Kirin Beer Testbericht

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Erfahrungsbericht von jedicassio

Ichiban !!!

Pro:

mal was anderes...

Kontra:

... trifft aber nicht immer den europäischen Gaumen, schwer zu beschaffen und dank Import teuer

Empfehlung:

Ja

Hallo liebe Community,

Wieder einmal möchte ich euch ein Beispiel der überlegenden japanischen Braukunst vorstellen *lol*. Na ja, überlegen nicht gerade, aber auch die Japaner wissen, wie man feiert und Bier braut, wie ich selber aus erster Hand erfahren durfte. Bei meinem Aufenthalt dort vor ein paar Jahren waren (unerlaubterweise) ein paar Kirin Büchsen jedenfalls ein ständiger Begleiter auf meinen Touren.


••••• über die Kirin Brauerei •••••

Die Kirin Brewery ist inzwischen Weltweit zu den größten Brauereien der Welt zu zählen und gehört unter die Top 10 im Umsatz. Leider bekommt man als Durchschnittseuropäer ein Bier der Brauerei nur selten zu Gesicht, da man sich hauptsächlich im asiatischen Markt breit gemacht hat. Dennoch werden in den Brauereien von Tokyo und Kyoto jährlich rund 34 Mio. Hektoliter Bier produziert. In diesem Bericht geht es um das Kirin Ichiban, welches sozusagen der Verkaufsschlager von Kirin ist. Es ist das zweitbestverkaufte Bier in Japan. Insgesamt hat Kirin aber ein Sortiment von gut und gerne 20 Sorten. Konkurrent ist Sapporo Brewing, deren Macher damals in Deutschland die Braukunst erlernte. So schmeckt das Zeug dann auch, wie ein Becks, Bitburger oder Löwenbräu, eben deutsch. Ich denke mal, dass man in Japan schon ein landestypisches Bier trinken sollte und nicht ein Gebräu, dass man genau so gut in good old Germany trinken könnte. Deswegen war Ichiban mein Bier.


••••• Kirin Ichiban? •••••

Ichiban hat im Japanischen eine besondere Bedeutung. Zum einen heißt das normale „erste“ oder auch „Nummer 1“ und zum anderen etwas in der Art „“Ich bin der Größte!“. Wenn ein Japaner über etwas Gelungenes recht erfreut ist, ist meist ein lautstarkes „ICHIBAN!“ mit von der Partie ;-)
Also etwas recht positives, was man hier im Namen untergebracht hat. Ebenso wie der Name der Brauerei „Kirin“. Kirin ist ein Teil der japanischen Mythologie und ist laut einer Legende so etwas wie ein kräftiger Drache, der sich mit der Anmut eines Rehs bewegt. Fragt mich aber bitte nicht darüber aus, das ganze ist mir eh etwas suspekt *g*. Jedenfalls soll dieses Wesen der Vater von dem legendären Konfuzius sein, na wenn das so ist... heute ist die Figur Kirin (das Drachenreh) für die Japaner ein Zeichen für Glück, so eine Art vierblättriges Kleeblatt.


••••• die Flasche •••••

Das Ichiban wird wie die meisten anderen japanischen Bieren nur in 0,33 Lieter Flaschen oder 0,5 Liter Dosen verkauft. Die kleinen Flaschen sind so üblich, da das Bier meist in Sixpacks und weniger in Kisten verkauft wird.
Das Etikett der Flasche ist weiß und das Emblem gold, sowie die Schrift gelb. Das Emblem des Biere ist ein Abbild des Kirin, welches ich im letzten Abschnitt beschrieben habe. Des Weiteren gibt es haufenweise japanische Schriftzeichen, die das Herz jedes Kalligraphen höher schlagen lassen wird ;-)
Leider bin ich keiner, so kann ich mir nur denken, dass sich darunter Zutaten und Alkoholgehalt (liegt bei 5,5%) befinden müssen.


