Kemer Testbericht

Kemer
ab 46,70
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Auf yopi.de gelistet seit 09/2003

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Erfahrungsbericht von numibien

Kemer - Hotel Sultan Saray im Winter

Pro:

direkt am Wasser gelegen

Kontra:

kein Sandstrand

Empfehlung:

Ja

Man fährt nicht sehr lange vom Flughafen Antalya, um zum Hotel Sultan Saray zu kommen, nur 9 km vom Ort Kemer entfernt liegt das 5-Sterne-Hotel an einem privaten Kies-Strand mit dem Hintergrund des felsigen Taurus-Gebirges.

Wenn man in das Hotel hereinkommt, erwartet einen die große Rezeptionshalle, in der sich das tägliche Leben als Dreh- und Angelpunkt abspielt. Die Halle ist in freundlichem gelb-braun gehalten mit viel Marmor und imitierten alten Skulpturen sowie rot-gelb-karierten Sitzgruppen.

Als wir im Januar 2003 dort eintrafen, wurden wir und die anderen 2 Busladungen voller Gäste von berge & meer (www.berge-meer.de) schon gut vorbereitet in Empfang genommen. Die Schlüssel-Übergabe erfolgte sehr schnell, der Hotel-Portier sortierte die abgestellten Koffer, die uns dann eilfertig mit dem Fahrstuhl aufs Zimmer gebracht wurden. 407 Standard-Zimmer gibt es im Hause, außerdem noch 41 Familien-Zimmer, 4 Behinderten-Zimmer und 28 Suiten.


Zimmer
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Die Zimmer sind sehr gemütlich in braun-gelb-Tönen eingerichtet und sehr sauber bzw. wohl auch modernisiert. Natürlich gibt es hier Satelliten-TV, eine Minibar, eine Klimaanlage, aber auch für alle Fälle im Winter eine Zentralheizung. Denn nachts kann es im Januar bis zu 8 Grad herabsinken, während wir am Tage bestes Frühsommerwetter bis zu 24 Grad genießen können. Vom Balkon aus sehen wir schon ein bisschen vom Mittelmeer, obwohl es natürlich auch andere Räume gibt, die den direkten Meeresblick haben. Im Flur ist ein großer Wandschrank. Das Badezimmer ist in weiß-grauem Granit gehalten.

Der Zimmer-Service läuft prima, wenn man auch den ganzen Tag manchmal abwarten muss, dass das Zimmer gereinigt wird.


Restaurants und Bars
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Da wir nachts angekommen sind, wurde für uns schon ein kleines typisches türkisches Frühstücks-Buffet bereitgestellt: unter anderem grüne und schwarze Oliven, Schafskäse, Tomaten, Gurken, Weißbrot. Es gibt 2 Restaurants, die eher an ein Spiegel-Kabinett erinnern, überall sind Spiegelsäulen und Spiegelhintergründe, alles ist überwiegend in dunkelbraun gehalten. Das andere Restaurant ist außen und hat Platz für 850 Personen.

Insgesamt sind sogar 7 Bars in der Hotel-Anlage untergebracht, man hat also reichlich Gelegenheit, Erfrischungen zu sich zu nehmen: in der Lobby, das Continetto Luciano, in der Snack-Bar, beim Tennis, eine Vitamin-Bar, Sailor’s Beach und das Chili’s.

Wir haben im Hotel Halbpension gebucht, was sich auch deshalb als praktisch erweist, weil sich in der näheren Umgebung kein Restaurant befindet und unsere Rundfahrten mit Berge und Meer dann Mittagessen bieten. Man kann die üppigen Frühstücks-Buffets kaum beschreiben, es ist - mal abgesehen von dem nächtlichen Willkommens-Imbiss - unglaublich, was dort alles aufgetürmt wird.

Aber auch die Abend-Buffets mit kalten und warmen Speisen sind unbeschreiblich, die immer wieder wechselnden Gerichte sind außerdem optisch eine Sensation. Es ist keinesfalls so, dass man in der Türkei in den Hotels ständig nur Lamm-Gerichte bekommt, die türkische Küche bietet eine große Vielfalt, die wir kaum durchprobieren können: Rind, Huhn, Pute und Fisch aller Art sind vorhanden, Beilagen wie Nudeln, Reis, Pommes Frites und Gemüse aller Art sind eine Selbstverständlichkeit. Es war für meine Begriffe das beste Hotel, was wir jemals hinsichtlich des Essens hatten.

