Bis zur letzten Stunde (gebundene Ausgabe) / Traudl Junge Testbericht




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Erfahrungsbericht von campimo
Die Sekretärin von Hitler packt aus
Pro:
s.u.
Kontra:
s.u.
Empfehlung:
Ja
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Heute möchte ich Euch mal mit einem ernsthaftem und wichtigem Thema begegnen, und zwar geht es um unsere deutsche Vergangenheit, nämlich den Nationalsozialismus. Das Buch „Bis zur letzten Stunde – Hitlers Sekretärin erzählt ihr Leben.“ könnte das erste Werk aus einer Reihe in meinem Buchregal werden, zum Thema Deutschen Natiozalsozialismus, welches ich in diesem (und ggf. auch in anderen) Forum vorstelle. Wie schon aus dem Buchtitel hervorgeht, wurde die Autobiographie von Hitlers Sekretärin, Traudl Jung (unter Mithilfe einer weiteren Autorin) geschrieben. T. Jung ist am 11. Februar 2002 an Krebs verstorben.
Inhaltsangabe
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(kurz): Traudl, die Hauptperson (und Erstautorin), wollte eigentlich Tänzerin werden, lernt aber etwas realitätsbezogener, den Beruf der Sekretärin, den sie nicht irgendwo im Vorzimmer ausübt, sondern an der Seite von Adolf Hitler. Drei Jahre, also von 1942 „Bis zur letzten Stunde - ...“, also 1945. Da sie nicht nur die berufliche, also politische Schriftstücke für ihn erledigte, sondern neben der Stenografie der privaten Korrespondenz auch mit ihm und seinen Gästen an einem Tisch aß, hatte sie einiges zu berichten. Den Krieg erlebte sie aus einer sehr priviligierten Position heraus, die sie selbst als goldenen Käfig bezeichnet, nämlich den Führerbunker. Genußmittel sowie Luxusgüter waren für sie immer erhältlich und an ihrer Sicherheit brauchte sie nie zu zweifeln. Auch den Suicid Hitlers, durch einen Schuß erlebte sie fast hautnah mit. Aus ihrer Perspektive (für sie) brach eine Welt zusammen, als der Krieg verloren war und Hitler sich umbrachte.
Das soziale Umfeld Hitlers wird auch beleuchtet, nicht nur diverse Politiker, sondern auch Eva Braun, seine Geliebte.
Im ersten Kapitel, nach dem Vorwort erfahren wir etwas mehr über Traudl, ihrer Kindheit, iher Herkunkt, soziales Umfeld, Familienbindung etc. Zum Schluß hat das Buch ein Kapitel, ähnlich einem Nachwort, welches nämlich erst 2001 geschrieben wurde und Traudl in der Nachkriegszeit, der sog. Entnazifizierung beschreibt. Damit wird das Buch abgerunden, indem uns Leser gezeigt wird, wie Hitlers ehemalige Sekretärin sich mit dem NS auseinandersetzt und sich von der Nazi – Ideologie und –Propaganda distanziert.
Mein Leseerlebnis / Meinung
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Stilistisch ist das Werk – wie ich es erwartet hatte – kein außergewöhnliches Stück. Natürlich schreibt Traudl Jung – mit Hilfe von Melissa Müller aus der Ich-Perspektive. Die Wortwahl ist einfach und unverblümt, aber solide. Die Teilautobiographie ist mit sehr vielen Fußnoten versehen, um dem Leser die Möglichkeit zu geben, den Text mit Hilfe von historsichen Fakten besser zu verstehen.
Mein Leseerlebnis war relativ extrem. Ich war völlig eingenommen von dem Buch, fand es nicht nur sehr interessant sondern fesselnd. Andererseits habe ich mich auch geärgert, daß mich von SO einem Buch „fesseln“ lassen habe. Aufgrund des einfachen Stils, ist das Buch schnell durchgelesen.
Meiner Meinung nach ist es die Darstellung Adolf Hitlers als Mensch oder Privatperson, die dem Leser zeigt, welche Probleme und Gedanken diese Person bewegten, daß er ähnliche Probleme hatte wie Du und ich ist meiner Meinung nach nicht unbedingt geeignet, die NS-Vergangenheit zu bewältigen oder aufzuarbeiten. Ich bevorzuge bei Literatur, die sich mit dem deutschen NS beschäftigen eine eindeutige und negative Positionierung der Person Hitler. Tatsachen, wie Hitlers vegetarische Lebensweise interessiert mich überhaupt nicht.
