Johnnie Walker Blue Label Testbericht

Beim Lauschen des wunderschön einschmiegsamen gleichnamigen Liedes von Marius Müller Westernhagens zum Johnnie Walker zusammen mit einem solchen ist bei richtig getroffener Wahl eine feine Sache und verleitet zum träumen.

Zu Pfingsten vor ein paar Jahren weilte ich eine Woche zusammen mit Freunden zu einem Trip auf dem berühmten Whiskeytrail durch Schottland um dem "Lebenswasser" aus den einheimischen Angebot einer Begutachtung zu unterziehen.

Wie sagte doch einst schon Sir Winston Churchill:
"The water was not fit to drink. To make it palatable, we had to add whiskey. By diligent effort, I learned to like it."

Laut Übersetzung von http://www.thewhiskywiki.de/index.php?title=Whisky-Zitate
"Wasser ist nicht zum Trinken geeignet, wir müssen Whiskey hinzufügen. Durch gewissenhafte Anstrengung habe ich gelernt, es zu mögen".


Allgemeines
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Der Johnnie Walker ist nun einmal seit 1820 einer der bekanntesten schottische Whisky's. Kurz etwas zu seiner Herkunft, s.a. meine Ausführungen zum Whisky Trail. Das Haus verfügt bekanntermaßen über eine Jahrzehnteweit zurückliegende Erfahrung beim Blenden.

Neben der Bekehrung der Heiden widmeten sich die Mönche des frühen Mittelalters auch der hohen Kunst des Destillierens. Der so gewonnenen wasserklaren Flüssigkeit werden mystische und magische Eigenschaften zugesprochen.
Daher wird sie aqua vitae oder uisce beatha - hieraus leitet sich später das Wort Whisky ab - genannt, oder bekannter als das Wasser des Lebens. Ein verbreitete Ansicht noch im heutigen Schottland.

Die Cardhu Distillery in der Speyside Area, nahe Knockando bei Dufftown, ist bekannt geworden durch einem Pächter, der letztendlich den dort gebrannten Whisky seinem Namen gab - Johnnie Walker. Im Jahre 1893 verkaufte Elizabeth Cumming Cardhu an John Walker & Sons, in deren Besitz die Destillerie bis 1992 blieb, seitdem gehört die Lizenz der UGMD.

Als Wasser nimmt man Mannoch Spring oder Lyne Burn. Cardhu stammt aus dem gällischen und bedeutet soviel wie schwarzer Berg. Dort kann man dann nicht nur die auch hier bekannten red oder Black Label probieren, sondern auch den green, blue, gold oder den unserer Meinung besten aber auch teuersten, den 60 jährigen honorigen.

Cardhu stammt aus dem gällischen und bedeutet soviel wie schwarzer Berg. Dort kann man dann nicht nur die auch hier bekannten red oder Black Label probieren, sondern auch den green, blue, gold oder den unserer Meinung besten aber auch teuersten, den 60 jährigen honorigen.

Herstellung
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Das Haus verfügt bekanntermaßen über eine Jahrzehnteweit zurückliegende Erfahrung beim Blenden.

Blended Scotch Whisky ist ein Gemisch von Grain und Malt Whisky.
Grain Whisky wird aus einem beliebigen Getreide, heutzutage meist Weizen, in einer sogenannten Kolonnendestille in einem kontinuierlichen Destillationsprozess hergestellt. Er stellt nach 4 Jahren dann jedoch auch eher einen Kornschnaps als einen echten Whisky dar.

Der hocharomatische Malt Whisky dagegen wird aufwendig aus Gerstenmalz, d.h. gekeimter und dann - teilweise über Torffeuern - getrockneter Gerste, in zwei bis drei separaten Brennvorgängen in den Brennblasen der Destillen gebrannt.
Blended Scotch Whisky enthält zwischen 5% (bei billigen Kaufhausmarken) und bis zu 30% der verschiedensten Malt Whiskies (bei sogenannten DeLuxe oder Premium Blends).
Blended Whiskies sind meistens relativ preisgünstig, und stellen mengenmäßig über 95% aller verkauften Scotch Whiskies (fast 1 Mrd. Flaschen) dar.

