Tod an heiliger Stätte (Taschenbuch) / P. D. James Testbericht

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ab 11,33
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Summe aller Bewertungen
  • Niveau:  anspruchsvoll
  • Unterhaltungswert:  sehr hoch
  • Spannung:  sehr hoch
  • Humor:  kein Humor
  • Stil:  ausschmückend

Erfahrungsbericht von BabyT24

Es muss ein Insider sein...

Pro:

sehr phantasievoll geschrieben

Kontra:

manche Stelle zieht sich ziemlich hin

Empfehlung:

Ja

Hallo Yopi-Gemeinde,

als ich letztens bei meinen Eltern war, musste ich mal wieder das Bücherregal meiner Mutter durchstöbern. Auf der Suche nach Büchern fiel mir auch das folgende Buch in die Finger. Der Kommentar meiner Mutter war: ‚Das musst du lesen, das ist unglaublich spannend.’
Also verschwand das Buch zusammen mit zwei anderen in meiner Reisetasche und wurde von vorne bis hinten gelesen. Was ich davon hielt? Lest selber...

--- Inhalt ---

Alles beginnt mir dem tragischen Tod eines Studenten aus St. Anselm. Die Umstände sind nicht wirklich nachvollziehbar, dennoch wird auf Unfall plädiert. Doch der Vater des Jungen bekommt einen Brief und bietet Dalgleish, einen Inspektor von Scottland Yard sich der Sache anzunehmen. Also macht sich dieser auf den Weg zum Seminar (so wird die Kirche mit ihren Studenten das ganze Buch hindurch genannt), dass er noch aus seiner Kinderzeit kennt. Bei seiner Ankunft erfährt er, dass derweil noch ein Todesfall eingetreten ist. Eine alte Dame ist einer natürlichen Todesursache gestorben.

Gleichzeitig mit Dalgleish halten sich noch 3 weitere Gäste im Seminar auf. Der Archiediakon Crampton, der das Seminar am liebsten schließen lassen würde, eine Dozentin namens Emma, die den Stundenten etwas über die Literatur beibringt und ein Inspektor Yarwood, der zur Erholung in St. Anselm ist.

Dalgleish stellt seine ersten Ermittlungen im Fall des toten Jungen Ronald Treeves an und stößt dabei auf ein Geheimnis, dass die kurz zuvor gestorbene Margarett mit ins Grab genommen hat. Ist sie vielleicht doch nicht eines natürlichen Todes gestorben? Doch das ist nicht das einzige Problem in St. Anselm. Langsam machen sich Feindschaften zwischen den anwesenden Gästen, den Patres und den Studenten bemerkbar. Der Archiediakon würde am liebsten das Seminar schließen lassen und die Kunstgegenstände vorher in den Besitz der Kirche bringen. Zwischen dem Inspektor Yarwood und dem Archiediakon entwickelt sich ein handfester Streit, der seine Wurzeln tief in der Vergangenheit hat. Und auch Raphael Aburthnot, der uneheliche Sohn einer direkten Nachfahrin der Gründerin von St. Anselm kann den Archiediakon nicht ausstehen.

Und dann passiert das Unfassbare, der Archiediakon wird in der Kirche ermordet von Pater John gefunden. Alles deutet darauf hin, dass der Mord von einem Insider ausgeführt wurde. Dalgleish übernimmt die Ermittlungen und lässt sein Team aus London einfliegen. Doch es soll nicht der letzte Todesfall bleiben...

Doch wer hat ein Motiv? Und wie stehen die ganzen Todesfälle im Zusammenhang? Kommt der Mörder aus den inneren Reihen des Seminars oder von Außerhalb? Sind die ersten zwei Toten wirklich eines natürlichen Todes gestorben oder wurde nachgeholfen?

