Kill Bill Vol. 2 (DVD) Testbericht

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ab 20,00
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Auf yopi.de gelistet seit 04/2004
5 Sterne
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  viel
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  durchschnittlich
  • Spannung:  spannend

Erfahrungsbericht von Caitriona

Stirbt Bill jetzt endlich?

5
  • Action:  viel
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  niedrig
  • Humor:  durchschnittlich
  • Spannung:  spannend
  • Altersgruppe:  ab 16 Jahren
  • Meinung bezieht sich auf:  Kino-Version

Pro:

mehr Dialoge, Action und wir erfahren endlich, wie es mit der Braut weitergeht

Kontra:

nichts

Empfehlung:

Ja

eHeute um 15 Uhr war endlich soweit. Ich hatte die Eintrittskarte für Kill Bill Vol. 2 in meiner zitternden Hand! Frisch zurück aus dem Kino erhaltet ihr nun meine ersten Eindrücke…


<<< Inhalt >>>

Der in Teil 1 begonnene Rachefeldzug der Braut (Uma Thurman) geht weiter. Nachdem O-Ren Ishii (Lucy Liu) und Vernita Green (Vivica A. Fox) das zeitliche gesegnet haben, stehen noch Bud, Elle Driver und Bill auf ihrer Todesliste.
Der Film fängt mit einer Rückblende an. In Schwarz-Weißen Bildern erfahren wir die näheren Umstände des Massakers in der Hochzeitskapelle. Weiter geht’s in die bunte farbige Gegenwart, in der wir Budd (Michael Madsen) näher kennen lernen und seine überraschende Begegnung mit der Braut beobachten. In weiteren Rückblenden wird erzählt, was Bill (David Carradine) mit der Braut eigentlich verbindet und warum sie so gut kämpfen kann.
Bevor es zum eigentlich Showdown kommt, wärmt sich die Braut bei dem Kampf gegen ihre ehemalige Kollegin Elle Driver (Daryl Hannah) schon mal auf.
Im letzten Teil kommt die lang ersehnte Abrechnung mit Bill. Über 20 Minuten zieht sich das Duell der beiden, in dem viele offene Fragen beantwortet werden und die ganze Geschichte erst vollständig wird.


<<< Kritik >>>

Der zweite Teil ist ganz anders als Vol 1, aber ergänzt diesen trotzdem hervorragend. Dieser Film ist zwar zum Teil auch brutal und voller Action, aber es gibt viele sarkastische Dialoge, die ich im ersten Teil doch etwas vermisst habe. Diesmal bleibt mir das Popcorn nicht im Hals stecken und es gibt einige Szenen zum Schmunzeln und Lachen.

Die wenigen Actionsequenzen sind hervorragend choreographiert und stellenweise erschreckend brutal, aber wenigstens brauchen die Protagonisten nicht knietief im Blut herumzulaufen.

Hat Quentin Tarantino in Vol 1 hauptsächlich asiatische Filme und Techniken verarbeitet, so taucht in Vol. 2 die eine oder andere Anlehnung an typische Westernfilme auf. Quasi die Vereinigung von Ost mit West. Das ist mir hauptsächlich bei der Musik aufgefallen, da ich 2 Lieder von Ennio Morricone erkannt habe.

Zum Glück werden fast alle offenen Fragen aus Teil 1 beantwortet, die Fäden laufen zusammen und am Ende ergibt alles einen Sinn. So erfährt der Zuschauer, dass es sich bei der Hochzeit (die in einem blutigen Massaker endet) eigentlich um eine Kostümprobe handelte. Wir sehen, wie Elle Driver ihr Auge verliert. Endlich wird auch klar, wie die Braut mit richtigem Namen heißt. Und ganz wichtig, was ist mit ihrem Kind passiert?

Die Kameraführung, Ausstattung, die Auswahl der Schauplätze… all das passt zu Teil 1 und der uns bereits bekannte Stil wird weitergeführt. Als filmisches Mittel benutzt Quentin nur schwarz-weiß Bilder und setzt keine Anime-Sequenz ein (in Vol 1 wurde so das Kindheitstrauma der O-Ren Ishii gezeigt).

Die Musik ist mir diesmal nicht so aufgefallen. Einige Lieder sind zwar ganz nett, jedoch war die Auswahl in Vol. 1 besser.

