James Bond 007 - Goldfinger (DVD) Testbericht

ab 9,90
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  viel
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  durchschnittlich
  • Spannung:  sehr spannend

Erfahrungsbericht von larshermanns

James Bond\'s dritter Auftrag: 1964 (Sean Connery)

5
  • Action:  durchschnittlich
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  niedrig
  • Humor:  durchschnittlich
  • Spannung:  spannend
  • Altersgruppe:  ab 16 Jahren
  • Meinung bezieht sich auf:  DVD-Version

Pro:

Sean Connery und Gert Fröbe in Hochform | Aston Martin DB 5 | viele verschiedene Örtlichkeiten in Europa und den USA | Spannung pur von Anfang bis Ende | der beste Bondfilm aller Zeiten | erstklassige DVD-Ausstattung

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Liebe Leserinnen und Leser,

mein heutiger Bericht handelt von dem wohl berühmtesten und besten Bondfilm aller Zeiten. Ich bin mit James Bond aufgewachsen und habe mir schon vor Jahren alle Filme auf VHS zugelegt. Nun möchte ich über die SPECIAL 007 EDITION von GOLDFINGER berichten, die ich mir vor einiger Zeit zugelegt habe. Viel Spaß also mit meinem Erfahrungsbericht.



***** DER KAUF

Ich habe mir die DVD, die bereits am 03.11.2003 erschienen ist, bei amazon.de bestellt. Dort gibt es sie derzeit für €9,99 zu kaufen.



***** QUICKFACTS

Originaltitel: Goldfinger
Land/Jahr: Großbritannien 1964
Regie: Guy Hamilton
Darsteller: Sean Connery, Gert Fröbe, Honor Blackman, Shirley Eaton, Harold Sakata, …
Genre: Action / Abenteuer
FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: ca. 106 Minuten
ASIN: B00004TYXA
Special: 8-seitiges Booklet



***** DER INHALT

Nachdem Superagent James Bond 007 (Sean Connery „The Rock“) seinen letzten Auftrag erledigt hat, wird er schon wieder auf eine Mission geschickt. Der Juwelier und Goldhändler Auric Goldfinger (Gert Fröbe „Der Gauner und der liebe Gott“) wird verdächtigt, gewaltige Goldmengen zu schmuggeln. Doch bislang sei ihm noch niemand auf die Schliche gekommen. Bond begegnet Goldfinger erstmals im Fontainebleau Hotel in Miami Beach, wo er miterleben muss, wie Goldfinger mit Mitarbeitern umspringt, die ihn hintergehen. Eine zweite Begegnung in England nutzt Bond, um persönlichen Kontakt zu Goldfinger aufzunehmen. Es muss ihm gelingen, diesen Mann zu überführen. Doch wie schmuggelt er das Gold über die Ländergrenzen?
Während seiner Ermittlungen findet James Bond heraus, dass Goldfinger an einem Unternehmen namens „Grand Slam“ arbeitet. Ein Unternehmen, dass jeden Goldschmuggel wie eine Lappalie erscheinen lässt. Und dieses Wissen bringt James Bond in Lebensgefahr. Was steckt hinter diesem Unternehmen? Was bezweckt Goldfinger? Wem kann James Bond trauen? Die Spur führt ihn von Miami über Großbritannien und die Schweiz bis nach Kentucky in den USA.



***** DVD FEATURES


· Bildformat:

1.77:1 Widescreen Version


· Sprache:

Englisch (Mono), Deutsch (Mono), Spanisch (Mono)


· Untertitel:

Englisch, Deutsch, Spanisch, Portugiesisch, Schwedisch, Dänisch, Norwegisch, Finnisch, Polnisch


· Für Hörgeschädigte:

Deutsch


· Kapitel:

32 direkt anwählbar


· Menüführung:

Animierte Menüs mit Filmausschnitten


· SPECIAL FEATURES

- Goldfinger – The Making of (0:25:00)

