Jak 3 (PS2 Spiel) Testbericht

Jak-3-ps2-spiel
ab 14,16
Auf yopi.de gelistet seit 03/2008
5 Sterne
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Summe aller Bewertungen
  • Grafik:  sehr gut
  • Sound:  sehr gut
  • Bedienung:  sehr einfach
  • Wird langweilig:  nach wenigen Wochen
  • Suchtfaktor:  sehr hoch
  • Spielanleitung:  sehr gut

Erfahrungsbericht von sinfortuna

Der beste Teil zum Schluss

Pro:

Schöne Landschaften, gelungene deutsche Synchro, großer Umfang, massig Abwechslung, Top-Kamera und tadellose Steuerung, witzig, langzeitmotivierend durch tonnenweise versteckte Geheimnisse, (endlich) moderater Schwierigkeitsgrad

Kontra:

Kleine Ruckler- und Flimmeranfälle, kein Multiplayer, laues Hintergrundgedudel

Empfehlung:

Ja

Wer sich für Hüpfspiele begeistern kann und eine Sony Playstation 2 besitzt, der kommt einfach nicht an den drei Teilen von „Jak“ vorbei. Ganz besonders „Jak 3“ lässt nunmehr kaum noch Wünsche offen, zumal sich das Frustpotential nun endlich in Grenzen hält, uns den langersehnten moderaten Schwierigkeitsgrad bietet. Bis auf kleine Winzigkeiten ist dieses Jump and Run einfach tadellos, so dass ich es nun relativ unbedenklich als „Hit“ einstufen möchte. Leider kommt der Multiplayerspaß zu kurz, was sich ein bisschen in punkto Langlebigkeit auswirkt. Negativ, versteht sich. Auch wenn dies bei Hüpfabenteuer keine Seltenheit ist, so hätte man von einem dritten Teil eventuell genau das als kreative Neuerung erwarten können. Eine Online-Anbindung fällt demnach auch flach. Eines gleich vorweg: sowohl Spieltechnik als auch Inszenierung bewegen sich auf hohem Niveau, Kameraführung und Steuerung sind großartig, die knallbunte Optik – speziell die teils beeindruckenden Landschaften - sehr nett, lediglich die zu uninspiriert klingende Soundkulisse fällt etwas ab. Da Abwechslung hier sehr groß geschrieben wird, haben wir es mit einem Pflichtkauf zu tun, darüber kann es auch nicht den geringsten Zweifel geben.


Zu Beginn des Abenteuers werden wir Augenzeuge, wie das Helden-Duo Jak und Daxter sich durch glühend-heißes Wüstengebiet quält und letztlich vor Erschöpfung in Ohnmacht fällt. Als die Protagonisten wieder erwachen, haben wir offensichtlich fast alles vergessen und erlernen in einem Tutorial die Grundfähigkeiten aufs Neue, weitere Spezialtalente gesellen sich natürlich dann auch noch hinzu. Anfangs verfügen wir nur über sehr wenige Aktionsmöglichkeiten, doch nicht zuletzt aufgrund des gewaltigen Umfangs – ein weiterer dicker Pluspunkt dieses Jump and Runs – kommen zig Manöver in Sachen Sprungtechniken und Kampfstile hinzu. Auch der Umgang mit unterschiedlichsten Waffen will auf Dauer erlernt sein, so dass sich unter anderem Donnerbüchse, Laserknarre und Maschineengewehr die Ehre geben. Augenscheinlich wird bei diesem knallbunten Abenteuer das Gewicht auf niedliche Darstellung gelegt, Brutalität wird hier ganz klein geschrieben, die Altersfreigabe bereits ab 6 Jahren ist dabei quasi selbsterklärend, schätze ich. Daxter, unsere Beutelratte, ist uns als treuer Begleiter eine echte Hilfe und feuert des Öfteren ebenso aus allen Rohren wie wir als Langohr Jak. Außerdem ist er frech und teilt gerne auch verbal aus, Humor wird bei ihm offensichtlich groß geschrieben. Wer im Übrigen eine ausgeprägte Allergie gegen Tierwesen hat, wird sich mit „Jak 3“ nicht wirklich anfreunden können, denn unzählige Gegner sind dem Tierreich entsprungen, so zum Beispiel Kröten, Echsen, oder Hunde. Mir wären durchweg Menschenfiguren eigentlich lieber – insbesondere bei den Helden - aber mich fragt schließlich keiner und außerdem handelt es sich ja um ein Hüpfspiel, welches der entsprechenden Zielgruppe gerecht werden wollte, schätze ich. Doch nicht nur die Fauna ist hier stark vertreten, auch die Flora mit zahlreichen Pilzen und giftigen (außerirdische) Pflanzen zeigt sich von ihrer aggressiven Seite.


