Kill Bill - Teil 1 Testbericht
Erfahrungsbericht von Realjackass
I will Kill Bill
Pro:
Ein typischer Tarantino, Musik, Schauspieler, Gewalt, so ziemlich alles
Kontra:
Eben doch nicht der perfekte Film
Empfehlung:
Ja
Kill Bill und Quentin Tarantino, das sind 2 Namen, bzw. Begriffe, die hoffentlich jeder selbsternannte Filmfan schon mal gehört hat. Und obgleich ich bislang schon ein paar Filme gesehen habe, an denen Tarantino wenigstens beteiligt war, so habe ich \"Kill Bill\" immer vor mir her geschoben, da die Deutsche Version die blutigsten Szenen nur in schwarz-weiß bietet. Und wenn schon einen Tarantinofilm, dann bitte auch so, dass man ihn vollends genießen kann!
Vor kurzem war es dann endlich so weit, ich bekam recht günstig das Angebot, für den komplett ungeschnittenen ersten Teil, sowie auch gleich den zweiten Teil von \"Kill Bill\" und da ich bisher nur gutes gehört hatte, schlug ich zu. Ob sich diese Investition von letztendlich auch Zeit und Erwartung gelohnt hat, erfahrt ihr jetzt.
Story
-----------------------
Die Story chronologisch korrekt zu erzählen ist in diesem Fall leider etwas schwierig, da im Film selbst sehr oft zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gewechselt wird, so dass man als Zuschauer schon sehr genau aufpassen muss, um nicht den Anschluss zu verlieren. Nichtsdestotrotz versuche ich euch die Geschichte hier möglichst genau zu liefern:
Für die ehemalige Profikillerin Black Mamba wird ihr Hochzeitstag zum wahrscheinlich schlimmsten Erlebnis ihres Lebens, denn: Ihr ehemaliger Boss Bill und seine \"Deadly Viper Assassination Squad\" spürt die Blonde Schönheit auf, tötet die gesamte Hochzeitsgesellschaft und lässt Black Mamba, oder auch \"die Braut\" -scheinbar tot- mit einer Kugel im Kopf zurück.
Doch so tot wie alle dachten, ist die Braut nicht, worauf sie in ein Krankenhaus gebracht wird, in dem sie insgesamt 4 Jahre im Koma liegt. Doch wer denkt, dass sie dort ihre Ruhe hat, irrt: Im Tiefschlaf wird sie an Freier verkauft, die sich dann 20 Minuten mit ihr Vergnügen dürfen. Als die Braut irgendwann aus ihrem Tiefschlaf aufwacht, tötet sie den aktuellen Kunden, der sich gerade über sie hermachen wollte, sowie den Arzt, der sie verkauft hat und flüchtet mit dessen Auto.
Die Braut erstellt eine Todesliste, die wie folgt lautet: Auf Platz eins die Asiatin O-Ren Ishi, genannt Cottonmouth, auf Platz zwei Vernita Green, genannt Copperhead, auf Platz drei Budd, genannt Sidewinder, auf Platz vier die Freundin des Boss Elle Driver, genannt California Mountain Snake und schließlich und letztendlich der wichtigste von allen: BILL!!
Was folgt ist wortwörtlich eine Reise quer durch die Welt, mit nur einem Ziel: Rache! Zu diesem Zweck lässt sich die Braut von Hattori Hanzo, einem alten Asiatischen Meister, das beste Schwert aller Zeiten herstellen und zieht darauf in den blutigen Kampf..
Schauspieler
----------------------------
Die Hauptdarstellerin und gleichzeitig beste Schauspielerin ist Uma Thurman, die schon nach Tarantino´s \"Pulp Fiction\" für einen Oscar nominiert wurde, was wohl für ihre Qualitäten als Darstellerin sprechen dürfte. Und soviel sei gesagt: Wer glaubt, Thurman könnte ihrer Darstellung in eben genanntem Film keinen mehr draufsetzen, der irrt gewaltig. Ganz einfach schon deshalb, weil garkeine andere Schauspielerin für diese Rolle auch nur in Frage käme, Uma Thurman ist die Braut und umgekehrt genauso. Das sah allem Anschein nach auch Quentin Tarantino so, der jegliche Strapazen auf sich nahm, um Uma dabei haben zu können. Fast schon könnte man meinen, er habe ein gewisses Faible für sie, nicht nur der Besetzung wegen, sondern auch deshalb, wie Uma Thurman des öfteren in dem Streifen präsentiert wird, was mich etwas an \"Jackie Brown\" erinnerte. Was auch sehr wichtig ist, ist dass der Zuschauer, hervorgerufen durch die Symphatie Uma Thurman´s beginnt, gespannt mitzufiebern, bzw. zu hoffen, dass ihr nichts geschieht. Sicher, so etwas gibt es häufig in Filmen, ABER: Wie oft kommt es schon vor, dass man sich einer Killerin verbunden fühlt? Dazu haben vor allem Tarantino´s gelungenes Händchen als Regisseur, sowie eben schon gesagt Thurman´s schauspielerische Leistungen einen großen Teil beigetragen.
