Kill Bill - Teil 1 Testbericht

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ab 11,20
Auf yopi.de gelistet seit 10/2003
Summe aller Bewertungen
  • Action:  sehr viel
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  niedrig
  • Humor:  humorvoll
  • Spannung:  sehr spannend

Erfahrungsbericht von Tom_Araya

Bissige Mamba

4
  • Action:  sehr viel
  • Anspruch:  anspruchslos
  • Romantik:  sehr niedrig
  • Humor:  durchschnittlich
  • Spannung:  durchschnittlich
  • Altersgruppe:  keine Angabe
  • Meinung bezieht sich auf:  Video-Version

Pro:

rasante Bilder in höchster Qualität, kurzweilig, Soundtrack

Kontra:

inhaltlich nichts besonderes

Empfehlung:

Ja

Das wohl beeindruckenste Kinoerlebnis bis zu diesem Zeitpunkt war für mich Pulp Fiction, nie mehr hab ich einen Kinosaal so voller Begeisterung verlassen wie nach Quentin Tarantinos Meisterwerk.
Kill Bill konnte ich mir somit nicht entgehen lassen, nach \"Jackie Brown\", Reservoir Dogs und eben Pulp Fiction Tarantinos 4ter grosser Film.
Eigentlich ja aber nur Teil 1 des Films, ähnlich wie bei Herr der Ringe musste man auch bei Kill Bill auf eine Fortsetzung der Geschichte warten.


Kill Bill: Vol.1, USA 2003
Regie: Quentin Tarantino
Drehbuch: Tarantino, Uma Thurman
Laufzeit: 111 Minuten
FSK: 18


Story
*****
Die ist relativ schnell erzählt: Die Profikillerin Black Mamba (Uma Thurman, auch \"the Bride\" = die Braut genannt) wird an ihrem Hochzeitstag von einem Killerkommando hingerichtet, zusammen mit einer Menge unschuldiger Gäste.
Die Verantwortung für das Massaker tragen ihr ehemaliger Boss Bil\" (David Carradine, nicht zu sehen und nur stimmlich present), und 4 seiner ausgewählten Killer.

Völlig unerwartet überlebt Mamba einen Schuss in den Kopf und wacht nach 4 Jahren Koma in einem Krankenhaus auf, psychisch extrem angeschlagen. Sie schafft es sich eines perversen Aufpassers zu entledigen der sie als \"schlafende Hure\" missbraucht hat, und kann unentdeckt entkommen.

Rache ist das einzige an das Mamba noch denken kann, Rache an Bill und seinem Killerkommando.
2 Damen aus diesem Quartett, eine Schwarze und eine Japanerin, stehen als erstes auf ihrer Liste...


Kritik
******
Eine recht einfache Rachegeschichte also, viel mehr bietet Kill Bill inhaltlich nicht.
Die Handlung besteht hauptsächlich in Mambas Vorbereitung auf den Kampf mit der japanischen Killerin und dem folgenden Showdown in Tokyo.
Die schwarze Killerin tötet sie schon am Anfang, in der ersten Actionsequenz des Films.
Es hätte inhaltlich durchaus die eine oder andere Überraschung mehr geben können, Kill Bill kommt in der Hinsicht nicht mal annähernd an Pulp Fiction heran.
Das unterteilen des Films in Abschnitte, die mit einer Überschrift angekündigt werden, hat Tarantino aus Pulp Fiction übernommen.
Auch erfolgt die Handlung nicht der zeitlichen Reihe nach, aber für Aha-Effekte sorgt das nicht..

Es wird relativ schnell klar das es Tarantino nicht darauf ankommt den Zuschauer durch komplexe Handlungen zum nachdenken zu bringen, nein er will einfach nur durch eine gewaltige Bild- und Tonkulisse unterhalten.
Und ich muss sagen die Art und Weise wie er dieses Vorhaben umgesetzt hat ist sehr beeindruckend,
solch rasante Kamerafahrten und einfach nur fesselnde Bilder sieht man nicht häufig...
besonders die vielen Kampfszenen sind sehr hochwertig.

Ähnlich wie in der 2ten Hälfte von \"From Dusk Till Dawn\" spritzt das Blut dabei in Strömen, allerdings ist die Gewaltdarstellung meist eher komisch als schockierend, denn häufig wählt Tarantino eine Darstellung im Comicstyle.
Es steigen halt nunmal keine regelrechten Blutfontänen aus Körpern heraus, somit fehlt der Bezug zur Realität .
Einige der Gewaltszenen sind allerdings auch wie in einem normalen Film dargestellt, mit Brutalität muss man trotz allem bei Tarantino leben können.

Neber den vielen genialen Bildern und Ansichten hat mich vor allem der Soundtrack beeindruckt, vieles wird von immer passend wirkender Musik begleitet.

Geschmacksache ist die ca. 5 Minuten dauernde Comicszene, überaus blutig und mit asiatischem Püppchen-Charme versehen.
Der Film nimmt sich selbst alles andere als ernst, viel mehr ist es stellenweise eine klare Veräppelung von asiatischen Schwertfilmen und Dingen wie dem Ehrenkodex der Samurai.
Auch der coole Western-Cowboy wird am Anfang auf die Schippe genommen, oder der am Telefon Befehle gebende Mafiaboss.

Bei den Schauspielern gibt es nichts zu meckern, Tarantino ist ja bekannt dafür nur die Fähigsten für seine Filme zu gewinnen.
Uma Thurman fand ich schon immer recht gut, mit ihrer coolen und leicht arrogant wirkenden Art.
In Kill Bill ist sie eigentlich der alleinige Star, wirklich alles dreht sich um sie und sie ist es auch die die Geschichte erzählt.
Erwähnenswert ist noch Lucy Liu, sie ist die japanische Killerin und Hauptrivalin der Mamba in diesem ersten Teil. Kühle Brutalität zeichnet die asiatische Schönheit dabei aus.


Fazit
******
Ein sehr unterhaltsamer und kurzweiliger Film, Voraussetzung ist allerdings das man nichts gegen oftmals auch lustig wirkende Gewalt hat.
Der Einfallsreichtum bei den Bildern und die musikalische Darstellung sind überragend.

Ich kann Kill Bill aber dennoch nicht als Meisterwerk bezeichnen, dafür ist die Story zu einfach.
Ein Kultstreifen dürfte Tarantino aber dennoch wieder gelungen sein, Spass kann man eine Menge mit dem Film haben.

24 Bewertungen