Karpfen Testbericht

Karpfen
ab 16,03
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Erfahrungsbericht von timgi

Blubb

Pro:

manche mögen ihn, kann man wie haustier behandeln

Kontra:

nichts

Empfehlung:

Ja

Hi ihr. Heute schreib ich über die Fischart Karpfen.


Das Aussehen des Karpfens (Cyprinus carpio):

Ich kenne 2 verschiede Arten des Karpfens und werde jetzt diese hier beschreiben:

Der Spiegelkarpfen:
Der Spiegelkarpfen kann bis zu 120cm lang werden und ist von der Seite gesehen rund, da er einen hochrückigen Rücken hat. An der Seite ist er etwas abgeflacht und hat einen „Strich“ an der Seite, mit dem er fühlen kann. Außer auf dem Rücken und teilweise an diesem „Strich“ hat er größtenteils keine Schuppen. Die Schuppen die er hat sind sehr groß, rund und glänzen golden. Daher auch der Name Spiegelkarpfen. Der Rest des Körpers ist olivegrün bis hell braun. Er hat unter dem Bauch 5 Flossen, natürlich eine Schwanzflosse und auf dem Rücken eine Flosse. Am Maul, welches rund ist und aussieht wie ein Saugnapf, ist an jeder Seite eine Bartel( diese „Fäden“ am Maul), mit denen er ebenfalls fühlen kann.

Der Flusskarpfen:
Der Flusskarpfen ist um einiges länger als der Spiegelkarpfen und kann bis zu 160cm lang werden. Sein Körper ist auch länglich und nicht Rund und er hat überall kleine Schuppen. Diese Schuppen sind grau und pappen dicht übereinander. Sein Maul ist ebenfalls anders als beim Spiegelkarpfen. Es ist nämlich nicht Rund, sondern eher länglich und sieht nicht so Saugnapf-ähnlich aus. Er hat unter dem Bauch auch nur 2 Flossen und den Streifen am Bauch kann man nicht sehen ( er hat aber trotzdem einen).


Die Geschichte des Karpfens:

Am Anfang gab es drei Hauptarten des Karpfen und diese kamen in dem Asowschen Meer, dem Kaspischen Meer, dem Amurbecken, in China und Vietnam vor. Nach Europa kam der Karpfen im 13. bis 15. Jahrhundert und verbreitete sich in ganz Europa, bis er auf der ganzen Welt zu finden war. Der Schuppenkarpfen, einer der Hauptarten, ist inzwischen stark gefährdet.


Wo lebt der Karpfen und was macht er so am Tag ( eigene Erfahrungen ):

Der Karpfen, sowohl Flusskarpfen als auch Spiegelkarpfen, leben in der Natur in warmen und langsam fließenden bzw. stehenden Gewässern, wie zum Beispiel Seen und Flüsse. Man kann sie aber auch im Teich halten. Sie brauchen viele Pflanzen und etwas Schlamm auf dem Boden.
Sie stehen im Sommer gern an der Oberfläche und lassen sich sonnen. Ist es aber zu heiß, dann schwimmen sie in den Schatten von Uferböschungen und Bäumen oder schwimmen auf den Boden, da es dort kälter ist. Auf dem Grund liegen sie auch im Winter, denn wenn man in Bio aufgepasst hat, dann weiß man, dass es in einer Tiefe von 1m immer um die 4°C warm ist, da Wasser schlecht Wärme leitet. Diese 4°C reichen eigentlich aus, doch ist der Teich niedriger oder möchte man sich wirklich sicher sein, dass den Karpfen nichts im Winter passiert, dann sollte man eine Heizung einbauen ( gibt es im Fachhandel zu erhalten ). Da er im Winter eine Winterstarre hält, liegt er auf dem Boden und liegt dadurch im Schlamm. Da er so schnell Parasiten bekommen kann, sollte man sich vorm Winter sicher sein, dass alles mit dem Wasser in Ordnung ist. Dies geht ganz einfach, indem man den PH-Wert ( sollte bei 7,5 liegen ), Ammoniak( sollte so bei <0,1 liegen) und Nitrat bzw. Nitrit misst. Dafür gibt es ebenfalls im Fachhandel Messflüssigkeiten zu kaufen ( www.koi24.de ). Noch mal zurück zum Sommer. Im Sommer gründelt er auch gern im Schlamm, um Futter zu finden. Dadurch wird der Schlamm dann aber aufgewirbelt und verdreckt das Wasser. Um dies zu verhindern, sollte man einen Leistungsstarken Filter benutzen. Am besten einen Mehrkammerfilter. Man kann ihn entweder selber bauen oder im Fachhandel kaufen. Wie man so einen Filter baut, beschreib ich gleich noch. Der Karpfen springt außerdem auch sehr oft. Dies kann ein Zeichen für Freude sein, aber auch ein Zeichen für Parasiten sein. Wenn er sich außerdem an Kanten im Wasser scharbt, deutet dies auf das Zweite hin und man sollte sich mit dem Tierhändler und falls vorhanden mit dem Tierarzt in Verbindung setzten. Damit sich das Tier nicht beim Springen verletzt, sollte man keine Metallbrücke über den Teich haben. Bei Holzbrücken ist es zwar nicht so schlimm, wenn der Fisch dagegen springt, aber manchmal kann es trotzdem zu Verletzungen kommen.


