs im Auto? Markant? Ja, denn es war nicht eine, es waren nicht zwei oder drei Alanis Morissettes im Wagen unterwegs: Nein, gleich vier von ihr, singend, fahrend, den Kopf aus dem Fenster hängend ... Doch das Video war es nicht, was es mir angetan hatte, es war der Text von Ironic ... Und nachdem ich mir den genauer zu Gemüte geführt hatte, ging es ab in eine CD-Abteilung, um die ganze Scheibe durchzuhören und dort auch noch auf einige andere interessante Stücke zu treffen. Inzwischen steht die auf der CD namens Jagged Little Pill bei mir im Regal. Und nachdem die Lieder neulich quasi als Soundtrack eines Films gedient haben, war es an der Zeit, diese Alanis mal wieder hervor zu holen.
JAGGED LITTLE PILL:
Auch wenn ich Englisch studiert habe, so war mir auf den ersten Blick nur der zweite Teil des Titels bekannt, zumindest in einem Sinn: Little Pill = kleine Tablette. Doch der ganze Ausdruck hat dann doch eine etwas andere Bedeutung, die schon sehr typisch für Alanis Morissette ist: Denn Pill heißt auch sowas wie Brechmittel, insgesamt könnte etwas wie Verdammter kleiner Scheißkerl dabei heraus kommen.
DAS COVER ...
ist für mich beim Kauf einer CD eigentlich eher zweitrangig. Ich achte zwar darauf, dass die Plastikülle möglichst unzerkratzt ist, aber der Rest hat keinen Auswirkungen darauf, ob ich mir eine der Silberscheiben hole. Im Fall von Jagged Littel Pill dominieren zwei Gesichter der Alanis Morissette das Bild. Vorne und recht dominant links ist ein nach oben gewandtes Gesicht mit rot geschminkten Lippen, die Haare kann man nicht erkennen. Alanis Nummer zwei wirkt vor allem grünlich mit einem leichten Blaustich, guckt zur Seite. Der Name der Sängerin steht mittig, ebenfalls in grün, mit großem Alanis und kleinem Morissette.
DAS BOOKLET:
Hier drin hat man dann alle Liedtexte. Und das ist auch gut so, denn charakteristisch für Alanis Morissette ist, dass sie sehr direkt in ihren Songs ist. Das Innere des Booklets wirkt außergewöhnlich schlicht, die Texte sind wie mit einer Schreibmaschine getippt. Jedes Lied ist auf einer Seite zu finden, unten kann man dann noch erfahren, welche Musiker am jeweiligen Song beteiligt waren. Das Auffälligste im Inneren ist ein verwischt wirkendes Schwarz-weiß-Foto auf dem eine langhaarige Frau (vermutlich Alanis) sich bewegt. Die letzte Seite ist einem Dank von Alanis gewidmet.
DIE STÜCKE:
1. ALL I REALLY WANT (Alles, was ich wirklich will)
Der Start in die CD ist instrumental, zunächst fällt eine Mundharmonika auf, gespielt von Alanis Morisette Nach 20 Sekunden fängt dann ihr Sprech-Gesang an. Sie spricht zu einem Mann, so würde ich das anhand des Textes interpretieren. Das Thema, um das es geht, zieht sich auf die eine oder andere Weise durch verschiedene ihrer Lieder: Ihr Grundtenor hier ist ungehalten, provozierend, anklagend. Das liegt auch ein wenig an ihrer Stimme, die weniger bedrückt als vielmehr leicht genervt wirkt über den anderen. Dem, so scheint es, passt nichts an ihr. Sie fühlt sich bereits jetzt am Boden, ist sauer über seine Apathie, fühlt sich unverstanden. Alles, was sie will, ist ein gemeinsamer Nenner, etwas Frieden, etwas Trost. Doch, so klingt es, dafür ist es anscheinend schon zu spät.
Neben der Mundharmoniker sind Gitarren und Keyboards mit von der Partie.
