Kniegelenke Testbericht

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Erfahrungsbericht von halcion

Die Kniescheibe des Eisvogels

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Ahhhhhhhh, ganz genau damit fing alles an. Mit einem lauten Ahhhhhhhhhhh!

Eines schönen Sonntags, grau und regnerisch, wie fast immer bei uns, stieg ich auf mein Fahrrad. Ich meine eigentlich, ich versuchte es, denn als ich mein rechtes Bein schon darüber geschwungen hatte, spürte ich ein heftiges Ziehen in meiner linken Kniegegend. Es war aber nicht nur ein Ziehen...

Ich stürzte mitsamt dem Fahrrad auf den Bürgersteig und spürte einen unvorstellbaren Schmerz im Knie. Was war geschehen? Obwohl ich noch nie davon gehört hatte, wusste ich es sofort: Meine Kniescheibe war auf unnatürliche Weise herausgesprungen.

Ja, Kniescheiben können tatsächlich rausspringen. Wenn ihr versucht, euch vorzustellen, dass Ihr auf der Straße liegt und euch jemand eine spitze Schere in die Kniegegend sticht und dann anfängt zu drehen, könnte das meinem Schmerz fast gleichkommen.

Wie von Sinnen begann ich zu schreien. Teils aus Panik, teils der Schmerzen. Glücklicherweise stand ein Pärchen vor dem benachbartem Laden. Sie konnten sofort einen Krankenwagen rufen und benachrichtigten auch meine Mutter. Zufälligerweise war auch noch eine Arztpraxis im Nebengebäude, so war auch sofort ein Arzt anwesend und versorgte mich mit den dringend benötigten Schmerzmittel.

Dann kamen auch schon die Sanitäter. Sie wollten mich zuerst einfach nur hochheben und in den Wagen verfrachten, doch trotz der Schmerzen konnte man heftige Proteste meinerseits hören. Als Reaktion bekam ich ein dahingemurmeltes „Stell dich nicht so an“.
Kurzerhand beschlossen die - nicht sehr verständnisvollen - Rettungsmänner mich auf eine Bahre zu hieven und packten mich an den Armen und an den Kniegelenken.

So weit, so gut. Mit ‚Taaaaaatüüüüüütaaaataaaaaa’ ging es ab ins Krankenhaus, wo dort auch unter Narkose die Kniescheibe wieder eingerenkt wurde. Von dem allen bekam ich leider nicht allzu viel mit, hatten mich die ersten Schmerzmittel doch sch
on ziemlich betäubt. Das alles geschah 2 Tage, vor dem Anschlag auf das WTC, daher weiß ich das Datum noch so gut: 09.09.01

Wie ging es dann aber weiter?
Ich musste einige Wochen lang eine Schiene tragen, ging auf sogenannten Unterarmgehstützen und konnte fast ein halbes Jahr keinen Sport machen. Nach Ablauf, der ersten paar Wochen, begann ich - noch recht zaghaft - mit Krankengymnastik. Erst im Februar des nächsten Jahres, also in 2002, war ich wieder richtig fit.

Endlich wieder Sport, endlich wieder normales Leben. Doch dann, einen Tag nach meinem Geburtstag passierte es erneut...

Nach dem ersten Mal besuchten wir einen recht bekannten Orthopäden. Er erzählte uns jede Menge, nur leider nicht das, was wir zu hören hofften.

Was bekamen wir zu hören?
Wir bekamen zu hören, dass eine Operation noch nicht möglich sei, da sonst der Knorpel verhärten würde, dass meine Kniescheibe immer wieder rausspringen würde, dass ich früher oder später einen Knorpelschaden hätte und so vielleicht schon mit 40 Jahren Gelenkverschleiß. Das alles klang nicht besonders zuversichtlich, doch man musste sich damit abfinden...

Da die ganze Sache, beim 2ten Mal in der Schule geschah, musste alles über das Krankenhaus ablaufen, so sollte alles ganz anders kommen...

Als ich da dann so in der Schule lag, und zum Entsetzen meiner ganzen Klasse schrie, heulte und fluchte ich zugleich. Nun kamen wieder die Sanitäter, und der eine kannte mich sogar noch vom letzten Mal. Deshalb nutzte er dann die kurze Zeit, bis die Bahre geholt war, um einige, wirklich sehr lustige Witze über mich zu machen. Immer noch am Lachen hievten sie mich abermals auf eine Trage, allerdings machten sie dies so ungeschickt (Sie packten meine Arme und meine Füße!!!), dass meine Kniescheibe wieder reinsprang. Das war noch unangenehmer als das Herausspringen, außerdem trug ich auch noch einen leichten Knorpelschaden davon.

Wie schon gesagt lief anschließend
alles über das Krankenhaus ab, und dort erzählte man mir das genaue Gegenteil von dem, das ich beim Orthopäden erfahren hatte. So könne ich z.B. auch operiert werden, es sei lediglich eine kleine Operation. Dazu kam es dann auch.

Die Operation:
Die Operation bestand darin, dass mein linkes Knie an beiden Seiten aufgeschnitten wurde. So wurden die Sehen, die die Kniescheibe halten freigelegt. Auf diese Weise konnten die Ärzte die beiden Sehnen auftrennen, die linke etwas verlängern und die rechte etwas enger zusammennähen. Das bewirkt, dass die Kniescheibe etwas mehr auf der rechten Seite läuft und so nicht mehr nach außen wegspringt.
Alles in allem eine kleine Operation, anschließend 5 Tage im Krankenhaus. Dann musste ich wieder einige Wochen die Metallschiene tragen und auch wieder Krankengymnastik machen – und jetzt ist alles wieder in Ordnung.

Man sollte seine Orthopäden mit Bedacht wählen.
Es kann nämlich jedem passieren, das mit der Kniescheibe. Aber wie merkt man, ob eine Kniescheibe locker sitzt? Macht doch einfach mal den Test: Ihr müsst das Bein einfach gerade und entspannt hinlegen und mal an der Kniescheibe wackeln. Wenn ihr das Gefühl habt, dass Ihr sie ohne starke Kraftaufwendung herausdrücken könntet, ist sie zu locker. Allerdings sind den Ärzten, wenn die Kniescheibe nicht min. einmal rausgesprungen ist, die Hände gebunden.
Ich würde diese ganze Prozedur nicht mal meinem ärgsten Feind wünschen!

Ich weiß nicht genau, ob ich die richtige Kategorie gewählt habe. Wenn nicht, dann schreibt doch bitte einen kurzen Kommentar. Wenn Ihr ähnliche Erlebnisse hattet, würde ich mich ebenfalls sehr über einen Kommentar freuen.

©halcion
07.11.02

Nachwort: Worauf soll sich der Preis denn bitteschön beziehen? Auf die OP, oder auf den Preis einer Kniescheibe?!

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