--- Meine Meinung ---

Da meine Mutter mir dieses Buch so hoch gepriesen hat, ging ich mit den Erwartungen an ein spannendes Buch ran. Leider musste ich in den ersten Kapiteln eine herbe Enttäuschung erleben. Meiner Meinung nach zogen sich diese Kapitel wie Kaugummi und ich musste mich gehörig zwingen die Kapitel zu lesen. Nur schleppend kam das Buch voran, da half mir auch das Wissen, dass es zwei Tote gab nicht wirklich weiter.

Teilweise zieht sich auch der restliche Inhalt des Buches ziemlich hin und an einigen Stellen hätte ich mir gewünscht, dass der ganze Vorgang der Ermittlung nicht ganz so weit ausgebreitet würde. Wirklich interessant wurde das Buch erst im letzten Drittel für mich, als es wirklich darum ging, dass die letzten Indizien aufgetischt werden und der Mörder gefunden wird. Doch meiner Meinung nach, stand schon viel zu früh fest, wir der wirkliche Täter ist und es galt nur noch, die Indizien dafür zu finden.

Einigermaßen gut fand ich, dass das Buch insgesamt in 4 Teilbücher aufgeteilt ist, was mit aber im Fall des Mordes leider schon die Spannung vorweggenommen hat, da der Titel ‚Tod des Archiediakons’ lautete und ich nunmehr schon wusste, was mich in den nächsten Kapiteln erwartete. Auch das Ende fand ich nicht so wirklich gelungen, der Täter war geschnappt und dennoch war das Buch nicht zuende. Es musste partout noch ein Kapitel angefügt werden, in dem noch dies und das zu Ende geführt werden musste. Allerdings habe ich da nur noch halb gelesen, da es mich eigentlich nicht mehr interessierte und ich nur noch das Buch zuschlagen wollte. Aber so bin ich nun mal, lieber zwäng ich mich da durch, als das ich ein Buch nicht zu Ende lese.

Was ich phantastisch fand, war die Ausschmückung der Umgebung, so dass meine Phantasie zu hohen Sprüngen angeregt wurde und ich mir richtig vorstellen konnte, wie die Kirche und das Meer aussah. Ich sah vor meinem geistigen Auge eine Kulisse entstehen, die mich während des gesamten Buches begleitete.

--- Die Autorin ---

Phyllis Dorothy James wurde 1920 in Oxford geboren und erlangte 1991 den Titel Baroness James of Holland Park. Da ihr Mann unheilbar krank aus dem Krieg zurückkehrte, musste P.D. James ihre Wünsche nach der Schriftstellerei verwerfen und für ihre beiden Töchtern und den Mann sorgen.

1962 konnte sie sich dann endlich der Schriftstellerei widmen. Zudem arbeitete sie von 1968-1980 in der Kriminalabteilung und konnte diese Kenntnisse sicher in ihren Roman verwerten. 1999 erhielt P.D. James den Grandmaster.

--- Fakten des Buches ---

Da ich immer wieder Kommentare erhalte, dass die Daten des Buches fehlen würden, kommt es diesmal sofort. Gesucht und gefunden bei Buecher.de, indem ich den Titel des Buches eingegeben habe :-)

Als Taschenbuchausgabe:

Erscheinungsjahr: 2004
Seitenzahl: 542
Übersetzer: DROEMER/KNAUR
Verlag: Knaur Taschenbücher Nr.62623
Einband: Kartoniert/Broschiert
Best.-Nr. 12239638
ISBN 3426626233
Preis: EUR 8,00

--- Fazit ---

Das Buch ist sicherlich lesenswert, allerdings sollte man nicht mit zu hohen Erwartungen da ran gehen. Es zieht sich doch das eine oder andere Mal ziemlich hin. Meiner Meinung nach hätte es die Hälfte der Seiten auch getan. Eine Empfehlung kann ich dennoch aussprechen, auch wenn ich nicht so wirklich begeistert bin, ist es dennoch eine Geschichte, die einmalig ist vom Umfeld her.

Viel Spaß beim Lesen,
wünscht BT

21 Bewertungen, 1 Kommentar

  • morla

    10.10.2005, 01:54 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich