Jenoptik Jendigital JD C3.1 LCD Testbericht

Hallo, Ihr Lieben!

Ich habe diese Kamera schon sehr lange, sie hat viel miterlebt. Doch was macht diese Kamera aus? Lest es in meinem Bericht!

Hier die Pro´s und Kontra´s auf einen Blick

+ günstig in der Anschaffung
+ Bilder sind für dieses Preis ordentlich
+ Zubehör komplett
+ LCD Display bei mir ohne Fehler
+ für Hobbyfotografen oder fotobegeisterte Jungendliche geeignet
+ Webcam Funktion
+ kleine Filme drehbar

- geringe Akkulaufzeit
- nur 2 Bild-Qualitätseinstellungen
- nur 3 Bild-Größen
- bei künstlichem Licht keine optimalen Aufnahmen möglich (es gibt aber Tricks)
- Zoom nur eingeschränkt zu gebrauchen, da die Bilder dann verpixelt aussehen

Nun zum ausführlichen Teil. :-)

Ich habe diese Kamera im Mai 2005 gekauft, für 69 € und ein paar Zerquetschte im Sonderangebot (heute dürfte diese Kamera nur noch 40 - 50 € kosten). Dieser Preis schien mir damals als ideal, da ich eh nicht die ambitionierte und professionelle Fotografin bin, dachte ich, eine normale Kamera reicht aus. Also, bestellt bei einem bekannten Versandhaus und 3 Tage später war sie da: meine erste und bis jetzt einzige Digi-Cam.

Das erste Auspacken, Checkliste:
Kamera (logisch) - da
Tasche - mitgeliefert
USB Kabel - mitgeliefert
TV-Out Kabel (von der Kamera zum TV) - mit dabei
Batterien - mitgeliefert, leider keine Akkus
Bedienungsanleitung - ebenfalls da
Treiber - als CD-Rom mitgeliefert
Speicherkarte - KEINE! :-(

Nun der große Augenblick, das erste Einschalten. Oben auf dem Gerät ist der Powerknopf. Nun starre ich gespannt auf das 1,5 Zoll (3,7 cm Ø) große Display. Es dauert ca. 6 Sekunden, bis die Kamera einsatzbereit ist, also nichts für Momentaufnahmen, aber das kann man sicherlich verschmerzen.
Der Auslöser sitzt ebenfalls oben drauf, dieser hat 2 "Stufen". Minimal eingedrückt, zeigt das Display, wie das Foto im Endeffekt aussieht. Ganz runtergedrückt - auslösen. Dies dauert je nach Lichtverhältnisse 2 bis mehrere Sekunden. Dann erst ist das Bild gespeichert. Ja, der Speicher... Die Kamera hat einen internen Speicher von 16 MB, dies reicht für ca 13 Bilder in der höchsten Auflösung (Qualität fein und Größe 2560 x 1920). Eine zusätzliche Speicherkarte - Fehlanzeige. Die Cam hat unter dem Batteriefachdeckel einen Slot für Karten, es passen sowohl SD- als auch MMC-Karten hinein. Allerdings ist der maximale Speicher bei einer Karte auf 256 MB begrenzt. Entweder nicht so viel knipsen oder mehrere Karten kaufen, die Dinger kosten heute ja nicht mehr viel (zum Vergleich: ich habe für meine 128 MB SD-Karte damals 35 € ausgegeben, heute bekommt man eine vergleichbare für unter 10 bei einem Auktionshaus). Auf meine 128er SD passen 129 Bilder bzw. knapp 18 Minuten Film mit Ton in der höchsten Qualität, ich finde, das reicht auch. Bei einer größeren dementsprechend mehr.

Stromversorgung:
Es kommen 4 AAA Batterien oder Akkus rein, wobei man bei Akkus auf die Amperezahl achten sollte, denn mit 650 mAh ist nach 10 Bildern der Ofen, oder besser, die Kamera aus. Ich habe Akkus mit 950 mAh in der Verwendung, und da war erst nach 37 Bildern Schluß. Also, am Besten gleich Akkus mit höherer mA-Zahl dazukaufen, gibt´s ab 5,99 € für 4 Stück von einem führenden Akkuhersteller.
Somit ist der Stromverbrauch sehr hoch. Es kommt wirklich darauf an, wie man fotografiert. Bei Verwendung des Blitzes und bei "Dreharbeiten" sind die Akkus/Batterien natürlich schneller ausgelutscht, als bei stinknormalem, einfachen knipsen.

Der Schnick-Schnack:
Mit der Kamera kann man kleine Filmchen drehen. Diese haben bei weitem keine Videokamera-Qualität, aber für Zwischendurch ist dies doch ein recht spaßiges Gimmik. Die Videos kann man am PC mit der beiliegenden Software nachbearbeiten und auf CD Brennen, apropos...

...Treiber-CD und Webcam:
Die Treiber-CD selbst hat nicht nur die Treiber für die Cam an sich drauf, sondern auch eine einigermaßen brauchbare Foto- und Filmbearbeitungssoftware dabei. Mit diesen kann nach herzenslust ein Kalender oder Fotomontage betrieben werden. Nicht schlecht!
Um die Webcam benutzen zu können, müssen Treiber installiert werden, selbst unter Win XP!
Die Kamera selber wird automatisch als Wechsellaufwerk erkannt und die Bilder können ohne Umstände direkt von der Kamera auf den Rechner kopiert werden.

