Menace II Society (DVD) Testbericht

Heute will ich euch mal wieder über einen Film berichten. Es geht dabei um den Film „Menace II Society“ welcher eigentlich schon Kult in der Reihe der so genanten Ghetto Filme ist. Wie mir „M II S“ gefallen hat und ob er empfehlenswert ist (na ja, ihr seht´s ja schon an der Bewertung) erfahrt ihr in den nachfolgenden Zeilen. Viel spaß beim lesen.

Story:
Nachdem der drogendealende Vater erschossen wurde und die Mutter eine Überdosis Heroin konsumiert hat, zog der junge Caine zu seinen Großeltern. Schon seit jungen Jahren hat Caine das Leben in Watts, L.A mitbekommen das von Drogen, Gewalt und Unterdrückung beherrscht wird. Jeden den Caine kennt, ausgenommen die Großeltern, haben irgendwie Dreck am Stecken. Die einen dealen mit Drogen, andere sitzen im Knast und wieder andere sind bereits Tot. Allerdings hat es Caine trotzdem geschafft das etwas halbwegs ordentliches aus ihm wird. Er schafft sogar seinen High – School Abschluss was besonders die religiösen Großeltern sehr stolz macht. Doch Caine gerät immer mehr in den Sumpf des Verbrechens was nicht zuletzt an seinen Homie O – Dog liegt.

Nachdem Caine und O – Dog sich in einen Laden etwas zum trinken geholt haben, knallt O – Dog auch gleich schon den Ladenbesitzer ab da dieser ihn beleidigt hat. Noch völlig geschockt von dem Vorfall schreit Caine seinen Kumpel hinterher, welcher schon die Frau des Ladenbesitzers zwingt das sie das Video der Überwachungskamera rausrückt. Danach wird auch sie getötet. Zwar ist Caine Anfangs noch entsetzt von dem Geschehenen doch wenig später ist es im schon gleichgültig was O – Dog getan hat. Wenig später allerdings bekommt es Caine mit einigen von der gleichen Sorte zu tun wie es auch O – Dog ist. Er wird niedergeschossen, überlebt allerdings, und sein Cousin wird getötet. O – Dog und Caine entschließen mit einen weiteren Kumpanen die Mörder zu suchen und sie umzubringen um so Rache zu verüben was ihnen auch gelingt. Langsam verliert auch Caine seine Skrupel obwohl er langsam immer mehr anfängt über das Leben nachzudenken...

Meine Meinung zu „Menace II Society“:
Mittlerweile habe ich ja schon einige Filme des Ghetto – Genres gesehen wovon mir die meisten auch sehr gut gefallen haben. Am besten hat mir von allen Ghetto Filmen immer „Boyz N The Hood“ gefallen. Dieser ist zwar nicht wirklich sehr Brutal, zeigt dafür aber auf sehr eindrucksvolle Weise das Leben im Ghetto von Los Angeles. Lache habe ich nach „M II S“ gesucht und habe leider nur eine Video Version gefunden was mir aber erst mal gereicht hat. Und ich war doch sehr überrascht wie gut „M II S“ ist obwohl ich mir, nach den Kritiken die ich bereits gelesen habe, schon gedacht habe das der Film einfach nur sehr gut sein muss. Eigentlich unterscheidet sich „M II S“ kaum von anderen Ghetto Filmen. Zu Beginn sieht man wie der Protagonist als Kind aufwächst und anschließend wird eine Blende um einige Jahre weitergemacht. „M II S“ spielt in Watts, eines der Schwarzenviertel in Los Angeles. Selbst jemand der sich mit diesem Szenario nicht auskennt merkt sofort was Watts für eine Gegend ist. Das erschreckende ist das es selbst heute noch so abgeht wie in der Zeit wo der Film spielt (1993). Die farbigen leben fast isoliert von den weißen, die Polizei unterdrückt viele der jungen Männer da diese teure Autos fahren und Goldketten tragen und es herrscht vor allem Gewalt unter den einzelnen Gangs. Die Story wirk teilweise etwas dünn, ist aber nur stellenweise so, kann aber einige Sequenzen später wieder voll überzeugen. Denn was der Zuschauer zu sehen bekommt ist der Konflikt eines jungen Mannes der sich entscheiden muss: Will er ein anständiges Leben ohne Drogen und Gewalt führen oder will er im Knast oder Tot enden. Aber nicht nur das Szenario an sich ist sehr bedrückend. Auch die rauen Gewaltszenen tragen zur Dramatik bei. Ein gutes Beispiel ist da die Anfangsszene wo O – Dog dem koreanischen Ladenbesitzer, buchstäblich, das Gehirn wegpustet. Man sollte also halbwegs gute Nerven mitbringen wenn man „M II S“ sehen will. Zu behaupten das die Gewaltszenen übertrieben und grausam sind ist Schwachsinn. Vielmehr spiegeln sie das alltägliche Ghettoleben. Zwar kann ein Film dieses Genres auch durchaus ohne große Schießereien auskommen, bestes Beispiel wäre da „Boyz N The Hood“, dennoch finde ich es ganz gut das die Regisseure auf mehr Schießerein und Schlägereien gesetzt haben da dies manch einen vielleicht eher wachrückelft. Besonders das „Finale“ (wenn man es so nennen möchte) wirkt Dramatisch aber zugleich auch sehr Eindrucksvoll. Daher jetzt auch ein Spoiler Alarm. Spoiler Anfang: Als Caine mit seiner neuen Freundin und dessen Sohn aus dem Ghetto ziehen will, und bereits alle Taschen gepackt und im Wagen verstaut sind, kommen einige Gangsta um die Ecke und schießen auf Caine und dessen Freunde. Caine, bereits durchlöchert von den Kugeln, stürzt sich noch mit letzter Kraft über seinen neun Stiefsohn um ihn so das Leben zu retten was ihm auch gelingt. Dabei stirbt Caine aber selbst. Spoiler Ende. Besonders diese Schlusssequenz und den anschließenden Worten auf Caine sorgen für eine richtige Gänsehautstimmung.

