Kindererziehung Testbericht

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Erfahrungsbericht von schneeweisschen

Hab´se lieb, Mama!

Pro:

####

Kontra:

####

Empfehlung:

Ja

Vorgeplänkel
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Tatort: Rathaus Berlin-Pankow, Wartesaal des Bürgerbüros
Tatzeit: Spätnachmittag eines regnerischen Dienstags

Mit einem Es-warten-nur-noch-15-Leute-vor-Ihnen-Zettelchen (Nr. 177) in der Hand schaue ich meinem Sohnemann bei der Eroberung der Spielecke zu. Diese wurde vermutlich extra eingerichtet, um potentielle Quengelkinder von ihrem Vorhaben abzubringen, alle Kinderhasser der Gegend zu mobilisieren. Janek ist inzwischen halb drei, also 2 ½ Jahre alt. Ab und an wirft er einen Sicherheit suchenden Blick in meine Richtung und vertieft sich dann sofort wieder in seine Puzzle-Arbeit. Von leisen Gesprächen der Mitwartenden und dem Rascheln beim Umblättern des „Bezirksblatt Pankow“ abgesehen ist es ruhig.

Dann passiert es: ein Paar mit einem Sohn in Janeks Alter betritt den Saal. Sofort beginnt der Kleine zu quengeln und zerrt seine Mutter in die Spielecke. Diese kann ihrem männlichen Begleiter – vermutlich dem Vater des Kindes, denn er wird später auch nachweislich „Papa“ genannt – gerade so noch ihren Schal vor die Füße werfen und lässt sich ergeben fortführen.
Es folgen etwa 15 Minuten, die ich so schnell nicht vergessen werde. Lukas, so heißt der Junge, wie inzwischen der gesamte Wartesaal dankbar zur Kenntnis nehmen durfte, schnappt sich den Holzhammer, der gelangweilt an einer Holzkiste hängt, und beginnt, mit einem uncharmanten Grinsen auf den Lippen, abwechselnd das Spielzeug und die Finger meines Sohnes zu bearbeiten. Seine Mama schaut sich, ob des Lärmes verlegen um Verständnis lächelnd, im Saal um. Janek bringt seine Finger in Sicherheit und spielt woanders weiter. Lukas ist sehr gesprächig, was bei Kindern in diesem Alter normal ist. Nicht normal ist allerdings, dass er nicht einfach spricht, sondern jedes Wort brüllt. Die Mutter wirft dem Papa einen stolzen Blick zu, weil Lukas so schön: „Ich will aber…“ schreien kann. Ich kann ihr nicht übel nehmen, dass sie ein wenig geschafft aussieht. Bei SO einem Kind weiß man abends sicher, wovon man so müde ist.

Und mir wird wieder einmal bewusst, was für ein Glück ich mit Janek habe. Er nervt selten, hört meistens aufs Wort, bearbeitet mit seinem Plastikhammer höchstens die Türen in unserer Wohnung und ist manchmal so ein Engelchen, dass ich auch von anderen Leuten darauf angesprochen werde.

Also muss ich ja irgendetwas richtig gemacht haben. Nur was? Mit dem deutlichen Hinweis darauf, dass ich mit Sicherheit nicht die perfekte Mama bin und auch nicht weiß, ob ich mit einem anderen Kind nicht vielleicht ähnliche Probleme hätte wie Lukas´ Mama, möchte ich euch ein paar Tipps mit auf den Weg geben.

Erziehung ist kein Kinderspiel. Bereits von dem Moment an, wenn man das winzige Herzchen des noch ungeborenen Menschleins zum ersten Mal auf dem Ultraschallmonitor schlagen sieht, macht man sich Gedanken darüber, was aus ihm einmal werden soll. Und vor allen Dingen darüber, welchen Einfluss man selbst eigentlich darauf hat.

Es gibt ja (nicht selten selbsternannte) Wissenschaftler, die darauf beharren, dass alles nur eine Frage der Gene ist, und man tun und lassen kann, was man möchte: wenn aus dem Kind ein Monster werden soll, dann wird das auch geschehen. Natürlich könne man nicht hundertprozentig ausschließen, dass auch die Umwelt eine winzige Rolle spielt…

Ich persönlich halte weder etwas von ausschließlich autoritärer Erziehung noch von den Laissez-Faire-Erziehungsmethoden der legendären 70er Jahre. Der goldene Mittelweg ist für mich die ideale Lösung. Und der sieht bei mir so aus….


