Als Hitler das rosa Kaninchen stahl (Taschenbuch) / Judith Kerr Testbericht

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ab 5,61
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Erfahrungsbericht von Tigerente79

Unbedingt lesenswert!!

Pro:

Einfühlsam, interessant, spannend, meiner Meinung nach wichtig gelesen zu haben

Kontra:

Nix

Empfehlung:

Ja

Hallöchen ihr Lieben,

wieder einmal möchte ich euch ein Buch aus meiner sehr umfangreichen Sammlung vorstellen, allerdings handelt es sich heute nicht um einen Krimi von Agatha Christie.
Nein, zurzeit beschäftige ich mich mit einem ganz anderen Thema, nämlich dem 2. Weltkrieg.
Und hiervon handelt auch das Buch, das ich euch nun näher bringen möchte.

Es trägt den Titel „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ ,stammt aus der Feder von Judith Kerr und wurde ins deutsche übersetzt von Annemarie Böll, die übrigens mit dem bekannten Heinrich Böll bis zu dessen Tod 1985 verheiratet war.

~°~Allgemeines zum Buch~°~

Es handelt sich um ein Ravensburger Taschenbuch mit 240 Seiten, die ISBN-Nummer lautet 3-473-58003-1 und ich habe bei buch.de 5,95 Euro dafür bezahlt.
Einige kennen es sicher noch aus ihrer Schulzeit, bei mir und auch bei vielen Bekannten war es so in der siebten, achten Klasse Pflichtprogramm.

~°~Über die Autorin~°~

Judith Kerr, Tochter des berühmten Theaterkritikers Alfred Kerr wurde 1923 in Berlin geboren.
Während des dritten Reiches musste sie nach London flüchten, wo sie bis heute lebt.
Neben vielen Kinderbüchern, die sie geschrieben hat, gibt es auch noch 2 Fortsetzungen des vorliegenden Buches, nämlich „Warten bis der Frieden kommt“ und „Eine Art Familientreffen“.
Diese beiden Bücher sind ebenfalls als Ravensburger Taschenbücher erhältlich.
Ich bin mir gar nicht sicher, inwieweit dieses Buch ihre eigene Geschichte beschreibt, auf dem Buchrücken steht nämlich \"Reality\", ich konnte bisher aber keine genauen Informationen entdecken, dass Judith Kerr das Mädchen aus der Geschichte ist.
Ich denke zum Teil wird es ihre eigene Kindheitsbeschreibung sein.

~°~Inhaltsangabe~°~

Wir befinden uns im Berlin des Jahres 1933, also kurz vor dem entscheidenden Wahlsieg der Nazis.
Das kleine jüdische Mädchen Anna lebt dort mit ihren Eltern und ihrem Bruder und führt soweit ein angenehmes, sorgloses Leben.
Der Vater verdient als berühmter Schriftsteller genügend Geld und dass sie Juden sind, hatte bisher auch noch keine Bedeutung.
Je näher aber die Machtübergreifung der Nazis rückt, desto bedrückender wird ihre Situation.
Keine Zeitung möchte mehr die Texte von Annas Vater veröffentlichen, und wenn die Nazis die Wahl tatsächlich gewinnen würden, wäre für ihre Sicherheit nicht mehr garantiert.
Eigentlich hatte der Vater vor, das endgültige Ergebnis der Wahl abzuwarten, glücklicherweise entscheidet er sich jedoch anders und flüchtet in letzter Minute mit seiner Familie in die Schweiz.
Wir alle wissen wie die Wahl damals leider ausgegangen ist, und es zeigt sich, dass diese Flucht der einzig richtige Weg war, denn schon einen Tag nach dem Wahlsieg stehen Polizisten vor dem Haus von Annas Familie, um ihnen die Pässe abzunehmen und sie in Konzentrationslager zu schaffen.
In der Schweiz kann Annas Vater leider auch keinen Fuß fassen, zu sehr ist dieses Land um seine Neutralität bemüht, und hat Angst Berichte zu veröffentlichen, die gegen Hitler gerichtet sind.
Als das Geld immer knapper wird, und sich keine Besserung der Situation abzeichnet, beschließt die Familie ihr Glück in Frankreich zu versuchen.
Doch auch dort wird es nicht besser, sie müssen in ungewohnt ärmlichen Verhältnissen leben, in einem fremden Land, mit einer fremden Sprache.
Vor allem der Mutter fällt es sehr schwer, französisch zu lernen, auch kochen und andere den Haushalt betreffende Dinge sind ganz ungewohnt für sie.
Nach einem halben Jahr wird die Situation so unerträglich, dass die Familie beschließt, nun nach London zu gehen, um dort ihr Glück zu versuchen.
Dort zeichnen sich für den Vater erstmals wieder bessere Arbeitsbedingungen ab, und auch die Mutter wird glücklicher, schließlich hat sie als Kind eine englische Erzieherin gehabt, und wollte eigentlich schon von Anfang an nach England.

Das war nun das wichtigste in Kürze zusammengefasst, mit meiner dringenden Empfehlung, dieses Buch einmal selbst zu lesen.

~°~Mein Fazit~°~

„Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ ist eine einfühlsame Beschreibung der Umstände, unter denen Juden während des dritten Reichs zu leiden hatten.
Ich denke, Menschen aller Altersgruppen sollten dieses Buch mindestens einmal gelesen haben, auch wenn sich das empfohlene Alter auf dem Buch auf Kinder ab 11 Jahren bezieht.
Es ist wirklich sehr interessant geschrieben, und vermittelt einen guten Einblick in die damalige Zeit.
Sehr interessant finde ich, dass dieses Buch aus der Sichtweise von Anna geschrieben ist, also aus der eines Kindes von 9 Jahren.
Dadurch erlebt man diese Zeit auch einmal mit anderen Augen, und ich denke, gerade Kinder können so gut als Leser gewonnen werden. Denn vor allem bei ihnen ist es doch wichtig, ihnen die richtige Sichtweise über Hitler und die damalige Zeit zu vermitteln.
Bei einigen idiotischen Erwachsenen ist da ja leider schon alles verloren!
Ebenfalls sehr emotional war die Beschreibung, wie Anna und ihr Bruder Max diese Flucht erleben.
Stellt sie anfangs für sie doch noch ein großes Abenteuer dar, wird ihnen immer mehr bewusst, dass sie sozusagen in letzter Sekunde dem Tod im Konzentrationslager entronnen sind.
Ich kann mich nur noch einmal wiederholen, lest dieses Buch selbst, und gebt es vor allem auch euren Kindern zu lesen!

Von mir eine klare Empfehlung (Natürlich nur für das Buch, und nicht für die damalige Zeit) und alle 5 Sterne!!

Bis zum nächsten Mal,

LG eure Verena

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