2. YOU OUGHTA NOW (Du solltest wissen)
Dieses Lied klingt fast ein wenig wie die Fortsetzung von All I really want. Auch hier beginnt Alanis mit Sprechgesang, wird aber im Laufe des Liedes etwas melodiöser. Das Lied spiegelt eine Situation nach der Trennung wider. Er, den sie be- und ansingt hat eine Neue, sie fragt sich und ihn und das sehr direkt, ob diese andere Frau genauso gut zu ihm passt. Gleichzeitig klagt sie ihn an, er habe ein Durcheinander hinterlassen (auch in übertragenem Sinne gemeint als ihr Durcheinander sein), findet es unfair, dass er sie nun verleugnet und sie schwer belastet ist von der ganzen Geschichte.
Einige der Ausdrücke, die Alanis hier verwendet, sind extrem direkt, so dass sie in der Radio-Version in Kurzform gelaufen sind.
Die Instrumente sind im wahrsten Sinne des Wortes nur im Hintergrund, weil die Stimme, der Gesang auch hier so dominant wirken. Am markantesten ist das Schlagzeug, dass dem ganzen den Rhythmus gibt, außerdem wurden Gitarre, Bass und Orgel verwendet.
3. PERFECT (Perfekt)
Perfect ist einer meiner Lieblingssongs auf dieser CD. Er ist wesentlich ruhiger, melodiöser als die ersten beiden Lieder. Doch während die Stimme sanft klingt, so ist der textliche Inhalt doch sehr ironisch. Es ist das, was vielleicht ehrgeizige Eltern ihrem Kind sagen: Streng Dich mehr an, sei ein braver Junge, ein braves Mädchen, denn sonst können wir nicht stolz auf Dich sein, wir möchten, dass Du erreichst, was wir nie geschafft haben. Erst mit der Zeit (im Mittelteil), wenn diese gerade beschriebene Passage erreicht wird, gewinnt das Lied an Tempo, um anschließend wieder ruhig und sanft zu werden. Trommel, Bass, Orgel und Gitarren sind auch hier wieder die begleitenden Instrumente.
4. HAND IN MY POCKET (Hand in meiner Tasche)
Auch hier geht es eher langsam zur Sache, der Text ist erneut markant. Gegensätzliches gibt den Rhythmus, das Tempo an. I’m broke but I’m happy (ich bin zerbrochen, aber glücklich), das ist nur eines dieser widersprüchlichen Paare. Worauf Alanis damit hinaus will, ist, dass man einerseits den Eindruck macht, dass es einem gut geht, man sich aber tatsächlich ganz anders fühlt. Das Ganze findet seinen Höhepunkt in der Titelzeile: Eine Hand in der Tasche (die geballte Faust),die andere scheint zu signalisieren, dass alles in Ordnung ist. Alanis greift hier erneut zur Mundharmonika, ansonsten sind Gitarre und Keyboard zu hören.
5. RIGHT TROUGH YOU (Richtig durch Dich)
Erneut ein Song voll Ironie, dass ist dieses Lied. Sie klagt einen Typ an, der oberflächlich ist, sie nicht ernst nimmt, durch sie hindurch schaut, ihren Namen falsch ausspricht, für den sie nicht mehr als ein netter Hintern ist. Es ist ein wenig auch ein Lied der ausgleichenden Gerechtigkeit. Denn es gibt immer ein Wiedersehen, ein Wiedersehen, in dem sie dann die besseren Karten hat (Ruhm, Geld, etc.) und dann genauso durch ihn hindurch sieht ... Einmal mehr bestimmt Alanis Stimme das Lied; Gitarre, Orgeln, Bass, Schlagzeug scheinen nur Rahmenwerk.
