Jan Koller Testbericht

Hallo liebe Mitglieder,
Jan Koller kam am Saisonanfang vom RSC Anderlecht aus Belgien. Er wurde mit vielen Vorschusslorbeeren angekündigt, als der Megatransfer in trockenen Tüchern war. Es wurde über seine Größe gesprochen, als sei allein diese das Allheilmittel, als würde er wie ein Riese über die Gegner hinwegsteigen und den Ball auf seinem unerreichbaren Kopf ins Tor tragen. Er war der Wunderstürmer der Bild Zeitung.

Nach den ersten Wochen, in denen er super spielte, Räume für die Mitspieler riss, wunderbare und viele Vorlagen gab und ein läuferisches Pensum wie kein anderer absolvierte, aber keine Tore schoss wurden die Kritiker laut wie damals bei KArl Heinz Riedle, als dieser damals von Lazio Rom zum BVB kam. Damals wie heute war es falsch einen Stürmer zu kritisieren, der zwar momentan das Tor nicht trifft, allerdings viele andere, wichtige Qualitäten für die Mannschaft besitzt. Von Riedle möchte ich in diesem zusammenhang gar nicht weiter reden, Jan Koller allerdings hat die besten Zweikampfwerte eines Stürmers der gesamten Bundesliga, das bedeutet für den BVB er erkämpft sich Bälle im und um den Strafraum, die anderew Stürmer verloren geben. Es kann also seit Jan Koller intensiver und öfter angegriffen werden, der Gegner permanent unter Druck gesetzt werden, aber das zählt leider nicht mehr in der oberflächlich berichtenden Medienlandschaft von heute in Deutschland. Wenn einer das Tor dreimal trifft, die Mannschaft aufgrund seiner vielen Abspielfehler aber vier Spiele hinter einander verliert ist er der Superstar. Wie ein MArcio Amoroso, ohne Frage ein Qualitätsstürmer erster Güte mit eingebauter Torgarantie, was nützt das aber, wenn er vorne stehen bleibt, hinten ein Mann zu wenig ist und Dortmund dadurch wertvolle Punkte im Meisterschaftskampf verliert. Alle, gerade Amoroso (oder andere Stürmer dieser Art) werden sagen, er habe doch seine Tore geschossen, seinen Soll erfüllt, aber dem ist nicht so, da er der Mannschaft auf eine schwer zu erkennbare Art und Weise enormen Schaden zufügt.

Nicht so Jan Koller, der sich aufopfert, sich müde rennt und dann natürlich manchmal auch das Tor nicht trifft.
Nun, Stürmer werden leider nur an ihren Toren gemessen und glücklicher- und verdienter Weise hat sich das Bild in den letzten Wochen gewandelt. Jan Koller schiesst Tore gegen Gladbach, Freiburg und Liberec, er verwertet fasst jede Chance, spielt aber genauso wie vorher. Er hat sich eingelebt und wird immer besser. Er ist aus dieser Dortmunder Mannschaft nicht mehr heraus zu denken.
Matthias Sammer, ein Mann mit Weitblick sagte nach dem Rückspiel in Liberec, ihm wäre egal ob Koller Tore schiesst oder nicht. Er ist wichtig für die Mannschaft und würde immer spielen. So sehe ich das auch.