Joshua Tree Nationalpark Testbericht

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Erfahrungsbericht von Radar

Between the Deserts

Pro:

Abgelegene Schönheit

Kontra:

Abgelegen

Empfehlung:

Ja

Der erst 1994 gegründete Joshua Tree Nationalpark hält weit mehr bereit, als sein Name verrät: Hier gibt es nicht nur eine Monokultur eigenartiger Bäume. Im Park, gelegen im Süden Kaliforniens, treffen zwei Wüsten mit völlig verschiedenen Tieren und Pflanzen aufeinander. Die Colorado – Wüste, Teil der Sonoran Desert, erstreckt sich über den östlichen Teil des Parks. Er liegt unter 1000 Metern Höhe und heizt sich stärker auf als der Norden und Westen. Dort breitet sich die höher gelegene Mojave Wüste, auch California Desert genannt, die kühler und feuchter , damit auch lebendiger und abwechslungsreicher ist.

Mittelpunkt des Ökosystems dieser Hochwüste ist ein Yucca – Baum. Als die Mormonen auf ihrem Treck nach Westen durch Südkalifornien zogen, wollten sie im oft weit verästelten Baum den heiligen Joshua erkannt haben, der seine Arme zum Himmel streckt. Sie tauften die Yucca – Art Joshua Tree.

Der Baum dominiert nicht nur weite Flächen zwischen den Felsen, sondern er ist der Mittelpunkt einer komplexen Lebensgemeinschaft. Der schattige Boden unter dem Joshua Tree gibt Insekten Zuflucht vor der sengenden Hitze. Das lockt 25 verschiedene Vogelarten an, die im Baum nisten. Andere kommen regelmäßig zur Jagd.

Seine bizarre Form entwickelt der Joshua Tree in Regenjahren. Bekommt der Baum genügend Wasser, kann er grün – weiße Blätter bilden, aus denen neue Äste sprießen. Bis zu 13 Metern wird der Baum hoch. Das ist das Limit – nicht nur, weil die Yuccas so langsam wachsen, sondern weil die Pflanzen kopflastig werden. Die flachen Wurzeln können die schweren Kronen irgendwann nicht mehr halten und der Baum kippt um.

Über 90 Prozent des 2250 Quadratkilometer großen Park ist als Wildnis klassifiziert doch zwei asphaltierte und mehrere unbefestigte Straßen erschließen den Zugang zu einigen der landschaftlich schönsten Gebiete.

Am besten beginnt man die Erkundung des Parks an seinem Nordrand in Twentynine Palms. Die Stadt liegt etwas über 200 Kilometer westlich von Los Angeles und ist über die Interstate 10 und den Highway 62 zu erreichen. Von Palm Springs, südlich des Parks sind es über den Highway 62 etwa 60 Kilometer.
Am Nordeingang liegt das Oasis Visitor Center, hier bekommt man einen ersten Überblick über die Flora und Fauna, die Geschichte und Geologie der Wüsten.

Das Vistor Center liegt an einem grünen Flecken in der Wüste, der Oasis of Mara. Unter den Palmen und Pappeln lässt sich die Hitze ertragen und das Gezwitscher der Vögel, die hier nisten, die hier nisten, bringt Leben in die triste Umgebung. Von der Oasis of Mara führen kurze Naturlehrpfade in die Wüste, die von großen Granit – Monolithen durchsetzt ist.

Vorbei an den Pinto Mountains im Osten fährt man in den Park hinein. Nach fünf Meilen führt die Abzweigung nach links auf die Pinto Basin Road. Durch den Wilson Canyon erreicht man die Übergangszone der beiden Wüsten und rollt von der Mojave in die Colorado Desert hinunter. Das Pinto Basin ist ein ausgetrocknetes Flussbett, den Creosote – Büsche ein Gesicht geben. Im Frühling verbreiten dessen zitronengelben Blüten einen angenehm scharfen Geruch über die Wüste. Vier Meilen hinter der Abzweigung taucht der Cholla Cactus Garden auf, ein romantisch abgelegener Fleck.
Beim Ocotillo Patch zwei Meilen weiter dörren hunderte von großen Wüstenpflanzen vor sich hin und strecken ihre grauen stacheln in den Himmel. Nach dem Frühlingsregen entwickelt der Ocotillo wunderschöne rote Blüten an den enden seiner Schlangenarme.
Die Straße führt weiter zum Südausgang des Parks, wird aber zunehmend eintöniger. Deshalb drehen wir um und fahren zum White Tank Campingplatz zurück. Dort geht ein 500 Meter langer Weg ab, an dessen Rand auf tafeln die Geologie erläutert und die Entstehung der Felsbögen illustriert wird.