Diese Dokumentation ist im englischen Original mit deutschem Untertitel. Hier erfährt man, wie es zum Klassiker GOLDFINGER gekommen ist. Ian Flemming hat diesen Roman bereits 1959 erscheinen lassen. Neben diesen Hintergründen enthält diese Dokumentation u.a. aktuelle Interviews mit Sean Connery (James Bond) und Desmond Llewelyn (Q).
Man erfährt, weshalb man sich für einen Vorspann entschieden hat, der eigentlich gar nichts mit dem Film selbst zu tun hat. Die Produzenten Saltzman und Broccoli wollten, dass durch diese absurde Handlung (eine Möwe auf dem Kopf und einen weißen Smoking unter einem Taucheranzug) der Zuschauer zum Lachen animiert wird und sich noch mehr auf den nun folgenden Film freuen wird.
Einen Schwerpunkt dieser Dokumentation bildet zweifelsohne der legendäre Sportwagen Aston Martin DB5, der durch diesen Film zu Weltruhm gelangt ist. So erfährt man, dass es insgesamt drei Fahrzeuge für die Dreharbeiten gab. Und das beste ist, dass die Sonderausstattung teilweise tatsächlich funktionierte! So waren die Ölspritzen, das drehbare Nummernschild, die Heckpanzerung, der Schleudersitz (allerdings mit Pressluft) und die Fräsen (mussten auf die Reifen montiert werden) echt und funktionstüchtig!
Man erfährt, weshalb Gert Fröbe als Bösewicht auserkoren wurde. Albert R. Broccoli hat ihn in dem Film „Es geschah am hellichsten Tag“ gesehen, in dem er einen Triebtäter spielt, der kleinen Kindern nachstellt.
Honor Blackman als Pussy Galore war ideal, da man sie schon aus “Mit Schirm, Charme und Melone” kannte und sie zudem Judo beherrschte.
Goldfingers Leibwächter Oddjob wurde von Harold Sakata gespielt, einem Hawaiianischen Wrestler von 130kg, der zuvor durch eine Art Aufnahmeprüfung gehen musste. Sean Connery berichtet in dieser Dokumentation, dass Harold nicht wusste, dass man Schläge im Film nur andeutet. In der Anfangsszene vor dem Kühlschrank, hat er Sean Connery tatsächlich mit dem Handkantenschlag in den Nacken k.o. geschlagen. Auch erfährt man, dass Harold Sakata tatsächlich bärenstark war. Während der Dreharbeiten im Tresorraum zog er sich nämlich Verbrennungen an der Hand zu, weil niemand „cut“ rief und die Szene folglich noch nicht fertig im Kasten war!
Die Dreharbeiten in Fort Knox stellten ein besonderes Problem dar, da man dort nicht filmen durfte. Doch Albert R. Broccoli hatte einen sehr guten freund – Colonel Rushon – der einen Überflug erlaubte. Daher wird er auch in einer winzigen Szene im Film geehrt: Während die Flugzeuge Fort Knox überfliegen, ist an einer Gebäudemauer ein Schild zu erkennen, auf dem „Welcome to Fort Knox Gen. Rushon“ steht. Diese Aufnahmen (Gebäude und Innenaufnahmen) entstanden allesamt in den Pinewood Studios in England.
Leider erfährt man während der Dokumentation auch, dass der Bond-Erfinder Ian Flemming am 12.08.1964 - noch vor der Premiere am 17.09.1964 – verstarb.
Diese Nachricht wird dann jedoch wieder durch eine witzige Kleinigkeit überdeckt, die sich während der Dreharbeiten um Fort Knox herum ereigneten. Man bat nämlich einige Soldaten darum, als Statisten mitzuwirken (sind allesamt im Film zu sehen). Für jeweils $10,00 und 1 Bier sollten sie nämlich auf zweierlei Pfeif-Befehle hören und reagieren: 1x Pfeifen bedeutet, dass sie alle nach oben gucken und 2x Pfeifen, dass sie tot umfallen sollen. Die Gegend um Fort Knox durfte nämlich nicht überflogen werden (daher auch die Flugmanöver bei den Pinewood Studios). Doch sollte man im Film das Gefühl bekommen, die Soldaten würden nach den Flugzeugen sehen und sterben.