••••• der Geruch •••••

Das Ichiban hat einen nur sehr feinen Geruch, der kaum wahrnehmbar ist. Dennoch zeugt dieser für ein Bier eher süßlich Geruch von einem eher süffigen Getränk, so wie ich es aus Europa überhaupt nicht kannte. Wenn ich nicht die Flasche vor Augen hätte, wäre ich mir noch nicht mal sicher gewesen, dass es sich um ein Bier handelte ;-)


••••• der Geschmack •••••

Das Besondere am Ichiban ist, dass es in nur einem Gährungsvorgang hergestellt wird. Damit fehlen in dem Bier etliche Anreicherungen an Hopfen und Stammwürze, die die uns bekannten deutschen Biere den herben Geschmack geben. Durch das Weglassen dieser Gärungsprozesse wird das Bier sehr mild. Wahrlich musste ich beim ersten bier aufpassen, das Bier nicht einfach Ex die Kehle herunterzujagen. Aber es ist nicht so, dass es geschmacklos wäre, es hat andere Vorzüge. So schmeckt es in einer anderen Art und Weise sehr würzig, vermutlich wurde dem üblichen Gerste, Wasser, Hopfen, Malz noch andere Zutaten beigesteuert. Wir waren ja schließlich in Japan und nicht an ein deutsches Reinheitsgebot gebunden. Dennoch schmeckte mir das Aroma und so wurde es zu einem meiner Stammbiere, von denen ich mir auch heute noch ab und zu eines besorge.


••••• Gelegenheit •••••

Ich kann nur sagen, dass das Ichiban aufgrund seiner Milde besonders als Getränk nebenbei beim Essen sehr gut passt. Besonders zu Okonomiyakis passte das Bier immer super. Okonomiyakis ist so eine Art Eierkuchen, in dem die Japaner so ziemlich alles einbacken. Das mampfen sie so als Snack oder schnelle Mahlzeit (Bericht wird folgen ;-).
Zurück in Deutschland ist für mich das Ichiban genau das Richtige für das Ausklingen einer Nacht. Wenn ich mal wieder vollkommen fertig nach einem stressigen Tag mit anschließenden Wirtschaftsbesuch nach Hause komme, ist das Ichiban genau das Richtige. Es ist eben nicht so herb wie ein herkömmliches Pils und ist genau das Richtige vor dem Schlafen gehen.


••••• Wo bekommt man das Ichiban und zu welchen Preis? •••••

Das ist das große Prolem in der Biertrinkernation Deutschland. Wir haben soviel eigenen Gerstensaft, das kaum jemand auf die Idee kommen würde ausgerechnet nach einem asiatischen Bier zu greifen. Dementsprechend gibt es das Kirin leider nicht am Supermarkt um die Ecke zu kaufen. In Ulm gibt es glücklicherweise zwei oder drei Asia-Shops, die das Bier führen. In den Asia-Shops dürftet auch ihr fündig werden, allerdings nicht gerade für lau. Ist ja auch klar, so muss das Bier ja extra aus Japan importiert werden. Die 0,33 Liter Flasche kostet 1,59 Euro und ein Sixpack 6,79 Euro. Eine Alternative zum Asia-Shop ist das Netz der Netze, aber das möchte ich gar nicht erst probieren. Oder schaut einfach bei eurem nächsten Besuch in einem japanischen Restaurant auf die Speisekarte, die meisten werde Kirin führen. Wie gesagt, es ist sehr fein im Geschmack und harmoniert mit so gut wie allen Speisen.


••••• Fazit •••••

Kirin ist nicht umsonst eines der meistverkauften Biere in Japan und ganz Asien. Leider ist es in Deutschland nur sehr schwer zu bekommen. Doch wer Kirin nicht schon einmal probiert hat, den rate ich wirklich dazu die 1,59 Euro einmal zu investieren. Es ist wirklich mal ein ganz anderes geschmackliches Erlebnis als unsere Biere.


Mit freundlichen Grüßen
JediCassio (Ulm, den 4.9.2003 14:40; 1015 Worte)
auch bei ciao.com unter selben Namen veröffentlicht

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