Eine Art Show-Küche, in der die Speisen frisch zubereitet werden, existiert außerdem noch, eine rustikal gehaltene kleine Hütte mit Kupfer-Dach und –Kesseln. Zwei fröhliche Köche mit weißen Mützen brutzeln in großen Pfannen Geschnetzeltes zurecht, hier sind auch die vielen interessanten Gewürze, von denen die türkische Küche lebt und die man sich zusätzlich nehmen kann.

Auf dem Salatbuffet befinden sich bereits fertiggestellte verschiedene türkische aber auch internationale Salate, oder selbst kann man sich mit Rohkost und Essig, Öl und fertigen Soßen Salate herstellen.

Das Nachtisch-Buffet ist der absolute Hit! Unglaubliche Riesen-Sahne-Torten, Obst-Schnittchen, Creme-Torten, bunte Puddinge, ölige süße Kekse und frisches Obst wechseln sich täglich ab. Ich kam kaum hinterher, alles zu fotografieren. Solche Torten gibt es in Deutschland nicht! Meine Versuche, von einigem immer nur ein bisschen! zu probieren, endeten immer damit, dass der Essteller schließlich wieder rappelvoll war, aber es schmeckte alles superb! Mmmh.

Die bestellten Getränke werden bei einer Halbpension natürlich extra bezahlt. Der Ober schreibt alles auf einen Zettel, den man zum Schluss unterschreibt mit der Zimmer-Nummer. Erst am Ende kann man alles abrechnen lassen. Einzukalkulieren ist, dass es sich um ein 5-Sterne-Hotel handelt, die Getränkepreise sind also recht hoch. Aufgrund der Inflationsrate kann ich so im groben sagen, dass ein türkischer Mokka um die 1.400.000 Türkische Lira kostet (1,4 Millionen), das schwankt ständig.


Wir beschließen, erstmal einen Rundgang zu unternehmen durch die riesige gepflegte Hotel-Parkanlage. Ein paar hungrige Hotel-Katzen, die im Restaurant von den Gästen gerne Leckerbissen in Empfang nehmen, kommen mit uns mit.


Außenanlagen
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Am Meer befindet sich ein sehr schmaler Strandstreifen mit dicken Kieselsteinen und überhaupt keinem Sandstrand. Dafür ist aber gleich neben dem im Nirgendwo endenden Fußweg eine Liegewiese. Für die Kinder ist auch gesorgt, ein Kinderspielplatz und ein Kleintierzoo sind vorhanden, auch eine Kinderbetreuung soll es wohl geben, die allerdings wohl in der Winter-Zeit nicht stattfand. Allerdings waren auch fast gar keine Kinder unter den Reisenden.

Die Hotel-Anlage ist ein riesiger rechteckiger Klotz mit 2 bepflanzten Innenhöfen, einer ist mit einem künstlichen, donnernd rauschenden großen Wasserfall, der aber abends gottseidank abgestellt wird. Die Gänge sind laaange Laubengänge, allerdings nicht offen, sondern mit Fensterausschnitten ohne Verglasung. Daher zieht es dort an allen Ecken und Kanten, was für den Sommer sicherlich sehr praktisch ist: die Sonne wird dadurch abgehalten und ein ständiger Windzug sorgt für kühle Luft. Bei zwei Tagen Wolkenbruch, die wir dort hatten, stand allerdings alles unter Wasser und es tropfte überall, nicht nur weil es ungehindert in die Gänge reinregnen kann. Das Personal hatte gut zu tun, die riesigen Pfützen wegzuwischen.


Freizeit
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Im Winter sind die Angebote der Animation nicht sehr breit angelegt, naheliegenderweise. Im Sommer gibt es dann auch Kinder-Animation und Disco, den Fotos nach zu urteilen, ist dann am Pool und auch im Hause anscheinend sehr viel Betrieb. Das Hotel hat auch Konferenz-Räume für 220 Personen.

Der Hotel-Fotograph ist bei allen Aktionen dabei. Schon am nächsten Tag kann man unten in der Nähe des Juweliers an seinem Stand die Bilder bewundern und kaufen. Auch einen Friseurshop gibt es sowie einige Shops mit Kleidung und Souvenirs. Es waren erstaunlich günstige Preise für Hotel-Geschäfte, ähnlich wie auf den Basaren. Es lag wohl aber auch an der Wintersaison sowie der Tatsache, dass im Sommer das Hotel von ca. 80 % Russen bewohnt ist, die grundsätzlich nicht im Hotel kaufen. So waren wir deutschen Touristen im Winter in der guten Lage, sich mit imitierter Marken-Kleidung einzudecken. Ansonsten ist es empfehlenswerter, sich in einer staatlichen Schmuck-Fabrik (Jewellery) mit echtem Schmuck einzudecken.