- Das Phänomen Goldfinger (0:28:00)

Auch hierbei handelt es sich wieder um eine englischsprachige Dokumentation mit deutschem Untertitel. Man erfährt, dass die beiden Produzenten Harry Saltzman und Albert R. Broccoli vorhatten, aus Goldfinger den größten Bondfilm aller Zeiten zu machen. Daher eilte der Premiere ein immenses Merchandising voraus. Man wollte die Leute neugierig machen. Ein Bösewicht, der Fort Knox überfallen will, ohne etwas zu rauben. Das war etwas, was die Leute neugierig machen sollte. Auch wurde in diesem Film erstmals in der Kinogeschichte ein echter Laser eingesetzt. Man erfährt hier nun, wie dies bewerkstelligt wurde. Auch erfährt man während eines Interviews mit Honor Blackman (Pussy Galore), dass der Name „Pussy Galore“ kurzfristig sogar in „Kitty Galore“ umbenannt werden sollte, da man ihn zeitweise für zu anrüchig hielt (da „Pussy“ im Englischen für „Muschi“ steht).
Witzig während der Dokumentation fand ich, dass Harold Sakata (Oddjob) nach diesem Film zum Werbemaskottchen für Erkältungsmittel wurde (da er im Spot beim Niesen alles kurz und klein schlägt).
Nach Bildern der Londoner Premiere vom 17.09.1964 sieht man noch Interviews mit Honor Blackman und Desmond Llewelyn, die sich ebenfalls zu diesem gewaltigen Erfolg äußerten. So sollte Desmond nach der Premiere mit dem Aston Martin DB5 vor der Queen vorbei fahren. Doch wurde das Auto einige Zeit nicht mehr bewegt und ging ständig aus. So musste er befürchten, dass jeder von ihm – „Q“ – erwartete, den Wagen wieder flott zu machen!
Goldfinger brach sämtliche Kinorekorde weltweit. Dank des umfassenden Marketings, gelang dem Film Goldfinger der Sprung ins Guinness Buch der Rekorde. Er gilt als der einzige Film, dem es in nur 2 Wochen gelang, seine Produktionskosten (3 Millionen Dollar) komplett wieder einzuspielen. Und dabei lief der Film zu dieser Zeit nur in sehr wenigen Kinos! Abschlussinterview mit Pierce Brosnan.


- Original Kinotrailer (0:03:01)

- Original-Werbe-Feature (0:03:05)

- Fernsehwerbung #1 (0:03:00)

- Fernsehwerbung #2 (Doppelwerbung für Goldfinger & Dr. No) (0:00:20)

- Fernsehwerbung #3 (Doppelwerbung für Goldfinger & Dr. No) (0:01:00)

- Rundfunkwerbung (mit deutschem Untertitel) (0:21:25)

- Original Radio-Interviews mit Sean Connery (UT) (0:11:43)

- Die Goldfinger-Galerie (Fotos zu 22 Themen rund um die Produktion)



***** MEINE MEINUNG UND FAZIT

Die beiden Produzenten Harry Saltzman und Albert R. „Chubby“ Broccoli hatten sich zum Ziel gesetzt, Goldfinger zum größten Bondabenteuer aller Zeiten werden zu lassen. Und ich muss sagen, dass ihnen dieses Unternehmen wahrlich gelungen ist!

Für mich ist Goldfinger wirklich der beste Bondfilm aller Zeiten. Er ist einfach eine Kombination aus Spannung, Action, herrlichen Kulissen (Orient, England, Schweiz, USA), Humor und einer Brise Erotik. Dadurch bietet der Film wirklich für jeden etwas. Alle Altergruppen und beide Geschlechter werden gleichermaßen angesprochen, was ihn wohl so unvergesslich macht. Und noch heute dürfte er wohl zu den beliebtesten Bondfilmen überhaupt zählen.