Hat der Fisch Feinde?:

Der Karpfen hat zu einem natürliche Feinde, wie Reiher und Katzen, aber zum anderen auch die Menschen. Gegen die natürlichen Feinde, welche die größeren Fische zwar nicht herausfangen können, aber verletzten können, kann man folgendes machen. Der Teich sollte steil nach unten gehen, damit Katzen und Reiher nicht in Wasser können. Außerdem sollte man um den Teich Nylon-Schnur spannen, damit der Fischreiher erst gar nicht an den Teich kann. Man kann aber auch noch einen Elektrozaun um den Teich spannen, aber das find ich zu brutal und ist auch nicht sinnvoll, wenn man kleine Kinder hat. Es gibt auch noch die so genannten „Reiherschrecks“ im Geschäft zu kaufen. Dies sind dann Plastikreiher, die man an den Teich stellen soll. Anscheinend gehen nicht 2 Reiher an den selben Teich und weil der Reiher es merken würde, wenn der Plastikreiher immer an der selben Stelle stehen würde, sollte man ihn jede Woche woanders hinstellen. Bei uns kam aber trotzdem der Reiher. Außer diesem Plastikreiher gibt’s im Geschäft auch noch einen Bewegungsmelder. Dies soll dann so funktionieren, dass wenn der Reiher kommt eine 10m hohen Wasserfontäne hoch spritzen soll. Ich habe so was zwar noch nie ausprobiert, aber ich kann mir vorstellen, dass so was sehr nervig sein muss, wenn dauernd da Wasser hoch spritzt und vor allem geht das Teil ja nicht nur an, wenn ein Reiher kommt, sondern auch, wenn man selbst mal in den Garten geht.
Zu dem zweiten Feind, also wir, kann man ja viel sagen, aber ich möchte jetzt nur mal die wichtigsten Dinge erwähnen, die man beachten sollte:
1. Man sollte keine Gegenstände ins Wasser fallen lassen( z.B. Löffel, Dosen).
2. Man sollte sich, bevor man ins Wasser packt, die Hände waschen, wegen Parasiten.
3. Man sollte die Tiere nicht überfüttern, aber darauf komm ich später noch mal zurück.
4. Man sollte nicht unnötig irgendwelche Medizin ins Wasser kippen.


Wie baut man einen Filter selber?:

Also wie gesagt, sollte man am, besten einen Mehrkammerfilter benutzen. Dafür benötigt man folgendes:
5 Behälter ( kleine Regentonnen)
eine Pumpe
Schläuche oder Rohre
Filterwatte
Filterschwämme
Lavagestein oder Korallen
Pflanzen
Bürsten
Etliche Schrauben und Verbindungsteile

Also, was macht man nun damit???
Zuerst sollte man sich einen Platz aussuchen, wo der Filter hinsoll. Am besten dahin, wo man ihn gut erreichen kann, aber normalerweise nie hin muss und wo man ihn nicht sehen kann. Außerdem sollte der Boden glatt und grade sein. Dann macht man in jeden Behälter 2 Löcher ( gegenüber), in die die Schläuche reinpassen. Nun sollte man an die Löcher Verbindungsstücke machen, sodass man die Behälter dicht mit den Schläuchen verbinden kann. Hat man dies gemacht, schneidet man die Schläuche so zurecht, dass man die Behälter mit einander verbinden kann. Dann verbindet man noch die Pumpe( man sollte eine Pumpe kaufen, mit der der Inhalt des Teiches 2 mal am Tag durchgefiltert wird) mit einem Schlauch mit dem ersten Behälter und an den letzten Behälter kommt ein Schlauch, der in den Teich führt. Nun kann man die Behälter befüllen. In den Ersten Behälter kommen die Bürsten. In den zweiten die Matten und in den dritten die Watte. Danach kommt dann der biologische Filter. Also in den vierten Behälter das Lavagestein und in den fünften die Pflanzen.


Futter:

Karpfen sind eigentlich Allesfresser, aber am liebsten mögen sie Goldfisch bzw. Koifutter und Salat. Ab und zu kann man sie auch mit getrocknetem Brot und Mais füttern. Da Karpfen aber kein Sättigungsgefühl haben, sollte man von dem Goldfischfutter nur soviel füttern, wie sie in 5 Minuten fressen. Dafür kann man sie aber 3 mal am Tag füttern und an manchen Tagen kann man ihnen dann ein bisschen vom Salat und so geben. Dies gilt aber nur für den Sommer. Wenn es kälter wird, sollte man nicht mehr soviel füttern und unter 10°C gar nicht mehr. Natürlich fressen die Karpfen im Sommer auch noch Futter, dass im Wasser ist, nämlich irgendwelche Pflanzenreste im Schlamm, Algen und Wasserlarven.


