Knaus Box Star Testbericht

Unabhaengig-urlaub-machen
ab 12,10
Auf yopi.de gelistet seit 06/2004
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Summe aller Bewertungen
  • Fahreigenschaften:  gut
  • Ausstattung:  gut
  • Platzangebot:  großzügig
  • Komfort:  durchschnittlich
  • Funktionalität:  gut
  • Verarbeitung:  sehr gut
  • Wintertauglichkeit:  gut

Erfahrungsbericht von store_troll

Unabhängigkeit über alles

4
  • Fahreigenschaften:  gut
  • Ausstattung:  gut
  • Platzangebot:  großzügig
  • Komfort:  durchschnittlich
  • Funktionalität:  gut
  • Verarbeitung:  sehr gut
  • Wintertauglichkeit:  gut
  • Dauer des Besitzes & der Nutzung:  länger als 1 Jahr

Pro:

gut Raum für zwei

Kontra:

Federungskomfort etwas schwach

Empfehlung:

Ja

Nu endlich... nu is er da !!!
Lange hatte ich gewartet - zuerst auf das Auto - meinen Knaus Box Star -dann auf die Annahme meines Produktvorschlags.
Doch ich möchte gleich "in medias res " gehen oder wie es auf dem Jahrmarkt heißt "hinein in die Mitte, in die Kugelmitte".
Vorüberlegungen
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Nachdem unser CS Amigo bei einem Unfall "unter die Räder" gekommen war und im vergangenen Jahr an einen "Bastler" verkauft wurde, gedachten wir ein neues Womo zu kaufen.
Wieder sollte es eines mit Naßtelle sein - von wegen der "Bequemlichkeit im Alter". Trotzdem sollte es nicht zu groß und möglichst unauffällig sein - und nicht so teuer wie der Amigo.
Also kam nur ein Kastenwagenausbau in Frage. Wir entschieden uns für eine Ausbau auf Fiat Ducato-Basis, weil die anderen Basisfahrzeuge - besonders Mercedes - einfach zu teuer waren.
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Die Qual der Wahl
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Bei Knaus wurden wir fündig: der Box Star, ein Kastenwagenausbau in guter Knausqualität was den Ausbau anbelangt. Gerade die Ausbauqualität, die Erfahrung vieler Jahre Wohnwagen- und Wohnmobilausbau bei Knaus, lies uns diese Wahl treffen. Außerdem hatte lediglich Knaus zu diesem Zeitpunkt - an dem die Entscheidung fiel - eine Grundrißvariante zu bieten, die uns wirklich zusagte - die Variante MQ, was immer diese Abkürzung auch bedeuten mag.
Wir suchten nämlich eine Ausbauvariante, bei der das Bett ständig zur Verfügung steht, ohne dass Umbauten nötig werden. Durch diese Konstellation kann ich auch unterwegs auf längeren Fahrten schnell mal ein "Nickerchen" für ne viertel Stunde wagen, während meine Frau dann in der Regel Bücher und ähnliches studiert.
Beim Motor entschied ich mich für die 2,8 Liter Variante mit 127 PS, obgleich mir der 2,3 Liter Diesel mit 110 PS auch recht brauchbar erschien. Doch war ich der Meinung, dass die Durchzugskraft,. vor allem bei Beladung und am Berg beim 2,8 l doch um einiges besser war.

Was lange währt .... wird's endlich gut ???
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Wie schon anfangs erwähnt war durch ein Missgeschick die Entscheidung für ein neues Womo nötig geworden. Nachdem die Grundentscheidung getroffen war sollte es nun an's Bestellen gehen. Aber welch eine Enttäuschung: eine Lieferung sollte frühestens im Oktober (2003) stattfinden können - also 6 Monate später und noch dazu nach der Sommerurlaubszeit !! Das machte ja nun wenig Sinn. So entschieden wir uns für eine Zwischenlösung (siehe Bericht "gutmütiger Familienlastesel").
Die Bestellung erfolgte dann erst im September, so dass die Lieferung im Mai 2004 stattfinden sollte. Ein langes Warten also - eines das sich gelohnt hat ? Das sollte sich nun in ersten Erfahrungen zeigen.