Man kann sich im Hamam, dem türkischen Bad gegen Entgelt mit Massagen verwöhnen lassen oder aber ins Schwimmbad gehen. Auch eine Sauna und ein Jacuzzi sowie ein Fitness-Zentrum sind hier.


Ausflüge
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bieten sich von hier aus nach Antalya und Kemer an. Wir haben eine 2-Tages-Tour nach Fethiye unternommen, eine Fahrt, die entlang der kurvigen Küstenstrasse durch sehenswerte alte römische Orte wie Myra und Phaselis führt. Bei Fethiye liegt die blaue Lagune Ölüdeniz, sicherlich kennt Ihr das weltweit bekannte Luftbild mit dem gelben Strand auf einer kleinen grünen Halbinsel. Der mit hohen Bergen umgebene Badeort Ölüdeniz ist im Winter allerdings komplett ausgestorben.
Die Rückfahrt war durch das schneebedeckte Taurus-Gebirge mit dem Besuch einer Teppichfabrik.

Im Hotel werden Veranstaltungen und Ausflüge aller Art angeboten, die man dann direkt vor Ort buchen kann. Aus meiner Sicht sollte man das unbedingt wahrnehmen, damit man nicht nur im „Hotel-Ghetto“ bleibt.


Veranstalter und Preis
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Der Reiseveranstalter berge & meer bietet die 7-Tage-Reise an mit 4 Ausflügen, einmal eine Halbtags-Fahrt in die nähere Umgebung, dann nach Antalya einen Ganztags-Ausflug mit dem Besuch einer Jewellery sowie die 2-Tages-Fahrt mit Übernachtung in Fethiye für insgesamt 199 Euro pro Person. Darin eingeschlossen ist auch die ICE-Fahrt zum jeweiligen Abflughafen aus Deutschland. Wer konkret im Sommer dort an Veranstaltern hinfliegt, muss man über eine Suchmaschine herausfinden.


Fazit
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Das Hotel Sultan Saray entspricht in vieler Hinsicht dem 5-Sterne-Standard. Aber irgendwie fehlt noch meines Erachtens der gewisse Pfiff, der diese 5 Sterne ausmacht, nämlich der Hauch der Eleganz und des Luxuriösen, den wir in anderen 5-Sterne-Hotels hatten. Ich habe ständig noch dieses bedrückend wirkende dunkelbraun-gelbe rustikale Interieur vor Augen, wenn ich an das Hotel Sultan Saray denke. Allerdings wird es gleichfalls von vielen Reiseveranstaltern als 4-Sterne-Hotel bezeichnet.

Die Architektur des Gebäudes ist äußerst gewöhnungsbedürftig. Jemand schrieb mal, dass das Hotel wie ein Hochsicherheitstrakt wirkt, und mit etwas Phantasie kann ich dem durchaus zustimmen.

Wie die meisten 5-Sterne-Hotels in neuen Urlaubszentren liegen sie immer außerhalb einer Stadt oder eines Ortes. Daher ist man auf einen Dolmuş oder ein Taxi angewiesen, wenn man nach Kemer oder woanders hin möchte. Man lebt daher recht isoliert. Und sowas ist Geschmackssache, ob man lieber den Unterhaltungswert mit Discos, Shops und Restaurants in einem Badeort sucht oder nur in einem alleinstehenden Hotel. Einen längeren Sommer-Urlaub möchte ich dort nicht an einem Kiesel-Strand und demzufolge dann rammelvollen Pools machen. Und wenn tatsächlich 80 % der Sommergäste Russen sind, mag der Sinn der Völker-Verständigung im Urlaub für manche sicherlich ein Grund sein, dort hinzufliegen.

Aber für eine Woche Urlaub im Winter mit Sonne, Strand und Meer kann ich es durchaus empfehlen, das Essen ist bombastisch, die Luft und Landschaft sowieso, und mit den 4 Ausflügen für den Preis wird es in dieser einen Woche absolut nicht langweilig. Und ganz Mutige können sich bei 18 Grad Wassertemperatur und Sonne gerne zum Baden ins Mittelmeer begeben …


Wen Fotos zum Hotel Sultan Saray interessieren, begebe sich auf von uns hergestellte Fotos auf http://community.webshots.com/user/kreativ100.
Dort sind auch Bilder zur Reise nach Fethiye und nach Antalya.

13 Bewertungen, 1 Kommentar

  • morla

    11.12.2005, 00:17 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich