Die Schnäppchenjägerin (Taschenbuch) Testbericht

Mein Bericht bezieht sich auf die Goldmann-Taschenbuchausgabe vom Oktober 2006. Das Buch hat 421 Seiten und kommt laut Verlagsangaben aus der 1. Auflage.

Optisch:
Auf den ersten Blick ist, auch ohne, dass man den Titel gelesen hat, erkennbar: Es handelt sich um leichte Frauenliteratur.
Der untere Teil des Buchcovers ist gelb, in roten Buchstaben leuchten uns Titel und Autorin entgegen. Den oberen Teil ziert ein gezeichneter Frauenunterkörper im schwarzen, geschlitzten Rock und eine roten Handtasche, die, offensichtlich vom Arm aus, ins Bild hängt. Der Hintergrund ist einfarbig lila.
Durch die leuchtenden Farben fällt das Buch sofort ins Auge, durch das gewählte Motiv sowie das Wort "Schnäppchen" im Titel fühlt sich wohl jede Großstadt-Business-Frau sofort angesprochen.

Die Autorin:
Sophie Kinsella ist ein Künstlername, in Wirklichkeit heißt sie Madeleine Wickham. Sophie Kinsella ist Autorin diverser Frauenromane, von denen "Die Schnäppchenjägerin" ihr bislang erfolgreichster ist. Weitere Werke von ihr sind u.a. "Fast geschenkt" und "Vom Umtausch ausgeschlossen".

Inhaltsbeschreibung:
Die Hauptfigur Rebecca Bloomwood ist Finanzjournalistin. Sie verdient Geld damit, anderen Leuten gute Tipps in Finanzangelegenheiten zu geben. Ihr eigenes Geld reicht ironischerweise nie aus, da ihr liebstes Hobby - man mag beinahe sagen, dass es sich um eine Obsession handelt - das Einkaufen ist. Einkaufen ist für sie Entspannung nach einem anstrengenden Tag, Belohnung für Geleistetes und eine Möglichkeit, durch den Kauf bestimmter Produkte ihr Leben vermeintlich zu verändern. Zunächst versucht Rebecca durch skurrile Ausreden und Versteckspielchen, den Banken zu entkommen, die von Rebecca erwarten, dass sie ihr Konto ausgleicht. Schließlich passiert es, dass Rebecca in der völligen Selbsttäuschung versinkt: Sie geht soweit, ihre Rechnungen gar nicht erst zu öffnen, sondern sie irgendwo verschwinden zu lassen und später selbst fast zu glauben, sie haben nie existiert. Eines Tages geht ihr ein Licht auf: Sie muss entweder sparen oder mehr verdienen. Der Leser begleitet Rebecca erst bei dem Versuch des ersteren, dann auf ihrem Weg bei letzterem. Erschwerend hinzu kommt für Rebecca, dass sie den attraktiven Luke Brandon erobern will, der sie aber zunächst nur als gute Shoppingberaterin zu sehen scheint...

Meine Meinung:
Was der Umschlag und die Inhaltsbeschreibung versprechen, wird gehalten. Es handelt sich bei "Die Schnäppchenjägerin" um leichte, relativ anspruchslose Frauenliteratur in simpler, unkomplizierter Sprache - das muss aber nichts schlechtes heißen. So konnte ich mich zum Teil sehr gut mit Rebecca identifizieren, ihre Gedanken gut nachvollziehen und musste in vielen Momenten über ihre witzige aber uneffektive Art, mit Problemen umzugehen, lächeln. Die Tatsache, dass ich mich so gut mit Rebecca und ihren Problemen identifizieren konnte, und der Wunsch nach einer in diesem Buch dargebotenen Lösung derselben, brachten mich dazu, "Die Schnäppchenjägerin" innerhalb von drei Tagen ausgelesen zu haben.
Die dargebotene Lösung ist in erster Linie der hollywoodlike-e Weg vom Tellerwäscher zum Millionär, hinzu kommt eine Menge Kitsch und rosa Zuckerwatte. Wirkt die Story zum Ende hin fast ein wenig zu konstruiert, ist das Buch dennoch bis zur letzten Seite lesenswert und amüsant.


(Bericht wurde ebenfalls bei ciao.de veröffentlicht.)