Kampfhundeverordnung Testbericht

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Erfahrungsbericht von Hummel2000

Man muß uns nicht vor den Hunden schützen, sondern vor den Haltern

Pro:

Gewisse Regelungen machen Sinn

Kontra:

Jeder Hund ist das, was der Mensch aus ihm macht

Empfehlung:

Nein

Deutschland hat jetzt ( endlich? ), was fast alle westlichen Nachbarn haben: Eine sogenannte Gefahrenabwehrverordnung, eine Verordnung zum Halten von gefährlichen Hunden.
Und ein gefährlicher Hund, das kann ein Hund jeder Rasse sein.
Ein sogenannter Kampfhund - übrigens ein total blödes Wort - ist noch lange kein gefährlicher Hund.
Aber egal, ob Rassehund oder Mix, ob groß oder klein - ein Hund wird vom Menschen zu dem gemacht, was er ist.
Und genau hier sehe ich den Schwachpunkt bei allen Halteverordnungen.
Wenn ich als ganz normaler Mitbürger mit einer geladenen Waffe erwischt werde und wenn ich dafür keine Genehmigung habe - dann mache ich mich strafbar.
Aber bei einem Hundehalter, der seinen Hund ganz bewußt abrichtet oder als Waffe einsetzt, da sieht es anders aus. Da wird nämlich der Hund bestraft.
Jemand, der seinen Hund zur Bestie abrichtet, ist kriminell. Und genau so müßte auch gegen ihn vorgegangen werden.
Auch ein Wach-und Schutzhund ist ein sogenannter gefährlicher Hund, denn solch ein Hund bedarf der fachmännischen Kontrolle und Führung.
Ein verantwortungsbewußter Halter wird seinen Hund immer sorgfältig betreuen, wird ihn anleinen, zur Not mit einem Maulkorb versehen. Jeder Hundehalter, der ein wenig klar denken kann, wird seinen Hund versichern. Vielleicht beißt ein Yorki so schnell keinen Menschen tot, aber einen Fahrradfahrer zum Sturz bringen kann er allemal.
Es ist bestimmt keine Lösung, die Zucht einzelner Rassen zu verbietet, bzw. die Ausrottung dieser Rassen zu fordern.
Wenn es keine Pitbull mehr gäbe, würde man auf andere Rassen ausweichen. So ist in bestimmten sozialen Schichten mittlerweile der türkische Kangal angesagt, ein Hund mindestens doppelt so gefährlich wie ein Pitbull, wird aber von den meisten Menschen nicht als Kampfhund erkannt, weil er so alltäglich aussieht.
Um das Problem der gefährlichen Hunde in den Griff zu bekommen, sollte man meiner Meinung nach die Halter besser kontrollieren.
Jemand, der wegen einer Gewalttat z.Bsp. vorbestraft ist, sollte prinzipiell keinen Hund mehr halten dürfen.
Und mit Halten meine ich auch, daß er ihn nicht mehr führen darf. Denn nur zu oft werden Menschen mit einem Halteverbot belegt und man umgeht die Anordnung, indem man den Hund von Oma, Schwester, Onkel, etc. an der Leine hat.
Einen sogenannten Führerschein für schwierige Hunde finde ich im Prinzip richtig,nur gibt es keine einheitlichen Kriterien für die Prüfung, egal, ob für Mensch oder Hund.Hier besteht dringender Nachholbedarf.
Ganz wichtig wäre auch eine viel strengere Zucht-und Handelskontrolle. All die sogenannten Hobbyzüchter, die jährlich tausende von Welpen produzieren müßten doch schon alleine für\'s Finanzamt interessant sein.
Mit Hundezucht, vor allem der \"hobbymäßigen\", kann man nämlich einen ganzen Batzen Geld verdienen - schwarz, versteht sich.
Hier hätten die Behörden schon im Vorfeld eine Möglichkeit, das ganze wenigstens etwas einzudämmen.
Aber ganz egal, in welchem Bundesland man lebt - von einer wirklich gerechten und durchgreifenden Verordnung sind wir noch meilenweit weg

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