Johnnie Walker Black Label Testbericht

Zu Pfingsten vor ein paar Jahren weilte ich eine Woche zusammen mit Freunden zu einem Trip auf dem berühmten Whiskeytrail durch Schottland um dem "Lebenswasser" aus den einheimischen Angebot einer Begutachtung zu unterziehen.

Übrigens ein schönes Eingangs-Zitat von Jean Biolatto: "Whiskey ist ein Element, geboren aus Erde, Wasser und Feuer."
Das Lauschen des wunderschön einschmiegsamen gleichnamigen Liedes von Marius Müller Westernhagens zum Johnnie Walker zusammen mit einem solchen ist bei richtig getroffener Wahl eine feine Sache und verleitet unwillkürlich zum schreiben.

Johnnie Walker Black Label ist ein Scotch (so darf sich laut Gesetzgeber jeder Whisky nennen, der mindestens 3 Jahre in Schottland in einem Fass gereift ist und auf dem Grundprodukt Gerste beruht). Er ist nach Einschätzung der Fachwelt der weltweit führende Blend im 12-jährigen Premium Whisky Segment mit ca. 40 Millionen verkauften Flaschen.

Johnnie Walker Black Label Scotch Whisky wird ausschließlich aus Whiskies hergestellt, die mindestens 12 Jahre lagern, wobei viele der in ihm enthaltenen Destillate deutlich älter sind. Mit seinem tiefen Goldton, den komplexen Aromen und dem lang anhaltenden Abgang prägt er die Bezeichnung Premium Blend, http://www.dasgibtesnureinmal.de/product_info.php?products_id=140.

Allgemeines
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Vermutlich wurde die Kunst des Destillierens im Orient einst entdeckt und freundlicherweise von den Arabern an die Europäer verpetzt. Diese begnügten sich einige Zeit damit, ihr Wissen über Herstellung und Wirkung von Alkohol beim Vergären und Brennen von Trauben- und anderen Obstsäften anzuwenden.
In der schottischen Destillerie vom Johnnie Walker wurden wir dereinst auf die unterschiedliche Schreibweise von Whiskey aufmerksam gemacht. So sagte man: "Die Schotten brennen 2 x und die Iren 3 x, das können sie so oft sie wollen, sie lernens nie !" (behaupteten die Schotten).

Der Johnnie Walker ist nun einmal seit 1820 einer der bekanntesten schottische Whisky's. Kurz etwas zu seiner Herkunft, neben der Bekehrung der Heiden widmeten sich die Mönche des frühen Mittelalters auch der hohen Kunst des Destillierens. Der so gewonnenen wasserklaren Flüssigkeit werden mystische und magische Eigenschaften zugesprochen.
Daher wird sie aqua vitae oder uisce beatha - hieraus leitet sich später das Wort Whisky ab - genannt, oder bekannter als das Wasser des Lebens. Ein verbreitete Ansicht noch im heutigen Schottland.

Die Cardhu Distillery in der Speyside Area, nahe Knockando bei Dufftown, ist bekannt geworden durch einem Pächter, der letztendlich den dort gebrannten Whisky seinem Namen gab - Johnnie Walker. Im Jahre 1893 verkaufte eine gewisse Elizabeth Cumming Cardhu an John Walker & Sons, in deren Besitz die Destillerie bis 1992 blieb, seitdem gehört die Lizenz der UGMD.

Als Wasser nimmt man Mannoch Spring oder Lyne Burn. Cardhu stammt aus dem gällischen und bedeutet soviel wie schwarzer Berg. Dort kann man dann nicht nur die auch hier bekannten red oder Black Label probieren, sondern auch den green, blue, gold oder den unserer Meinung besten aber auch teuersten, den 60 jährigen honorigen.

Herstellung
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Das Haus verfügt bekanntermaßen über eine Jahrzehnteweit zurückliegende Erfahrung beim Blenden.

Blended Scotch Whisky ist ein Gemisch von Grain und Malt Whisky.
Grain Whisky wird aus einem beliebigen Getreide, heutzutage meist Weizen, in einer sogenannten Kolonnendestille in einem kontinuierlichen Destillationsprozess hergestellt. Er stellt nach 4 Jahren dann jedoch auch eher einen Kornschnaps als einen echten Whisky dar.

