Kill Bill - Teil 1 Testbericht
Erfahrungsbericht von Dr._Kopetzky
Kill Bill - Volume One
Pro:
geniale Kameraführung und genialer Soundtrack, kurzweilig und coole Hommage an die alten Martial-Arts Filme
Kontra:
teilweise stark überzeichnetes Blutvergießen sowie billige Sprüche
Empfehlung:
Ja
Quentin Tarantino hat sich für seinen vierten Kinofilm viel Zeit gelassen, war doch die Erwartungshaltung nach \"Pulp Fiction\" und \"Jackie Brown\" extrem hoch. Rausgekommen ist ein Film, der als Hommage an die alten Kung-Fu-Filme gedacht und so aufgebaut ist.
Kurz zur Handlung, die man auch in einigen wenigen Sätzen unterbringen kann ;)
Uma Thurman als \"Black Mamba\", ehemals Mitglied in der \"Deadly Viper Assasination Squad\", wird von ebenjener Einheit bei ihrer Hochzeit fast zu Tode geprügelt und fällt ins Koma. Die restliche Hochzeitsgesellschaft wird eiskalt umgebracht, und so macht es sich die einzige Überlebende des Massakers zur Aufgabe, die Mörder aufzuspüren und einen nach dem anderen umzubringen. Dass der Plot danach so absehbar ist wie das Amen in der Kirche ist klar, einzig das \"Wie\" und \"Wann\" bleiben ungeklärt.
Zuerst einmal muss erwähnt werden, dass sich \"Kill Bill\" als Nachfolger all jener Filme versteht, die Quentin Tarantino in seiner Jugend sah und orientiert sich daher in Stil, Kleidung und Soundtrack stark an ihnen. Ganz im Sinne der klassischen B-Movies werden gefesselte Personen in Kofferräume gesteckt, reihenweise Bösewichte niedergemetzelt und zwischendrin Beleidigungen ausgetauscht. Wo in \"Pulp Fiction\" zB beinahe schon legendäre Dialoge zu finden sind, sucht man in \"Kill Bill\" vergeblich. Dass Uma Thurman in einem knallgelben Trainungsanzug herumläuft hat jetzt schon Kultstatus und Exemplare dieses Anzugs sind jetzt schon selten und heiss begehrt.
Beim Soundtrack ist Quentin Tarantino wieder einmal knallbunt und wild durchgemischt worden. Allein das Intro mit Nancy Sinatras \"Bang Bang\" vermittelt einem das Gefühl, in einen alten Western hineingeraten zu sein. Tomoyasu Hoteis \"Battle Without Honour Or Humanity\", das eigentliche Theme des Films und andere Stücke, etwa von Soul-Legende Isaac Hayes, komplettieren den genialen Soundtrack, der fast ausnahmslos (Ausnahme sind hier die Beiträge von Wu-Tang Mastermind RZA) nicht extra für den Film komponiert sondern direkt aus Quentin Tarantinos Plattensammlung stammt.
Ein weiterer Eckpunkt sind die cartoonartigen Actionszenen und die Anime-Sequenz. Da ein Großteil des Films in Japan spielt (und auch viele Szenen nicht synchronisiert sondern nur mit Untertiteln versehen wurden sodass cirka ein Viertel des Films nur japanisch gesprochen wird) ist es für den Regisseur von \"Pulp Fiction\" wohl Pflicht, auch dem Anime eine Hommage in Form einer Erzählung zu widmen, wo die Geschichte des \"Deadly Viper Assasination Squad\"-Mitglieds Oren Ishii erzählt wird. Die Actionszenen sind deshalb so cartoonartig, da bei fast jedem abgeschnitten Körperteil, sei es Hand, Fuss oder Kopf, Unmengen von Blut fließen, sodass fast jedes Mal das Opfer eigentlich schon nach drei Sekunden verbluten müsste. Spätestens hier stellt der Kinobesucher fest, dass er sich nicht in der \"realen\" Welt sondern in einer Phantasie-Welt befindet, wo viele Probleme entweder nicht vorhanden sind (zB die Sicherheit an Bord eines Flugzeugs) oder mit unrealistischen Mitteln gelöst werden (\"Wie komme ich auf eine Veranda die 5m über mir ist? Ich springe einfach!\"). Deshalb ist auch die Kritik von manchen Leuten, der Film sei durch und durch blutrünstig und verherrliche Gewalt, unangebracht, da wirklich klar ersichtlich ist dass viele Sachen im Bereich der Phantasie angesiedelt sind. (\"Aber was ist denn schon die Wirklichkeit?\" -> Matrix)
Wirklich bewerten kann man diesen Film nicht, da \"Kill Bill\" brutal in der Mitte auseinander gerissen wurde. Tarantino weigerte sich nämlich, sein Werk zu kürzen und so wurden aus einem Gesamtwerk zwei. Dass so natürlich in Volume One nicht alles gezeigt bzw. nicht alle Trick-Schubladen geöffnet wurden ist klar und so wird man erst Volume Two abwarten müssen um wirklich sagen zu können ob das Ganze an Tarantinos anderen Filme herankommt. Bis dahin darf man sich ausmalen was so alles im 2. Teil passiert ;)
Technische Daten:
Titel Kill Bill: Volume I
Originaltitel Kill Bill: Volume I
Genre ACTION
Land, Jahr USA, 2003
Länge 110 min.