My little friend
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Ein sehr wichtiger Grundsatz für mich ist, dass ich in Janek einen Freund sehe. Mit ihm kann ich viel unternehmen, was uns beiden Spaß macht, ich lerne viel von ihm und er von mir. Er ist nicht mein Eigentum, er darf und soll seine eigenen Meinungen und Vorlieben haben. Ich muss seine Macken akzeptieren und er meine.


Früh übt sich…
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Eigentlich kann man mit der Erziehung nicht früh genug beginnen. Das Einführen von Ritualen von Geburt an (oder sogar schon während der Schwangerschaft, indem man zum Beispiel jeden Tag zur gleichen Zeit eine Spieluhr auf den Bauch legt) ist ein guter Weg. Säuglinge kann man noch nicht wirklich erziehen, aber einen Grundstein legen und ihnen Sicherheit geben. Sie nicht immer gleich aus dem Bettchen nehmen, wenn sie schreien, sondern beruhigend mit ihnen reden und zeigen, dass alles in Ordnung ist. Eine gewisse Regelmäßigkeit ist besonders für kleine Kinder sehr wichtig. So lernen sie außerdem Regeln zu akzeptieren. Und wenn ein Kind von Anfang an in seinem eigenen Bett schläft und es somit auch nicht anders kennt, wird man später mit dem Ein- und Durchschlafen kaum Probleme haben.


Selten ist etwas so schlimm, wie es scheint
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Bei vielen Eltern habe ich den Eindruck, dass sie ihr Kind oft als Last empfinden und es ihm unbewusst auch zeigen. Wenn mich selbst dieses Gefühl überkommt (was glücklicherweise selten der Fall ist), versuche ich tief durchzuatmen und frage mich, warum die aktuelle Situation mich so belastet. Ist es denn wirklich so schlimm, dass Janek ausgerechnet dann, wenn ich keine Hand frei habe, getragen werden will? In solch einem Fall reicht es meistens, wenn ich ihm meine mit Einkäufen beladenen Arme zeige und ihn frage: „Siehst du, dass ich dich jetzt nicht hochnehmen kann?“ Kinder sind oft soviel verständnisvoller, als man es glauben mag. Sie sind nicht da, um uns Erwachsene zu tyrannisieren, sondern sie sehen halt viele Dinge anders. Manchmal ist es wichtig, ihnen etwas aus der Sicht eines Erwachsenen zu erklären, manchmal sollte man sich aber auch die Mühe machen und wie ein Kind denken. Das Kind im gerade erwähnten Beispiel anzuschnauzen: „Du siehst doch, dass ich keine Hand frei habe!“ endet meist darin, dass es weint und zum Trösten dann doch auf den Arm genommen werden will. Gerade bei kleinen Kindern hilft oft auch Ablenkung: „…schau mal, bis zu der Bushaltestelle müssen wir noch. Schau doch mal, ob du schon den Bus siehst.“ Bei Janek funktioniert auch schon die Aufgabe, Automarken zu erkennen.
Womit wir auch schon beim nächsten Punkt wären:


