Kanzlerkandidat Edmund Stoiber Testbericht

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Erfahrungsbericht von steppo

Besser als Merkel, aber dennoch nicht so toll

Pro:

besser als Merkel, kompetent. Themenwahlkampf

Kontra:

durchrasste Gesellschaft

Empfehlung:

Nein

Ist zwar nicht mehr ganz so aktuell, aber trozdem schreibe ich noch mal etwas zu diesem Thema.

Ja, unser Stoiber wird evtl. unser neuer Kanzler, und bislang sieht alles danach aus, als ob er wirklich werden würde.



Folgende Punkte sprechen auch eindeutig für Stoiber:

- Bayern ist meiner Ansicht nach das absolute Vorzeigebundesland in Deutschland. Wenig Verbrechen, relativ gutes Schulsystem, große Wirtschaftskraft und auch der Haushalt ist immer in Ordnung. Und ohne den Länderfinanzausgleich ginge es den Bayern sicherlich noch um einiges besser.

- Stoiber ist zudem ein sehr kompeter Politiker, der auf Themen eingeht, und daher nicht für einen emotionalen Wahlkampf steht. Bei Stoiber stehen die Themen im Vordergrund.


Gegen Stoiber sprechen hingegen folgende Punkte:

- Durchrasste Gesellschaft!!! Wer einen solchen Ausdruck von sich gibt, der hat in der Politik eigentlich nichts mehr zu suchen. So etwas darf sich ein Politiker heutzutage nicht erlauben.

- Bei Talkshows macht wohl kaum ein Politiker einen lächerlicheren Eindruck als Stoiber. Hat jemand Stoiber schon einmal gehört, wie er einen ganzen Satz ohne auch nur einen kleinen Aussetzer zu stande gebracht hat, also ich nicht.

- Die CDU wird wahrscheinlich bis zur Wahl hinter stehen, aber nach der Wahl werden dann Politiker wie z.B. Koch in den Vordergrund kommen, da diese bereits ihre Kanzlerkandidatur in weiteren vier Jahren sehen.

- Die drohende Pleite Kirchs wird sich Stoiber auch anhören müssen. Immerhin hatte er und die CSU dort auch die Finger mit im Spiel.


Da Stoiber ja bereits seit längerem als Kanzlerkandidat fest steht, will ich auch noch mal etwas über Schröder schreiben, was größtenteils eher für Stoiber spricht:

- Schröder ist meiner Ansicht nach nichts weiter als ein Schauspieler. Sein Wahlkampf vor vier Jahren war eine Farce. Beim Wahlkampftag der SPD glich alles eher der Eröffnung der Olympischen Spiele als an eine Wahlkampfveranstalltung.
Immerhin geht es dabei darum, wer evtl. die nächsten vier Jahre einen sehr einflußreichen Staat regieren soll, und nicht um Spiel und Spaß.

- Die Regierung Schröders hat mehr als deutlich versagt. Noch nie wurden so viele Minister vorzeitig abgesetzt und dann ersetzt wie bei Schröder.
Und obwohl bereits so viele Minister gegangen wurden, hat er immer noch jede Menge schwarze Schafe unter sich.
Z.B. dient Scharping den Medien nur noch als Satirevorlage. Riester schmeißt Jagoda raus, den er vor einem halbem Jahr noch so sehr gelobt hat. Zudem bleibt es eine Menge dieses Skandals an Riester hängen.
Und auch Schilly macht sich mehr als lächerlich mit dem NPD und V-Mann Skandal. Das macht gleich wieder einen schlechten Eindruck bei ihm.

- Schröder wollte sich an den Arbeitslosenzahlen messen lassen. Aber damit hat er sich ja eindeutig ins eigene Bein geschnitten. Denn die Arbeitslosenzahlen sehen alles andere als rosig aus.
Mit den neuen Arbeitslosenzahlen sieht dieses vielleicht anders aus, dann erscheinen nur noch die echten Arbeitslosen, die sich nicht nur aus Rentenzwecken und ähnlichem Arbeitlos melden. Auch ein Weg, die Arbeitslosenzahlen zu schönen.