Handhabung:
In der Handhabe ist die Kamera Durchschnitt. Manchmal etwas verwirrende Bezeichnungen im Menü; doch wenn man sich etwas länger mit der Cam befasst, schleicht man durch das magere Menü wie im Schlaf.
Alles kann eingestellt werden: Die Bildauflösung (normal oder fein), die Bildgröße (2560 x 1920, 2048 x 1536 oder 1024 x 768), Weissabgleich, Belichtung, Datum und Uhrzeit, Videosystem (NTSC oder PAL), Selbstauslöser, Sprache (Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Holländisch) und den Energiesparmodus auf eine Minute, 2 Minuten oder aus schalten.
Oben auf dem Gerät sitzt noch ein dritter "Knopf", es ist ein Drehrad, mit dem die gewünschte Funktion ausgewählt werden kann. Man hat die Wahl zwischen 2 Fotomodi, einmal einen automatischen, der alle Einstellungen wie Belichtung und Weissabgleich von sich aus erledigt. Und den manuellen Fotomodus, bei dem man alles von Hand einstellen kann. Ich jedoch bevorzuge den Automatischen, ist bequemer... ;-) Desweiteren den Abspielmodus (für die geschossenen Bilder und aufgenommene Videos), den Video-Modus selber zum Filme drehen, eine Mikrofon-Funktion (Wozu? Ich habe keine Ahnung. Wohl für Aufnahmen ohne Bild, vielleicht zum lauschen? *grins*) und die Webcam Funktion, die bei mir bestens mit den bekannten Messengern funktioniert.
Auf der Rückseite befinden sich diverse Tasten. Eine Art Steuerkreuz, mit der man durch´s Menü navigiert. Dieses dient ebenso für Schnelleinstellungen wie Zoom, Selbstauslöser und "Fotosession", also mehrere Bilder direkt hintereinander geschossen. Desweiteren noch die Display-Taste (Display ein oder ausschalten, sowie für andere Anzeigeoptionen im Wiedergabe-Modus), Menü-Taste, erklärt sich, glaube ich, von selber und die Select/Blitz/Bestätigen-Taste. Mit dieser schaltet man den Blitz ein, aus, oder auf Autoblitz, und man bestätigt damit Menüeinstellungen.

Was sonst noch zu berichten ist:
Der Blitz ist nicht unbedingt zu gebrauchen. Meistens werden die Bilder zu hell (-> Überbelichtung). Bei Dämmer- oder künstlichem Licht sind die Aufnahmen ohne Blitz unmöglich, die Farben werden verfälscht oder das Bild ist schlichtweg zu dunkel (Unterbelichtung). Da habe ich jedoch einen Trick: ganz einfach eine helle Taschenlampe auf das zu fotografierende Objekt richten, auslösen, und schon hat man ein brauchbares Foto, ohne Blitz.
Desweiteren hat die Kamera einen Nahaufnahme-Schalter an der linken Seite: diesen hochgeschoben können auch Fotos von Objekten gemacht werden, die sehr nah an der Linse sind.
Der digitale Zoom ist in meinen Augen leider Müll. Die Fotos werden verpixelt und sehen dadurch nur noch unschön aus, also lieber ein Motiv nehmen, was nicht wegfliegen oder -laufen kann. Auch die "Fotosession"-Funktion ist leider Murks, da die Kamera viel zu lange für das Speichern eines Fotos braucht. Wenn man ein fahrendes Auto mit dieser Funktion erhaschen will, ist dieses schon wieder weg, bevor das 2. Bild überhaupt gespeichert wurde...
Die Klappe vor den Anschlüssen sieht billig aus, es ist einfach eine gummiartige Lasche, die sich bei jeder Gelgenheit öffnet.
Eine Öffnung für ein Stativ ist vorhanden.

Den Service von Jenoptic mußte ich einmal einen Monat nach dem Kauf nerven, da meine Kamera meine damals neu erworbene Speicherkarte nicht akzeptieren wollte. Da half auch keine Formatieren, kein Bitten und Betteln. So rief ich an: der Service freundlich und angenehm im Umgang mit dem Kunden. Sie fragten, was für eine Speicherkarte es denn sei, ich sagte es (von einem Discounter). Er erkundigte sich. Eine halbe Stunde später rief der Mitarbeiter zurück und sagte, daß sie dieses Problem heute schon oft hatten. So bat er mich, die Speicherkarte an den Hersteller zu schicken. (Habe ich auch gemacht und die, die dann kam, funktionierte tadellos!) Also konnte weder Jenoptic noch ich was dafür, daß die Karte nicht lief. Aber dennoch behandelte man mich kompetent und überaus zuvorkommend!

Mein Hochzeitsfoto wurde mit dieser Kamera geschossen und mit einem guten Fotodrucker und der dazu passenden Fotopatrone sowie Fotopapier sehen die Bilder aus, wie aus´m Labor. Naja, fast zumindest.

Hier nochmal die (wichtigsten) technischen Details auf einen Blick:
Auflösung: 3,1 MP
Objektiv: Fixfocus
Zoom: 4fach digital
Empfindlichkeit: ISO 100
Blitz: integriert
Bildformat: JPEG (Farbtiefe 24 bit)
Gewicht: Mit Akkus 138 Gramm (ich hab´s nachgewogen!)