Kanzlerkandidat Edmund Stoiber Testbericht

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Erfahrungsbericht von biker

Stoiber und die Gewerkschaften

Pro:

nichts

Kontra:

gelogen?

Empfehlung:

Nein

Der Wahlkampf hat wohl schon begonnen - und ich spare mir eine allgemeine bewertung von Herrn Stoiber.
Mir geht es um ein Interview - und was darin gesagt wurde.

Ich habe hier einmal das Interview der metall-Zeitung (Gewerkschaft) und Herrn Stoiber ausgewertet!!

Hier seine Aussagen zu den einzelnen Fragen:

Kündiungsschutz:
Soll bleiben, bis auf zwei Ausnahmen:
Langzeitarbeitslose und Arbeitnehmer, die Älter als 55 Jahre sind sollen wählen können, ob sie einen verkkürzten Kündigungsschutz oder eine höhere Abfindung erhalten wollen.

Was das mit den Langzeitarbeitslosen zu tun hat, bleibt mir verborgen. Und ein Arbeitnehmer, der älter als 55 Jahre ist, wird wohl kaum auf Kündigungsschutz gegenüber einer höheren Abfindung verzichten wollen. Es sei denn, er kann es sich leisten - und möchte aufhören.

Lohnfortzahlung wieder auf 80% reduzieren:
Nein - sie sei von den Gewerkschaften erkämpft und soll so bleiben.

Wer´s glaubt ???

Reform des Betriebsverfassungsrechtes:
Mitbestimmung steht nicht zur Diskussion. Sie sei ein Kind Deutschlands und gehöre zur Kultur.
Allerdings würde die Novellierung des Betriebsverfassungsrechtes in einigen Punkten korrigiert.
Sie habe die Zahl der Betriebsräte verdoppelt, Freistellungsmöglichkeiten ausgeweitet und kleineren und mittleren Betrieben mehr Aufwand und Kosten beschert.
Ihm gehe es nicht um das Abbauen von Arbeitnehmerrechten. Er wolle ein modernes Mitbestimmungsgesetz.

Was immer das heißen soll? Etwa eine so fortschrittliche Politik wie in Bayern?

325 € Gesetz:
Es soll attraktiver werden - als 400 € Gesetz. Die Sozialversicherungspflicht dafür werde abgeschafft und der Arbeitnehmer bekomme das gesamte Geld ohne Abzüge ausgezahlt. Der Arbeitgeber bezahlt pauschal 20% für die Sozialversicherung.

Ob das die Arbeitgeber mitmachen werden?

Teilzeitarbeit:
Der gesetzliche Rechtsanspruch auf Teilzeitarbeit halte Arbeitgeber davon ab zusätzliche Mitarbeiter einzustellen.
Das Gesetz solle nicht gestrichen werden, sondern nur auf die beschränkt werden, die auf Teilzeitarbeit angewiesen seien - Frauen mit Kinder.

Das ist Stoiber: Frauen an den Herd! Oder etwas Teilzeitarbeit.
Warum nicht generell auch Teilzeitarbeit für Männer?

Tarifautonomie:
Wird nicht angetastet - auch der Flächentarifvertrag nicht! Es solle die Möglichkeit geschaffen werden, im Interesse des Erhaltes von Arbeitsplätzen vom Tarifvertrag abzuweichen.

Da wird längst so gehandhabt!

Stoiber selbst weist darauf hin, er sei kein Gewerkschaftfresser. Er komme mit beiden Seiten, also Arbeitgeber und Gewerkschaften gut aus.
Seiner Meinung nach sind Gewerkschaften ein unverzichtbarer Teil der Gesellschaft.
Mein Fazit:

Dieses Interview werde ich mir gut aufheben - für den Fall der Fälle, den ich mir nicht wünsche.

Ich habe das Interview mit Interesse gelesen - kann aber nicht glauben, das er das alles so ernst gemeint hat. Ich habe da schon andere Töne von ihm gehört.

Meiner Meinung hat er zu sehr nach dem Mund geredet: es ist etwas an dem Spruch, Stoiber habe Kreide gegessen.

Ich glaube ihm also einfach nicht.
Mal abwarten - auch er wird an seinen Worten gemessen !!!

Ich hoffe, er bleibt was er ist: nämlich einfach nur Ministerpräsident von Bayern.

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