Auf zur ersten Begegnung....
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... mit dem "FIAT-Anteil"
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Die ersten Fahreindrücke zeigten sehr rasch, dass dieses Auto seine LKW Herkunft nicht verleugnen kann. Zwar zeigt es ein weitgehend gutmütiges Fahrverhalten, wobei es in schnellen Kurven leicht über die Vorderräder hinweg zum Kurvenrand schiebt. Dies lies bei mir zunächst ein leichtes Unsicherheitsgefühl aufkommen. Inzwischen - nach gut 6000 km - habe ich mich daran gewöhnt und gelernt damit umzugehen.
Die Durchzugskraft ist gut dank der 127 PS, wenngleich eine gewisse Schaltfreudigkeit erwartet wird. Unter 2000 u/min ist nicht die volle Power da. Der 5. Gang ist als Spargang ausgelegt, beim Beschleunigen muss man Runterschalten in den 4. Gang, um die Kraft des Turbos zu nutzen..
Bei nicht zu aggressivem Fahrverhalten kann man gut unter 10 Litern Diesel bleiben, ein ordentlicher Wert, wenn man bedenkt, dass das Fahrzeug gut 2,6 to Leergewicht hat. Bei meinem Urlaub in Skandinavien in diesem Sommer konnte ich sogar einen Wert von unter 9 Litern Diesel erzielen, was natürlich mit den "Sonderbedingungen" in Skandinavien zu tun hat (erlaubte Höchstgeschwindigkeiten zwischen 80 und 110 km/h, lange Überlandfahrten mit fast konstanter Geschwindigkeit).
Die Wendigkeit ist begrenzt, da der lange Radstand (Fahrzeuglänge 5,52m) seinen Tribut fordert. Daran musste ich mich erst gewöhnen und eben schon mal rangieren, wo ich mit meinen früheren Womos dies nicht tun musste. Da die Steuer auf LKW Basis abgerechnet wird ist sie relativ niedrig und liegt bei knapp über 300 Euro. Bei der Umweltschutzplakette erhält man die gelbe,sollte man sich für einen Dieselkat entscheiden gibts sogar die grüne Plakette. Die lafenden Kosten halten sich bis jetzt sehr im Rahmen - Inspektionen alle 20 000 km in einer Größenordnung von ca. 250 Euro.

Vor allem duch die eingeschränkte Wendigkeit ist er für Stadteinsätze weniger geeignet, aber für die von uns so heiß geliebten Wochenendausflüge und Kurzurlaube um so besser.
Kritikpunkte:
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Hier ist mir bis jetzt nur eines aufgefallen: die Federung ist nicht besonders gut.
Kurze Bodenwellen werden nur schlecht geschluckt und mehr oder weniger direkt an die Insassen weiter gegeben. Hier macht sich eindeutig der LKW Charakter des Fahrzeugs bemerkbar.
Das einzig Ärgerliche bei den Betriebskosten sind die Kosten für das Wechseln einer Glühbirne. Dies ist so kompliziert (der Ausbau des Grills und des gesamten Scheinwerfers sind erforderlich, sowie eine anschließende Neueinstellung des Lichts), dass sich die Kosten auf 38 Euro belaufen, ganz schön happig wie ich meine.