Das Abenteuer rund um Auric Goldfinger (Gert Fröbe) ist spannend und interessant inszeniert. Vor allem aber kommt hier erstmals so richtig das Talent des Waffenmeisters Q (Desmond Llewelyn) zur Geltung, der 007 mit dem legendären Aston Martin DB5 ausstattet. Neben diesem Wunderauto mit der umfangreichen Waffenausrüstung, erhält Bond noch zwei Peilsender, die die Zusammenarbeit mit der CIA erleichtern sollen. Sein dortiger Kollege und Freund Felix Leiter (Cec Linder) soll ihn nämlich im Auge behalten können, ohne ihn dabei zu gefährden.

Was mir persönlich an diesem Film – neben dem Aston Martin – am besten gefällt, das ist der wohl unbeschreiblich harte Gegner. Gert Fröbe in der Rolle des Auric Goldfinger stellt alle bisherigen Gegner in den Schatten. Weder zum KGB noch zu SPECTRE (alias „Phantom“) gehörig, ist Goldfinger wohl ein Gegner, auf den sich selbst ein 007 nur schwerlich hat einstellen können. Dies merkt man ihm auch schon zu Beginn des Films an, wenn er das vergoldete Mädchen entdeckt. Hier zeigt Bond erstmals Gefühle und ist von Rachegedanken geprägt, die ihn beinah um den Auftrag bringen.

SEAN CONNERY haucht dem Superagenten James Bond 007 wieder einmal das ein, was sich Ian Flemming unter dieser Rolle vorgestellt hatte. Erotisch auf die Frauen wirkend und doch knallhart und berechnend. So ist schon allein die anfängliche Szene mit der Badewanne ein absolutes Highlight. Dazu noch die trockenen Sprüche der deutschen Synchronisation! Sagt 007 im Original nur „shocking“, so wirkt das angewiderte „widerlich“ in der deutschen Synchronisation noch wesentlich abwertender. Auch sonst verleiht Sean Connery seiner Rolle in diesem Film mehr Komik, als dies bei den beiden Vorgängern der Fall war. Immer noch der harte Agent ihrer Majestät, versteht sich Bond zusehendst mehr auf Ironie, Sarkasmus und schwarzen Humor. Dies soll sich bei den weiteren Filmen noch steigern und seinen Höhepunkt in Roger Moore finden.

GERT FRÖBE ist bereits der zweite deutsche Bösewicht, der jedoch alle anderen Bondgegner (zuvor und auch danach) in den Schatten stellt. Ultrafies, knallhart und absolut skrupellos, verkörpert er mehr als nur glaubhaft die Rolle des Supergangsters, der mit Hilfe anderer Gangster aus den gesamten USA das amerikanische Golddepot von Fort Knox knacken will. Dabei geht er wortwörtlich über Leichen. Gert Fröbe ist in Deutschland ein begnadeter Schauspieler gewesen, der immer wieder in der Rolle des Gauners zu beobachten war. Doch auch in Gaunerkomödien (Der Gauner und der liebe Gott) gab er eine beachtenswerte Figur ab. In Bonds drittem Abenteuer „Goldfinger“ hatte Gert Fröbe aber vermutlich die größte Rolle seines Lebens. Der härteste und unberechenbarste Gegner aller Zeiten. Nach außen hin charmant und fast schon fürsorglich wirkend, strahlt er eine Art der undurchsichtigen Bedrohung aus, wie sie mir bei noch keinem anderen Gegner von Bond je aufgefallen ist.