- Die gesamte Wirtschaft geht zur Zeit am Stock. Statt Wirtschaftswachstum befinden wir uns zur Zeit in einer Rezession (auf die einzelnen Monate betrachtet ist der Wachstum unter null). Zudem sind wir das Schlußlicht in der EU. Und dieses als treibende Wirtschaftskraft der EU, was natürlich sehr unangenehm ist.
Immerhin hätten wir unter normalen Umständen einen blauen Brief bekommen.
Und die Politik der ruhigen Hand ist in so einem Moment sicherlich nicht das Beste Mittel.
Eigentlich soll sich der Staat ja wie folgt verhalten: während des Wirtschaftsboom soll der Staat sparen und nur wenig investieren. Beim Wirtschaftsabschwung hingegen soll der Staat dann wieder verstärkt investieren, damit die Wirtschaft durch den Staat unterstützt wird.

- Nach Aktionen von z.B. der USA wirkt Schröder immer nur wie ein Ja-Sager und hat anscheinend nicht den Mut zur Kritik.

- Die Grünen genießen in Deutschland nicht mehr viel Ansehen, und ohne die Grünen sieht eine Regierungsbeteiligung sehr schlecht aus.


Für Schröder spricht allerdings auch einiges:

- An der schlechten Wirtschaftslage ist sicherlich nicht nur die Bunderegierung schuld.
Die gesamte Weltwirtschaft läuft zur Zeit ja nicht sonderlich gut. Da ist es natürlich nicht außergewöhnlich, dass die BRD dann auch mit nach unten gerissen wird. Immerhin ist die USA auch in die Rezession geschlittert, da kann sich dann die BRD auch nicht gegen wehren.

- Schröder genießt im Land viel vertrauen. Und ein Bundeskanzler, dem das Volk vertraut, ist immer besser als ein Kanzler, der beim Volk kein Vertrauen genießt.
Immerhin ist das Vertrauen des Volkes in den Staat und in die Wirtschaft ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor.

- Schröder hat seine Regierung fest im Griff und wirkt selbst nie als unsicher oder ähnliches.




Fazit:
Man sieht vielleicht, dass ich eher zu Stoiber als zu Schröder tendiere. Aber wirklich überzeugen kann mich keiner der Beiden, da ich beiden nicht die für den Staat notwendigen Reformen zutraue.

Immerhin braucht die BRD immer noch eine grundlegende Reform des Gesundheitswesens, eine große (!!!) Steuerreform, eine Rentenreform und auf das Arbeitsamt soll auch von Grund auf umstrukturiert werden.

Nur wird es sicherlich nur zu einer kleinen Steuerreform kommen, dann wird das Arbeitsamt noch ein klein wenig umstrukturiert, aber große Reformen erwarte ich nicht, so nötig wir diese auch hätten.

19 Bewertungen, 6 Kommentare

  • Ingwer

    24.04.2002, 11:01 Uhr von Ingwer
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich bin absolut gegen Stoiber, obwohl auch Schröder keine wirkliche Alternative für mich darstellt. Was ich eigentlich sehr schlimm finde, ist die fortlaufende Personalisierung der Wahl. Die Frage sollte doch lauten: Wer hat das bessere Programm

  • Testfuchs

    12.03.2002, 06:23 Uhr von Testfuchs
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich tendiere zwar klar zu Schröder, aber Du hast Deine Meinung gut untermauert...

  • martinius

    02.03.2002, 15:20 Uhr von martinius
    Bewertung: sehr hilfreich

    Stoiber ist zwar klarer Favorit, aber leider auch nur ein Dressman wie der Schröder, oder???

  • SuperGirly

    24.02.2002, 20:57 Uhr von SuperGirly
    Bewertung: sehr hilfreich

    Es wird sich nie etwas großartig ändern. Die Löcher, die gestopft werden, reißen zwangsläufig neue auf. Schau Dir doch einmal die Staatsverschuldung an - wir sind pleite!!! Gruss, Sandra ;-))

  • AliAsAliAs

    23.02.2002, 18:28 Uhr von AliAsAliAs
    Bewertung: sehr hilfreich

    Seh ich auch so. gruß vom alias

  • master-of-disaster

    23.02.2002, 18:19 Uhr von master-of-disaster
    Bewertung: sehr hilfreich

    Tja schau mer mal,besser als Schröder is er allemal!!