Johnnie Walker Blue Label basiert auf einem lange verschollenen Blending-Rezept aus dem 19. Jahrhundert. Erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts (1992) wurde es wieder entdeckt und zum Leben erweckt. http://www.eworld24.de/whiskey/marken/johnnie+walker+whisky+blue+label.html

Kein Whiskey wurde so häufig für seine herausragende Qualität ausgezeichnet wie der Johnnie Walker Blue Label, bei dem es sich um einen Scotch handelt (so darf sich laut Gesetzgeber jeder Whisky nennen, der mindestens 3 Jahre in Schottland in einem Fass gereift ist und auf dem Grundprodukt Gerste beruht) und der sich zusammensetzt aus einen unübertroffener Blend aus bis zu 16 exclusiven Whisky-Raritäten, dessen ältestes Destillat über 70 Jahre lagerte. Neben den anderen Whiskys spielt vor allem der Royal Lochnagar (http://www.spirituosenworld.de/produkte/scotch/details/johnniewalker_blue.html)eine wichtige Rolle.

Geschmack
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Die Whiskeys unterscheiden sich alle so hauptsächlich in ihrem Körper, ihrer Süße, der Lagerdauer und -art.

Meine erste von bisher 2 Begegnungen hatte ich wie gesagt anläßlich meiner Reise auf dem Whiskeytrail zu Pfingsten vor ein paar Jahren. Ein Tasting- also Verkostungspreis einer kleinen bescheidenen Probe von stolzen 5 Pfund für den Blue Label verschlug uns fast den Appettit, aber eine reichliche Entschädigung erfuhr der Gaumen dafür.

Von der Farbe empfängt einem ein tiefes, dunkles Gold mit dichtem Bernsteinschimmer.

Der Duft ist harmonisch und wunderbar ausgeglichen, etwas rauchig und ein sehr ausgeprägter Sherry-Charakter, bei einen Hauch von Rosinen und gerösteten Nüssen. Allerdings war vom Geruch für mich her war fast kein Unterschied zum Black Label auszumachen.

Wir waren uns bei seiner Geschmacksbeurteilung einhellig einig. Hervorzuheben ist sein Samtig anmutender, weicher und ausgereifter Geschmack. Man glaubt Spuren von knuspriger Malz, Rauch von Gras, Honig und süße Gewürze zu schmecken. Irgendwie sinnlich blumig mit einem Hauch von Toffee, Sandelholz und Schokolade. Alles vor allem ausgewogen, intensiv und lang anhaltend.

Im Abgang bleibt er sehr rund und harmonisch, vor allem lang anhaltend, mit einer Spur Restrauchigkeit, der einem an Seegras und alte Eichenfässer erinnert.

Mit dem Blue Label kommt man einfach schon in die nächste Genußebene hinein. Sein Rezept wurde angeblich erst im letzten Jahrzehnt wieder aufgefunden. Er hat nichts mehr mit den billigen Red Label gemein. Eine Mischung von exakt 16 Whisky's. Der Hauptanteil geht zurück auf den Royal Lochnagar (Highlands), ein reicher und süßer Malt. Der Blue Label trinkt sicht sanft im Mund, füllt ihn mit angenehmer Wärme und einer ganz leichten teerigen Note. Im Geschmack erinnert er u.a. von Eiche und Bitterschokolade.

Bei meinem zweiten Trinkgenuss habe ich mein Urteil nur ein klein wenig revidiert. Der Geschmack blieb einfach grandios, trotz meines Käsegenusses. Allerdings ist er ziemlich teuer und deshalb nicht in jedermanns Hausbar antreffbar.

sonstiges
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Laut Wikipedia erschien 2005 zum 200. Geburtstag John Walkers eine auf 4.000 Stück limitierte Sonderausgabe des Blue Label mit Fassstärke (60,5 % erste Abfüllung; 59,9 % zweite Abfüllung) in einem eckigen Glasdekanter aus Baccarat-Kristall eingebettet in einer blauen Leder Schatulle. Der Preis für eine Flasche dieser Edition liegt bei ca. 3.000 EUR, s.a.:
http://de.wikipedia.org/wiki/Johnnie_Walker. Ein sicherlich bleibender Genuß.

Johnnie Walker Blue Label 40 Vol.-% 0,7 l Flasche ist jede Flasche numeriert und das schlägt sich in stolzen Preisen für eon Luxusgut nieder, wie z.B. 136,17 € von http://www.bottlestore.de/whiskywhiskey/rjohnniewalkerbluelabel.php.

Bei dem Preis verwundeert es nicht, das er in den wenigsten Gaststätten kredenzt wird.

Interessantes zum Haus, Herstellung und drumherum kann man auch auf der Homepage von Johnnie Walker nachlesen, http://www.johnniewalker.de

Fazit
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Der Johnnie Walker Blue Label ist schon was besomderes und sicher nur für ausgewiesene Festlichkeiten, denn er ist nicht gerade preiswert zu nennen und deshalb nicht injedermanns Hausbar antreffbar.
Ich hoffe Ihr habt etwas Appetit auf einen Whisky bekommen, wohl bekomm's.