Doch es wird hier keineswegs nur gerannt, gehüpft und geschossen, auch rasante Fahrten mit unterschiedlichen fahrbaren Untersätzen sind quasi an der Tagesordnung. Wüstenbuggie, Froschmobil und Raumgleiter kommen unter anderem zum Einsatz, das Tempo ist dabei mörderisch hoch. Unterschätzt werden dürfen weder Renn-, Hüpf- und Kampfpassagen, doch – wie bereits erwähnt – sind die unfairen Stellen diesmal zum Glück nur selten vertreten. Mit Geschick, Geduld und Ausdauer lässt sich früher oder später alles meistern, nur blutige Anfänger dürften hier noch regelmäßig ihr blaues Wunder erleben. Für Abwechslung ist zweifelsohne gesorgt und für Spannung durchweg auch. Speziell die Hüpfpassagen über verschiedene Plattformebenen hinweg verlangen ein extrem genaues Timing und eine ruhige Hand, das Schwingen über Abgründe ist ebenso mit von der Partie wie der beherzte Doppelsprung, ohne den sich größere Abgründe nicht überwinden ließen. Im Kampf wird nicht nur mit bloßer Faust oder krachenden Wummen ordentlich ausgeteilt, sondern auch auf die sogenannten Eco-Kräfte zurückgegriffen, welche offensichtlich die dunkle Seite unseres Helden Jak zu Tage treten lässt. Mit dem „bösen“ Jak ist augenscheinlich nicht gut Kirschen essen, sogar sein treuer Kumpel Daxter bleibt dann lieber auf Distanz und beäugt das weitere Vorgehen kritisch. Jene dunklen Kräfte haben unter anderem den Vorteil, dass sie in der Lage sind, die Gegner mit unseren urplötzlich vorhandenen messescharfen Klauen in Sekundenschnelle aufzuschlitzen und lassen sogar mächtige Smartbomben auf die feindliche Meute los. Der „gute“ Jak ist hingegen weniger der Mann fürs Grobe, er spezialisiert sich eher auf subtilere Dinge wie zum Beispiel das Lösen etlicher Rätsel und sorgt dafür, dass die sich unaufhörlich bewegenden Plattformen per Leuchtkugel eingefroren werden. Diese bewegen sich dann nur noch in Zeitlupe, darüber hinaus verlieren böse Fallen wie beispielsweise Spieße im Boden ihren Schrecken, da sie sich dann gar nicht mehr bewegen. Was mitunter sehr praktisch ist, wie sich jeder von Euch wahrscheinlich gut vorstellen kann. Zu guter letzt wird unser gesundheitlicher Zustand wieder auf Vordermann gebracht, soll heißen, dass wir mit maximaler Lebensenergie uns den nächsten Aufgaben stellen können, die natürlich nicht lange auf sich warten lassen.


Natürlich haben jene Superkräfte ihren Preis: damit die Magieanzeige möglichst prall gefüllt ist, sacken wir uns regelmäßig sowohl helle als auch dunkle Eco-Kristalle ein, was zuweilen den praktischen Nebeneffekt hat, dass sich auch unser Munitionsvorrat auffrischen lässt und wir für kurze Zeit unsichtbar sind und uns (ausnahmsweise einmal) leicht und locker durch feindliches Gebiet mogeln können. Um frischen Wind ins Gameplay zu bringen, durchschreiten wir nicht nur unterschiedliche Landschaften wie Wüsten-, Stadt-, Wald-, Höhlen, Lava-, Wüstengebiet oder Sumpf- und Seelandschaft, sondern meistern (hoffentlich) mit dem rotzfrechen Daxter Rutschpassagen, ballern feindliche Gleiter vom Himmel, schwingen in schwindelerregender Höhe von einem Felsvorsprung zum nächsten und hangeln uns über mit Lava gefüllte Abgründe hinweg. Sogar auf dem Hoverboard fühlt sich der wuschelige Protagonist zu Hause und vollführt so manch halsbrecherischen Stunt. Und das immer mit einem obercoolen Spruch auf den Lippen, versteht sich. Zu echten Showdowns kommt es dann immer wieder zwischendurch bei den Auseinandersetzungen mit den Zwischen- und natürlich erst recht Endbossen. Diese setzen in der Regel verlangt, dass Ihr erst einmal so oft wie möglich ausweicht, deren Angriffsmuster studiert und die potentiellen Schwachstellen ausfindig macht. Trotz der aufkommenden Hektik (und vielleicht auch Panik) müsst Ihr einen kühlen Kopf oder besser gesagt ruhige Finger bewahren und immer wieder im entscheidend Moment zuschlagen. Schließlich motivieren Unmengen an zu entdeckenden Geheimnissen und halten uns somit bei der Stange, weit über fünfhundert Stück gilt es, ausfindig zu machen. Die besonders bemerkenswerten Extras sind traditionell sehr gut versteckt oder winken als Belohnung für erfolgreich bestrittene Minispiele, die ich jetzt aber nicht auch noch im Einzelnen erläutern möchte. Fakt ist: wer auf massig Eco-Magiepower, Unmengen an Munition und Bonuskurse steht, sollte stets Ausschau nach goldenen Eiern und roten Eco-Kristallen halten. Wer zunächst froh darüber ist, den jeweiligen Level überhaupt irgendwie lebend zu überstehen, sollte sich vielleicht ein nochmaliges Durchspielen (dann deutlich mehr in die Breite) durch den Kopf gehen lassen.