Regie Quentin Tarantino
Drehbuch Quentin Tarantino
Kamera Robert Richardson
Schnitt Sally Menke
Produktion Lawrence Bender, Koko Maeda, Quentin Tarantino
Musik RZA
Darsteller David Carradine, Sonny Chiba, Julie Dreyfus, Vivica A. Fox, Daryl Hannah, Samuel L. Jackson, Chiaka Kuriyama, Lucy Liu, Michael Madsen, Uma Thurman
(C) Philip Kopetzky, 1. November 2003
Kurz zur Handlung, die man auch in einigen wenigen Sätzen unterbringen kann ;)
Uma Thurman als \"Black Mamba\", ehemals Mitglied in der \"Deadly Viper Assasination Squad\", wird von ebenjener Einheit bei ihrer Hochzeit fast zu Tode geprügelt und fällt ins Koma. Die restliche Hochzeitsgesellschaft wird eiskalt umgebracht, und so macht es sich die einzige Überlebende des Massakers zur Aufgabe, die Mörder aufzuspüren und einen nach dem anderen umzubringen. Dass der Plot danach so absehbar ist wie das Amen in der Kirche ist klar, einzig das \"Wie\" und \"Wann\" bleiben ungeklärt.
Zuerst einmal muss erwähnt werden, dass sich \"Kill Bill\" als Nachfolger all jener Filme versteht, die Quentin Tarantino in seiner Jugend sah und orientiert sich daher in Stil, Kleidung und Soundtrack stark an ihnen. Ganz im Sinne der klassischen B-Movies werden gefesselte Personen in Kofferräume gesteckt, reihenweise Bösewichte niedergemetzelt und zwischendrin Beleidigungen ausgetauscht. Wo in \"Pulp Fiction\" zB beinahe schon legendäre Dialoge zu finden sind, sucht man in \"Kill Bill\" vergeblich. Dass Uma Thurman in einem knallgelben Trainungsanzug herumläuft hat jetzt schon Kultstatus und Exemplare dieses Anzugs sind jetzt schon selten und heiss begehrt.
Beim Soundtrack ist Quentin Tarantino wieder einmal knallbunt und wild durchgemischt worden. Allein das Intro mit Nancy Sinatras \"Bang Bang\" vermittelt einem das Gefühl, in einen alten Western hineingeraten zu sein. Tomoyasu Hoteis \"Battle Without Honour Or Humanity\", das eigentliche Theme des Films und andere Stücke, etwa von Soul-Legende Isaac Hayes, komplettieren den genialen Soundtrack, der fast ausnahmslos (Ausnahme sind hier die Beiträge von Wu-Tang Mastermind RZA) nicht extra für den Film komponiert sondern direkt aus Quentin Tarantinos Plattensammlung stammt.
Ein weiterer Eckpunkt sind die cartoonartigen Actionszenen und die Anime-Sequenz. Da ein Großteil des Films in Japan spielt (und auch viele Szenen nicht synchronisiert sondern nur mit Untertiteln versehen wurden sodass cirka ein Viertel des Films nur japanisch gesprochen wird) ist es für den Regisseur von \"Pulp Fiction\" wohl Pflicht, auch dem Anime eine Hommage in Form einer Erzählung zu widmen, wo die Geschichte des \"Deadly Viper Assasination Squad\"-Mitglieds Oren Ishii erzählt wird. Die Actionszenen sind deshalb so cartoonartig, da bei fast jedem abgeschnitten Körperteil, sei es Hand, Fuss oder Kopf, Unmengen von Blut fließen, sodass fast jedes Mal das Opfer eigentlich schon nach drei Sekunden verbluten müsste. Spätestens hier stellt der Kinobesucher fest, dass er sich nicht in der \"realen\" Welt sondern in einer Phantasie-Welt befindet, wo viele Probleme entweder nicht vorhanden sind (zB die Sicherheit an Bord eines Flugzeugs) oder mit unrealistischen Mitteln gelöst werden (\"Wie komme ich auf eine Veranda die 5m über mir ist? Ich springe einfach!\"). Deshalb ist auch die Kritik von manchen Leuten, der Film sei durch und durch blutrünstig und verherrliche Gewalt, unangebracht, da wirklich klar ersichtlich ist dass viele Sachen im Bereich der Phantasie angesiedelt sind. (\"Aber was ist denn schon die Wirklichkeit?\" -> Matrix)
Wirklich bewerten kann man diesen Film nicht, da \"Kill Bill\" brutal in der Mitte auseinander gerissen wurde. Tarantino weigerte sich nämlich, sein Werk zu kürzen und so wurden aus einem Gesamtwerk zwei. Dass so natürlich in Volume One nicht alles gezeigt bzw. nicht alle Trick-Schubladen geöffnet wurden ist klar und so wird man erst Volume Two abwarten müssen um wirklich sagen zu können ob das Ganze an Tarantinos anderen Filme herankommt. Bis dahin darf man sich ausmalen was so alles im 2. Teil passiert ;)
Technische Daten:
Titel Kill Bill: Volume I
Originaltitel Kill Bill: Volume I
Genre ACTION
Land, Jahr USA, 2003
Länge 110 min.
Regie Quentin Tarantino
Drehbuch Quentin Tarantino
Kamera Robert Richardson
Schnitt Sally Menke
Produktion Lawrence Bender, Koko Maeda, Quentin Tarantino
Musik RZA
Darsteller David Carradine, Sonny Chiba, Julie Dreyfus, Vivica A. Fox, Daryl Hannah, Samuel L. Jackson, Chiaka Kuriyama, Lucy Liu, Michael Madsen, Uma Thurman
(C) Philip Kopetzky, 1. November 2003
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