Zurück an der Abzweigung geht es links in die Mojave – Wüste hinein, immer auf die riesigen Granitfelsen zu. Am 800 Millionen Jahre alten Jumbo Rock hängen meist Freeclimber – Joshua Tree gilt als eines der schwierigsten Klettergebiete in den USA. Am Skull Rock vorbei fährt man zum Hidden Valley. Mit etwas Fantasie kann man in den Felsformen Tiere, Gesichter oder geometrische Formen erkennen.
Wer noch etwas Zeit hat, fährt die Panoramastraße zum Keys View hinauf. In 1580 Metern Höhe kann man an leider nicht so häufigen klaren tagen über das Coachella Valley, den Salton Sea und die Sonoran Desert bis nach Mexiko hineinschauen.
Wieder zurück auf dem Park Boulevard kann man den Park durch den Yucca – Wald am Westeingang verlassen und landet schließlich im Ort Joshua Tree, etwa 12 Meilen westlich von Twentynine Palms.

Die beliebtesten Aktivitäten im Joshua Tree National Park sind Hiking, Mountainbiking und Climbing.
Der beliebteste Wanderweg ist der drei Kilometer lange Hidden Valley Trail. Durch ein Felslabyrinth führt er zu einem Ort, an dem Viehdiebe einst die erbeuteten Rinder versteckten. An seinem Ende muss man über Felsen klettern. Im gesamten Park gibt es außer an den Visitor Centers kein Wasser, man muss also immer ausreichend Vorräte an Getränken mitführen.
Vom Hidden Valley Campingplatz gehen auch längere Wanderwege ab, die meist ins Queen Valley führen. Dort verlaufen Mountainbike – Routen auf Pfaden, die schon die Goldgräber nutzten. In der Nähe liegt auch die restaurierte Keys Ranch, die ein Siedler Anfang des vorigen Jahrhunderts errichtet hat. Man kann sie nur auf geführten Wanderungen besuchen. Tickets sind in Oasis Visitor Center zu bekommen.
Zu den längeren Toren gehören der fünf Kilomater lange Rundweg auf den 1665 Meter hohen Ryan Montain, der sechs Kilometer lange Rundweg zu den Ruinen der Lost Horse Mine und der Boy Scout Trail, 26 Kilometer durch das atemberaubende Wonderland of Rocks.
Der California Hiking and Riding Trail führt über 50 Kilometer durch den Park – er steht auch Fahrradfahrern teilweise offen. Von Oktober bis Dezember und von Februar bis Mai bieten Ranger kostenlose Führungen an.

Im Frühjahr und im Herbst herrschen im Park angenehme Temperaturen zwischen 10 und 29 Grad. Sie sinken im Winter bis zum Gefierpunkt, in den höheren Parkgegenden fällt sogar Schnee. Im Sommer wird es über 40 Grad heiß, auch in der Nacht kühlt es kaum unter 25 Grad ab.
Die schönste Reisezeit liegt zwischen den Monaten März und Mai, wenn die Mojave – Wüste erblüht.

Im Park gibt es neun Campingplätze. Sie kosten von 5 bis zehn Dollar und bieten Service. Für die meisten gilt: First come, first serve.
Die nächsten Lodges und Motels gibt es in Twentynine Palms oder etwas weiter entfernt in Indio oder Palm Springs.

Der Eintritt in den Park kostet 10 $ pro Fahrzeug und gilt für sieben Tage.

Fazit:

Der Joshua Tree ist eine Perle unter den National Parks der USA und zudem wenig bekannt. Der Nachteil der Abgelegenheit ist zugleich ein großer Vorteil. Ungestört durch Massen an Touristen kann man die Schönheit der Natur bewundern.
Ein Besuch lohnt sich allemal.

Infos unter: http://www.nps.gov

22 Bewertungen, 2 Kommentare

  • Clarinetta2

    27.09.2007, 19:31 Uhr von Clarinetta2
    Bewertung: sehr hilfreich

    das macht Lust auf hinreisen

  • anonym

    07.03.2002, 18:57 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    etwas mehr könntest du schon schreiben!