KiK Testbericht

Kik - Starke Mode zu starken Preisen
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In meiner Größe finde ich selten etwas und schon gar nichts preiswertes. Deswegen laufe ich jahrelang in den gleichen schäbigen verflickten Hosen herum. Aber jetzt habe ich einen Vorstellungstermin, da brauche ich etwas schickes. Ich bin ja schon ein ganzes Jahr arbeitslos, und habe nun in den letzten Tagen über 30 Initiativbewerbungen verschickt, an sämtliche Bäckereien ( die brauchen doch meist Leute) und an alle Baumärkte in der Nähe, in cirka 25 Kilometer Umkreis. Sowie an alle Spielzeugläden und Schuhgeschäfte in der Umgebung. Und nun hat mich tatsächlich endlich jemand zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Da möchte ich natürlich schick kommen, damit ich die Arbeitsstelle auch bekomme. Ich fand nun eine edle schwarze Hose in 2 XL für 4.95 Euro. Bei XL hören die Größen ja in den meisten Geschäften auf, hier gibt es sogar 5XL (Größe 56). Ich bin wie gesagt froh, in meiner Größe überhaupt etwas zu finden, dass ich nicht auch noch auf den Preis schauen darf. Es ist verwunderlich, dass ich diese große Größe hier zum kleinen Preis bekomme. Dazu kaufte ich noch ein blaues T-Shirt für ebenfalls nur 4.95 Euro. Alles schön weit, damit auch alle überflüssigen Pfunde überspielt werden. Meiner Tochter Johanna habe ich noch ein rotes kess aussehendes Achsel T-Shirt zu 4.95 Euro entdeckt. Und Michael mein 14 jähriger Bub kam auch gleich stolz mit einer kurzen Hose und 2 T-Shirts, und fragte ob ich diese kaufe. An der Kasse entdeckte ich noch günstige Batterien, 16 Mignon Batterien für 1 Euro. Oder ein Pack mit 16 Micro Batterien für ebenfalls einen Euro. Da habe ich natürlich auch zugegriffen. An der Kasse erwartete mich eine Überraschung, die Tüte kostete 5 Cent. Das finde ich wiederum nicht so toll, in Mode Geschäften sind die Tüten doch sonst umsonst. Aber 5 Cent sind ja auch nicht zu viel, das ist wenigstens ein fairer Preis. Mich stören auch die primitiven roten Umkleidekabinen. Da war weder ein Stuhl drin, noch ein Kleiderhaken. Also so ein Haken hätte ich wenigstens erwartet, dass ich meine eigenen Kleider die ich ausziehe hinhängen kann. Also meine eigenen Sachen lege ich nicht gerne auf den Boden. Da habe ich schon etwas geschluckt, aber Hauptsache ich bekomme dort die Kleidung günstig, dann kann ich auch auf etwas verzichten. Das muss ich da halt in Kauf nehmen. Der Spiegel, der auf Rollen außerhalb der Kabinen stand ist auch nicht so toll. Meine lebhaften Mädchen flitzten außen herum, der Spiegel drehte sich, und meine Kleine, die 3 jährige Annika bekam ihn auf den Kopf. Es ist zum Glück nichts weiteres passiert.

Aber alles in Allem bin ich doch froh, einen so günstigen Laden gefunden zu haben, bei dem wir uns alle preiswert einkleiden können. Das ist schon wichtig, bei Familien, wie wir mit schmalem Geldbeutel.

© Sabine Luz, Kirchentellinsfurt den 23.April 2003 für Ciao und Yopi