Kamerun - Deutschland 0:2 (Gruppe E) Testbericht

Allgemeines
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Tja, das Achtelfinale hat die deutsche Nationalmannschaft erreicht. Das ist meiner Ansicht nach auch so ziemlich das einzige positive, was man dem heutigen 2:0-Sieg gegen die Elf aus Kamerun abgewinnen kann. Denn ein gutes Spiel war es ja wohl mit Sicherheit nicht. Die deutsche Mannschaft leistete sich einen individuellen Fehler nach dem anderen und die Abwehrleistung war insbesondere in der ersten Halbzeit indiskutabel. Der Versuch der deutschen Hintermannschaft, eine Abwehrfalle aufzubauen, hätte ja mehrmals fast zum 1:0 für Kamerun geführt. Dazu kam ein Schiedsrichter, der meiner Meinung nach mit der Partie völlig überfordert war und nach fast jedem Zweikampf eine gelbe Karte zückte. Nun ja, das Achtelfinale ist immerhin erreicht und nun wartet der Tabellenzweite der Gruppe C und das ist entweder Paraguay, Spanien oder Südafrika.

Zum Spielverlauf
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Die deutsche Mannschaft knüpfte zu Beginn des Spieles nahezu nahtlos an die Leistung aus der zweiten Halbzeit der Partie gegen Irland an und die hatte bekanntlich zum 1:1-Ausgleich der Iren geführt. Die gesamte Mannschaft wirkte verunsichert und niemand auf dem Platz sah sich offenbar in der Lage, mal den Spielaufbau in die Hand zu nehmen und die deutschen Spieler anzutreiben. Völlig von der Rolle war vor allem die Abwehr der deutschen Elf. Und da fiel längst nicht nur Ramelow negativ auf, sondern auch Thomas Linke und Christoph Metzelder. Der Versuch, die kameruner Angriffsbemühungen per Abseitsfalle zu stoppen, schlug ein ums andere Mal fehl und brachte Kamerun einige hundertprozentige Torchancen ein. Dass es zur Halbzeit noch 0:0 stand, hatte die deutsche Elf wie so oft auch heute einmal mehr dem wohl weltweit besten Torhüter Oliver Kahn zu verdanken.

Was den Spielaufbau nach vorne betrifft, fand dieser bei der deutschen Mannschaft in der ersten Halbzeit nahezu überhaupt nicht statt. Zwar tat auch Kamerun nicht viel nach vorne, aber dieses Team profitierte immerhin ab und zu von den katastrophalen Abwehrfehlern der deutschen Defensivabteilung und kam so zu drei glasklaren Torchancen. Bei der deutschen Elf hingegen kam aus dem Mittelfeld überhaupt nichts - Michael Ballack und Bernd Schneider bekamen das Geschehen dort überhaupt nicht in den Griff - und im Sturm blieb Carsten Jancker dementsprechend wirkungslos, so dass er in der zweiten Hälfte schon gar nicht mehr auflaufen durfte.

Den Negativhöhepunkt der ersten Halbzeit setzte schließlich Carsten Ramelow, als er wegen wiederholtem Foulspiel in der 40. Minute die Gelb-Rote Karte sah und vorzeitig vom Platz gehen musste. Während ich sein zweites Foul ja noch verstehe - hier wäre sein Gegenspieler ohne Foul am Strafraum durch gewesen -, war sein erstes Foul im Mittelfeld einfach nur dumm und kostet ihn nun die Teilnahme am Achtelfinale.

Die zweite Halbzeit hatte spielerisch auch nicht viel mehr zu bieten als die ersten 45 Minuten. Aber immerhin gab es jetzt Tore. In der 50. Minute spielte Miroslav Klose einen millimetergenauen Pass auf Marco Bode, der den Ball sicher zum 1:0 für Deutschland ins Tor von Kamerun schieben konnte. In der Folgezeit funktionierte die Abwehrarbeit der deutschen Mannschaft besser, aber auch nur deshalb, weil das Team nun mit zehn Spielern rund um den eigenen Strafraum stand und sich hauptsächlich aufs Verteidigen konzentrierte. In einem der wenigen Angriffe nach Vorne erzielte Deutschland schließlich in Person von Miroslav Klose mit dem 2:0 die Entscheidung - Kloses fünftes Tor während dieser WM. Unterdessen fuhr der Schiedsrichter mit seiner schlechten Leistung fort und verteilte weiter kräftig gelbe Karten. Einmal zückte er sogar noch den roten Karton und zwar in der 77. Minute gegen den Kameruner Patrick Suffo. Am Ende blieb es bei dem 2:0-Sieg der deutschen Mannschaft, der für Deutschland den Einzug ins Achtelfinale für Kamerun das WM-Aus bedeutet.

Fazit zum Spiel
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Dieses Spiel sollte man ganz schnell unter dem Motto \'Hauptsache ins Achtelfinale eingezogen\' abhaken. Denn wenn sich die deutsche Mannschaft nicht spürbar steigert, wird es nach dem Achtelfinale wieder gen Heimat gehen, schließlich könnte in der nächsten Runde Spanien warten. Wahrscheinlicher ist zwar eine Partie gegen Südafrika oder Paraguay, aber auch die müssen erst einmal bezwungen werden. Und mit der Leistung von heute wird das schwer genug. Bedauerlich finde ich noch, dass sich der Schiedsrichter hemmungslos dem schwachen Niveau der Partie angepasst hat und mit seiner Massenverteilung von gelben Karten den Spielfluß endgültig zerstörte. Zwar waren einige der Karten durchaus berechtigt, aber für das zu frühe Ausführen eines Freistoßes muss man nun wirklich keine Karte zücken. Freuen wir uns also, dass es am Ende zum Einzug in die nächste Runde gereicht hat - da geht es der deutschen Elf ja besser als dem Noch-Weltmeister Frankreich. Aber wer auch immer der nächste Gegner der deutschen Elf sein wird, ein WM-Aus ist jetzt jederzeit möglich.