Kirin Beer Testbericht

Ich bin so an einige geschmackliche Entgleisungen gewöhnt und auch daran, dass ich mal gelegentlich gerne verschiedene Biere teste. Bei meiner letzten Reise erwischte ich eine japanische Marke, die mir eigentlich nichts sagt, aber ich später auch erfahren habe, dass diese Marke in Japan wohl ein ganz grosser Renner ist und selbst Harrison Ford dafür mal einen Werbespot drehte.

Erworben habe ich dieses seltsame Gebräu in einer Flasche und eigentlich sieht sie ganz normal aus, wie eine braune Bierflasche halt. Der Blick auf die Zutatenliste lässt aber einen schon was ganz Böses ahnen, das ist nämlich folgendes: Wasser, Gerstenmalz, Mais, Reis und Hopfen... mmmh, bis auf das Mais und Reis ist eigentlich das Ganze noch relativ normal, aber dieses Bier ist schon mal nicht nach dem Deutschen Reinheitsgebot gebraut. Es soll sich hierbei um ein Premium Lager handeln und der Alkoholgehalt liegt bei 5.0% vol. Übrigens: der Aufkleber auf der Rückseite der Falsche gibt Auskunft darüber, was eigentlich Kirin ist, oder sein soll. Ich gebe den Text einfach mal so wieder: \'The Kirin is a mystical creature revered throughout Japan as a symbol of Good Fortune.\' - aha, Glück soll\'s also bringen - ich bin dennoch sehr mistrauisch...

Gut - eingeschenkt und weiter geht\'s.

Nach dem Einschenken ist schon mal auffällig, dass es von der Farbe her einen Ton dunkler ist, als Pilsener zb., aber nicht wirklich dunkel. Eine kleine Schaumkrone hat sich auf der Oberfläche gebildet, die allerdings wirklich von sehr kurzer Dauer ist, denn schon wenige Augenblicke später ist eigentlich kaum noch was davon zu erkennen. Der Geruch ist wirklich gut, wenn nicht ziemlich lecker sogar und läd mich ein nun doch noch einen Schluck von dem Gebräu zu mir zu nehmen.

Mmmmh... Erster Fazit: Trinkbar, aber irgendwie fehlt dem Bier einfach alles, was ich an einem Bier mag. Zunächst einmal sind die Kohlensäurebläschen, die sich im Glas gebildet haben ziemlich trügerisch, denn davon merke ich einfach nichts. Erinnert mich vom ersten Schluck her an den Geschmack von Pils, was man einige Stunden hat stehen lassen. Von Frische merke ich wirklich nichts. Wie man sich vielleicht denken kann, auch das Kribbeln auf der Zunge, was auf einen gut ausbalancierten Kohlensäuregehalt des Bieres hinweist bleibt somit völlig aus. Ich möchte echt niemandem beleidigen, aber je mehr ich davon trinke, desto mehr erinnert mich der Geschmack an Warsteiner, LOL. Sehr, sehr milder Geschmack nämlich, der kaum einen wirklichen herben Biernachgeschmack hinterlässt. Das Bier ist einfach viel zu schal für meinen Geschmack, der an sehr herbe Sachen gewöhnt ist. Es ist definitiv nicht mein Geschmack, aber Japanern scheint es zu schmecken, die nicht wissen, was wirklich gutes Bier ist. Ich habe jedenfalls den Test überlebt und nochmals mache ich das nicht, aber japanischen Tee kann ich immer noch wärmstens empfehlen :)

So, nun für die Statistiker - Erworben habe ich das Bier in einer Kölner Kneipe, da ich nun wirklich die Finger nicht von lassen konnte - die Neugier war einfach stärker, LOL. Gekostet hat es irgendwie um die 3 Euro, wnen ich mich nicht irre, also war hier wirklich das Preis-Leistungsverhältnis wirklich nicht gut :) Ich bin aber um eine Erkenntnis reicher geworden, dass ich das nächste mal doch lieber was richtiges mitbringen sollte, wenn ich schon Bier mitbringe. Nun weiss ich aber endlich auch wie japanisches Bier schmeckt, wenn das nicht etwas ist, dann weiss ich auch nicht :))))





©ewka - 23.10.2002