Jenoptik Jendigital JD C3.1 LCD Testbericht

Die C 3.1 LCD von Jenoptik, für den nicht anspruchsvollen Einsteiger der digitalen Fotografie.

Technische Daten und (wichtige) Funktionen:

Sensor: 3.2M CMOS / effektiv 3.15M
Objektiv: Brennweite effektiv: 8,47mm
Blende: F2.8
Bildformat (Pixel): 2560 x 1920 (interpoliert)
2048 x 1536
1024 x 768
Videoauflösung: 320 x 240 mit
Tonaufzeichnung, bis max.
15 Bilder/s
Speicher: Interner Speicher: 16MB
Nandgate FlashMemory
Externer Speicher: SD-Karte
bis 256 MB
(nicht im Lieferumfang)
Anzahl der Bilder: 2560 x 1920; 15 Bilder
(Hoch); 20 Bilder (Normal)
2048 x 1536: 18 Bilder
(Hoch); 25 Bilder (Normal)
1024 x 768: 51 Bilder (Hoch);
64 Bilder (Normal)
Digitaler Zoom: 4x
Fokusierung: Fixfokus
Webcam-Funktion: ja
Selbstauslöser: 2 bis 10 s
Bildlöschfunktion: Einzeln/alle
Schnittstelle: USB
Menuführung 6sprachig, inkl. Deutsch und
Englisch
Kompressionsstandard: JPEG, AVI bei
Videoaufnahmen
Schnellaufnahme: 5 Bilder je Aufnahme,
Bildformat: 1024 x 768
Blitz: 3 Einstellungen: Automatik;
Ein; Aus Reichweite 2m
LCD-Anzeige: Farbmonitor, 1,5``
TFT-Flachbildschirm
Leistungsbedarf: 4x AAA Batterien
Abmessungen: 97 x 28 x 63 mm
Gewicht: 110g (ohne Batterien)
Zubehör im Lieferumfang: Bedienungsanleitung
CD-ROM-Software
USB-Kabel
Tragschlaufe
4x AAA Alkaline-Batterien
Kameratasche Garantiekarte
Videokabel

Die oben genannten Angaben klingen für den Laien zwar ziemlich professionell und ansprechend doch in Wirklichkeit nützen diese Funktionen bei dieser Kamera nicht viel.

Interner Speicher:
Diese besagten 16 MB interner Speicher stellen in bester Bildqualität und höchster Auflösung nur Platz für Bilder die man an zwei bis drei Händen abzählen kann.
Somit ist diese Kamera im Urlaub in fernen Ländern völlig unbrauchbar, es sei denn man hat ständig einen Laptop oder ähnliche externe Speichermedien an Mann. Doch das ist ja wohl die Seltenheit.
Außerdem wer will denn am Tag zehn mal die Bilder hin und her schieben.

Externer Speicher:
Ein externes Speichermedium wie eine SD-Karte ist nicht im Lieferumfang enthalten und muss so nachgekauft werden. Das ist ein weiterer Kostenaufwand, außerdem kann nur eine Speicherkarte mit höchstens 256 MB verfügbarem Speicher verwendet werden. Dies spricht für Reisefreudige die gerne und viel fotografieren schon mal dagegen.

Bildformate / Qualität:
Es gibt, wie oben aufgeführt, drei verschiedene Bildformate zwischen denen man wählen kann, wobei man bedenken muss dass die Bildqualität mit sinkender Pixelanzahl schlechter wird.
Neben den Bildformaten kann man die verschiedenen Qualitätsstufen, Hoch und Normal, nutzen, die natürlich das Bild qualitativ Beeinflussen, sowohl in positiver als auch in negativer Hinsicht.

Zoom:
Auf den Zoom sollte man, wenn nicht unbedingt nötig, ganz verzichten. Umso mehr Zoom man einsetzt, desto pixeliger wird das Bild. Dadurch sinken natürlich auch die Qualität und der Gesamteindruck des Bildes.
Nur gut, dass der Zoom nicht über das 4-fache hinausgegangen ist, dann wäre das Bild ein reiner Pixelhaufen geworden.
Schade, dass man bei dieser Kamera keinen optischen Zoom eingebracht hat.
Aber wer weiß, was dann das Ergebnis gewesen wäre. Vielleicht ist es besser so.

TFT-Display:
Auf dem wirklich kleinen TFT-Display kann man nicht richtig erkennen, ob das Bild geworden ist oder nicht. Das liegt nicht unbedingt an der Bildqualität des Displays.
Wohl eher an der Tatsache, das der Bildschirm mit 1,5`` einfach zu klein ist.
Fast alle Digicams auf dem Markt haben große Bildschirme. Warum nicht auch hier?