6. FORGIVEN (Vergeben)
Das Lied beginnt ruhig, hier fällt mir mal mehr der Rhythmus, die Melodie auf, der Text ist mir bislang nie so sehr aufgefallen. Thema ist die Religion, die ihr einerseits wichtig scheint, mit der sie sich andererseits aber unwohl fühlt: I confessed my darkest deeds to an envious man (Ich habe meine dunkelsten Taten einem eifersüchtigen Mann gebeichtet). Trotz alledem ist ihr Fazit, dass es gute Gründe gibt, zu glauben, um sich an etwas festzuhalten. Dieses Stück ist sehr rhythmisch, ebenfalls mit der Besetzung Gitarre, Orgeln, Bass.
7. YOU LEARN (Du lernst)
Rhythmisch beginnt auch dieser Song, ein weiterer meiner Favoriten. In ihm kommt übrigens auch der Ausdruck Jagged Little Pill vor. Der Titel ist hier Programm: Du lernst: Egal was man tut, wenn man lebt, liebt, weint, verliert, blutet, schreit, immer kann man etwas dazu lernen., so auch der Refrain.
Während das nur nachdenklich und vernünftig klingt, so singt Alanis in den Strophen dazwischen Aufforderungen, Dinge zu tun, die ungewöhnlich sind, z.B. den Fuß in den Mund zu stecken. Gitarre, Keyboards und Orgel begleiten das Lied.
8. HEAD OVER FEET (Hals über Kopf)
Head over feet steht im Englischen dafür, sich Hals über Kopf zu verlieben. Nach dem agressiven und frustrierten Beginn hat man hier, wie der Titel schon verrät, das Gegenteil. Die Zynikerin Alanis schmilzt ein Stück weit dahin. Denn plötzlich kommt jemand, der sie wie eine Prinzessin behandelt, was sie gar nicht gewohnt ist, der sie mit seiner Liebe einhüllt, der beste Zuhörer, beste Freund ist und bei dem sie sich einfach nicht davor schützen kann, sich Hals über Kopf zu verlieben. Auch dieses Lied gefällt mir besonders gut.
Mit Mundharmonika-Soli ist Alanis in den Zwischenparts zu hören, ansonsten hört man neben dem Gesang Gitarre und Keyboard.
9. MARY JANE
Diesmal ist es eine Frau, eine gute Freundin, an die ein Lied, dieses Lied gerichtet ist. Es wirkt traurig, denn Mary Jane ist in die falsche Richtung unterwegs, Alanis versucht sie aufzumuntern, den Weg zu ändern, an sich zu denken. Gitarren, Bass, Orgel und Schlagzeug, auch wenn die Begleitung üppig klingt, sie ist erneut dezent im Hintergrund.
10. IRONIC (Ironisch)
Hier zählt Alanis die vielen kleinen Alltagssituationen auf, in denen Murphys Law plötzlich zuschlägt. (Murphys Law besagt, dass was immer schief gehen kann, schief geht, z.B., dass man immer die Supermarktschlange wählt, in der man im Endeffekt am längsten wartet). Die Grundstimmung ist anfangs ruhig, erzählerisch, langsam. Sie beinhaltet kleinen, aber sehr wichtigen ironischen Zwischenfälle: Ein 98jähriger, der einen Tag nach seinem Lottogewinn stirbt, die schwarze Fliege im Chardonnay, der Freispruch für einen Todeskandidaten, zwei Minuten zu spät. Dann wird das Tempo etwas schneller während Alanis mit kräftiger Stimme weitere dieser ironischen Geschichten besingt: Regen am Hochzeitstag, eine Freifahrt, nachdem man bereits bezahlt hat, der gute Rat, den man nicht annimmt, sind die Beispiele aus dem Refrain.
Besonders auffallend ist aber der Satz; It’s like meeting the man of my dreams, And then meeting his beautiful wife.
Hoffnung bringend ist dann aber immerhin der Schluß: Das Leben bringt die merkwürdigsten Wege, sich einzuschleichend, aber dann auch positiv zu wirken.
