Kegeln Testbericht

Bier und Kegeln gehören zusammen wie Meer und Wellen (mal ganz poetisch ausgedrückt). Jedenfalls könnte man ohne weiteres dieser Ansicht sein, wenn man durch Orte wie Rüdesheim oder Königswinter am Drachenfels kommt. Oder wenn man die vielen, vielen Pauschalangebote für Gruppen bis 20 Personen sieht, die in irgendwelche Hotels führen, wo dann eine Kegelbahn zur Verfügung steht. Oder wenn man das \"Glück\" hat, mit einer Kegeltruppe gleichzeitig in einem Abteil oder - fast schlimmer noch - in einem Großraumwagen eingesperrt zu sein.

Die Bilder dieser \"KEgelgruppe on tour\" Mentalität stehen wohl den meisten von uns vor dem inneren Auge, wenn wir an Kegeln denken. Jedenfalls dann, wenn wir nicht selber gelegentlich die runde Kugel in die Kegel zu donnern versuchen...

Ich muß gestehen, daß mich der Kindergeburtstag meiner Tochter auf den Geschmack gebracht hat, doch bei ciao mal eine Lanze für\'s Kegeln zu brechen. So schlimm ist es - als Sport - ja doch eigentlich nicht! (Nur die Leute vielleicht und was sie daraus machen....)

Meine Tochter ist nämlich aus dem Alter heraus, wo mit Topfschlagen und \"Disko\" ein Geburtstag noch zu bestreiten ist, der allen Spaß macht. Es muß schon eine \"Aktion\" her - und da wir nichts davon halten, mit 8 Kindern ins Funbad zu ziehen und dort Unsummen zu lassen oder alle ins Kino und anschließend zu MCDonalds zu schicken, kam uns die Idee einer gemeinsamen sportlichen Veranstaltung, die aber noch genügend Raum für\'s Quatschen und LAchen ermöglicht. Kegeln erschien uns schließlich eine nette Idee: Es erlaubt tatsächlich noch einen Geburtstags-gemäßen Auftakt zu Hause (nämlich Kaffeetrinken und GEschenkeauspacken), dann zieht man mit der ganzen Bande los (und die haben schon im Auto ihren Spaß), dann dirigiert man sie vorsichtig, und schließlich gibt\'s noch ein ABendessen. Auf diese Weise ist der NAchmittag wirklich gefüllt und nett wird\'s auch noch.

Natürlich hatten die meisten noch nie eine Kegelbahn betreten. Also hieß es erst einmal: Schuhe aus und Turnschuhe an. Sind schließlich alle hochwertige Hölzer, auf denen man sich bewegt. Dann zeigte ich den richtigen Griff und dann durften alle mal testrollen. Spätestens hier wich auch aus dem letzten \"coolen\" Gesicht das \"Coolsein\", als die Kugel fluchs im \"Seitenaus\" landete. Oder als die Kugel mit einem Riesen-Krach auf dem Holz landete, weil der Schwung, leicht und locker aufzusetzen, so gar nicht klappen wollte. So einfach ist das ja gar nicht!

Aber nach 2-3 Probestößen für jede ging\'s dann richtig los, mit Zählen und allem drum und dran (ich gestehe, ich hatte mich vorher bei einem Kumpel noch mal kundig gemacht, wie man das macht - und glücklicherweise nahm\'s keiner so sehr genau). 2 Teams a 4 Kinder gebildet; Chips und Knabberzeugs auf den Tisch gestellt - und hoch ging\'s her! Da wurde jeder Treffer laut bejubelt, da wurde reichlich verputzt, jeder Pudel laut belacht. Als wir schließlch nach 2 Stunden gingen, hätten alle noch gerne eine weitere Runde drangehängt.

Diese vergnügte Stimmung hat meine Frau und mich sogar so beschäftigt, daß wir meinen nächsten GEburtstag in gleicher Weise gefeiert haben. Und siehe da - die Freunde, die eher naserümpfend (\"Braucht der einen Vorwand, um endlich mal ein, zwei Bierchen trinken zu dürfen?\") gekommen waren, hatten hinterher genauso ihren Spaß wie seinerzeit die Kids.

FAzit: Kegeln kann durchaus ein voller ERfolg sein - auch ohne Bier!

Ich danke Euch für\'s Lesen - ich hoffe, es hat Spaß gemacht!

Euer
Marin