- Ich persönlich weiß nicht, weshalb ich mich für Gedanken, Gefühle und Probleme von einem Menschen interessieren sollte, der Milliarden von Menschen entsetzliches Leid angetan hat.
- Das Buch hat sehr wenig politische Inhalte, anders formuliert: thematisiert den politischen Aspekt sehr wenig. Ein Spaghat, der nahezu undenkbar erscheint, bevor man sich mit dem Buch beschäftigt. Ich vermute, die beiden Autorinnen wollten den politischen Anspruch so weit wie möglich herunterschrauben, damit eine möglichst breite Menschenmasse Interesse für das Werk entwickelt.
- Obwohl man dieses Werk eigentlich nur als Teilautobiographie beschreiben kann, stellt die Autorin ihr Leben deutlich in den Schatten ihres Chefs. Dementsprechend ist der Titel etwas verfehlt, denn es müßte eher heißen: Hitler als Mensch oder Hinter den Kulissen im Führerbunker.
- Meiner Meinung nach hat die Sekretärin ihre Chance ergriffen, um reich zu werden. Sie verkauft unter dem Prädikat „Autobiografie“ ein Profil über Hitler als Mensch zum „Anfassen“
Fakten zum Buch
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Junge, Traudl (und Melissa Müller).: Bis zur letzten Stunde – Hitlers Sekretärin erzählt ihr Leben. 1947. (2001) List Verlag. ISBN-Nr.: 3-548-60354-8. 272 Seiten. Preis 7,95 €
Fazit
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Das Buch ist sehr empfehlenswert, immer eher für Menschen die selbständig denken können, als für solche, die alles einfach hinnehmen, ohne sich ihre eigenen Gedanken zu machen. Dieses Buch würde gut in die Schulzeit passen, während der die NS – Zeit unterrichtet wird.
47 Bewertungen, 17 Kommentare
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04.04.2007, 14:55 Uhr von Baby1
Bewertung: sehr hilfreich.•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.
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13.01.2007, 00:07 Uhr von morla
Bewertung: sehr hilfreichsehr hilfreich
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08.12.2006, 16:39 Uhr von Estha
Bewertung: sehr hilfreichgelungen :-)
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26.11.2006, 15:15 Uhr von junior33
Bewertung: sehr hilfreichSH und liebe Grüße, Ingo !
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26.11.2006, 10:12 Uhr von sokinai
Bewertung: sehr hilfreichlg sonja
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25.11.2006, 22:59 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichAus der Dame bin ich nie schlau geworden, Gruß, Sven
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25.11.2006, 00:03 Uhr von PaterBrown
Bewertung: sehr hilfreich...habe mehrere Fernseh-Interviews mit Traudl Junge gesehen... bin aber auch nicht schlauer geworden... irgendwie hat sie Hitler weder richtig akzeptiert noch richtig abgelehnt, sondern "ihren Job gemacht"... ein besonders positives Licht wirft d
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24.11.2006, 01:14 Uhr von Alusru
Bewertung: sehr hilfreichsh und gruß uschi.
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23.11.2006, 22:06 Uhr von diana75
Bewertung: sehr hilfreich:O))###LIEBE GRÜSSE###((O:
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19.11.2006, 18:13 Uhr von lan
Bewertung: sehr hilfreichsh, gruß lan
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15.11.2006, 12:38 Uhr von Wurzelchen2
Bewertung: sehr hilfreichIch glaub, das les ich auch mal.
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08.11.2006, 11:11 Uhr von annemone62
Bewertung: sehr hilfreichSH und LG - ANNEMONE
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06.11.2006, 01:05 Uhr von Zuckermaus29
Bewertung: sehr hilfreich:o) liebe Grüße Jeanny
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28.10.2006, 19:00 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichViele Grüße von der Leseratee.
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25.10.2006, 20:59 Uhr von April
Bewertung: sehr hilfreichEin absolut interessanter Bericht! Ich sehe es genauso...auch mich interessieren diese menschlichen Darstellungen Hitlers überhaupt nicht, da es einfach ein absoluter Widerspruch ist! Ich hatte auch mit dem "Untergang"-Film große Probleme! Ganz l
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25.10.2006, 20:41 Uhr von Gozo-Bernie
Bewertung: sehr hilfreichGruss aus dem Mittelmeer - bernie
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02.10.2006, 10:22 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichsh :o)
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