11. NOT THE DOCOTR (Nicht der Arzt):
Ein weiteres Lied, in dem der Frust durchkommt. Alanis zählt auf, was sie alles nicht will und nicht ist, unter anderem auch nicht der Arzt. Viel mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Keyboards und Gitarre sind ihre Begleiter hier.
12. WAKE UP (Wach auf)
Die Grundstimmung ist hier zunächst ebenfalls ruhig. Erneut spielt sie hier mit Gegensätzen, die aber dem anderen (Mann gelten): You like rain but only if it’s warm. Es geht darum, dass man nicht zuviel Schmerz erleiden möchte, nicht zu viele Umstände, dass man nach dem einfachsten Weg sucht. Und ihre Aufforderung ist klar: Wach auf! Hier kommen (fast) alle Instrumente zum Zuge, die schon vorher zu hören waren: Gitarre, Schlagzeug, Keyboard, Bass und Orgel.
BONUS:
Das sind zwei Lieder, die auf der Songliste nicht vertreten sind. Eine weitere Version von You Oughta Now. Außerdem (und das ist auch als Zahl nicht vertreten, ein Vocal-Lied in dem sie heimlich in das Haus ihres Liebsten geht, dort ohne sein Wissen duscht, sich in sein Bett legt, seinen Bademantel anzieht, durch seine Sachen schaut. Nett, aber mehr nicht, das gilt für beide Lieder.
PREIS:
Wer sich umschaut, kann diese CD sicher im Angebot für 12,99 Euro finden.
FAZIT:
Der Stil von Alanis ist sehr gewöhnungsbedürftig. Da ich immer sehr auf den Inhalt der Texte höre, finde ich ihn recht interessant. Wie man gemerkt hat, liegen mir nicht alle Stücke auf dieser CD gleichmäßig nah, meine Favoriten sind Perfect, You Live, Head over Feet und Ironic. In einigen Songs (vor allem den ersten beiden) ist mir ihr Stil zu direkt, zu aggressiv, zu frustriert. Andere sind mir inhaltlich nicht so nah, wie die Geschichte mit Mary Jane oder aber auch Not the Doctor. Ich merke außerdem, dass mir insgesamt der Stil von Alanis Morissette nicht mehr so wie noch vor ein paar Jahren (die CD ist 1995 erschienen) gefällt. Dennoch ist es mal wieder schön, die CD durchzuhören, der ich, wegen der genannten Punkte insgesamt eine 2- in Schulnoten gesprochen, gebe.
JAGGED LITTLE PILL:
Auch wenn ich Englisch studiert habe, so war mir auf den ersten Blick nur der zweite Teil des Titels bekannt, zumindest in einem Sinn: Little Pill = kleine Tablette. Doch der ganze Ausdruck hat dann doch eine etwas andere Bedeutung, die schon sehr typisch für Alanis Morissette ist: Denn Pill heißt auch sowas wie Brechmittel, insgesamt könnte etwas wie Verdammter kleiner Scheißkerl dabei heraus kommen.
DAS COVER ...
ist für mich beim Kauf einer CD eigentlich eher zweitrangig. Ich achte zwar darauf, dass die Plastikülle möglichst unzerkratzt ist, aber der Rest hat keinen Auswirkungen darauf, ob ich mir eine der Silberscheiben hole. Im Fall von Jagged Littel Pill dominieren zwei Gesichter der Alanis Morissette das Bild. Vorne und recht dominant links ist ein nach oben gewandtes Gesicht mit rot geschminkten Lippen, die Haare kann man nicht erkennen. Alanis Nummer zwei wirkt vor allem grünlich mit einem leichten Blaustich, guckt zur Seite. Der Name der Sängerin steht mittig, ebenfalls in grün, mit großem Alanis und kleinem Morissette.