Unterschätze nie dein Kind!
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Solcherlei Ablenkungsmanöver funktionieren nicht immer, mit zunehmendem Alter immer seltener. Manchmal denke ich, Kinder haben das sprichwörtliche Elefantengedächtnis.
Sie merken sich die unglaublichsten Sachen, und nicht selten wird man nach langer Zeit mit Dingen konfrontiert, die man selbst schon längst vergessen hatte. Ein Versprechen, das man gegeben hat, Details eines Geschäftes in dem man eingekauft hat, ein Streit mit einer nahe stehenden Person…
Dementsprechend seid euch immer bewusst, dass alles was Ihr in Gegenwart eures Kindes tut oder sagt, gespeichert und in völlig anderen Situation oder Zusammenhängen wieder abgerufen werden kann. Das ist nicht immer angenehm, macht das Leben mit einem Kind aber auch umso interessanter.
Unterschätzt auch nie das Können eures Kindes. Fördert seine Fähigkeiten auf spielerische Art und Weise, unterstützt es, spornt es an! Und vermeidet den Satz: „Das kannst du noch nicht.“ Bei halsbrecherischen Manövern auf dem Spielplatz am besten einfach mal die Augen schließen, es sei denn eurer 10 Monate alter Sprössling krabbelt auf das zwei Meter hohe Klettergerüst. Fragt euch einfach, was im schlimmsten Fall passieren kann. In den meisten Fällen nicht viel. Blaue Flecken, Stürze oder ein Streit mit dem besten Freund gehören ebenso zu einem Kinderleben wie das Erfolgsgefühl, wenn es das Kind zum ersten Mal schafft, den Einkaufswagen ohne Hilfe sicher an den Weinregalen vorbei zu manövrieren.
Sehr interessant kann es auch sein, das eigene Kind mit einer anderen (natürlich bekannten und vertrauenswürdigen) Person allein zu lassen oder sich zumindest für eine Weile aus dem Geschehen heraus zu halten. Es ist immer wieder überraschend, welche bis dahin verborgenen Talente dabei zum Vorschein kommen können. Davon einmal abgesehen ist es gut zu wissen, dass das eigene Kind im Notfall auch mit anderen Menschen zurechtkommt.
Apropos andere Menschen: Eltern sind oft unsicher, ob sie ihrem Kind ausdrücklich Bescheid sagen sollen, wenn sie aus dem Haus gehen und das Kind z.B. mit Papa/Oma/Nachbarin allein bleibt. Meine Erfahrung: ein eindeutiges Ja. Und wenn die Kinder auch noch so klein sind: sich verabschieden und erklären, wohin man geht und dass man bald wieder kommt, ist auf jeden Fall besser, als sich heimlich davon zu schleichen. So merkt der Nachwuchs, dass auch er wichtig ist und man ihn nicht einfach vergessen hat. Tränenreiche Abschiede sollten somit eher zur Vergangenheit gehören.

A & O = K & K
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Bei Janeks Erziehung gibt es zwei wichtige Dinge für mich: die zwei großen K: Konsequenz und Kompromisse.

Kinder brauchen Regeln, etwas worauf sie sich verlassen können.
Ein Beispiel: Janek steht mit mir an der Supermarktkasse und bettelt um Gummibärchen. Es kommt so gut wie nie vor, dass ich seinem Wunsch nachkomme und eine Tüte Gummibärchen in den Einkaufswagen lege. Stattdessen gibt es zwei Möglichkeiten für mich: entweder wir haben noch welche zu Hause und ich verspreche ihm, dass er dort ein paar Bärchen bekommt. Die Hoffnung, dass er es bis zu unserer Ankunft daheim vergessen hat, ist selten von Erfolg gekrönt. Soviel also noch einmal zum Thema Elefantengedächtnis.
Also bekommt er, was ich ihm versprochen habe.
Möglichkeit Nummer zwei: ich sage ihm, dass wir keine Gummibärchen kaufen werden. Basta, keine Diskussion, keine Versprechungen. Die typische Szene, bei denen sich das Kind nach so einer Aussage vor Wut brüllend auf den Boden wirft, kennt sicher jeder von Euch. Der Fehler: oft geben die Eltern aus Angst vor den Blicken oder verächtlichen Bemerkungen der kinderlosen Umgebung doch nach und spendieren dem Kind das gewünschte. Beim nächsten Einkauf reicht es dann schon, wenn das Nein der Eltern mit einem „doch“ beantwortet wird. Aus Angst vor einer erneuten Szene geben die Eltern klein bei.

Nur soviel: Janek hat das noch nie gemacht. Weil ich meistens konsequent bleibe. Bei Quengelei bleibe ich grundsätzlich konsequent. Wenn er mir allerdings mit seinem süßesten Lächeln ein Stückchen Schokolade aus dem Kreuz leiert, finde ich das nicht wirklich schlimm. Mir ist es lieber, er kommt mit Charme durchs Leben als mit der Pumpgun.