Blitz:
Auch der Blitz ist im ganzen nicht zufrieden stellend. Will man Personen als Portrait aufnehmen, sehen diese aus wie wandelnde Glühbirnen. Will man aus der Entfernung von etwa 10 Metern ein Haus fotografieren, ist dieses auf dem schwarzen Bild nicht zu finden.
Außerdem wird Blitz und die Aufnahme des Fotos oft nicht gleichzeitig ausgelöst.
So kann man sagen, dass der Blitz seine eigentliche Aufgabe nicht erfüllen kann.

Schärfebereich:
Ähnlich wie der Blitz auch der Schärfebereich.
Es ist zwar ausgeschrieben, dass Aufnahmen von 1m bis unendlichweit gemacht werden können, jedoch werden Landschaftsbilder in der Ferne unscharf und haben zunehmend einen Blaustich. Makroaufnahmen sollen auch schon ab 20cm Entfernung möglich sein, aber aus einer so geringen Entfernung sind diese immer noch unscharf, auch wenn man den Schalter an der Seite umlegt.
So ist die Kamera für Fotos mit begrenzter Entfernung gut aber nicht für Panorama- und Makroaufnahmen.

Schnellaufnahme:
Serienbilder mit 5 Bildern pro Aufnahme sind auch möglich. Diese Serienbilder werden meist zur Dokumentation von Bewegungsabläufen verwendet. Jedoch hat die Kamera mit solchen bewegten Bildern oft sehr große Probleme. Diese wirken mit zunehmender Geschwindigkeit des Objektes verschwommen und unscharf.

Lichtverhältnisse:
Der wohl größte Nachteil des Gerätes sind Aufnahmen bei künstlichem Licht. Wenn man in geschlossenen Räumen fotografiert ist meist wenig oder wenn dann nur elektrisches Licht vorhanden. Dies lässt die Bilder besonders bei dieser Kamera stark verpixeln und unscharf werden. Auch der Blitz hilft in solchen Situationen nicht. Fotografien unter schlechten Lichtverhältnissen sollte man mit diesem Gerät vermeiden, was natürlich ein gehöriger Nachteil ist. In anderen Situationen, bei denen die Sonne auch zu sehen ist wird diese, mit vielen aber besonders bei dieser Kamera, als einen schwarzer Punkt aufgenommen.

Selbstauslöser:
Der Selbstauslöser erfüllt seine Aufgabe weitgehend und ist so zufrieden stellend.
Er ist zeitlich von 2 bis 10 Sekunden einzustellen.
Eventuell ist für ein gutes Bild ein kleines Stativ nötig.

Videos / Videoauflösung:
Man kann mit der Kamera auch kleine Videos drehen. Diese werden mit einer Auflösung von 320 x 240 Pixeln, maximal 15 Bildern/s und Ton aufgenommen. Diese Auflösung ist sehr gering und lässt das Bild stark verpixeln. Auch die Tonaufnahme ist nicht akzeptabel.
Schließlich lohnen sich Videoaufnahmen mit der C 3.1 LCD nicht.
Aber als Webcam reicht diese Auflösung allemal, die Entfernung der Objekte ist hier auch nicht so groß. Empfohlen wird eine Entfernung von einem Meter.

Menu:
Bilder, Videos und Tonaufnahmen lassen sich im 6sprachigen Menu problemlos löschen, bzw. mit dem gelieferten USB-Kabel auf den PC übertragen.

Leistung / Größe / Gewicht:
Die Kamera benötigt 4 AAA Batterien, die von unten eingeführt werden. Jedoch sind die Polanweisungen ziemlich versteckt sodass es Probleme geben könnte.
Sie ist 97 x 28 x 63 mm groß und wiegt ohne Batterien 110g.
Die im Lieferumfang enthaltene Software ist für Einsteiger vielleicht gut, aber für Fortgeschrittene und Profis einfach zu primitiv.
Durch andere oder bessere Software könnte man die Bilder sicherlich besser bearbeiten.

Fazit:
Abschließend ist zu sagen, dass diese Kamera für blutige Anfänger eventuell geeignet wäre, jedoch für den erfahrenen Fotoliebhaber völliger Schrott ist.
Die Bilder werden manchmal so entstellt das man die Lust am fotografieren schnell verlieren kann. Man muss auch beachten, dass man von Kameras im Preissegment zwischen 50 und 90 Euro nicht sonderlich viel erwarten kann. Dies hat sich bei diesem Modell offensichtlich bestätigt.
Diese Kamera wirft auch nicht gerade ein gutes Licht auf Jenoptik als Vermarkter. Hergestellt wurde sie ja in China!?!?
Wäre die Digicam nicht im Lieferumfang meines Computers gewesen, hätte ich sie mir nie gekauft.
Ein Kauf einer Kamera sollte außerdem gut überlegt sein!!!!!!!!

mfg Tony