Jugendherberge Lörrach Testbericht

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ab 10,08
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Erfahrungsbericht von AnnaH

Ein Haus voller Narren

Pro:

einfach alles

Kontra:

das es nicht mehr so günstig ist wie früher

Empfehlung:

Ja

Jugendherberge Lörrach – Ein Haus voller Narren.
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Wer wie ich ein absoluter Fasnachtsnarr ist, und auch nach Aschermittwoch noch nicht genug hat, dem kann ich eine Verlängerung der Fasnacht mit der Burefasnet(Bauernfasnacht) in Weil am Rhein oder auch in Lörrach selbst, und der Schweizer Fasnacht am Sonntag nach Aschermittwoch empfehlen. Da habe ich mir aus einem Jugendherbergsführer eine Jugendherberge möglichst nahe der Schweizer Grenze ausgesucht. Eigentlich sind wir eher Camper. Aber im Schnee und das dann noch mit kleinen Kindern, das muss nun auch nicht unbedingt sein. Da habe ich uns nun doch einmal den Luxus einer Jugendherberge gegönnt, und das gleich für zwei Nächte. Einmal nach dem Umzug Sonntagabend nicht noch die Weite Strecke nach Hause zu fahren, davon habe ich schon lange geträumt. Aber die Winterferien enden bei uns ja immer vorher. Dieses Mal lagen sie günstig, bis zu besagtem Sonntag. Und Montag war dann noch der pädagogische Tag der Lehrer und Lehrerinnen der Schulen unserer Kinder. Uns hatte das Reisefieber gepackt und wir starteten zu einem Kurzurlaub. Zuerst die Anreise über den Feldberg, das genossen wir natürlich hatten wir vorsorglich Ski eingepackt. Die Kinder fuhren begeistert, selbst mein ängstlicher 8 ½ jähriger Bub Daniel. Nur die 4 ½ jährige Annika schimpfte, dass ich ihr immer noch keine Ski gekauft habe. Na sie durfte dann auch kurz in die Skistiefel, und auf die Ski der 6 jährigen Schwester. Sie hatte solch eine Freude daran, aber Johanna wollte ihre Ski ja auch wieder. Ich kann allen, die zur Jugendherberge über den Feldberg anreisen,( es ginge auch außen herum über Freiburg)nur empfehlen dort Rast zu machen. Im Winter ist es dort ein Wintersportparadies, und im Sommer zum Wandern herrlich. Auch direkt auf dem Feldberg ist eine Jugendherberge, die wäre sicher auch schön. Aber wir waren ja wegen der Fasnet da, und wollten möglichst nahe zur Schweiz.

Zur Lage der Jugendherberge:
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Sie war relativ leicht zu finden, wir folgten in Lörrach immer den Wegweisern. Und dann etwas außerhalb auf einem Hang lag sie sehr modern und edel. Ich dachte schon falsch zu sein. Die sieht wirklich nach etwas besserem aus. Sie liegt zwischen den Stadtteilen Lörrach-Stetten und Lörrach-Salzert, unmittelbar am Waldrand. Direkt neben einer Finnenbahn (Laufbahn). Mit dem Bus(Linie 7) ist man vom Hauptbahnhof Lörrach aus in cirka 20 Minuten. Oder vom Bahnhof Lörrach-Stetten(ebenfalls Linie 7), da braucht man nur cirka 5 Minuten. Die Bushaltestelle ist direkt an der Jugendherberge.

Ausstattung, Zimmer:
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Wir hatten spontan noch Zimmer bekommen, hatte einfach morgens von zuhause angerufen. Das ging gut, da dieses Haus nicht so klein ist. Die Jugendherberge hat 168 Betten, in 6 Zimmern mit je 3 und 32 Zimmer mit je 4 Betten. Betreuer von Jugendgruppen stehen 10 Zimmer zur Verfügung. 18 Zimmer haben fließend kaltes und warmes Wasser, ansonsten haben je zwei Zimmer einen gemeinsamen Waschraum, Dusche und WC. Insgesamt stehen 27 Duschen zur Verfügung. Im Aufenthaltsbereich gibt es 5 Tagesräume, ein Betreuerzimmer, einen Werkraum, ein Tischtennisraum, sowie 2 kleine Aufenthaltsräume im Turm. Bücher zum Ausleihen stehen in einer Leseecke, nicht unbedingt die neuesten aufregendsten, aber immerhin. Man kann da auch zu jeder Tages- oder Nachtzeit hin, um sich ein Buch zu entleihen. Unter der Treppe liegt noch ein großer Spielteppich mit Autos und teilen zum Bauen, unsere Kleine hatten es sich da morgens nach dem Frühstück gemütlich gemacht.