Selber machen
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Nicht selten ist es die eigene Bequemlichkeit, die einem auf Dauer das Leben mit einem Kind erschwert. Natürlich geht es zunächst schneller und einfacher, wenn man den Saft für das Kind selbst in den Becher gießt oder die Einkäufe komplett in einer Tüte vom Auto zur Wohnung trägt. Kinder, insbesondere im Kleinkind-und Vorschulalter, lieben jedoch in der Regel kaum etwas mehr, als so wie die Erwachsenen zu sein und alles selbst zu machen. Auch, wenn der halbe Apfelsaft auf dem Tisch landet oder jede Orange einzeln getragen wird… früher oder später werdet ihr euch zu Eurer Geduld gratulieren. Zum Beispiel dann, wenn ihr keine Zeit habt und eurer Kind sich selbst die Jacke anziehen oder sein Zimmer aufräumen kann. Oder wenn ihr ein Stoßgebot zum Himmel schickt, weil Sohnemann alleine in seinen Autositz klettern kann, während ihr schon einmal die vereisten Scheiben frei kratzt.
Es gibt selbstverständlich auch Dinge, die kann und soll ein kleines Kind nicht ganz allein machen. Zähneputzen zum Beispiel: Janek möchte gerne selbst die Zähne putzen, aber natürlich kann er das noch richtig. Also haben wir einen Kompromiss geschlossen: erst putze ich ihm die Zähne. Er sitzt dabei still und hält den Mund brav offen. Danach darf er die Zähne noch einmal selbst putzen.

Vorbild sein
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Vorbild sein kann mitunter ganz schön nerven. Wenn man z.B. an einer roten Fußgängerampel warten muss, obwohl weit und breit kein Auto zu sehen ist. Oder wenn man sich den Finger in der Schublade einklemmt und sich das Fluchen verkneifen muss (was aber nicht immer funktioniert und in Ausnahmefällen auch erlaubt ist).

Mein Sohn kann ruhig wissen, dass auch ich Fehler mache und mich nicht immer hundertprozentig an die Vorschriften halte. Besonders, weil er so herrlich lachen kann, wenn mir ein Missgeschick passiert ist, über das ich mich selbst sehr ärgere. Doch da Lachen ja bekanntlich ansteckend ist… Wenn ich mir dagegen ernsthaft wehgetan habe, lacht er nicht, sondern tröstet mich. Man darf sich nicht wundern, wenn das eigene Kind Dinge tut, die es nicht soll, wenn man es ihm anders vorlebt.

Höflichkeit und Anstand sind ebenfalls ein Thema für sich. Ich amüsiere mich immer wieder über Eltern, die ihre Kinder auffällig unauffällig anstupsen, wenn sie sich bei anderen Leuten für etwas bedanken sollen. Ich habe die Weisheit bestimmt nicht mit Löffeln gefressen, und der folgende Tipp stammt auch nicht von mir. Aber er funktioniert: dem Kind vorleben, wann man „bitte“ und „danke“ sagt. Nichts funktioniert besser. Wenn also die nette Verkäuferin dem Kleinen noch einen Bonbon in die Hand drückt und es sich nicht von allein bedankt: Selbst „danke“ sagen. Das wirkt ansteckend, und bald sagt es der Nachwuchs von ganz allein. Wenn man sein Kind in Gegenwart Fremder zu etwas zwingen will, geht das eh in die Hose. Natürlich sagt Janek nicht immer „danke“, wenn es angemessen wäre. Aber er verwendet dieses Wort immerhin oft genug, um damit regelmäßig anerkennend-erstauntes Augenbrauenhochziehen beim Gegenüber zu bewirken.

Höflichkeit um jeden Preis?
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„Nun gib der Tante doch mal die Hand“. Diesen Satz wird man aus meinem Munde wohl eher selten zu hören bekommen. Erstens finde ich die Bezeichnung „Tante“ und „Onkel“ für Menschen, die nicht tatsächlich diesem Verwandtschaftsgrad entsprechen, blöd. Und zweitens habe ich gelernt, dass es keinen Sinn macht ein Kind zu etwas zwingen zu wollen.
Gerade die natürliche Scheu vor fremden Menschen will ich meinem Sohn nicht unbedingt ausreden. Janek merkt ganz schnell von allein, ob ich selbst einem Menschen vertraue und taut dann auch relativ schnell auf.
Außerdem finde ich, dass ein Kind ein Recht darauf haben sollte zu bestimmen, wer mit seinem Spielzeug spielen darf. Natürlich versuche ich auch Janek Kompromisse (da ist es wieder, das eine große K) vorzuschlagen, was auch meistens funktioniert. Wenn es allerdings um sein liebstes Spielzeug - ein Polizei-Bobbycar - geht, schreite ich nicht ein, wenn er es einem anderen Kind nicht vergönnt, damit zu fahren. Ich hasse es selbst, wenn mir jemand vorschreibt, was ich mit wem zu teilen habe. Das möchte ich auch für Janek nicht. Sicher ernte ich für diese Einstellung das eine oder andere Kopfschütteln. Dafür gehöre ich aber nicht zu den Müttern, die sagen: „Ich halte mich da raus“, wenn mein eigener Sohn jemandem eine Sandschaufel auf den Kopf schlägt.