Wer in \"Bill Bill\" ein gigantisches Staraufgebot, wie in anderen Quentin Tarantino Filmen erwartet, dürfte vielleicht etwas enttäuscht werden. Klar, es sind ein paar bekannte Gesichter zu sehen, aber eben nicht so viele wie etwa in \"Pulp Fiction\". Aber egal, das hindert uns natürlich nicht daran, auf die restlichen Akteure einzugehen, wobei die zweitwichtigste Rolle im ersten \"Kill Bill\" eindeutig Lucy Liu hat, die viele wahrscheinlich aus \"3 Engel für Charlie\" kennen müssten. Hier gibt sie eine Asiatische Top-Killerin, die auch an dem Massaker an der Hochzeitsgesellschaft beteiligt war.
Auf alle anderen Schauspieler werde ich in meinem Bericht zu \"Kill Bill Volume 2.\" genauer eingehen, da man viele wichtige Charaktere im ersten noch garnicht sieht.
Daten zum Film
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Originaltitel: Kill Bill Vol.1
Alternativtitel: -
Land: USA (2003)
Regie: Quentin Tarantino
Länge: ca 106:11 Min.
Freigabe: Keine Jugendfreigabe
Indiziert: Nein
@ Realjackass
Die beste Version
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Seid ihr der Japanischen Sprache mächtig? Nein? Hm, dann habt ihr ein Problem, wenn ihr der Hoffnung seid, der Film wäre in Deutschland uncut erschienen, denn das ist er im eigentlichen Sinne nicht. Soweit ich informiert bin, fehlen Gewaltszenen nicht direkt, dafür sind aber viele, im Vergleich zur Japanischen Version, nur in schwarz-weiß enthalten.
Nichtsdestotrotz: An und für sich geht die Deutsche DVD schon in Ordnung, wer hingegen etwas mehr Aufmachung erwartet, sollte lieber gleich zur \"Kill Bill Collection\" greifen, welche Teil 1 und 2 in einem Pappschuber enthält.
Kritik
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So, jetzt war es also soweit und ich habe DEN Film gesehen, der seinerzeit etliche Sittenwächter auf den Plan gerufen hat und auch den Film, der in Fankreisen des etwas spezielleren Films schon jetzt Kultstatus genießt. Gute Gründe also, sich den Film vorzumerken und dann sobald wie nur möglich zu Gemüte zu führen. Schließlich und letztendlich wollte ich \"Kill Bill\" aber auch deshalb sehen, weil mir bisher eigentliche alle Tarantino Filme zugesagt haben, sei es nun \"Reservoir Dogs\", \"Pulp Fiction\", oder auch \"From Dusk Till Dawn\", den Tarantino aber nur zum Teil gemacht hat. Aber wie dem auch sei, ich höre am besten auf, um den heißen Brei herumzureden und fange gleich mit den Punkten an, die mir gefallen haben.
An und für sich haben wir mit \"Kill Bill\" einen Film, wie ihn der Fan eines solchen Streifens sehen will. Woran das liegt? Nun, hauptsächlich daran, dass Quentin Tarantino selbst ein Fan solcher Filme ist, was man \"Kill Bill\" in so gut wie jeder Szene anmerkt. Am auffallendsten sind da zahlreiche Klischees, die Tarantino aber exzellent in Vermerke und Verweise umzuwandeln vermag. Zuerst denkt man sich noch, dass das ganze in dieser Form schon bekannt wäre, aber das stimmt nicht. Es wird hier nämlich nicht geklaut, sondern auf Teufel komm raus zitiert, so dass jeder Fan, der etwas Ahnung von der Materie hat, sich köstlich amüsieren dürfte. Nun, was mich angeht, muss ich zugeben, dass ich viel zu wenig von den Streifen kenne, die Tarantino so abgöttisch verehrt, also B-Movies und alte, japanische Kampffilme. Dementsprechend wenig Anspielungen habe ich auch bemerkt, was aber nicht so schlimm ist, im Internet dürfte es zahlreiche Seiten geben, die die Vermerke im Film auflisten.