Zucht und Größe:

Die Zucht von Karpfen ist ziemlich einfach. Am besten sollte man alles der Natur überlassen. Ab einem Alter von drei bis vier Jahren ( die Männchen früher als die Weibchen ) werden die Karpfen geschlechtsreif. Dann bekommen die Männchen im Mai bis Juni, dann wenn die Temperaturen anfangen zu steigen, am Mund leichten Laichausschlag. Die Weibchen legen dann die 200.000 bis 700.000 ca. 1millimeter großen Eier ratenweise, mit ca. 1 Woche Abstand, ab. Nach 3-5 Tagen schlüpfen dann die Jungtiere, von denen ungefähr 2% überleben. Man kann Karpfen aber auch bekommen, wenn man gar keine im Teich hatte, indem Enten auf dem Teich landen und diese haben zu dieser Zeit oft Laich zwischen den Federn.
Im Jahr sollte ein Karpfen bei guten Bedingungen um die 5cm wachsen.


Verträgt sich der Karpfen mit anderen Fischen:

Bei uns im Teich leben sie mit etlichen anderen Fischen, wie Goldfischen, Koi und Stören zusammen und es gab noch nie Probleme. Allerdings frisst der Größte den Kleinen immer das Futter weg.


Ist ein Karpfen ein Haustier?:

Jein. Man kann einen Karpfen zwar füttern und streicheln ( fühlt sich total weich an ), aber andererseits, kann man ihn ja auch essen und bitte, wer isst schon sein Haustier???


Rezepte:

Wie grad geschrieben, kann man den Karpfen ja auch essen. Also, hier sind zwei Rezepte dafür:

Karpfenfilet Feinschmeckerart
Zutaten für 2 Personen pro Person 1038 kcal:
3 Karpfenfilets á 300 g
Salz, Pfeffer
1 kleine Dose Erbsen (Füllgew. 200 g)
1/2 Dose Spargel
Dill, Estragon, Petersilie (insgesamt 8 EL)
100 g geriebener Emmentaler
70 g Mehl
1/8 l süße Sahne
2 EL Kapern
1/8 l Fleischbrühe
Saft von 2 Zitronen

30 g ButterKarpfenfilets mit Zitronensaft beträufeln, mit Salz und Pfeffer würzen und etwa eine halbe Stunde rnarinieren. Filets in Mehl wenden und in Butter braten. Fertige Filets warmhalten, Spargel in der geöffneten Dose erwärmen. Im Bratensatz in der Pfanne etwas Butter zerlassen und mit Mehl (ca. 40 g) einstäuben, mit Sahne und Spargelflüssigkeit anschwitzen. Soße mit Salz, Zitronensaft und Fleischbrühe abschmecken. Kapern, Käse, Erbsen und Kräuter zugeben, unter ständigem Umrühren auskochen lassen. Warme Spargelstangen zu den Filets legen, mit Soße übergießen und im Backofen kurz überbacken.
Mit Petersilienkartoffeln oder Reis und einem trockenen Weißwein servieren.


Karpfen in Butterschmalz gebacken

Zutaten für 2 Personen pro Person 688 kcal:
1 Karpfen 1 bis 1,5 kg küchenfertig halbiert
Salz, Pfeffer
70 g Mehl
200 g Butterschmalz zum Braten
Die Karpfenhälften schuppen und in Wasser reinigen. Mit Küchenkrepp trocken tupfen.Halbierten Karpfen ungeteilt weiterverarbeiten oder Kopf- und Schwanzteil von der Hälfte abtrennen und das Mittelstück in 3 cm breite Streifen schneiden. Salzen und pfeffern. In Mehl wenden und in einer tiefen Pfanne in reichlich heißem Butterschmalz braten. Wenn die Augenschicht goldbraun aussieht, herausnehmen und das Fett auf Küchenkrepp abtropfen lassen.
Mit Petersilie und Zitronenscheiben garnieren.
Dazu passen Petersilienkartoffeln, Gurken, Kartoffelsalat, gedünstete Mohrrüben und grüner Salat.


Preis:

Nun der Preis für Karpfen ist sehr unterschiedlich. Kleine Kosten so um die 3€ und die ganz großen so 25 bis 30€. Die kleinen gibt es in manchen Zooläden und die großen kann man sich in Angelläden bestellen lassen. Karpfen zum Essen kosten bei 1kg so um die 4,5€ und man kann sie in Feinschmeckerläden kaufen.


Das wars auch von meinem Bericht. Ich hoffe, er hat euch gefallen und ich würde mich sehr über Kommentare und Anmerkungen bzw. Verbesserungen freuen. Natürlich vielen Dank fürs Lesen und Bewerten. Man liest sich, euer TIM.

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