Kill Bill - Teil 1 Testbericht

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ab 11,20
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  sehr viel
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  niedrig
  • Humor:  humorvoll
  • Spannung:  sehr spannend

Erfahrungsbericht von leser@tte

No.68

5
  • Action:  sehr viel
  • Anspruch:  sehr anspruchsvoll
  • Romantik:  niedrig
  • Humor:  durchschnittlich
  • Spannung:  spannend
  • Altersgruppe:  keine Angabe
  • Meinung bezieht sich auf:  Kino-Version

Pro:

Kapitel 5, Soundtrack, Syncro, faszinierend

Kontra:

hört vor dem Ende auf, Synchro, unlogisch

Empfehlung:

Ja

Wow, selten hat mich ein Film in der Synchronisation so umgehauen, nachdem ich ihn bereits in der Originalfassung sah. Selten auch hat mich eine Leinwand so gefesselt, wenn ich bereits wußte, was im nächsten Moment geschieht und selten hat es mich so gewundert, von was ich da eigentlich fasziniert bin.

Nun, wenn ich richtig gezählt habe ist dies der achtundsechzigste Bericht über diesen Film bei ciao, wo ich den Bericht ursprünglich geschrieben habe (bei yopi ist es No.14), deshalb werde ich mich gar nicht erst mit Details wie der Story oder den Darstellern aufhalten. Wer dazu Informationen sucht kann ja einfach mal ausprobieren was passiert, wenn die Maus auf [nächster Bericht] klickt oder alternativ unter www.kill-bill.com vorbeischauen. Ich möchte hier lediglich etwas versuchen meine Eindrücke zu beschreiben.

Vielleicht zunächst die negative Kritik:

Natürlich ist der Film brutal. Bereits von der ersten Szene an bin ich wiederholt geschockt. Dennoch muß ich aber zugeben, daß die Brutalität cineastisch sehr ästhetisch in Szene gesetzt wird und von Seiten der Braut (Uma Thurman) auch die Beweggründe nachvollziehbar werden. Was für eine Reaktion ist den von jemand zu erwarten, der alle Bezüge zum Leben von jemandem entrissen wurden und die nach vier Jahren Koma in denen sie wiederholt vergewaltigt wird merk, wie ihr geschah? Bestimmt doch eine extreme Reaktion!

Sicher auch hat der Film Schwachstellen, den woher weiß die Braut beim Erwachen sofort, daß vier Jahre vergangen sind und wieso ist ihre Beinmuskulatur degeneriert, die in den Armen aber nicht – um es nur mal an einer kurzen Szene festzumachen. Doch schließlich ist der Film ein Märchen aus Hollywood (oder wo sonst auch her) und hat mir nie einen Realitätsanspruch geltend gemacht.

Wie so oft im deutschen Kino gibt es den Film natürlich selten im Original zu sehen. Hier muß ich sagen, daß manche Stimmen verwirren, wenn die Stimmlage stark vom Original abweicht. Auch hätte das Wimmern unter dem Bett sicher gar keiner Synchronisation bedurft und den Film daurch eher aufgewertet. Dennoch muß ich sagen, daß ich die deutsche Synchronisation eigentlich recht gelungen finde.

Bleibt also die formale Kritik, daß der Film nur bis zur Hälfte der Geschichte läuft (worauf ich vorher hingewiesen bin) und, daß der Filmvorführer im CinemaxX den Film nicht richtig ausgerichtet hat – was ich wohl auch eher an entsprechender Stelle äußern sollte.


Wenn ich davon absehe würde ich sagen, daß Kill Bill ganz großes Kino ist!

In rund zwei Stunden kommt wirklich keinen Moment Langeweile auf. Der Spannungsbogen, der bereits in den ersten Sekunden mit dem Schuß in den Kopf der Braut bis zum Anschlag gespannt wird, muß seine Belastbarkeit in diesem Streifen auf eine harte Probe stellen.

Audiovisuelle werde ich völlig verwöhnt. Der Soundtrack ist klasse und wesentlich mehr als eine bloße Untermalung und sowohl die genialen Kameraeinstellungen/-fahrten wie auch die Spezialeffekte, die entgegen dem aktuellen Trend zum digitalen Overkill old school aber gut sind, reißen mich fast vom Kinosessel.

Auch das Kauderwelsch aus deutsch/english und japanisch finde ich angenehm. Zum Glück wurde der Effekt in der deutschen Fassung nicht durch eine doppelte Synchronisation zu nichte gemacht.

Sicher, die ersten vier Kapitel sind das, was ich mir eigentlich eh (mit meiner überzogenen Erwartungshaltung) von Tarantino erwartet habe. Was dann aber in Kapitel Fünf passiert schreibt Filmgeschichte – und damit meine ich nicht, daß er vergißt eine umkringelte 1 hinter die 5 zu stellen.

Für die heutige Schnittechnik endlos lange Kamerafahrten – der Wechsel zwischen Farbe und schwarz/weiß bis hin zum Anime – fliegende Körperteile, wie ich sie seit Peter Jacksons Rasenmäher in Braindead nicht mehr gesehen habe...
...und dann noch die Kombination aus Uma Thurman und Lucy Liu in einem bombastischen Martial Arts Spektakel.

WOW!

Nun, in meiner derzeitigen Wahlheimat ist der Film nach sechs Wochen abgesetzt. Ich denke, das spricht nicht unbedingt für das Publikum – freue mich aber ihn auf großer Leinwand gesehen zu haben. Das ist eindeutig Kino für Zelluloid und eine ganz große Leinwand, sowie möglichst fette Boxen und Dolby!

Ich verstehe, wenn jemand von soviel Gewalt geschockt ist und den Film nicht gut findet – denke aber, hier sollte strickt zwischen Realität und Fiktion getrennt werden.

Ansonsten kann ich nur allen, die diesen Streifen verpaßt haben, wärmstens empfehlen sich Karten für das bestimmt im Frühjahr anstehende Double Feature Kill Bill Vol.1 + 2 zu besorgen.

23 Bewertungen