Dass „Jak 3“ nunmehr noch deutlich mehr in Richtung Actionspiel als ein reines Jump and Run geht, merkt man unter anderem auch an der Art der Präsentation. Tonnenweise gleißend helle Spezialeffekte untermauern den Actiongehalt insbesondere beim Kämpfen bzw. Auslösen der magischen Fähigkeiten. Ähnliches gilt für die – zumindest anfangs – verstärkt auftretenden Rennen, die sich in grafischer Hinsicht wirklich sehen lassen können. Am Meisten gefallen haben mir aber die größtenteils prächtige Landschaftsoptik: sämtliche Schauplätze glänzen fast durchweg durch eine hohe Texturvielfalt und insbesondere ein hohes Maß an Abwechslung. 16:9-Breitbild, 60-Hz-Modus und deutsche Texte sind im Übrigen auch mit dabei, sehr schön. Ein Sonderlob gebührt zweifellos der exzellenten Kameraführung, welche uns niemals im Stich lässt. Gleiches gilt im Übrigen auch bezüglich der Steuerung: patzen wir, sind wir es eigentlich immer selber schuld. Zu bemängeln gibt es auf jeden Fall in Sachen Grafik eigentlich nur die ab und an leider zu registrierenden Ruckelanfälle und zuweilen Flimmern der Grafik, dies stört mitunter wirklich und möchte es daher auch nicht unter den Teppich kehren. Dennoch bleibt speziell aufgrund der famosen Landschaften und stets gelungenen Perspektive ein insgesamt sehr angenehmer Eindruck haften. Nicht ganz so doll sieht es bei der Soundkulisse aus, von der ich deutlich mehr mitreißende Rhythmen, schöne Melodien oder abwechslungsreichere krachende Soundeffekte gewünscht hätte. Von einem uninspiriert klingenden Gedudel im Hintergrund zu sprechen, trifft es daher ziemlich genau. Immerhin finden wir satten Surroundklang vor, der hier leider nur selten richtig zur Geltung kommt. Wesentlich besser gelungen ist die deutsche Synchro – man höre und staune – die sehr akzeptabel daherkommt und nicht zuletzt in den gelungenen Dialogen den in „Jak 3“ enthaltenen Humor sehr gut rüberbringt.


„Jak 3“ wird jeden Hüpfspiel verzücken, sofern dieser keine Allergie gegen knallbunte Landschaften und (nahezu ausschließlich) Akteure aus dem Tier- und Pflanzenreich hat. Dass der Multiplayer völlig flachfällt ist schade, aber in diesem Genre eher so üblich. Dass die Soundkulisse etwas mau ausfiel, missfällt auch, ebenso wie das zuweilen verstärkt auftretende Flimmern und Ruckeln der Grafik. Ansonsten herrscht aber eitel Sonnenschein: ein sehr moderater Schwierigkeitsgrad (nicht zu leicht, selten zu schwer) mit fairen Rücksetzpunkten, massig Abwechslung, viel Humor, ein riesiger Spielumfang, wunderschöne Landschaften und interessante Waffen sowie eine blendende Kameraführung und superpräzise Steuerung befördern dieses Jump and Run für die Sony Playstation 2 in den Hit-Bereich. Unmengen an zu entdeckenden Geheimnissen, die das Abenteuer dann auch wirklich erleichtern, spornen einige unter uns sicherlich zum erneuten Durchspielen an, dem Sammlertrieb sind jedenfalls kaum Grenzen gesetzt. Dass dieser dritte Teil für ein Hüpfspiel sehr viele Actionelemente aufweist, ist sicherlich auch kein Fehler. Schade übrigens: dieser dritte Teil ist offensichtlich der letzte. Somit dürfen wir in der Tat von einem krönenden Abschluss der Jak-Trilogie sprechen. Spielspaßwertung: 90%.

26 Bewertungen, 10 Kommentare

  • Markusgeiger86

    17.12.2007, 13:34 Uhr von Markusgeiger86
    Bewertung: sehr hilfreich

    mfg, Markus

  • Mondlicht1957

    15.12.2007, 10:14 Uhr von Mondlicht1957
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr informativ, schönen 3. Advent

  • Baby1

    10.12.2007, 05:53 Uhr von Baby1
    Bewertung: sehr hilfreich

    .•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.

  • bigmama

    09.12.2007, 22:22 Uhr von bigmama
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG Anett

  • morla

    09.12.2007, 18:39 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    l.g. petra

  • gerrhosaurus1978

    09.12.2007, 18:24 Uhr von gerrhosaurus1978
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG, Daniela

  • FrauLyra

    09.12.2007, 16:41 Uhr von FrauLyra
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr hilfreicher Bericht. Gruß FrauLyra

  • echodelta

    09.12.2007, 16:17 Uhr von echodelta
    Bewertung: sehr hilfreich

    Das hole ich mir dann mal auch! LG KAI

  • doelau

    09.12.2007, 16:08 Uhr von doelau
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh von Gegenleser doelau

  • anonym

    09.12.2007, 15:54 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr Hilfreich :)