Ein Aspekt, durch den der Film zu schon fast fragwürdiger Berühmtheit gekommen ist, ist ohne Frage die Gewalt. Diese hat in dem Streifen nämlich einen enorm hohen Stellenwert. Da werden Gliedmaßen abgetrennt, Köpfe gespalten, Zungen herausgerissen usw, dass es eine wahre Freude ist. Und das mit der Freude meine ich sogar ernst, denn: \"Kill Bill\" Versucht garnicht erst realistisch zu sein, wodurch die Gewalt eigentlich garnicht als solche erscheint. Oder glaubt ihr, dass aus einer Wunde dutzende Liter Blut, wie aus einem Gartenschlauch herausspritzen können? Also ich nicht. Obgleich es sich schon sehr brutal anhört, dass sicherlich fast 100 Leute in nur einer Kampfszene abgeschlachtet werden, ist das ganze eigentlich eher als lustig zu bezeichnen. Der menschliche Körper wird nicht als solches, sondern eher als explodierende Badewanne voller roter Flüssigkeit dargestellt, wer da noch meint, der Film ist gewaltverherrlichend, dem ist eigentlich nicht mehr zu helfen. Selbst Szenen, in denen vor den Augen eines kleinen Kindes die Eltern brutal umgebracht werden, allerdings nur im Comic-Stil, kommen nicht so bedrückend rüber, wie man meinen könnte. Der Regisseur schafft es tatsächlich, sogar diesen Szenen einen künstlerischen Aspekt zu verleihen. Das äußert sich wie folgt: Das kleine Mädchen liegt unter dem Bett, auf dem gerade ihre Mutter erstochen wird. Das Bett saugt sich voller Blut und tropft dem Mädchen ins Gesicht, was aussieht wie roter Regen, der vom Himmel fällt. So morbide sich das hier anhört, so beeindruckend ist es im Film.
Ein Film von Quentin Tarantino wäre kein Film von Quentin Tarantino, wenn nicht auch die Musik und der Humor stimmen würden. Zu ersterem muss ich sagen, dass ich wiedermal voll und ganz mitgerissen wurde. Alleine schon die Szene, in der Bill der Braut in den Kopf schießt, worauf dann das Lied \"Bang Bang - My baby shot me down\" von Nancy Sinatra ertönt, ist absolut genial. Bevor ich jemals einen Tarantino gesehen hatte, hätte ich wohl nie gedacht, dass ich dieser Musik etwas abgewinnen könnte, doch jetzt sehe ich das anders und habe sogar schon die eine oder andere CD im Regal stehen. Deshalb ist es wohl klar, dass ich die musikalische Untermalung nur loben kann. Doch wie sieht es mit dem Humor aus, der ja bisher in jedem Tarantino Film zur Geltung kam, ganz egal, wie moralisch verwerflich er auch war? Naja, die coolen Sprüche kommen hier leider etwas zu kurz, außerdem fehlt eine Szene wie die in \"Pulp Fiction\", in der die beiden Killer während ihrer Arbeit über Fußmassagen diskutieren. Ansonsten aber stellenweise ganz lustig, wenn auch unter diesem Apekt nicht typisch Tarantino.
Fazit
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\"Kill Bill\" sollte wohl nur von denen gesehen werden, die selbst sehr viele Filme sehen und dadurch die zahlreichen Vermerke in dem Streifen richtig deuten und auffassen können. Ich, der ich in dem Punkt noch einiges nachzuholen habe, wurde aber auch ziemlich gut unterhalten und freue mich schon darauf, bald Volume 2. anzusehen um endlich zu erfahren, wie es weitergeht. Ein durchaus künstlerischer Aspekt, viel, viel Gewalt, die aber nicht als solches verstanden wird, da der Film im Prinzip nicht in der Realität spielt und eine geniale Musik geben dem Tarantinofan, das, was er sehen will. Für mich persönlich ist \"Kill Bill\" zwar nicht DER absolute Kultfilm, aber schlecht ist er auch nicht, weswegen ich ihm 4 Sterne, sowie eine Empfehlung gebe.