HONOR BLACKMAN spielt Pussy Galore, Goldfingers Privatpilotin und Leiter der Flugschule „Pussy’s Flying Circus“. Sie bringt eine Mischung aus Charme, Erotik und Härte in den Film, wie sie auch nach dieser Rolle kaum noch eine Frau inne hatte (außer vielleicht Maud Adams in „Octopussy“ oder Halle Berry in „Stirb an einem anderen Tag“). Sehr schön ist bei ihr zu erkennen, wie sehr sie Bonds Schmeicheleien anfänglich zu widerstehen scheint. Ihre Entwicklung im Film ist vielleicht am interessantesten. Witzig ist bei ihr, dass sie – Dank ihrer Judokenntnisse – eine Art Wettkampf „Mann gegen Frau“ zu bestreiten hat. Judo im Stall....

HAROLD SAKATA spielt den taubstummen Diener und Leibwächter Goldfingers – Oddjob. Bärenstark (nette Demonstration mit dem Golfball) und ein eiskalter Killer, der selbst jederzeit für seinen Herrn sterben würde. Sein Hut mit Stahlrand ist berüchtigt und bricht jedes Genick.
Man merkt, dass Harold Sakata einen Kampfsporthintergrund besitzt. Er ist wirklich durchtrainiert und besitzt Kräfte, die man ihm im Film auch durchaus als solche abnehmen kann. Erst durch die enthaltenen Dokumentationen habe ich beispielsweise erfahren, dass er tatsächlich so stark war, wie im Film gezeigt worden ist. Allein schon seine „Aufnahmeprüfung“ hatte es in sich!
In Oddjob hatte Bond vermutlich einen seiner mörderischsten Gegner. War „Beißer“ („Der Spion, der mich liebte“ und „Moonraker“) der größte und bedrohlichste (durch das Stahlgebiss), so merkt man bei Goldfinger, dass Oddjob zumindest intelligent zu sein scheint. Sein Handeln ist durchdacht und seine Loyalität zu Goldfinger eisern und unerschütterlich.

CEC LINDER spielt diesmal die Rolle von Bonds CIA-Kollegen Felix Leiter, der auch schon zuvor in „Dr. No“ zu sehen war. Leider wird Felix i jedem Bondfilm von einem anderen Schauspieler gemimt, so dass man sich schlecht mit ihm identifizieren kann. Cec Linder ist in meinen Augen hierfür aber auch gänzlich ungeeignet. War sein Vorgänger Jack Lord noch durch „Hawaii 5-0“ bekannt (und man konnte seinem äußeren Erscheinungsbild durchaus den knallharten CIA-Agenten abnehmen), so wirkt Cec Linder auf mich eher wie ein Buchmacher, der sich – wie im Film auch kurz erwähnt – Renntipps bei Goldfingers Rennstall abholen will. Eine ziemlich blasse und unglaubwürdige Darbietung.

DESMOND LLEWELYN hat in diesem Bondfilm erstmals eine etwas umfangreichere Rolle. In einem der Interviews sagt er schließlich, dass er in diesem Bondfilm die Worte gesprochen hat, die seine Rolle in der Zukunft verstärkt hat: „Ich mache niemals Witze, wenn es um meine Arbeit geht“. Es ist immer wieder schön anzusehen, wie sich Q mit Bond in die Wolle kriegt. Desmond hat eine Rolle spielen müssen, die ihm prinzipiell ungeheuer schwergefallen ist. So sagte er im Interview, dass er deutlich machen sollte, dass er nichts von 007 hält und ihn absolut nicht leiden kann. Dabei sei – Desmond Llewelyn – ein Bewunderer von James Bond! Desmond war wohl der kontinuierlichste Darsteller aller Bondfilme. Leider verstarb er noch vor Ende der Dreharbeiten zu „Die Welt ist nicht genug“ im Jahre 1999. Ein unvergesslicher Mime, der für mich in jedem Bondfilm ein absolutes Highlight war. Ohne ihn fehlt etwas.

Neben dem grandiosen Film, sollte man nun aber auch die DVD-Features nicht ganz aus den Augen lassen. Gerade die SPECIAL 007 EDITION hat so einiges zu bieten, was sich wirklich lohnt.

