James Bond 007 - Die Welt ist nicht genug (DVD) Testbericht

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ab 4,20
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  sehr viel
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  durchschnittlich
  • Spannung:  spannend

Erfahrungsbericht von __fachmann__

Ein Bond von der Stange?

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Wenn ein neuer James Bond Film in die Kinos kommt, ist immer für Aufsehen gesorgt. Die ganze Welt berichtet darüber und interessiert sich für das neue Abenteuer des Superstars 007. Von keinem Film, von keiner Person gibt es so viele Folgen wie von James Bond. Aber ist es immer ein neuer Film oder nur Aufgekochtes Altes?

Was braucht ein Regisseur, um einen neuen James Bond Film erfolgreich in die Kinos zu bringen?

Der Schauspieler
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Ein James Bond ist ein ganz besonderer Charaktertyp: Er ist nicht nur der perfekte Superheld, der 5 Sprachen spricht, alle Kampfsportarten drauf hat und jegliches Fahrzeug vom Panzer bis zum Flugzeug steuern kann. Er ist auch der Anmacher, der Frauentyp, der sensible Mann, der seinen Charme ausspielt, um an jede weibliche Person heranzukommen, auch wenn sie noch so unnahbar scheint.

Pierce Brosnan ist zweifellos ein perfekter Bond, wie man ihn sich wünscht. Er verkörpert all die Solls, die ein James Bond haben muss, und er spielt die unterschiedlichen Charaktere perfekt. Das macht Spaß, so einem Schauspieler zuzusehen.


Die Handlung
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Ein James Bond Film braucht eine Handlung, die an das Unmögliche grenzt. Dieses Mal ergattert ein Super-Gauner eine Atombombe um sein Monopol bei Öl-Pipelines durchzusetzen.

Hört sich kurz an, aber das ist im Grunde genommen die Handlung. Natürlich gibt es viele Nebenschauplätze, die den Film ausmachen und natürlich spielen all die üblichen James Bond Figuren mit, die man im Lauf der Jahrzehnte kennengelernt hat. Aber die eigentliche Handlung ist wirklich einfach.


Schauplätze
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Ein James Bond ist weder ein Ort, der sich in irgendeinem Zimmer noch in irgendeinem Land abspielt. James Bond rettet ja schließlich nicht eine Person oder ein Land, sondern die ganze Welt! Konsequenterweise gehören zu einem James Bond unzählige Schauplätze, von Russland über England bis Istanbul. Alle Viertelstunde wechselt man das Land bzw. den Erdteil. So kommt Abwechslung auf und man sieht viele interessante Bilder, die man vielleicht auch schon in Realo gesehen hat.


Einführung
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Beinahe hätte ich es vergessen: Ein James Bond beginnt nie mit dem Vorspann oder einem harmlosen Geplänken. Die Einführung dauert auch keine zwei Minuten, sondern beinhaltet mehr Action als so mancher Krimi im ganzen Film.

Auch in „Die Welt ist nicht genug“ wird dem Zuschauer gleich zu Beginn wieder klar gemacht, was er erwarten kann: Eine Menge Action, Spannung und viel maßlos übertriebene Szenen.


Frauen
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Was wäre ein James-Bond Film ohne Frauen? Wie langweilig wäre ein James Bond, der nur für Action und Spannung sorgt, ohne wenigstens eine Frau zu entführen. Eine Tendenz ist ganz eindeutig in der James Bond Reihe: Die Frauen werden immer mehr und sie sind immer cleverer. „Die Welt ist nicht genug“ toppt alles bisher Dagewesene.

Gleich zwei Frauen werden zum „Opfer“ von Bond’s Charme, und der Zuschauer erfährt erst im letzten Drittel des Filmes, welche die „Gute“ und welche die „Böse“ ist, d.h. mit welcher er während der letzten Minuten des Filmes auf einer einsamen Rettungsinsel oder in einem einsamen Hotelzimmer sich dahingehen lässt.

Natürlich wird James Bond auch von der zweiten, der „Bösen“ in ihre Gewalt gebracht. Auch das kennt man von James Bond Filmen schon seit Jahrzehnten. Aber keine Situation ist für einen echten Bond wirklich aussichtslos, auch nicht, wenn eine Frau alles unter Kontrolle hat...


Die Trickkiste
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Und da wäre natürlich noch die Trickkiste, die in jeden James Bond gehört. Es ist doch immer wieder ein Highlight, welchen Unfug sich die Geheimagenten ausdenken und wie alles doch irgendwie zur rechten Zeit parat ist.

Ich meine, es gab schon bessere Filme in dieser Beziehung. Dass das Dienstauto von 007 Raketenwerfer hat, gehört ja schon zur Standardausstattung, und dass man sich mit der Uhr an Gebäuden hochziehen kann, kennen wir auch schon. Nein, in diesem Film war nicht viel Neues; da müssen die Tüftler in der Werkstatt bis zum nächsten Film etwas mehr Gehirnschmalz verwenden.


Action
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Das Wichtigste an einem James Bond Film ist natürlich Action, vom Beginn an bis zum Ende. Die obligatorische Einführungsszene habe ich schon erwähnt, selbstverständlich ist auch die abschließende Heldentat des Agenten. Alleine gegen eine 100 Mann starke U-Boot Besatzung, und natürlich noch gegen eine Atombombe. Und ganz am Ende natürlich noch der Zweikampf Bond gegen den absoluten Übeltäter.

In „Die Welt ist nicht genug“ hatte der Regisseur ein neues Rekordvolumen von Hunderten von Millionen zur Verfügung. Das gibt natürlich Action und Zerstörung pur. Aber wie...

Helikopter mit 10 Meter langen Kreissägen an den Hufen aufgehängt... Ich glaube, das Maß an Übertreibungen ist voll. Früher hat ein Helikopter einfach eine kleine Bombe abgeworfen, um ein Gebäude zu zerstören, heute kommen Sägekonstruktionen zum Einsatz, als wäre der Sprengstoff noch nicht erfunden. Nein, das finde ich nicht mehr gut, das senkt den Spannungsbogen, das ist nur Kitsch und Klamauk.


Fazit
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Obwohl eigentlich seit jeher alle James Bond Filme nach einem gleichen Muster ablaufen, wurde mir bei „Die Welt ist nicht genug“ zum ersten Mal so richtig bewusst, wie vorprogrammiert doch alles ist. Natürlich sind all die guten Elemente in dem Film enthalten, die man von früheren 007 Filmen her kennt, aber die Steigerung von Film zu Film, die vor allem durch die filmtechnische Entwicklung möglich war, flacht so langsam ab und James Bond wird mehr und mehr zur Alltagsware, also leider kein absolutes Highlight mehr im Kino oder im Fernsehen.

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