Judo Testbericht

Judo
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Erfahrungsbericht von Trumf

Judo - Eine Sportart, die das Leben verändern kann...

Pro:

Ich bewerte eine Sportart nicht mit Pro und Kontra...

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Hallo Leute!

Heute schreibe ich über einen Sport, den ich seit nunmehr 10 Jahren ausübe, über einen Sport, der tiefgreifende Veränderungen der Psyche hervorrufen kann, im positiven Sinn natürlich und über einen Sport, der meiner Meinung nach von vielen unterschätzt wird.

Judo (übersetzt: \"sanfter Weg\") wurde von dem jungen Studenten Jigoro Kano erfunden, indem er die alten Kriegskünste der Samurai von ihren brutalen und gefährlichen Techniken befreite. Übrig blieben Würfe (Nage-Waza), Bodentechniken (Ne-Waza), welche sich aufteilen in Festhaltetechniken (Osaikomi-Waza), Würgetechniken (Jime-Waza) und Hebeltechniken (Kansetsu-Waza). Diese verbleibenden Techniken ermöglichten einen sportlichen Zweikampf, ohne dass größere Verletzungen zu befürchten waren.

So, aber was kann ich nun schreiben...ich fang einfach mal an:

Am Anfang sieht Judo vielleicht noch nicht so spektakulär aus, denn es beginnt alles mit den \"Fallschulen\" (richtig \"Fallschule\", denn das will vorallem beim Judo gelernt sein!) und einfachsten Wurf- und Bodentechniken, die gerade bei den kleinen Leuten möglicherweise etwas...tollpatschig aussehen, apropos Bodentechniken, Judo ist ein Vollkontaktsport, wer also Angst vor körperlicher Nähe (vorallem im Bodenkampf) hat, braucht diesen Sport gar nicht erst anzufangen (und wenn man ein paar hübsche Mädels in der Gruppe hat, wo liegt das Problem...? ;) ). Aber zurück zum Thema: Man kann nunmal nicht anders beginnen, man hat halt noch nicht die nötige Körperbeherrschung, die man braucht, um richtig große Techniken anzuwenden. So, irgendwann ist man dann älter geworden, die Trainer beginnen mit der Gruppe zu Wettkämpfen zu fahren und hier trennt sich die Spreu vom Weizen, nicht in dem Sinne, wer hat den meisten Erfolg, das ist vorallem am Anfang unwichtig, da erstmal Erfahrung gesammelt werden muss. Ich meine eher, wer nun nach dem ersten Wettkampf sagt \"Nö...ich hab kein Bock mehr mich verhauen zu lassen\" oder wo auch die Eltern sagen, dass ihr Sprößling nicht zu Wettkämpfen fahren soll, da er den Sport nur als Körpertüchtigung machen soll oder sich vielleicht noch irgendwelche \"Auawehs\" holen könnte. Und genau solche Leute, die entweder mit nicht genug \"Herzblut\" bei der Sache sind, oder die von ihren Eltern betütelt werden, sorgen dafür, dass Judo häufiger in das Licht des \"Weichlingssportes\" gestellt wird. Ich sage, Wettkämpfe gehören zum Judo, denn erst, wenn man auch einige Erfolge feiern kann bzw. sich einfach durchbeisst, bekommt man das Selbstbewusstsein, welches vielen Jugendlichen heutzutage leider fehlt (das betrifft dann auch solche Sachen wie Gruppenzwang...), denn dadurch, dass Judo ein Sport ist, bei dem es wirklich nur auf die eigene Leistung ankommt (also anders als bei Mannschaftssportarten), bekommt dieses Gefühl des Stolzseins, wenn man mal irgendwo auf dem \"Treppchen\" steht ein völlig andere Bedeutung, da man sagen kann \"Das hab ich allein geschafft!\". Außerdem bringen Wettkämpfe, Trainingslager etc. die Gruppe erst richtig zusammen und eine gute Gruppengemeinschaft ist sehr wichtig. Aber nicht, dass sie jetzt denken, man soll Judo nur als leistungsorientierten Sport ausüben, sicher, man kann auch nur um sich ein bisschen fit zuhalten zum Training kommen, aber dann baut man nicht die richtige Beziehung zum Sport auf, man lernt ja nichtmal die Techniken, die man gelernt hat, auch anzuwenden! Außerdem ist es einfach ein schönes Gefühl, irgendwann, nach einem langen, schweren Kampf, seine letzten Kräfte zu bündeln und den Gegner endlich mit einem sauberen Wurf unangespitzt in den Boden zurammen, daraufhin seine Leute an der Matte jubeln zu hören, aufzublicken und den Kampfrichter mit ausgestrecktem Arm nach oben, die Worte \"Ippon!\" sagen zu hören...

Noch etwas zum normalen Trainingsaufbau:

- man beginnt natürlich mit der Erwärmung, entweder in Form von Laufen mit speziellen Übungen oder in Form von Spielen (bei uns z.B Basketball oder Handball)

- dann eine Runde dehnen

- manchmal noch turnerische Übungen ( trainiert sehr gut die Athletik und Körperbeherrschung)

- dann der Hauptteil: Randori (übersetzt: freies Üben, wird meist in Form von Übungskämpfen umgesetzt), Techniktraining oder Kraftübungen hinter verschiedenen Gesichtspunkten (Kraft-Ausdauer/Kraft-Maximal o.Ä., dafür gibt es bei uns auch einen extra Tag)

Dies kann natürlich alles wegen verschiedenen Anlässen abweichen.


Judo begleitet einen durchs ganze Leben, man kann, nach seiner aktiven \"Karriere\" als Trainer weiterarbeiten oder auch als Kampfrichter, mit der entsprechenden Ausbildung, kein Problem. Selbst wenn irgendwann, irgendwelche Ursachen (Studium, Umzug, Krankheit etc.) die weitere Ausübung des Sportes bzw. die weitere Arbeit im Verein verhindern, irgenwann zieht es einen doch zurück in die alte Halle, in der man seine halbe Kindheit verbracht hat...


Ich hoffe ich konnte sie ein bisschen für diesen Sport faszinieren, so wie er mich seit 10 Jahren fasziniert, ich möchte mir nicht vorstellen, zu was für einen Menschen ich ohne diesen Sport geworden wäre...

23 Bewertungen, 3 Kommentare

  • 123xcv

    27.03.2005, 14:58 Uhr von 123xcv
    Bewertung: sehr hilfreich

    Echt ein klasse Bericht, mach weiter so :)

  • ookasan

    26.03.2005, 23:08 Uhr von ookasan
    Bewertung: sehr hilfreich

    finde die meisten asiatischen Sportarten sowieso viel zu überteuert *G* schade drum

  • schrift

    26.03.2005, 22:37 Uhr von schrift
    Bewertung: sehr hilfreich

    wäre das ja was für mich. bin auf der suche nach neuem sportkick...