Jever Pilsener Testbericht

Meine besondere Vorliebe gilt dem Bier. Ich kann mich irgendwie noch heute an mein erstes Bier erinnern, ich kann mich leider überhaupt nicht mehr daran erinnern welches es gewesen ist, aber ich kann mich noch gut an die Umstände erinnern. Es war ein ganz heisser Tag im August gewesen, ich kam grad vom Sport, öffnete den Kühlschrank auf der Suche nach was Kaltem und darin fand ich nur Bier. Aus Mangel an Alternativen griff ich also zu der Flasche... und genoss diese herbe, kühle Frische...

Nun ja, das ist auch schon so einige Jahre her, ich habe mittlerweile, weiss ich nicht wieviele Sorten schon durchtestet und teste heute immer noch ganz gern neue Sorten aus und irgendwie wenn ich mal wieder auf Reisen bin, kann ich es auch nicht lassen zu testen, was in der Umgebung so gebraut wird. Ich habe allerdings ein paar Lieblingsbiere, die ich eigentlich fast immer, wenn ich zu Hause in Hamburg bin, oder an dem Ort, an dem ich bin kein vernünftiges Gebräu zu finden ist, trinke, und dazu gehören das Dithmarscher, Ratsherrn und... Jever.

Wieso eigentlich nun Jever? - Nun, mit den Jahren entwickelte sich eine bestimmte vorliebe, wie ein Bier schmecken soll, damit es auch mir schmeckt und da meine Vorliebe eher den herberen Geschmäckern gilt, ist es natürlich nicht verwunderlich, dass gerade Jever mir auch besonders gut schmeckt. Ausserdem, da Jever nicht gerade besonders weit von hier gebraut wird und man viele Lokals findet, wo man ein Jever vom Fass trinken kann, macht es also dieses Pils umso mehr zu meinem Favoriten.

Wie schmeckt es nun? - Mmh, zunächst muss man natürlich eine richtige Temperatur erwischen, denn ich würde NIEMALS ein Jever bei Zimmertemperatur trinken, es schmeckt irgendwie dann... widerlich. Im ernst, der Geschmack ist dann ziemlich abgehackt, die Frische, die Jever hat, geht dabei irgendwie total verloren. Am besten ist, wenn man das Pils auf eine Temperatur von ca. 10-12°C bringt. Den Geschmack würde ich dann als frisch und herb definieren, die Herbe ist dann natürlich sehr dominant, denn der herbe Geschmack bleibt sehr lange auf der Zunge liegen. Manche sagen sogar ein Jever schmeckt sogar bitter, aber das sind eher Leute, die eher solche Wasserbiere wie Warsteiner und Clausthaler trinken. :)

Mir schmeckt ein Jever am besten, wenn ich es aus einem Seidel (Krug) trinke, aber wenn ich ehrlich sein soll, schmeckt mir fast jedes Bier aus einem Seidel am besten. Ein guter Seidel, wie meiner zb., liegt auch gut in der Hand und man kann damit auch mit anderen gut anstossen, ohne Angst haben zu müssen, das Ding geht gleich kaputt. Gut, wenn man manchmal keine andere Alternative hat, dann dient auch die Flasche selbst gut als das Trinkgefäss, aber ich empfehle nicht Jever in Dosen zu kaufen, geschweige denn zu trinken. Á propos Flaschen: Jever hat sich als Antwort auf den uncoolen Schraubverschluss von Holsten (bäh und dazu auch noch eine Plastikflasche...), eine nette Antwort ausgedacht: Wenn man Jever als Sixpack kauft, haben die Flaschen zwar einen ganz normalen Deckel, aber diesen kann man ganz schnell mit einem Dreh öffnen. Am optimalsten ist es aber natürlich, wenn man sich aber in einen angenehmen Lokal reinsetzt und es dann vom Fass geniesst, doch Vorsicht, bei dieser Option trinkt man irgendwie immer mehr, als man eigentlich vorhatte. :)

Ein ganz kleiner Tip noch zum Schluss, da das irgendwie doch ganz gut zum Thema passt: Auch wenn man, aus welchen Gründen auch immer, kein Alkohol trinken darf, braut die die Brauerei zu Jever eines der besten alkoholfreien Pilsner, wenn nicht das beste überhaupt. Es schmeckt eigentlich fast wie ein normales Jever, nur es hat eben kaum Alkohol, oder besser gesagt, so gut wie keinen.

Prost!




©ewka - 02.05.2002