Das achtseitige Booklet ist wieder angefüllt mit Hintergrundinformationen, die man auch teilweise den Dokumentationen entnehmen kann. So wird man schon vorab darüber informiert, dass Goldfinger richtungsweisend für alle späteren Bondfilme war. So sollten die Bondfilme den Zuschauer in eine Welt entführen, fern abseits der Realität. Des weiteren erfährt man noch vieles mehr zum Aston Martin DB5 und dem Überfall auf Fort Knox. Neben einigen schönen Szenenfotos, findet man auf der letzten Seite eine Übersicht der 32 Kapitel.

Die Navigation auf der DVD ist simpel und hin und wieder fast schon nervig. Das animierte Menü (im Hintergrund sind Szenen aus dem Film zu sehen) lässt einen zunächst die Sprache wählen. Danach muss man den Film „aktivieren“, ehe man zwischen „Film starten“, „Kapitel“, „Zusatzoptionen“ und „Sprachoptionen“ wählen kann. Hier hätte man sich zumindest den Schritt der „Aktivierung“ sparen können.

Bild und Ton sind für einen Film aus dem Jahre 1964 erstklassig überarbeitet worden. Mono ist zwar ein wenig schwach (Stereo hätte ich wesentlich besser gefunden), doch für einen Film dieser Qualität für nur €9,99 durchaus akzeptabel. Einzig einige Schwarzweißaufnahmen während der Dokumentationen hätte man besser noch ein wenig überarbeitet.

Ein großer Pluspunkt dieser SPECIAL 007 EDITION sind jedoch wohl die zahlreichen Extras, die auf dieser DVD enthalten sind. Mittels der zahlreichen Dokumentationen erhält man noch ein gewaltiges Hintergrundwissen, das man auch für die folgenden Filme immer wieder gebrauchen kann. Vor allem ist es sehr interessant zu sehen, wie die Leute heute aussehen. Die Interviews der Dokumentationen sind nämlich allesamt Ende der 90er Jahre entstanden (der letzte Bondfilm dieser Edition ist „Die Welt ist nicht genug“). Somit gelingt einem ein Spagat zwischen „damals“ und „heute“, der einem die Filme noch sehr viel näher bringt. Und die Ansichten der einzelnen Crewmitglieder und Schauspieler zu hören, ist ebenfalls einmal sehr interessant.

Mich hat Goldfinger in dieser Special Edition mehr als nur überzeugt und begeistert. Auch nach nunmehr 40 Jahren (Stand: 01.05.2004) versteht es dieser Film immer noch, jung und alt zu fesseln und zu begeistern. Und es ist zu erwarten, dass er auch in den kommenden Jahrzehnten immer mehr an Beliebtheit gewinnen wird. Dazu trägt auch wieder einmal das Ende bei, das unerwarteter kaum sein könnte. Kaum denkt man, der Film sei zu Ende, erwartet einen schon die nächste Überraschung.

Aufgrund des erstklassigen Films, der exzellenten Umsetzung auf DVD und den zahlreichen, informativen und interessanten Spezial-Features, vergebe ich für diese Special 007 Edition des Klassikers „Goldfinger“ die wohlverdiente Bestnote und meine uneingeschränkte Empfehlung!



***** WEITERE INFOS

http://www.mgm.com
http://www.jamesbond.com
http://www.moviefolio.com/movies/Goldfinger_1964.cfm



***** BEMERKUNG

Sollte zu diesem Bericht über SPECIAL 007 EDITION: GOLDFINGER noch irgendetwas Wichtiges fehlen, so lasst es mich doch bitte bei den Kommentaren wissen. Natürlich freue ich mich aber auch über jeden weiteren, freundlichen Eintrag. Vor allem interessiert mich natürlich, wie andere über diesen Film denken.

Vielen Dank fürs Lesen, Bewerten und Kommentieren!!!



© 2004 Lars Hermanns

21 Bewertungen