Alleinunterhalter?
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Ein weiterer glücklicher Umstand bei Janek: er kann sich lange allein beschäftigen. Das ist in seinem Alter bei weitem nicht normal, kann aber auch damit zusammenhängen, dass ich aufgrund meiner Selbständigkeit auch mal einfach keine Zeit für ihn habe. Solange er weiß, dass ich in Reichweite bin, ist er zufrieden.
Ab und an bedarf es einiger Vorschläge, um Janek davon zu überzeugen, dass er eine Weile allein spielen muss. Aber es funktioniert letzten Endes fast immer. Und wenn nicht: wenn Janek auf meinem Schoß vor dem PC sitzen darf, während ich arbeite, schweigt er meist ganz ehrfurchtsvoll. Auch eine Lösung, wenn auch nicht auf Dauer.


Vergesst Euer eigenes Leben nicht
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Bei aller Liebe zu eurem eigenen Fleisch und Blut: gebt euch selbst nicht auf ! Ich kenne leider zu viele Mütter und auch Väter, die ihre eigenen Bedürfnisse zugunsten (?) ihres Kindes immer zurückstellen. Das kann und darf nicht gut gehen. Kinder merken sehr schnell, wenn etwas nicht stimmt oder wenn es den Eltern nicht gut geht. Solange ihr eurem Kind zeigt, dass ihr es liebt und für es da seid, egal was passiert, kann es nicht falsch sein, auch einmal an sich selbst zu denken. Sei es auch nur bei so banalen Dingen wie dem Telefonieren. Ich sehe es zum Beispiel nicht ein, dass ich Telefonate mit Freunden oder Kunden nur dann führen kann, wenn Janek schläft. Da ich von zu Hause aus arbeite, hat Janek von klein auf gelernt, dass ich auch manchmal keine Zeit für ihn habe und er nicht dazwischen reden darf, wenn ich mit einem Kunden telefoniere. Dafür respektiere ich dann auch, wenn er mir sagt: „Mama, sei leise. Ich habe Kunden.“ Es gibt so viele Dinge, die man mit seinem Kind gemeinsam machen kann. Auch mal abends in ein Restaurant gehen. Egal, ob sich andere Gäste gestört fühlen könnten oder tuscheln: „Das Kind gehört doch aber längst ins Bett“.

Lasst euch nicht vorschreiben, was euer Kind tun oder lassen, können oder nicht können darf. Es ist euer Kind, ihr kennt es am besten, ihr entscheidet. Sicher geht ihr auch mit einigen meiner Ansichten nicht konform, aber dann wären ja eh alle Kinder gleich. Oder spielen da doch die Gene eine Rolle?

Fazit: liebt eure Kinder und vergesst euch selbst nicht dabei! Das ist schon die halbe, wenn nicht sogar die volle Miete.


Euer heute mal ganz mütterliches Schneeweisschen


P.S. Die Überschrift stammt aus dem Munde meines Sohnes und ist das wohl Schönste, was ein Kind sagen kann. Muss ich das jetzt wirklich übersetzen?

17 Bewertungen, 1 Kommentar

  • DianaLindi

    11.10.2006, 00:14 Uhr von DianaLindi
    Bewertung: sehr hilfreich

    Habe selbst 2 Kids eine Grosse (7) und einen Kleinen (2) und kann Dich gut verstehen. Meine Grosse und auch der Kleine haben die gleiche Erziehung genossen, wie Deiner. LG Diana