Kamerun - Deutschland 0:2 (Gruppe E) Testbericht

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Erfahrungsbericht von Fascio

Verdientes Weiterkommen

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Vorab: Ich hoffe sehr, dass sich der Beitrag wie eine Meinung liest und nicht wie ein Spielbericht, aber um einige Floskeln werde ich kaum runkommen. Da man die Fakten ja auch an anderer Stelle nachlesen kann, versuche ich Hintergründe zum Spielgeschehen dazulegen.

Nach überraschend offensiven Anfangsminuten von beiden Mannschaften, kamen die Afrikaner zu den klareren Torchancen. Dank der eklatanten Abschlußschwäche (siehe auch mein Bericht über Kamerun ;-) und des fehlerfreien Oliver Kahn im deutschen Tor blieben diese Chancen ungenutzt.

Besonders auffällig war in dieser Phase das viel zu passive deutsche Defensiv-Verhalten. Vor allem im Mittelfeld gingen zu viele Bälle verloren und es wurden kaum Zweikämpfe gewonnen. Deshalb hatte Kamerun immer wieder Überzahlsituationen und keine großen Mühen durch gekonntes Kurzpassspiel auch die deutschen Abwehrspieler alt aussehen zu lassen. In den Zweikämpfen blieben Linke und Metzelder meist Sieger, aber die Abseitsfalle funktionierte sehr schlecht. Daran waren nichtmal die Abwehrspieler selbst Schuld, sondern meistens schlafende Mittelfeldspieler wie Frings.

Sehr auffallend war bereits nach gut einer halben Stunde die harte Gangart beider Teams. Während die Fouls der Kameruner erst aus Übermotivation und später aus Frust resultierten, waren die Fouls deutscher Spieler teilweise Unbeholfenheit in den Zweikämpfen, aber größtenteils taktischer Natur.

Die 40. Minute war es, als sich die erste logische Folge der harten Gangart einstellte: Gelb-Rote-Karte für Carsten Ramelow. Die Platzverweis war keine sichtbare Schwächung für das Spiel der Deutschen. Vielmehr wurde den Spielern jetzt der Ernst der Lage bewusst und worum es in diesem Spiel ging. Folglich wurden im Mittelfeld weniger Bälle verloren, besser nach hinten gearbeitet, die Pässe kamen an und insgesamt wurde wesentlich konzentrierter agiert.

Kurz nach Wiederanpfiff trug die neue Spielart Früchte: Klose hielt den Ball geschickt gegen 5 kameruner Abwehrspieler, die sich zudem unglaublich amateurhaft anstellten, Marco Bode lief sich in deren Rücken frei und bekam den gut getimeten Pass von Klose. Anders als für Song und Eto\'o in der ersten Halbzeit war diese 1-gegen-1-Situation für Marco Bode nur Formsache und er brauchte den Ball nur noch ins Eck zu schieben. Torwart Alioum Boukar hatte zwar keine ernsthafte Chance an den Ball zu kommen, aber er hat auch nicht versucht den Winkel zu verkürzen oder zumindest Bode beim Schuss zu verunsichern...
Mit der 1:0-Führung war das Spiel zwar noch keineswegs gelaufen, aber die deutsche Abwehr stand sehr kompakt und bei den beiden weiteren Chancen der Afrikaner war Olli Kahn in gewohnt sicherer Manier zur Stelle.

Die endgültige Entscheidung folgte kurz nach dem Platzverweis für Kameruns Suffo, der erst zur Halbzeit eingewechselt wurde und nach nicht einmal einer halben Stunde mit Gelb-Rot den Platz wieder verlassen durfe.

Schwache Abwehrleistungen der Kameruner, vor allem amateurhaftes Stellungsspiel, bescherten das 2-0 nach der beliebten Situation \"Ballack flankt, Klose köpft\" und auch Ballack hatte noch eine 100%ige Chance, völlig freistehend das 3-0 zu markieren, aber Kameruns Torwart Alioum Boukar konnte dies mit einer tollen Parade verhindern. Dem folgten noch einige Frustfouls der Kameruner, die über die gesamte Spielzeit sehr ideenlos wirkten.

Besondere Erwähnung findet auf jeden Fall noch der WM-Rekord mit insgesamt 2 gelb-roten und 14 gelben Karten. Wie schon erwähnt war die Gangart sehr ruppig, aber es gab kein einziges brutales Foulspiel und der sehr kleinliche Schiedsrichter Nieto aus Spanien hätte sich ruhig die ein oder andere Gelbe sparen können.

13 Bewertungen, 1 Kommentar

  • anonym

    12.06.2002, 02:23 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Solche Schiris, wie der heute, sollten für eine WM gar nicht erst zugelassen werden ...