Kegeln Testbericht

Wenn ich gefragt werden, welchen Sport ich treibe und dann "Kegeln" sage, treibt es meinem Gegenüber oft ein Grinsen ins Gesicht. Für die meisten ist Kegeln ein "Kneipensport", nach dem Motto "eine Kugel, ein Bier".

Ich spiele seit 22 Jahren aktiv im Classic-Bereich in den verschiedensten Ligen. Jetzt, in der Landesliga, sind 200 Wurf hintereinander zu absolvieren. Und das hat nichts mehr mit "Kneipensport" zu tun. Hier für ist ein mindestens wöchentliches Training notwendig.

Dass Kegeln aber eine Sportart ist, die man ernsthaft betreiben kann, wissen die wenigsten. Als Wettkampfsportart gibt es unter anderem eine 1. Bundesliga und 2. Bundesliga. Die Klassen gibt es in den Bundesländern bis hinunter in die Kreise.

In Sachsen ist Kegeln von den Mitgliederzahlen her der 3. stärkste Verband.

Aber Kegeln bleibt von den Medien meist unbemerkt. Dass Deutschland bei Welt- und Europameisterschaften immer mehrere Titel abräumt und zur erfolgreichsten Nation der letzten Jahre avanciert ist, weiß kaum jemand. Die Berichterstattung über das Kegeln in den Zeitungen ist meistens noch auf den Lokalseiten nachlesbar. Das ist oft nur engagierten Keglern einzelner Vereine zu verdanken. In den Bezirkszeitungen sieht man gerade noch die Ergebnisse der Bezirke und des Landes. Die Zeitungen sind meist auch nicht bereit, andere Artikel zu veröffentlichen. Auf der Bundesebene erfolgt so gut wie keine Berichterstattung. Überregionale Zeitungen negieren einfach die Zuarbeiten. Berichte von Welt-, Europa- oder Deutschen Meisterschaften findet man fast gar nicht.

Glücklicherweise gibt es das Internet. Viele Verbände und Vereine haben das Internet zu Ihrem Informationsmedium erkoren, gezwungener Maßen. Wer Interesse hat, sollte einmal in einer Suchmaschine das Stichwort Kegeln eingeben.