... mit dem KNAUS Aufbau
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Das Bett: Das hinten fest quer eingebaute Bett hat den Erwartungen voll entsprochen. Es hat einen guten Lattenrost, eine 10 cm dicke Matratze - mit gutem Liegekomfort - echt edel. Die Länge ist mit 190 für uns voll ausreichend, während die Breite von 135 / 110 schon eine gewisse "Nähentoleranz" voraussetzt.
Die Küchenzeile: voll zufriedenstellend - ein gut arbeitender 2-Flammenherd mit einem durchdachten und praxisgerechtem Schutz durch ein Aufstellbrett mit Alublech verkleidet. Unter der gleichen Abdeckung befindet sich links vom Herd ein Spülbecken in ausreichender Grüße. Unter dem Herd ist der leistungsstarke und zuverlässig arbeitende Kompressorkühlschrank mit Gefreirfach eingebaut, der uns sehr überzeugt hat - schon bei der kleinsten Stufe mit voll ausreichender Kühlung.
Die Nasszelle: Sie fällt recht klein aus, stellt sich aber als kompakt und durchdacht heraus. Waschbecken, WC und Duschmöglichkeit sind hier auf engstem Raum untergebracht. Auf dieser Grundfläche darf man nicht zu viel erwarten!
Die Dinette: Stellte sich als klein aber fein, heraus, für zwei (bis 3) Personen geeignet , wenn sie nicht über 1,80 m sind recht komfortabel, bei längeren Beinen sicherlich mit Einschränkung "genießbar".

Kritikpunkte:
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Hier haben wir vor allem eines als unangenehm registriert: der Beifahrersitz ist "unmöglich" eingebaut.. Es handelt sich dabei ja um die leicht veränderten Fiatsitze. Dieser ist jedoch in seiner Verschiebbarkeit nach hinten derart eingeschränkt, dass selbst Menschen mit kurzen Beinen sich fast schon die Knie am Armaturenbrett anstoßen. Da sich auch die Höhe des Sitzes nicht verändern läßt, haben schon mehrere Beifahrer bei längeren Fahrten über einschlafende Beine geklagt. Hier müßte man unbedingt etwas verändern seitens der Fa. Knaus !!

Fazit
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Ein wunderbarer Ausbau für 2 (bis 3) Personen, die nicht allzu große Ansprüche an Raumbedarf stellen. Durch Nutzung eines Vorzeltes läßt sich der Nutzungskomfort sicherlich noch steigern.
Soweit meine ersten Eindrücke von unserem neuen Womo. Sicherlich werde ich diesen Bericht in einiger Zeit ergänzen, wenn weitere Erfahrungen hinzugekommen sind.

PS. Auf Anregung von einigen Lesern hier noch eine Preisangabe: das MQ Modell gibt's ab 32500.- Euro, das U-Modell (ohne permanentes Bett) ab 30300.- Euro.
Ich hoffe ihr hattet viel Spaß beim Lesen !

Trollige Grüße
store troll

PS: Nun sind inzwischen schon fast 3 Jahre vergangen. Mehr als 50 000 km hat er nun auf dem Buckel unser Box Star. Neue Kritikpunkte haben sich nicht herausgestellt.
Was das Trägerfahrzeug "Fiat Ducato" anbelangt, so hat er sich bis jetzt hervorragend bewährt. Es gab keinerlei Krtik an Zuverlässigkeit in Bezug auf Motor und Getriebe oder sonstige Aggregate.
Was den Federungskomfort angeht, so habe ich durch andere Reifen und fein abgestimmten Luftdruck eine leichte Besserung erzielen können.
Im neuen Modell soll dieses Manko von Grund auf geändert worden sein - das Fahrzeug soll nun doch etwas mehr "PKW Karakter" haben - wobei es natürlich ein KleinLKW bleibt.
Sollten sich neue Entwicklungen an unserem Fahrzeug zeigen, so werde ich natürlich darüber berichten.

42 Bewertungen, 4 Kommentare

  • LiFo

    21.03.2009, 11:20 Uhr von LiFo
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr interessanter Bericht! Liebe Grüße, Lifo

  • Michaela2015

    05.02.2009, 12:17 Uhr von Michaela2015
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg michi

  • Striker1981

    26.09.2008, 03:14 Uhr von Striker1981
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH und Liebe Grüße vom STRIKER

  • l.x.klar@gmx.net

    06.07.2008, 04:43 Uhr von [email protected]
    Bewertung: besonders wertvoll

    gruss