Mfg
Realjackass
Vor kurzem war es dann endlich so weit, ich bekam recht günstig das Angebot, für den komplett ungeschnittenen ersten Teil, sowie auch gleich den zweiten Teil von \"Kill Bill\" und da ich bisher nur gutes gehört hatte, schlug ich zu. Ob sich diese Investition von letztendlich auch Zeit und Erwartung gelohnt hat, erfahrt ihr jetzt.
Story
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Die Story chronologisch korrekt zu erzählen ist in diesem Fall leider etwas schwierig, da im Film selbst sehr oft zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gewechselt wird, so dass man als Zuschauer schon sehr genau aufpassen muss, um nicht den Anschluss zu verlieren. Nichtsdestotrotz versuche ich euch die Geschichte hier möglichst genau zu liefern:
Für die ehemalige Profikillerin Black Mamba wird ihr Hochzeitstag zum wahrscheinlich schlimmsten Erlebnis ihres Lebens, denn: Ihr ehemaliger Boss Bill und seine \"Deadly Viper Assassination Squad\" spürt die Blonde Schönheit auf, tötet die gesamte Hochzeitsgesellschaft und lässt Black Mamba, oder auch \"die Braut\" -scheinbar tot- mit einer Kugel im Kopf zurück.
Doch so tot wie alle dachten, ist die Braut nicht, worauf sie in ein Krankenhaus gebracht wird, in dem sie insgesamt 4 Jahre im Koma liegt. Doch wer denkt, dass sie dort ihre Ruhe hat, irrt: Im Tiefschlaf wird sie an Freier verkauft, die sich dann 20 Minuten mit ihr Vergnügen dürfen. Als die Braut irgendwann aus ihrem Tiefschlaf aufwacht, tötet sie den aktuellen Kunden, der sich gerade über sie hermachen wollte, sowie den Arzt, der sie verkauft hat und flüchtet mit dessen Auto.
Die Braut erstellt eine Todesliste, die wie folgt lautet: Auf Platz eins die Asiatin O-Ren Ishi, genannt Cottonmouth, auf Platz zwei Vernita Green, genannt Copperhead, auf Platz drei Budd, genannt Sidewinder, auf Platz vier die Freundin des Boss Elle Driver, genannt California Mountain Snake und schließlich und letztendlich der wichtigste von allen: BILL!!
Was folgt ist wortwörtlich eine Reise quer durch die Welt, mit nur einem Ziel: Rache! Zu diesem Zweck lässt sich die Braut von Hattori Hanzo, einem alten Asiatischen Meister, das beste Schwert aller Zeiten herstellen und zieht darauf in den blutigen Kampf..
Schauspieler
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Die Hauptdarstellerin und gleichzeitig beste Schauspielerin ist Uma Thurman, die schon nach Tarantino´s \"Pulp Fiction\" für einen Oscar nominiert wurde, was wohl für ihre Qualitäten als Darstellerin sprechen dürfte. Und soviel sei gesagt: Wer glaubt, Thurman könnte ihrer Darstellung in eben genanntem Film keinen mehr draufsetzen, der irrt gewaltig. Ganz einfach schon deshalb, weil garkeine andere Schauspielerin für diese Rolle auch nur in Frage käme, Uma Thurman ist die Braut und umgekehrt genauso. Das sah allem Anschein nach auch Quentin Tarantino so, der jegliche Strapazen auf sich nahm, um Uma dabei haben zu können. Fast schon könnte man meinen, er habe ein gewisses Faible für sie, nicht nur der Besetzung wegen, sondern auch deshalb, wie Uma Thurman des öfteren in dem Streifen präsentiert wird, was mich etwas an \"Jackie Brown\" erinnerte. Was auch sehr wichtig ist, ist dass der Zuschauer, hervorgerufen durch die Symphatie Uma Thurman´s beginnt, gespannt mitzufiebern, bzw. zu hoffen, dass ihr nichts geschieht. Sicher, so etwas gibt es häufig in Filmen, ABER: Wie oft kommt es schon vor, dass man sich einer Killerin verbunden fühlt? Dazu haben vor allem Tarantino´s gelungenes Händchen als Regisseur, sowie eben schon gesagt Thurman´s schauspielerische Leistungen einen großen Teil beigetragen.