Unsere Zimmer selbst:
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Wir hatten zwei dieser schönen Zimmer, die je zu zweit miteinander verbunden sind. Sie haben nichts mehr mit den Schlafsälen der Jugendherbergen gemeinsam, die ich noch in meiner Jugend antraf. Auch die Bettwäsche muss beziehungsweise darf man sich nicht mehr selbst mitbringen. Die bekommt man beim Anmelden ausgehändigt, und muss sie in sein Zimmer tragen, um dort das Bett selbst zu beziehen, und nach Abreise wieder selbst abzuziehen. Das Zimmer wird üblicherweise selbst grob ausgekehrt, und der Müll ebenfalls selbst heruntergebracht.

Diese Räume sahen sehr modern aus, hatten sogar je einen Minibalkon. Ein Zimmer hatte ein Doppelstockbett, sowie zwei freistehende Betten. Dazu ein kleiner Tisch mit zwei Stühlen, und an den Betten stehen zwei Holzhocker, als Nachttische, diese kann man aber an den kleinen Tisch dazu stellen. So konnten wir dort auch essen( da wir nur die Übernachtung bezahlt hatten, mit Frühstück, und keine Vollpension eben. Wir können und wollen uns lieber selbst verpflegen). Der Raum hatte dann noch eine Waschecke mit Waschbecken und Spiegel, was wir zum frisieren und Zähne putzen natürlich gerne nutzten. Das andere Zimmer sah ebenso aus, hell und freundlich, mit einfachen aber dennoch modern wirkenden Holzmöbeln. Dort gab es hingegen nur zwei freistehende Betten. Das finde ich auch schön, wenn nicht alle im Hochbett schlafen müssen. Mir ist ein anderes Bett lieber, ohne oben noch jemand über mir zu haben, und mir vielleicht aus Unbeholfenheit noch den Kopf anzuschlagen. Für die Kinder hingegen war das Stockbett das höchste, unsere 6 jährige Tochter machte es sich gerne dort oben gemütlich. Und freute sich das sie oben schlafen durfte. Daniel, unser 8 jähriger Bub lag hingegen mit mir solange im anderen Zimmer. An den Betten gab es Lichtschalter. Wir hatten in unserem Zimmer zwei geräumige Kleiderschränke, fürs andere Zimmer waren dieselbige im Verbindungsgang, der zwischen unseren Zimmer lag. Alles schön abgetrennt, und dennoch miteinander verbunden, wie eine eigene kleine Wohnung. Unsere Zimmer lagen im 3. Stock, und hießen Köln und Düsseldorf. Die Zimmer tragen dort Stadtnamen. Zwischen unseren Räumlichkeiten lag noch eine Dusche, die wir dort gerne täglich nutzten. Sie war ebenso wie die Zimmer sauber und ansprechend. Das einzigste was mich an der Dusche störte war der Belüftungsschacht an der Türe. Wenn man nicht acht gab, spritzte man da hindurch, und außen lief dann Wasser heraus. Da ich natürlich kein Bodenlumpen dabei hatte, im Gang auch nur Besen, Kutterschaufel und Kehrwisch hing, und auch nicht unbedingt zur Anmeldung wieder herunterlaufen wollte, zweckentfremdete ich mein Unterhemd. Den Luxus eines Handtuches findet man in der Jugendherberge übrigens auch nicht. Aber man kann sich für 1.50 Euro ein kleines ausleihen.

Die Gänge :
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Der Gang hoch und runter ist sehr hell, da es eine große Fensterfront gibt. Diese ziert so eine Art gigantisches Holzregal, auf dem Großpflanzen, Kakteen etc. stehen. Die Gänge verbinden Treppen, die mir mit meinem Gewicht mühe machten. Aber es ist alles sehr rollstuhlgerecht, deswegen findet man natürlich einen Aufzug dort.