DAS BOOKLET:
Hier drin hat man dann alle Liedtexte. Und das ist auch gut so, denn charakteristisch für Alanis Morissette ist, dass sie sehr direkt in ihren Songs ist. Das Innere des Booklets wirkt außergewöhnlich schlicht, die Texte sind wie mit einer Schreibmaschine getippt. Jedes Lied ist auf einer Seite zu finden, unten kann man dann noch erfahren, welche Musiker am jeweiligen Song beteiligt waren. Das Auffälligste im Inneren ist ein verwischt wirkendes Schwarz-weiß-Foto auf dem eine langhaarige Frau (vermutlich Alanis) sich bewegt. Die letzte Seite ist einem Dank von Alanis gewidmet.
DIE STÜCKE:
1. ALL I REALLY WANT (Alles, was ich wirklich will)
Der Start in die CD ist instrumental, zunächst fällt eine Mundharmonika auf, gespielt von Alanis Morisette Nach 20 Sekunden fängt dann ihr Sprech-Gesang an. Sie spricht zu einem Mann, so würde ich das anhand des Textes interpretieren. Das Thema, um das es geht, zieht sich auf die eine oder andere Weise durch verschiedene ihrer Lieder: Ihr Grundtenor hier ist ungehalten, provozierend, anklagend. Das liegt auch ein wenig an ihrer Stimme, die weniger bedrückt als vielmehr leicht genervt wirkt über den anderen. Dem, so scheint es, passt nichts an ihr. Sie fühlt sich bereits jetzt am Boden, ist sauer über seine Apathie, fühlt sich unverstanden. Alles, was sie will, ist ein gemeinsamer Nenner, etwas Frieden, etwas Trost. Doch, so klingt es, dafür ist es anscheinend schon zu spät.
Neben der Mundharmoniker sind Gitarren und Keyboards mit von der Partie.
2. YOU OUGHTA NOW (Du solltest wissen)
Dieses Lied klingt fast ein wenig wie die Fortsetzung von All I really want. Auch hier beginnt Alanis mit Sprechgesang, wird aber im Laufe des Liedes etwas melodiöser. Das Lied spiegelt eine Situation nach der Trennung wider. Er, den sie be- und ansingt hat eine Neue, sie fragt sich und ihn und das sehr direkt, ob diese andere Frau genauso gut zu ihm passt. Gleichzeitig klagt sie ihn an, er habe ein Durcheinander hinterlassen (auch in übertragenem Sinne gemeint als ihr Durcheinander sein), findet es unfair, dass er sie nun verleugnet und sie schwer belastet ist von der ganzen Geschichte.
Einige der Ausdrücke, die Alanis hier verwendet, sind extrem direkt, so dass sie in der Radio-Version in Kurzform gelaufen sind.
Die Instrumente sind im wahrsten Sinne des Wortes nur im Hintergrund, weil die Stimme, der Gesang auch hier so dominant wirken. Am markantesten ist das Schlagzeug, dass dem ganzen den Rhythmus gibt, außerdem wurden Gitarre, Bass und Orgel verwendet.
3. PERFECT (Perfekt)
Perfect ist einer meiner Lieblingssongs auf dieser CD. Er ist wesentlich ruhiger, melodiöser als die ersten beiden Lieder. Doch während die Stimme sanft klingt, so ist der textliche Inhalt doch sehr ironisch. Es ist das, was vielleicht ehrgeizige Eltern ihrem Kind sagen: Streng Dich mehr an, sei ein braver Junge, ein braves Mädchen, denn sonst können wir nicht stolz auf Dich sein, wir möchten, dass Du erreichst, was wir nie geschafft haben. Erst mit der Zeit (im Mittelteil), wenn diese gerade beschriebene Passage erreicht wird, gewinnt das Lied an Tempo, um anschließend wieder ruhig und sanft zu werden. Trommel, Bass, Orgel und Gitarren sind auch hier wieder die begleitenden Instrumente.
