Der Buick (gebundene Ausgabe) / Stephen King Testbericht

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ab 9,08
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Erfahrungsbericht von Deianira

Trau´keinem Auto von Stephen King

Pro:

ganz nett

Kontra:

ganz nett- mehr auch nicht

Empfehlung:

Ja

Ja, ich werde mich heute outen. Wird ja auch langsam Zeit. Ich gebe es zu, auch ich bin passionierter Stephen King Leser und das seit ich 11 bin (Ok, nicht unbedingt, das richtige Alter um mit dieser Lektüre anzufangen, aber die Gelegenheit war damals günstig *g*).

Somit kann ich schon auf ziemlich viele Bücher zurückblicken, die ich im Laufe der Zeit verschlungen habe. Eines, dass ich euch kurz vorstellen will ist DER BUICK. Zuerst hatte ich keine große Lust dieses Buch zu lesen, da ich mir nicht viel davon versprach und mich das Thema Auto eigentlich nicht wirklich interessiert. Außerdem vermutete ich einen billigen Abklatsch von „Christine“ dahinter, dem aber dann Gott sei Dank nicht so war. Zum Autor werde ich jetzt mal nichts Großartiges sagen, da der ja wohl so ziemlich jedem bekannt sein dürfte ( „Dunkle- Turm- Saga“, „ES“,“SIE“, „Das Spiel“, „Friedhof der Kuscheltiere“ etc...) und es ja heute um das Buch DER BUICK gehen soll.


Inhalt:

Im Schuppen B der Pennsylvania State Police- Abteilung Troop D- steht ein alter 58er Buick Roadmaster. Der junge Ned Wilcox, dessen Vater auch ein Trooper war und bei einem bösen Verkehrsunfall um´s Leben kam, entdeckt das Auto zufällig und befragt seine Kollegen zu dem Auto und es ergibt sich ein laaaaanges Gespräch...
Die Geschichte des Autos und was die Trooper schon alles damit erlebt haben zieht sich über mehrere Jahrzehnte dahin und klingt reichlich seltsam. So haftet zum Beispiel nie Staub an dem Auto oder mutwillig zugefügte Kratzer repariert das Auto von ganz alleine...und manchmal, wenn die Temperatur im Schuppen wieder mal um einige Grad fällt, bringt der Buick gar Seltsames hervor, dass nicht von dieser Welt zu sein scheint....


Meine Meinung:

Jetzt denkt ihr euch sicher: super, so viele Seiten über ein Auto, das im Schuppen steht. Und ihr habt auch recht. Es passiert auch nicht viel mehr. Die Arbeit der Trooper, die Gegenwart, das alles sind nur Randschauplätze. Die wirkliche Story kreist um die Vergangenheit (die eben von verschiedenen Trooper Ned erzählt wird), und den Buick und auch um Neds Vater.
In seinem gewohnt ausschmückenden Stil beschreibt King die Troop D und die mysteriösen Vorkommnisse in der Nähe des Buick.


Was mir gut gefallen hat, waren die ständigen Rückblenden, die keinesfalls störend wirkten und fließende Übergänge aufzuweisen hatten. So beginnt der Chief Sandy in der Gegenwart Ned von dem Buick zu erzählen und das Erzählte wechselt fließend in die Vergangenheit, klingt aber wie die Gegenwart (hätte ich Deutsch- Leistungskurs gehabt und nicht nur einen nie besuchten Deutsch- Grundkurs, könnte ich euch sogar sagen, wie man das nennt ;-). Durch diese Erzähltechnik, kann King jeden der Trooper zu Wort kommen lassen, denn ein jeder hat ein Stück der Geschichte selber miterlebt, während andere zum Beispiel grad Streife fuhren und berichtet Ned nun seinen Anteil und wie er was erlebt hat.


Das bringt dem Leser die unterschiedlichen Charaktere zwar näher, aber King konnte meiner Meinung nach diesmal nicht so sehr darin überzeugen. Die Charaktere waren meiner Meinung nach recht gleichförmig. Schon bestückt mit Emotionen und eigener Geschichte, aber teilweise habe ich sie verwechselt, weil man nie genau weiß, wann wer redet, da sie sich vom Sprechen und Denken her eben nicht großartig unterscheidet.


