Johannesburg Testbericht

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Erfahrungsbericht von direx

Rundreise durch Südafrika - ein Erlebnis

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Vom 26. 12. 1999 bis 8. 1. 2000 haben meine Frau und ich mit einer größeren Reisegruppe eine Südafrika-Rundreise unternommen.
Die Vorbereitungen dazu begannen schon wesentlich früher, nämlich die dafür empfohlenen Impfungen. Vorgeschrieben sind sie zwar nicht, aber weil immer etwas passieren kann und wir kein Risiko diesbezüglich eingehen wollten, ließen wir uns impfen: Hepatitis, Tetanus, Polio, dazu noch eine Malaria-Prophylaxe.
Der Flug von Wien über Zürich nach Johannesburg dauert zwar lange (13 Stunden inkl. 1 Stunde in Zürich), aber das muss man in Kauf nehmen, wenn man so ein wunderschönes Land besuchen will. Noch dazu waren die Flüge über Europa wegen der damals herrschenden Stürme sehr unruhig, erst über dem Mittelmeer wurde es wieder etwas ruhiger.

In den ersten 4 Tagen waren wir im Hotel Cullinan in Sandton, einem Vorort von Johannesburg untergebracht. Von hier aus haben wir mit dem Bus Ausflüge unternommen:

Pretoria und Johannesburg
Der Charakter der Stadt Pretoria ist ganz anders als der der lebhaften Nachbarstadt Johannesburg. Der Unterschied zwischen beiden Metropolen könnte kaum krasser sein. Pretoria ist die Stadt der Beamten und Diplomaten, gepflegte Wohngebiete und schöne Parkanlagen gehören zum Stadtbild. In Johannesburg ist es leider nicht mehr so. Die einst blühende Stadt verkommt seit der Abschaffung der Apartheid immer mehr. Das heißt jetzt natürlich nicht, dass ich die Apartheid-Politik gut heiße, aber die Schwarzen, die nie Verantwortung tragen mussten, müssen noch viel lernen und Jahrzehnte aufholen. Laut verschiedener Reiseführer ist Johannesburg die Stadt mit der weltweit höchsten Kriminalitätsrate. Deshalb sind wir hier auch nur einmal mit dem Bus durch die Stadt gefahren, sonst nur auf der Autobahn außen herum. Selbst unser schwarzer Reiseführer Abraham, der uns nach Soweto begleitete, sagte, dass es sehr gefährlich wäre, im Zentrum Johannesburgs als Weißer, vielleicht sogar als Tourist erkennbar, spazieren zu gehen.

Am nächsten Tag fuhren wir zur südlich von Jo'burg gelegenen Gold Reef City. Aus der Zeit der ersten Goldfunde sind in Johannesburg und Umgebung keine Gebäude erhalten. Eine Vorstellung davon, wie es damals in der Stadt ausgesehen hat, soll ein Themenpark, die Gold Reef City vermitteln. Hier wurden verschiedene Wohnhäuser der alten Goldgräberstadt wieder aufgebaut, aber auch zahlreiche öffentliche Bauten und Geschäftshäuser, wie das Royal Theatre, ein altes Brauhaus, ein Hotel, eine chinesische Wäscherei, eine Schneiderei, eine Apotheke und eine Zeitungsdruckerei. Alles im alten Stil, aber voll funktionstüchtig. Besucht haben wir auch einen stillgelegten Schacht der Crown Mines, einst eine der reichsten Goldminen der Welt (während ihrer langen Betriebszeit wurden 1,4 Millionen kg Gold gefördert). Danach haben wir noch eine Vorführung besucht, wo man das Gießen eines Goldbarrens gezeigt hat und auch noch eine Vorführung mit verschiedenen Stammestänzen.

Am späteren Nachmittag fuhren wir zum Kulturdorf "Lesedi Cultural Village" weiter, welches ca. 1 1/2 Stunden von Gold Reef City entfernt liegt. Lesedi heißt übersetzt "Platz des Lichtes" und ist ein multi-kulturelles Dorf, wo sich zur Zeit vier verschiedene Stämme (Sothos, Pedis, Zulus und Xhosas) niedergelassen haben. Jeder Stamm lebt in ihren Hütten mit seinen Familienangehörigen und führt die traditionelle Lebensweise ihrer Vorfahren weiter. Natürlich ist dieses Dorf für die Touristen aufgebaut worden, aber man erhält doch einen gewissen Einblick. In diesem Dorf bekamen wir auch ein typisches Abendessen (hat gut geschmeckt, nur das Fleisch des Springboks war nicht mein Fall).

Am nächsten Tag besuchten wir Soweto, über diesen Ausflug werde ich noch einen anderen Bericht schreiben.

Noch eine kurze Bemerkung zum Klima in dieser Gegend. Wir befinden uns hier am Highveld (Johannesburg liegt auf einer Meershöhe von etwa 1750 m) und im Sommer gibt es hier eine hohe Luftfeuchtigkeit. Es ist dabei sehr warm und die Tage enden meistens mit plötzlich heftigen Gewittern, die aber genauso rasch verschwinden wie sie kommen. Wir haben das fast jeden Abend erlebt.

Von den weiteren Zielen unserer Rundreise (Krüger Nationalpark, Gardenroute, Kapregion) werde ich in noch folgenden Beiträgen berichten.

Gruß
direx

21 Bewertungen, 3 Kommentare

  • omang

    15.07.2002, 13:01 Uhr von omang
    Bewertung: sehr hilfreich

    naja, halt die übliche touristenroute in einer grossen gruppe. dafür find ich den preis recht hoch.

  • grapefruity

    16.02.2002, 21:31 Uhr von grapefruity
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schön beschrieben. Ich lese Reiseberichte am liebsten! Freue mich schon auf Deine nächsten!

  • Mhkize

    16.02.2002, 21:19 Uhr von Mhkize
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr anschaulich beschrieben