4. HAND IN MY POCKET (Hand in meiner Tasche)
Auch hier geht es eher langsam zur Sache, der Text ist erneut markant. Gegensätzliches gibt den Rhythmus, das Tempo an. I’m broke but I’m happy (ich bin zerbrochen, aber glücklich), das ist nur eines dieser widersprüchlichen Paare. Worauf Alanis damit hinaus will, ist, dass man einerseits den Eindruck macht, dass es einem gut geht, man sich aber tatsächlich ganz anders fühlt. Das Ganze findet seinen Höhepunkt in der Titelzeile: Eine Hand in der Tasche (die geballte Faust),die andere scheint zu signalisieren, dass alles in Ordnung ist. Alanis greift hier erneut zur Mundharmonika, ansonsten sind Gitarre und Keyboard zu hören.
5. RIGHT TROUGH YOU (Richtig durch Dich)
Erneut ein Song voll Ironie, dass ist dieses Lied. Sie klagt einen Typ an, der oberflächlich ist, sie nicht ernst nimmt, durch sie hindurch schaut, ihren Namen falsch ausspricht, für den sie nicht mehr als ein netter Hintern ist. Es ist ein wenig auch ein Lied der ausgleichenden Gerechtigkeit. Denn es gibt immer ein Wiedersehen, ein Wiedersehen, in dem sie dann die besseren Karten hat (Ruhm, Geld, etc.) und dann genauso durch ihn hindurch sieht ... Einmal mehr bestimmt Alanis Stimme das Lied; Gitarre, Orgeln, Bass, Schlagzeug scheinen nur Rahmenwerk.
6. FORGIVEN (Vergeben)
Das Lied beginnt ruhig, hier fällt mir mal mehr der Rhythmus, die Melodie auf, der Text ist mir bislang nie so sehr aufgefallen. Thema ist die Religion, die ihr einerseits wichtig scheint, mit der sie sich andererseits aber unwohl fühlt: I confessed my darkest deeds to an envious man (Ich habe meine dunkelsten Taten einem eifersüchtigen Mann gebeichtet). Trotz alledem ist ihr Fazit, dass es gute Gründe gibt, zu glauben, um sich an etwas festzuhalten. Dieses Stück ist sehr rhythmisch, ebenfalls mit der Besetzung Gitarre, Orgeln, Bass.
7. YOU LEARN (Du lernst)
Rhythmisch beginnt auch dieser Song, ein weiterer meiner Favoriten. In ihm kommt übrigens auch der Ausdruck Jagged Little Pill vor. Der Titel ist hier Programm: Du lernst: Egal was man tut, wenn man lebt, liebt, weint, verliert, blutet, schreit, immer kann man etwas dazu lernen., so auch der Refrain.
Während das nur nachdenklich und vernünftig klingt, so singt Alanis in den Strophen dazwischen Aufforderungen, Dinge zu tun, die ungewöhnlich sind, z.B. den Fuß in den Mund zu stecken. Gitarre, Keyboards und Orgel begleiten das Lied.
8. HEAD OVER FEET (Hals über Kopf)
Head over feet steht im Englischen dafür, sich Hals über Kopf zu verlieben. Nach dem agressiven und frustrierten Beginn hat man hier, wie der Titel schon verrät, das Gegenteil. Die Zynikerin Alanis schmilzt ein Stück weit dahin. Denn plötzlich kommt jemand, der sie wie eine Prinzessin behandelt, was sie gar nicht gewohnt ist, der sie mit seiner Liebe einhüllt, der beste Zuhörer, beste Freund ist und bei dem sie sich einfach nicht davor schützen kann, sich Hals über Kopf zu verlieben. Auch dieses Lied gefällt mir besonders gut.
Mit Mundharmonika-Soli ist Alanis in den Zwischenparts zu hören, ansonsten hört man neben dem Gesang Gitarre und Keyboard.
9. MARY JANE
Diesmal ist es eine Frau, eine gute Freundin, an die ein Lied, dieses Lied gerichtet ist. Es wirkt traurig, denn Mary Jane ist in die falsche Richtung unterwegs, Alanis versucht sie aufzumuntern, den Weg zu ändern, an sich zu denken. Gitarren, Bass, Orgel und Schlagzeug, auch wenn die Begleitung üppig klingt, sie ist erneut dezent im Hintergrund.