Der hocharomatische Malt Whisky dagegen wird aufwendig aus Gerstenmalz, d.h. gekeimter und dann - teilweise über Torffeuern - getrockneter Gerste, in zwei bis drei separaten Brennvorgängen in den Brennblasen der Destillen gebrannt.
Blended Scotch Whisky enthält zwischen 5% (bei billigen Kaufhausmarken) und bis zu 30% der verschiedensten Malt Whiskies (bei sogenannten DeLuxe oder Premium Blends).
Blended Whiskies sind meistens relativ preisgünstig, und stellen mengenmäßig über 95% aller verkauften Scotch Whiskies (fast 1 Mrd. Flaschen) dar.

Geschmack
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Die Whiskeys unterscheiden sich so hauptsächlich in ihrem Körper, ihrer Süße, der Lagerdauer und -art.
Beim Black Label, einen Blend von bis zu 50 Whisky's, sieht oder besser schmeckt das Ganze vorzüglich. Die Hauptbestandteile dieses Blends sibd 2 recht wuchtige Whiskey von den schottischen Inseln. Einmal der Talisker (Single Malt von der Insel Skye), der mit seinem wuchtigen Torf-Aroma schon im Geruch hervorsticht und dann der mildere Caol Ila (Single Malt von der Insel Islay).

Damit erkennt die Nase einen ausgeprägt rauchig-malzig und torfigen Geruch. In der Tiefe hat man das Gefühl einen Hauch süßer Vanille zusammen mit einem leichten Rosinentona, ein Geschmack von den Caol Ila 12 Jahre (Islay), reich, bleibender Torf, herauszuschmecken.

Außerdem zeichnet sich der Whiskey durch einen vollen, weichen, tiefen und elegant malzigen Geschmack aus.

Im Nachklang ist mir der Black Label mit einen trocken-rauchigen Abgang lange präsent und trotzdem nicht zu würzig.

Er eignet sich deshalb zu jedem Anlaß, ob zum Essen oder gemütlich an Abend. Geniessen sollte man die schottische Brennkunst und das Trinken aus dem klassischen Whiskey-Glas, den sogenannten standfesten "Tumbler" aus Kristall und am besten pur und zimmerwarm.

Ich muß sagen er ist hier in Deutschland vom Preis Leistungsverhältnis her für mich einer der besten Blends.
Laut Wikipedia war dieser Blend übrigens der Lieblings-Whisky von Sir Winston Churchill, http://de.wikipedia.org/wiki/Johnnie_Walker

Sonstiges
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Die neue Verpackung von JOHNNIE WALKER BLACK LABEL ziert ein Goldrand, der die Premium-Anmutung noch verstärkt, und spiegelt den Bernsteinton des Whiskys sowie seinen zeitlos-eleganten und vollen, abgerundeten Charakter wider. Seit 1999 schreitet der "Striding Man" nun von links nach rechts – ein Sinnbild für die Zukunftsorientierung von Johnnie Walker.

Die Black Label 0,7 l Flasche/40 vol.-% alc ist mit ca. 25 Euro eine ausgesprochen gute Anlage, da er den Einstieg in die hochwertigen Whiskeys ermöglicht und die Lust am Trinken weckt.
Nähere Informationen hierzu findet man noch auf der sehr schönen Homepage http://www.johnniewalker.de.

In einem Buch von Malachy Magee, einem Whiskey-Historiker - falls es einen solchen Beruf überhaupt gibt, heißt es: "Whiskey ist ein Geschenk der Natur, ein Elixier, das auf viele Art wohltuend sein kann, wenn man es in Maßen und mit dem Respekt, den es verdient, zu sich nimmt. Diesen großartigen Tropfen durch übermäßige Zügellosigkeit zu missbrauchen, kann dagegen eine bedauerliche Übung in Selbstbestrafung sein." Der Mann hat Recht.
Zu guter letzt einen Witz zum den Schotten, der treffend die Geitigkeit charakterisiert:
"Endlich hat mir mein Brieffreund aus Schottland ein Foto geschickt." - "Und wie sieht er denn aus?" - "Weiß nicht, ich muss erst den Film entwickeln lassen."

Fazit
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Ein toller Whiskey zu einem Preis, der die Geldbörse nicht über Gebühr belastet, auch wenn er nun nicht mehr als billig einzustufen ist.
Ideal für "Einsteiger" in die Welt des schottischen Whiskies, denn Black Label ist für einen Whiskey rund und harmonisch.
Ich hoffe Ihr habt etwas Appetit auf einen Whiskey bekommen und der Trinkspruch heißt übrigens “Slainte mhath” (gesprochen: slaantschi wa). Er bedeutet: “Gesundheit gut”.