Wer in \"Bill Bill\" ein gigantisches Staraufgebot, wie in anderen Quentin Tarantino Filmen erwartet, dürfte vielleicht etwas enttäuscht werden. Klar, es sind ein paar bekannte Gesichter zu sehen, aber eben nicht so viele wie etwa in \"Pulp Fiction\". Aber egal, das hindert uns natürlich nicht daran, auf die restlichen Akteure einzugehen, wobei die zweitwichtigste Rolle im ersten \"Kill Bill\" eindeutig Lucy Liu hat, die viele wahrscheinlich aus \"3 Engel für Charlie\" kennen müssten. Hier gibt sie eine Asiatische Top-Killerin, die auch an dem Massaker an der Hochzeitsgesellschaft beteiligt war.
Auf alle anderen Schauspieler werde ich in meinem Bericht zu \"Kill Bill Volume 2.\" genauer eingehen, da man viele wichtige Charaktere im ersten noch garnicht sieht.
Daten zum Film
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Originaltitel: Kill Bill Vol.1
Alternativtitel: -
Land: USA (2003)
Regie: Quentin Tarantino
Länge: ca 106:11 Min.
Freigabe: Keine Jugendfreigabe
Indiziert: Nein
@ Realjackass
Die beste Version
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Seid ihr der Japanischen Sprache mächtig? Nein? Hm, dann habt ihr ein Problem, wenn ihr der Hoffnung seid, der Film wäre in Deutschland uncut erschienen, denn das ist er im eigentlichen Sinne nicht. Soweit ich informiert bin, fehlen Gewaltszenen nicht direkt, dafür sind aber viele, im Vergleich zur Japanischen Version, nur in schwarz-weiß enthalten.
Nichtsdestotrotz: An und für sich geht die Deutsche DVD schon in Ordnung, wer hingegen etwas mehr Aufmachung erwartet, sollte lieber gleich zur \"Kill Bill Collection\" greifen, welche Teil 1 und 2 in einem Pappschuber enthält.
Kritik
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So, jetzt war es also soweit und ich habe DEN Film gesehen, der seinerzeit etliche Sittenwächter auf den Plan gerufen hat und auch den Film, der in Fankreisen des etwas spezielleren Films schon jetzt Kultstatus genießt. Gute Gründe also, sich den Film vorzumerken und dann sobald wie nur möglich zu Gemüte zu führen. Schließlich und letztendlich wollte ich \"Kill Bill\" aber auch deshalb sehen, weil mir bisher eigentliche alle Tarantino Filme zugesagt haben, sei es nun \"Reservoir Dogs\", \"Pulp Fiction\", oder auch \"From Dusk Till Dawn\", den Tarantino aber nur zum Teil gemacht hat. Aber wie dem auch sei, ich höre am besten auf, um den heißen Brei herumzureden und fange gleich mit den Punkten an, die mir gefallen haben.
An und für sich haben wir mit \"Kill Bill\" einen Film, wie ihn der Fan eines solchen Streifens sehen will. Woran das liegt? Nun, hauptsächlich daran, dass Quentin Tarantino selbst ein Fan solcher Filme ist, was man \"Kill Bill\" in so gut wie jeder Szene anmerkt. Am auffallendsten sind da zahlreiche Klischees, die Tarantino aber exzellent in Vermerke und Verweise umzuwandeln vermag. Zuerst denkt man sich noch, dass das ganze in dieser Form schon bekannt wäre, aber das stimmt nicht. Es wird hier nämlich nicht geklaut, sondern auf Teufel komm raus zitiert, so dass jeder Fan, der etwas Ahnung von der Materie hat, sich köstlich amüsieren dürfte. Nun, was mich angeht, muss ich zugeben, dass ich viel zu wenig von den Streifen kenne, die Tarantino so abgöttisch verehrt, also B-Movies und alte, japanische Kampffilme. Dementsprechend wenig Anspielungen habe ich auch bemerkt, was aber nicht so schlimm ist, im Internet dürfte es zahlreiche Seiten geben, die die Vermerke im Film auflisten.
