Jurassic Park 3 (DVD) Testbericht

Was für ein Schwachsinn!
Es ist jetzt zwar schon eine Woche her, daß ich ihn nochmals auf Video, vor kurzem auch im Kino gesehen habe, aber irgendwie hat sich meine Meinung über diesen Film nicht im Geringsten verändert.
Vielleicht hatte ich meine Erwartungen etwas sehr hochgesteckt, da ich von dem beiden ersten Teilen wirklich beeindruckt war, Spannung pur, man konnte mit den ums Überleben kämpfenden Menschen mitfiebern und vor allen Dingen hatten die Filme noch einen sinnvollen Hintergrund, auch wenn das eigentlich relativ unwichtig ist. Aber dieser letzte Teil ... nenene ... ich war enttäuscht, nein, ich war superenttäuscht.
Der von Steven Spielberg produzierte Streifen "Jurassic Park III" verlässt sich hauptsächlich auf die Hauptdarsteller - allerdings nicht die Menschen, sondern die Dinosaurier.

Kurzer Inhalt:
Eine Gruppe Menschen macht sich auf der - aus dem zweiten Teil - bekannten Dino-Insel auf die Suche nach einem kleinen Jungen, der bei einem Bootsunglück dort gestrandet sein muß. Die Gruppe besteht aus den beiden geschiedenen Elternteilen, dem altbekannten Dino-Professor Sam Neill, seinem Assistenten, einem Großwildjäger, der genau 2 Minuten auf der Insel überlebt und irgendeinem Reiseleiter. Auf der Insel angekommen geht der Kampf los, mehr braucht man zum Inhalt eigentlich nicht mehr zu sagen, man kann es sich denken: Die Suche nach dem Jungen führt die Gruppe quer über die Insel, einer aus der Gruppe klaut ein Dino-Ei und die ganze Dino-Meute ist natürlich hinter diesem Ei her. Der Junge der gesucht wird ist in den 8 Wochen die er alleine auf der Insel zugebracht hat zu einem wahren Einzelkämpfer herangewachsen, ein kleiner Rambo sozusagen, ist natürlich auch absolut glaubwürdig. HAHAHA

Der Film lebt einfach nur von den Special Effects. Die Effekte sind natürlich großartig, allerdings wurden schon viel spannendere Dinosaurier-Dokumentationen gedreht - mit ebenbürtigen Special Effects.
Die Pointen sind einfach immer vorhersehbar und die stümperhaften Dialoge nerven absolut, ich meine wenn ich auf einer Insel strande die von menschenfressenden Bestien nur so wimmelt habe ich natürlich die Nerven brüllend durch den Urwald zu laufen und mit meinem Ex-Mann über meine Beziehungsprobleme zu reden. Richtig, das ist natürlich das wichtigste.
In diesem Film gibt es nicht einmal das, was bei einem Thriller nun einmal notwendig ist: SPANNUNG.
Die Handlung ist durchgängig so konventionell, daß sie schon fast wie eine Karikatur der Vorgänger wirkt. Die Darsteller stoßen hier und da auf ein paar Dinosaurier, fliehen, entdecken nebenbei, daß es nun auch noch einen viel böseren Dinosaurier als den T-Rex gibt (namentlich Spinosaurus) und versuchen heil von der Insel zu kommen.
Sam Neills Rolle des erfahrenen Dino-Professors wirkt so überdreht und ausgenutzt wie das vom Spinosaurus zusammengetrampelte Flugzeugwrack.
Alle anderen Schauspieler wirken wie Schaufensterpuppen und sind schlicht und einfach völlig uninteressant. Da es kaum Innovationen im Vergleich zu anderen, ähnlichen Thrillern oder gar zu den Vorgängern gibt, kommt einem der gesamte Film wie ein amateurhaftes, aus allen Elementen des Genres zusammengemixtes Desaster vor.