Das Buch hat sich trotzdem recht schnell (4 Tage ) gelesen, es war eigentlich schon durchweg spannend, man wollte immer wissen wie es weitergeht, aber es hat sich auch an manchen Stellen gezogen. Es gibt meiner Meinung nach keine überraschenden Wendungen, was ich ziemlich schade fand. Die Spannung wird langsam aufgebaut, plätschert aber trotzdem so vor sich hin. Es ist keine Spannung, die einem förmlich zwingt weiterzulesen, keine atemlose Spannung (wie in vielen seinen Büchern), sondern mehr so eine Spannung aus Interesse- wenn ihr wisst, was ich euch damit sagen will.

Ich weiß auch nicht genau, wie ich es beschreiben soll. Das kann bei mir natürlich auch an dem Thema liegen (Auto), denn es hat mich wirklich nicht sooo brennend interessiert und wie gesagt, ich bin der Meinung, King hat schon wesentlich Besseres abgeliefert. Es ist eben ein mehr ruhigere Geschichte, nicht viel mit Fantasy, Blut und Action.


Was ich aber wieder zu schätzen wusste, war diese „Nicht-Greifbarkeit“, das Mysteriöse um den Buick, das hat King sehr gut rüber gebracht. Man wusste nie so ganz, was es denn jetzt genau ist, welches Ziele es verfolgt und warum. Da muss der Leser schon einwenig mitdenken. Aber zur gleichen Zeit wirkte es auch nicht ganz vollendet, so als wüsste King selber net so ganz mit was er es denn nun zu tun hat in seiner Geschichte. „Christine“ fand ich da intensiver irgendwie, aber vielleicht war das auch seine Absicht, mal was nicht greifbares undefinierbares zu erfinden.


Auf alle Fälle ist es mal was anderes, aber mir ist der horrorbeladene, beklemmende Stil von ihm lieber. Denn zum Fürchten finde ich dieses Buch jetzt nicht unbedingt. Da ist es zum Beispiel mit „ES“ schon anders. Ich kann heute noch nicht nachts an einem gluckernden Gullydeckel vorbeilaufen ohne an diesen Clown zu denken ;-)


Naja, alles in allem, habe ich das Buch recht schnell gelesen, bin froh es nur ausgeliehen, statt gekauft zu haben und bin der Meinung: es gibt bessres. Für Stephen King- Fans ist es eh ein Muss, aber der man hat auch nicht wirklich was verpasst, wenn man es nicht gelesen hat- mich hat es zumindest nicht vom Hocker gerissen. Daher komme ich auf eine Wertung von 3 Sternen, die mir als King-Fan fast schon einwenig weh tut, aber wie gesagt, meinen Geschmack hat er damit nicht so getroffen- andere werden es vielleicht vergöttern *g*


Stephen King- Fans sollen sich von der mittelmäßigen Wertung nun bitte nicht auf die Füße getreten fühlen- ist ja alles Geschmackssache- und ich bin ja schließlich auch Fan ;-)




Randinfos:

Verlag: Ullstein
Cover: siehe oben Produktbild
Preis: 22,00 Euro Hardcover
Genre: Horror (?)
Übersetzer: Jochen Schwarzer
Gattung: Roman
Originaltitel: „from a Buick 8“
ISBN: 5-550-08353-X
Seiten: 496


Vielen Dank für´s Lesen, Bewerten und Kommentieren. Sollte dem Bericht etwas fehlen, dann bitte ich um einen kurzen Kommentar. merci


PS: Bei \"wie ergreifend ist die Story?\", hab ich mal \"berührt kaum\" gewählt, außer als ein Hund stirbt, da lässt sich King immer so richtig schön aus und ich habe natürlich wieder Rotz und Wasser geheult...sowas von fies!
Preis:

10 Bewertungen