10. IRONIC (Ironisch)
Hier zählt Alanis die vielen kleinen Alltagssituationen auf, in denen Murphys Law plötzlich zuschlägt. (Murphys Law besagt, dass was immer schief gehen kann, schief geht, z.B., dass man immer die Supermarktschlange wählt, in der man im Endeffekt am längsten wartet). Die Grundstimmung ist anfangs ruhig, erzählerisch, langsam. Sie beinhaltet kleinen, aber sehr wichtigen ironischen Zwischenfälle: Ein 98jähriger, der einen Tag nach seinem Lottogewinn stirbt, die schwarze Fliege im Chardonnay, der Freispruch für einen Todeskandidaten, zwei Minuten zu spät. Dann wird das Tempo etwas schneller während Alanis mit kräftiger Stimme weitere dieser ironischen Geschichten besingt: Regen am Hochzeitstag, eine Freifahrt, nachdem man bereits bezahlt hat, der gute Rat, den man nicht annimmt, sind die Beispiele aus dem Refrain.
Besonders auffallend ist aber der Satz; It’s like meeting the man of my dreams, And then meeting his beautiful wife.
Hoffnung bringend ist dann aber immerhin der Schluß: Das Leben bringt die merkwürdigsten Wege, sich einzuschleichend, aber dann auch positiv zu wirken.
11. NOT THE DOCOTR (Nicht der Arzt):
Ein weiteres Lied, in dem der Frust durchkommt. Alanis zählt auf, was sie alles nicht will und nicht ist, unter anderem auch nicht der Arzt. Viel mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Keyboards und Gitarre sind ihre Begleiter hier.
12. WAKE UP (Wach auf)
Die Grundstimmung ist hier zunächst ebenfalls ruhig. Erneut spielt sie hier mit Gegensätzen, die aber dem anderen (Mann gelten): You like rain but only if it’s warm. Es geht darum, dass man nicht zuviel Schmerz erleiden möchte, nicht zu viele Umstände, dass man nach dem einfachsten Weg sucht. Und ihre Aufforderung ist klar: Wach auf! Hier kommen (fast) alle Instrumente zum Zuge, die schon vorher zu hören waren: Gitarre, Schlagzeug, Keyboard, Bass und Orgel.
BONUS:
Das sind zwei Lieder, die auf der Songliste nicht vertreten sind. Eine weitere Version von You Oughta Now. Außerdem (und das ist auch als Zahl nicht vertreten, ein Vocal-Lied in dem sie heimlich in das Haus ihres Liebsten geht, dort ohne sein Wissen duscht, sich in sein Bett legt, seinen Bademantel anzieht, durch seine Sachen schaut. Nett, aber mehr nicht, das gilt für beide Lieder.
PREIS:
Wer sich umschaut, kann diese CD sicher im Angebot für 12,99 Euro finden.
FAZIT:
Der Stil von Alanis ist sehr gewöhnungsbedürftig. Da ich immer sehr auf den Inhalt der Texte höre, finde ich ihn recht interessant. Wie man gemerkt hat, liegen mir nicht alle Stücke auf dieser CD gleichmäßig nah, meine Favoriten sind Perfect, You Live, Head over Feet und Ironic. In einigen Songs (vor allem den ersten beiden) ist mir ihr Stil zu direkt, zu aggressiv, zu frustriert. Andere sind mir inhaltlich nicht so nah, wie die Geschichte mit Mary Jane oder aber auch Not the Doctor. Ich merke außerdem, dass mir insgesamt der Stil von Alanis Morissette nicht mehr so wie noch vor ein paar Jahren (die CD ist 1995 erschienen) gefällt. Dennoch ist es mal wieder schön, die CD durchzuhören, der ich, wegen der genannten Punkte insgesamt eine 2- in Schulnoten gesprochen, gebe.
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