Behindertenfreundlichkeit:
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Das Haus ist sehr behindertengerecht, selbstverständlich hat es auch separate geräumige Behinderten WC `s. Während unseres Aufenthaltes waren auch zwei Rollstuhlfahrer da, die sich dort offensichtlich wohlfühlten. Auch während des Umzuges in Weil am Rhein, fiel mir auf, wie zwei Narren, ihre Freunde oder Verwanden genauso kostümiert im Rollstuhl mitschoben. Toll, eigentlich sollte so etwas selbstverständlich sein, aber so etwas hatte ich bis jetzt noch nie gesehen. Ein Mann im Rollstuhl hingegen ,bei uns am Frühstückstisch meinte, er würde gerne zum Basler Morgenstreich, der war am Montag früh um vier Uhr. Doch dort lägen so viele Bierflaschen herum, dass er sonst einen Plattfuß am Reifen befürchten müsse. Da merkt man erst was Rollstuhlfahrer für Probleme bewältigen müssen.

Frühstück
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Da in der Jugendherberge das Frühstück im Preis inbegriffen ist, haben wir es natürlich auch gerne genutzt. Die Frühstückszeiten sind morgens von 7.30 Uhr bis 9.00 Uhr. Da wird unten vor den Speiseräumen ein Frühstücksbuffet hingerichtet. Samstag gab es Brot, Sonntags auch frische Brötchen. Dann liegen Platten aus mit Wurst und Käse. Sowie mit Butter. Daneben stehen große Gläser mit Marmelade und Honig. Da kann man sich seine Portion in ein kleines Schälchen abführen. Eine große Schüssel mit Müsli aus Haferflocken, Trockenfrüchte etc. steht noch dabei. Eine Kanne Milch, und Joghurt. Da wird laufend in allem nachgefüllt, so dass auch die später kommende Gäste noch die volle Auswahl haben. Zum Trinken gibt es Milch, Kakao, Kaffee, oder man kann aus verschiedenen Teesorten (Schwarztee, Früchte-, Hagebutte-, oder Kräutertee) wählen. Frühstücken kann man soviel man möchte, aber nichts mit raus nehmen. Wer es dennoch tut, muss mit 4 Euro für ein Lunchpaket rechnen, das ist dann fällig.

Wenn man gegessen hat, verlässt man seinen Platz sauber, und räumt das Geschirr ordentlich auf den Geschirrwagen ein. Dazu ist ein Schild aufgezeichnet, wo Teller, Tassen, Speisereste etc. hingehören. Auch ein Eimer mit Spülwasser und einem Lappen steht bereit, so dass jeder seinen Tisch selbst geschwind abwischen kann. Das finde ich toll. So bleibt der Preis, und steigt nicht noch mehr, da braucht man weniger Personal zum abräumen, man selbst bricht sich doch auch keinen Zacken aus der Krone, und wenn die Kinder gekleckert haben, brauche ich mich nicht zu genieren, sondern putze es einfach weg. Das ist mir tausend Mal lieber, als in einem feinen Hotel eine schmutzige Tischdecke zu hinterlassen, und mich mit hochrotem Kopf davonzustehlen.

Freizeitmöglichkeiten im und am Haus:
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Innen im Haus gibt es einen Diaprojektor, ein Disco-Raum, ein Fernsehgerät, eine Leinwand, Tischtennis, Unterhaltungsspiele, ein Videogerät. Am Haus gibt es außerdem noch einen Ballspielplatz. Sowie einen Basket- und Volleyballplatz. Im Garten ist noch eine Grillstelle, für sonnigere Sommertage eine Liegewiese, Tischtennis. Und direkt hinterm Haus beginnt eine Waldlaufstrecke.

Für Tagungsgruppen gibt es eine Sonderausstattung mit Flipcharttafel, Overheadprojektor sowie Kopiergerät.

In der Nähe der Jugendherberge ist die Finnenbahn ( Laufbahn), die ist keine 5 Minuten entfernt. Sowie in cirka 10 Minuten Entfernung liegt der Sportplatz. Zum Waldlehrpfad sind es ebenfalls 10 Minuten. Das Hallenbad ist mit dem Stadtbus in 15 Minuten zu erreichen. Der nächste Kinderspielplatz ist ebenfalls in 15 Minuten Entfernung. Zum Museum benötigt man mit dem Stadtbus 15 Minuten, das Freibad ist mit dem Stadtbus in 20 Minuten in Sicht. Der Tennispark liegt 30 Minuten weit weg. Wer zum Theater möchte und den Stadtbus nimmt, ist in 35 Minuten am Ziel. Das Erlebnisbad „Laguna in Weil am Rhein benötigt mit dem Linienbus eine Fahrt von 40 Minuten, mit dem Auto höchstens eine viertel Stunde. Soweit ist Weil am Rhein/Otterbach auch nicht . Dort ist auch eine ehemalige Landesgartenschau. Dieses Gelände ist auch jetzt noch wunderschön zum spazieren. Besonders der dortige Spielplatz hat es unseren Kindern angetan.

