Jameson Irish Whiskey Testbericht

Da hatte es mich mal wieder so richtig erwischt. Gliederreißen, Halsschmerzen und Schüttelfrost bescherte mir der Winter vor zwei Jahren. Ermattet saß ich, vielmehr lag ich bei Freunden auf dem Sofa; zu erschöpft und zu trübe war mein fiebriger Blick, um den Nachhauseweg anzutreten. Ich wurde ins Bett verfrachtet, mit Wärmeflasche und Aspirin versorgt. Und wie bin ich jetzt auf den Geschmack von Jameson Irish Whiskey gekommen? – Ganz einfach! Zum Einheizen verabreichten mir meine Freunde eine heiße Tasse Wasser mit Jameson Irish Whiskey angereichert. Genüsslich geschlürft wurde mir nicht nur warm ums Herz. Ganzkörpererwärmt schlief ich ein und durch bis zum nächsten Tag. – Nicht dass ich mich dann genesen fühlte, aber mir ging es deutlich besser, so dass ich die geringen Kräfte nutzte, nach Hause fuhr und mich einen weiteren Tag auskurierte.


Produkteigenschaften – Geruch – Geschmack

James Whisky ist in grünen 0,7 l-Flaschen mit gold-rotfarbenem Etikett abgefüllt. Ein gold-rotes Wappen und Siegel kennzeichnen den irischen Whisky, der seit 1780 in bewährter Art und Weise hergestellt wird. Dreifach destilliert reift er für lange Zeit in Eichenfässern. Im Duty Free-Shop habe ich auch schon eine 1l-Flasche erworben.

Die Preise variieren, je nach Geschäft. Im tschechischen Duty Free-Shop kaufte ich kürzlich eine 1l-Flasche für 15,00 Euro. Das muss man in der Regel mindestens für eine 0,7 l-Flasche in Deutschland auf den Tisch legen.

Die Geruchs- und Geschmacksprobe absolvierte ich im gesunden Zustand; wollte ich doch den ungetrübten (ohne heißes Wasser!) puren Geschmack testen. Dekorativ in einem passenden Whisky-Glas serviere ich mir an einem typischen November-Abend einen Jameson. In Irland von John Jameson & Son Limited hergestellt, dreifach destilliert wie für Irische Whiskeys üblich, schimmert der goldfarbene Saft verlockend durch die grüne Flasche und später tiefgolden in meinem Whiskeyglas. Riechkolben über das Glas gehalten … und ... zart umstreichelt der Duft meine Nase und erinnert mich ein wenig an Sherry. Mir läuft das Wasser im Munde zusammen, doch noch erahne ich nur, welcher Geschmack mich erwartet.

Der erste Schluck sammelt sich im Mund und trifft auf meine Geschmacksnerven meiner Zunge. – Bekanntlich unterscheidet die Zunge Kombinationen von vier primären Geschmacksqualitäten: süß, sauer, salzig und bitter. Traditionell werden diese Qualitäten zu den Zungenabschnitten, Geschmackspapillen und Geschmacksnerven in Beziehung gesetzt: Zungenspitze, Zungenrand, hinteres Zungendrittel und Zungengrund. (Exkurs Ende) – Erwartungsgemäß verspürte für einen kurzen Moment ein mildes Brennen auf der Zungenspitze, anschließend einen weichen, leicht süßlichen Geschmack, der mein Geruchsempfinden nach Sherry bestätigt. Dann das warme und milde Gefühl im Mundraum als krönender Abschluss des ersten Schlucks. Wiederholung garantiert!

Nach Angaben des Herstellers soll ein leichter Holzgeschmack zu schmecken sein. Das bemerkten meine ungeübten Geschmacksnerven leider nicht.


Serviervorschläge:

– pur ohne oder mit Eis (on the rocks)
– mit einem Schuss Quellwasser
– mit Limonade oder Apfelsaft
– mit heißem Wasser (ggf. mit Zucker und Zitrone)


Fazit:

Kein Allheilmittel, kein Alltagsgetränk, aber für besondere Gelegenheiten geeignet und empfehlenswert. Wer häufig oder gar täglich Jameson trinken möchte, wird meines Erachtens dem auserlesenen Geschmack nicht gerecht. Und sich selbst auch nicht; denn da Alkohol bekanntlich Suchtgefahren in sich birgt, sollte man sich schon positive Momente bewahren, in denen man einfach nur mal genießen möchte. Ausreichend dafür sind doch meistens ein bis zwei Gläser.

Mein persönlicher Favorit für solche Momente ist Jameson Whiskey on the rocks. Gleichfalls kann ich besondere Gelegenheiten auch mit einer heißen Tasse Kakao (ohne Schuss!) genießen. Und bei einer heftigen Grippe mit heißem Wasser. Selbstverständlich wärmt auch eine heiße Zitrone mit Honig; die hat aber nicht so eine einschläfernde Wirkung.


Slainte! (Irische Art von Prost)

© streitline für yopi 23.06.2004
© streitline für ciao 02.02.2004