Was die Schauspieler angeht kann man echt von einer beachtlichen Leistung sprechen. Der einzige Name der den meisten bekannt sein sollte wäre da Samuel L. Jackson welcher den Vater von Caine spielt. Allerdings sieht man ihn nur am Anfang mal kurz und das war’s auch schon. Aber er spielt eine wichtige Rolle im Leben von Caine, gespielt von Tyrin Turner, und auch für dessen Denkweise. Tyrin Turner ist auf jeden Fall der stärkste aller Schauspieler wie ich finde. Man kauft ihm sehr gut den innerlichen Kampf zwischen Recht und Unrecht ab. Man merkt auch immer wieder, besonders am Anfang, wie er schockiert ist von den Verhalten seiner Freunde. Denn eigentlich will Caine nur ein normale und ruhiges Leben haben ohne Gewalt und den ganzen anderen Scheiß. Der Grund dafür das Caine immer mehr an Skrupel verliert ist dessen Freund O – Dog, gespielt von Larenz Tate. Wie es Caine zu Anfang von „M II S“ gesagt hat: O – Dog ist der Alptraum Amerikas. Denn O –Dog scheißt auf alles. Hauptsache er hat Gras zu rauchen und Bitches zu knallen,. Dann ist alles gut in seinem Leben. Auch hier merkt man das der Schauspieler von seiner Sache Ahnung hat und auch überzeugt bei der Sache war. Diese beiden Schauspieler, also Tyrin Turner und Larenz Tate, sind eigentlich die zwei wichtigsten Rollen im ganzen Film. Was man aber auch zu den anderen Darstellern noch sagen muss ist das auch sie sehr überzeugend ihre Rolle da legen. Die Schauspieler sind eine der tragenden Rollen für die Authentizität des Filmes. Was den Soundtrack angeht findet man natürlich sehr vielen Old – School Rap zum Beispiel von Eazy – E. Der Soundtrack passt sich auf jeden Fall sehr gut dem Szenario und auch den einzelnen Szenen an. Zum Beispiel als Caine gerade Heroin abfüllt hört man im Hintergrund den Track „Dopeman“ von N.W.A. Passt einfach sehr gut.

Original Filmtitel:
Menace II Society (1993)

Länge des Filmes:
Ca. 97 Minuten

Schauspieler:
Tyrin Turner (Caine)
Larenz Tate(O - Dog)
Samuel L. Jackson (Tat Lawson)
Anthony Johnson (Tony)
Glenn Plummer (Pernell)

Regisseur:
Hughes Brothers

FSK:
Ab 16 Jahren


Fazit:
Mir hat „Menace II Society“ richtig gut gefallen. Er kommt zwar nicht ganz an „Boyz N The Hood“ heran, kann aber doch mit seinen etwas eigenen Styl überzeugen. Sowohl die Regisseure als auch die Schauspieler haben großartige Arbeit gelistet und einen wirklich sehr bewegenden Film geschaffen. Zu empfehlen ist der Film vor allem für Leute die sich gerne dieses Genre ansehen und auch Filme wie „Boyz N The Hood“ mochten. „M II S“ ist auf jeden Fall sehr zu empfehlen, aber auch nur wenn man sich halbwegs fü das Thema interessiert.