Wanderziele in der Umgebung:
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Die Gegend dort ist wunderschön zum wandern, allerdings sollte man da stets einen gültigen Ausweis mitnehmen. Ehe man es sich da versieht ist man plötzlich in der Schweiz. Hier gibt es selbst grüne Grenzen. Man kann zum Beispiel entlang der eisernen Hand wandern, das ist eine Strecke von cirka 2 Stunden(Hin- und Zurück). Oder über den Waldlehrpfad in die Stadt, auch das ist eine Wanderung von 2 Stunden. Oder zum Tierpark Lange Erle und zurück marschiert man 3 Stunden. Zum Spielzeugmuseum nach Riehen in der Schweiz, gibt es einen Fußmarsch mit 3,5 Stunden. Genauso lange wie zum Wasserschloss nach Inzlingen. Die Burgruine Rötteln in Lörrach, oder der Tüllinger Berg sind lohnende Wanderziele, die Herbergseltern geben da gerne Tipps, oder erklären einem die Strecke.

Kosten:
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Um in der Jugendherberge zu übernachten benötigt man zuerst einen Jugendherbergsausweis. Wer noch keinen hat, muss den für 20.- Euro erst erwerben, dieser gilt dann für die gesamte Familie. Er gilt bis zum Januar des Folgejahres. Damit ist man quasi Mitglied im deutschen Jugendherbergsverband. Wer seine Mitgliedschaft nicht bis Oktober gekündigt hat, muss automatisch wieder 20.- Euro fürs Folgejahr bezahlen.

Die Nacht kostet 17,40 Euro für Erwachsene beziehungsweise schon für Kinder ab 6 Jahren. Kinder von 2-5 Jahren kosten 8,70 Euro pro Kind . Kinder unter 2 Jahren sind hingegen noch frei.

Die zweite und jede weitere Nacht kostet dann statt 17,50 Euro nur noch 14,30 Euro und bei den Kleinen, die noch keine 6 Jahre sind 7,15 Euro.

Wer ein Zimmerschlüssel und /oder einen Hausschlüssel möchte zahlt je 10 Euro Pfand, diese bekommt man bei der Abreise und der Abgabe der Schlüssel wieder.

Wir 5 (4 Personen über 6 J., Eine unter 6 Jahren) zahlten für zwei Nächte, mitsamt dem Jugendherbergsausweis, den wir ja auch erst kaufen mussten: 162,65 Euro. Die Preise sind auch nicht mehr so günstig und familienfreundlich wie früher.

Unser Fazit:
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Es war absolut empfehlenswert. Ich wäre die zweite Nacht eventuell weitergezogen in die Basler Jugendherberge, aber den Kindern, und uns allen gefiel es einfach so gut, dass wir die zweite Nacht auch da blieben. Ich finde es auch praktischer, wenn ich die Betten nicht zwei Mal beziehen muss. Und nicht das Gepäck wieder rein und raus tragen muss, auch war die zweite Nacht günstiger, das muss man doch ausnützen. So ein spontaner Kurzurlaub in eine Jugendherberge kann ich jedem nur empfehlen. Man ist gleich viel ausgeruhter und erholter, ich denke gerne daran zurück, und schöpfe Kraft daraus. Die Lörracher Jugendherberge hat einen besonderen Charme, und das Dreiländereck ( hier ist es ja auch nicht weit nach Frankreich) ist allemal zu jeder Jahreszeit eine Reise wert. Hier waren auch einige Narrengruppen, überhaupt waren zu dieser Jahreszeit viele Erwachsene, auch ältere, man sah fast keine Kinder. Die Ferien endeten ja auch für die anderen Kinder schon am Sonntag. Die Halle dort war mit großen Schweizer Narrenmasken geschmückt, das war eine schöne Einstimmung auf die Schweizer Fastnacht.

© Sabine Luz, Kirchentellinsfurt den 10.3.2004 für Ciao und Yopi

23 Bewertungen, 1 Kommentar

  • swissghostly

    10.04.2007, 01:30 Uhr von swissghostly
    Bewertung: sehr hilfreich

    Klasse Bericht