Ein Aspekt, durch den der Film zu schon fast fragwürdiger Berühmtheit gekommen ist, ist ohne Frage die Gewalt. Diese hat in dem Streifen nämlich einen enorm hohen Stellenwert. Da werden Gliedmaßen abgetrennt, Köpfe gespalten, Zungen herausgerissen usw, dass es eine wahre Freude ist. Und das mit der Freude meine ich sogar ernst, denn: \"Kill Bill\" Versucht garnicht erst realistisch zu sein, wodurch die Gewalt eigentlich garnicht als solche erscheint. Oder glaubt ihr, dass aus einer Wunde dutzende Liter Blut, wie aus einem Gartenschlauch herausspritzen können? Also ich nicht. Obgleich es sich schon sehr brutal anhört, dass sicherlich fast 100 Leute in nur einer Kampfszene abgeschlachtet werden, ist das ganze eigentlich eher als lustig zu bezeichnen. Der menschliche Körper wird nicht als solches, sondern eher als explodierende Badewanne voller roter Flüssigkeit dargestellt, wer da noch meint, der Film ist gewaltverherrlichend, dem ist eigentlich nicht mehr zu helfen. Selbst Szenen, in denen vor den Augen eines kleinen Kindes die Eltern brutal umgebracht werden, allerdings nur im Comic-Stil, kommen nicht so bedrückend rüber, wie man meinen könnte. Der Regisseur schafft es tatsächlich, sogar diesen Szenen einen künstlerischen Aspekt zu verleihen. Das äußert sich wie folgt: Das kleine Mädchen liegt unter dem Bett, auf dem gerade ihre Mutter erstochen wird. Das Bett saugt sich voller Blut und tropft dem Mädchen ins Gesicht, was aussieht wie roter Regen, der vom Himmel fällt. So morbide sich das hier anhört, so beeindruckend ist es im Film.
Ein Film von Quentin Tarantino wäre kein Film von Quentin Tarantino, wenn nicht auch die Musik und der Humor stimmen würden. Zu ersterem muss ich sagen, dass ich wiedermal voll und ganz mitgerissen wurde. Alleine schon die Szene, in der Bill der Braut in den Kopf schießt, worauf dann das Lied \"Bang Bang - My baby shot me down\" von Nancy Sinatra ertönt, ist absolut genial. Bevor ich jemals einen Tarantino gesehen hatte, hätte ich wohl nie gedacht, dass ich dieser Musik etwas abgewinnen könnte, doch jetzt sehe ich das anders und habe sogar schon die eine oder andere CD im Regal stehen. Deshalb ist es wohl klar, dass ich die musikalische Untermalung nur loben kann. Doch wie sieht es mit dem Humor aus, der ja bisher in jedem Tarantino Film zur Geltung kam, ganz egal, wie moralisch verwerflich er auch war? Naja, die coolen Sprüche kommen hier leider etwas zu kurz, außerdem fehlt eine Szene wie die in \"Pulp Fiction\", in der die beiden Killer während ihrer Arbeit über Fußmassagen diskutieren. Ansonsten aber stellenweise ganz lustig, wenn auch unter diesem Apekt nicht typisch Tarantino.
Fazit
--------------------
\"Kill Bill\" sollte wohl nur von denen gesehen werden, die selbst sehr viele Filme sehen und dadurch die zahlreichen Vermerke in dem Streifen richtig deuten und auffassen können. Ich, der ich in dem Punkt noch einiges nachzuholen habe, wurde aber auch ziemlich gut unterhalten und freue mich schon darauf, bald Volume 2. anzusehen um endlich zu erfahren, wie es weitergeht. Ein durchaus künstlerischer Aspekt, viel, viel Gewalt, die aber nicht als solches verstanden wird, da der Film im Prinzip nicht in der Realität spielt und eine geniale Musik geben dem Tarantinofan, das, was er sehen will. Für mich persönlich ist \"Kill Bill\" zwar nicht DER absolute Kultfilm, aber schlecht ist er auch nicht, weswegen ich ihm 4 Sterne, sowie eine Empfehlung gebe.
Mfg
Realjackass
23 Bewertungen, 1 Kommentar
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02.07.2005, 01:39 Uhr von 2011emjott
Bewertung: sehr hilfreichEntspricht so ziemlich meiner Meinung zum (guten) Film!
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