Kärnten Testbericht

...zeichnet die Kärntner aus. Von der Mentalität her sind sie wohl am ehesten mit den Rheinländern vergleichbar. Geselligkeit und Miteinander werden großgeschrieben.

Aber auch das Bundesland Kärnten selbst zeigte sich uns in unserem diesjährigen Sommerurlaub von seiner schönsten Seite.

Unser Feriendomizil befand sich in Zlan, Gemeinde Stockenboi, mitten in den Bergen zwischen Spittal a.d.Drau und Villach gelegen.

In der Bauernhof-Pension Alpenland hatten wir ein kleines aber feines und sauberes Appartement. Die Besitzer-Familie wohnte mit im Haus und sorgte mit ihrer Gastfreundlichkeit für eine entspannte Athmosphäre und bemühte sich mit gemeinsamen Aktionen wie Luftgewehr-Schießen, Patschn-Basteln, etc. darum, dass die Gäste sich gegenseitig kennenlernten und näher kamen.
Das Maximum an Gastfreundlichkeit erlebten wir in unserem Stammlokal, dem Sonnenhof am Hochegg (Zlan):
Als bei unserem Auto die Bremsen qualmten, opferte eine Kellnerin ihre Mittagspause und fuhr, weil kein Taxi zu bekommen war, unsere ganze Familie die 15 km zum Weißensee.

Die Anfahrt:

Autobahn München - Salzburg - Spittal a.d.Drau - Villach - Klagenfurt
Zwei mautpflichtige Tunnel zwischen Salzburg und Spittal, der Tauerntunnel und der Katschbergtunnel kosten je DM 10,--. Wenn man Geld sparen und eine schöne Aussicht genießen will, fährt man über den Tauernpass.


Attraktionen:

Der Weißensee
Das Ostufer liegt ca. 15 km von Zlan entfernt, gehört aber immer noch zur Gemeinde Stockenboi, die sich über ca. 17 km erstreckt, jedoch nur 2000 Einwohner hat. Der Weißensee ist der höchstgelegene See der Alpen, erstaunlicherweise aber um die 26 Grad warm. Er ist der sauberste See, den ich je gesehen habe. Man kann fast drei Meter tief sehen, und er erstrahlt in einer herrlichen türkisblauen Farbe.
Die Tageskarte für das Stranbad kostet für Erwachsene DM 4,-- mit der KärntenCard DM 3,--
Das Strandbad bietet eine baumreiche Liegewiese, ein Kiosk mit preiswerten Getränken, Eis und kleineren Mahlzeiten, einen kleinen Sandstrand, lange Boots- und Badestege. Es ist auch für kleine Kinder geeignet, weil das Seeufer nur langsam abfällt, das Wasser fast 100 m nur kniehoch ist und ausserdem eine Gummiinsel mit Trampolin im Wasser schwimmt.

Der Millstätter See
Die bekanntesten Strandbäder an diesem See sind Seeboden und Millstatt.
Beim letzteren warten viele Attraktionen: Man kann sich mit dem Motorboot an einem Fallschirm hoch- oder auf einer sogenannten Banane hinterherziehen lassen.
Das Strandbad ist wesentlich teurer, bietet aber einen Turm mit Röhrenrutsche, 3-Meter-Brett, 5-, 7 1/2- und 10-Meter-Turm. Der See ist nicht ganz so sauber wie der Weißensee, aber ebenso warm.

Die Fellbach-Klamm
Auch bei Stockenboi gelegen, auf dem Weg zum Weißensee, biegt man von Zlan kommend links ab, wo man 100 m weiter sein Auto abstellen kann. Vom Parkplatz aus steigt man in die Klamm ein, wobei es ratsam ist, stabile Wanderschuhe zu tragen. Allerdings sind keine Kletterkünste nötig, höchstens eine gute Kondition und Spaß am Wandern. Hat man nämlich die Klamm durchstiegen, kann man noch zu einer bewirtschafteten Alm wandern um sich zu stärken. Der Einstieg ist übrigens gratis.

Die Goldeck-Seilbahn
führt von Spittal a.d.Drau aufs Goldeck, von dort aus kann man viele interessante Wanderungen unternehmen.


Städte und Umgebung:

Spittal a.d.Drau ist ein mittelgrosses Städtchen, in dem man aber alles erhält, was man so braucht. Es gibt einen Aldi, der hier allerdings Hofer heißt, ein Einkaufszentrum mit Raiffeisenbank, namens Neukauf, Fabrikverkauf von Gabor (Schuhe), ein Komödientheater und eine bezaubernde Altstadt mit Einkaufsstrasse.

Die nächstgrößere Stadt ist Villach, von der ich nicht viel erzählen kann, weil wir nur einmal dort waren, weil Kirchtag (Kirmes) war.
Auch die Hauptstadt Kärntens, Klagenfurt ist bald erreicht, dort befindet sich der berühmte Wörthersee. Von Klagenfurt ist man innerhalb kürzerster Zeit in Italien oder man kann über den kurvenreichen Wurzenpass nach Slowenien fahren.
In Klagenfurt befindet sich auch das Mini Mundus, eine kleine Welt für sich, in der die 120 berühmtesten Gebäude der Welt maßstabsgeträu und meist mit den gleichen Materialien nachgebildet sind.

Bei fast allen Attraktionen ist es von Vorteil, wenn man in Besitz der Kärnten-Card ist.
Diese kostet für eine 5-köpfige Familie DM 150,--, man hat damit aber fast überall freien Eintritt, kann mit fast jeder Seilbahn kostenlos fahren und bekommt bei einigen Einrichtungen zumindest einen Nachlass.

Eine weitere Besonderheit in dieser Region ist der \"Buschen-Schank\". Vergleichbar mit der schwäbischen \"Besen-Wirtschaft\" gibt es Hausgemachtes zu günstigen Preisen, nur statt Wein gibt es Most und Süßmost.

Insgesamt gesehen, war dies einer meiner schönsten Urlaube, wobei ich aber zugeben muss, dass auch das herrliche Wetter seinen Beitrag dazu geleistet hat.