<<< Schauspieler >>>

Uma Thurman als Braut: sie spielt ihre Rolle überzeugend weiter. Sie wird geschlagen, getreten, erschossen, bespuckt, beschimpft. Trotzdem steht sie immer wieder auf und kämpft weiter. Ich nehme ihr die Rolle als starke Frau, die nur ihre Rache haben will, ab. Besonders beeindruckend ist der Ausdruck ihrer schönen blauen Augen, die regelmäßig in Großaufnahme gezeigt werden. Es ist gut nachzuvollziehen, warum sie Quentin Tarantinos Muse ist.

David Carradine als Bill: in Vol. 1 trat er ja kaum in Erscheinung. In der Fortsetzung liefert er eine sehr beeindruckende schauspielerische Leistung ab. Ursprünglich war übrigens Warren Beatty für die Rolle des Bills auserkoren, zum Glück hat sich Quentin anders entschieden. David gilt als der amerikanische Kung-Fu-Experte. Ich kenne ihn aus der TV-Serie „Kung Fu“, die zurzeit auf Kabel 1 zum x-ten Mal wiederholt wird.
Hier darf er nicht nur seine Kampfkünste beweisen, sondern überrascht auch mit seinem facettenreichen Spiel. Selten habe ich einen solchen Bösewicht trotz allem sympathisch gefunden und hatte sogar Verständnis für sein Handeln. Eine tolle Leistung für den 67-Jährigen.
Er spielt in einigen Szenen sogar mit der Flöte, die er für den Kampfkunstfilm „The Silent flute“ von 1978 eigenhändig geschnitzt hatte.

Michael Madsen als Bud: er spielt einen schmierigen ekligen Looser, der mitten in der Pampa in einem heruntergekommenen Wohnwagen haust. Auch er überzeugt in seiner Rolle und man hat noch nicht mal Mitleid mit ihm, als er mit Elle und der Braut aneinander gerät.

Daryl Hannah als Elle Driver: es ist erstaunlich wie Quentin es schafft, ehemals bekannte und gute Schauspieler auszugraben (man denke an John Travolta in Pulp Fiction). Mir ist Daryl noch als schöne blonde Frau im Gedächtnis, die in ihren bisherigen Filmen mehr schmückendes Beiwerk war. Hier jedoch schockiert sie mich etwas mit ihrer Darstellung der durchgeknallten, hasserfüllten Darstellung als Killerin. Sie spielt die falsche Schlange sehr gut und die Augenklappe steht ihr sogar.

Gordon Liu als Pan Mei – Lehrmeister der Braut: er brachte mich heute meistens zum Schmunzeln. Seine Verkörperung des Kung-Fu-Meisters hatte diverse ironische Untertöne, aber auch seine Kampfkünste sind nicht zu verachten. Zumal er die „5-Punkte-Pressur-Herzexplosions-Technik“ beherrscht. Wer das jetzt nicht verstehen sollte, wird nach dem Film schlauer sein.


<<< Empfehlenswert? >>>

Auf alle Fälle. Wer Vol. 1 gesehen hat, muss auch Vol. 2 sehen. Für das Verständnis ist es auch besser, wenn man den ersten Teil gesehen hat, da beide Teile ja eigentlich ein Film sind.
Das Warten hat sich auf jeden Fall gelohnt. Vol. 2 fand ich persönlich unterhaltender und ironischer, während Vol. 1 zwar künstlerisch beeindruckend war, aber auch mir war es stellenweise zu blutig.

Die Story ist logisch, es gibt auf der einen Seite einige Überraschungen, aber am Ende führen allen Fäden zusammen und es ergibt einen Sinn. Das finde ich sehr wichtig.

Ich werde mir auf alle Fälle mal den ganzen Film ansehen (1+ 2 direkt hintereinander).

Daher 5 Sterne und eine Empfehlung: ab ins Kino.


<<< Fakten >>>

Originaltitel: Kill Bill Vol. 2
Regie: Quentin Tarantino
Länge: 137 Min.
FSK: ab 16 Jahren (finde ich ok, es gibt einig brutale Szenen, aber hey – „Passion Christi“ war auch ab 16 und erschreckender + realistisch brutal)




Caitriona am 24.04.2004 in Bremen

18 Bewertungen