Knusperone Müsli-Riegel Testbericht

No-product-image
ab 15,53
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
Summe aller Bewertungen
  • Geschmack:  sehr gut

Erfahrungsbericht von Miss_Mauve

Cranberries hören? Jedenfalls nicht essen!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Auch wenn ich als Kind mal sehr stolz auf meine Birkenstocks war, zu der Müsli-Fraktion hab ich nie gehört. Und den Müsli-RIEGEL-Trend Anfang der Neunziger hab ich auch nicht gelebt. Auf den Geschmack kam ich vor 3 Wochen. Als mir meine Waage sagte „Nee, Meike, so nicht. Wenn du schon den ganzen Tag vor dem Rechner hängst und an deiner Examensarbeit schreibst, dann lass die Schokolade mal Schokolade sein.“ Das saß. Aus einem dieser schlauen Futter-Dich-Schlank-Bücher hab ich dann die Info, dass Müsliriegel der Sorte Cranberry überaus unbedenklich seien, was das Fettverhältnis angeht.

Gelesen, gekauft. Und zwar die preisgünstige Variante von Aldi. Die m.E. von Corny umverpackt sind (oder wie erklär ich mir, dass Corny und Knusperone die absolut identischen Sorten/Nährstoffangaben/Verpackungsfarben haben?). 8 Riegel à 25 g für gut einen Euro. Das ist fair.

Kommen wir zur Verpackung. Da will ich mich gar nicht lange aufhalten. Das ist nämlich ein wenig erwähnenswerter Pappkarton. Die Machart, wie alle Müsliriegel verpackt sind. Oben mit der vorperforierten Reißlasche. Obwohl sich mir hier bei den Knusperone-Riegeln der Sinn nicht erschließt. Normalerweise verbirgt sich unter so Reißlaschen ja eine Stanzung, mit der man den Karton widerverschließen kann. So was ist hier nicht vorhanden. Was letztlich auch egal ist, da die Riegel alle einzeln noch mal verpackt sind (den Karton mag man denn auch im Aldi lassen). Einzeln verpackt in Plastik. Die Riegel selbst lassen sich ganz leicht aus der Hülle pellen. Das sei hier lobend erwähnt.

Das Design sei noch genannt, da kein Bild. Sowohl die einzelnen Riegel als auch der Pappkarton haben den gleichen Aufdruck. Nämlich einen lecker aussehenden Müsliriegel, umrundet von Beeren (ich kombiniere: Cranberries) und Weizenhalmen. Farblich ist die gesamte Verpackung in brombeerfarben gehalten. Oder besser: cranberryfarben.

So, aber nun zum Riegel. Natürlich sieht er in natura, wie er da so nackt vor mir liegt, völlig anders, als auf der Packung aus. Ich halte da was sehr klebrig Zusammengepresstes in der Hand. Mit roten Bröckchen. Das sind die Cranberries. Die ähneln stark platt gedrückten Hagebutten.

Mal dran schnuppern. Hm, relativ neutral. Mal reinbeißen. Lecker. Süß, aber nicht zu süß. Also eher so honigsüß, statt künstlichsüß. Die Körner sind bissig, aber nicht hart. Da ist nix zu spüren von „Wir hätten die Cerealien auch staubtrocken machen können“.

Aber man soll den Tag ja nicht vor dem Abend loben. Biss 2 enthielt dann diesen roten Cranberry-Brocken. Pfui, was ist denn das? Das fühlt sich schleimig-zäh an im Mund. Und schmecken tut´s nach...ich weiß nicht, da gibt´s keinen Vergleich. Da verkriechen sich meine Geschmacksknospen in die allerletzte Ecke. Das ist süß und sauer gleichzeitig. Aber eben nicht so angenehm, wie beim Chinamann die Süß-Sauer-Sauce. Das ist nämlich doch noch viel mehr zäh, als schleimig. Der Hersteller definiert den Geschmack als „fruchtig-herb“. Schön formuliert.

Während ich da kaue und sich mir alles zusammen zieht, überlege ich: Was zum Teufel sind eigentlich Cranberrys? Ich denk da nur an einen raspelkurzen Blondschopf mit weinerlicher Zombie rufender Singsang-Stimme, wovon ich nie so der Fan war. Aber just in dem Moment würde ich lieber Cranberries hören, als essen (Sachen gibt´s...). Also flugs den Langenscheidt Englisch hervorgekramt und – aha, eine cranberry ist eine Preisel- oder Kranbeere. Man lernt nie aus. Aber das macht die Sache nicht besser.

Den Riegel esse ich auf. Ich schmeiß ja nix weg. Was mir natürlich die Frage aufdrängt – wohin mit dem Rest? 8 Riegel sind ´ne Menge. In diesem Fall. Also positiv hervorzuheben ist, dass die Riegel ein geschlagenes Jahr haltbar sind. Aber eigentlich will ich die nicht mal im Notreservenschrank liegen haben. Da bleibt nur: Warten bis St. Martin und die Kinder anklingeln...

Nein, da erhalte ich mir meine Traumfigur lieber anders. A propos Figur, hier noch die wichtigsten Angaben für die Inhaltsstoffe- und Nährwertfetischisten *g*:

100g, also 4 Riegel, also die halbe Packung enthalten 351 kcal, 5,1g Eiweiß, 69,3g Kohlenhydrate und 5,9g Fett. Hauptbestandteile sind (ich nenne nur die ersten Fünf, bei näherem Interesse bitte fragen): Hafervollkornflocken, Invertzuckersirup (ha, nix Honig! Aber es hört sich gefährlich an), Reis-Extrudat (hört sich mindestens ebenso gefährlich an), Glucosesirup und Cranberries „ganz und halbiert“ (geachtelt hätte gereicht).


DAS URTEIL

...fällt vernichtend aus. Na ja, bleiben wir mal bei den Tatsachen. Über den Preis (gut ein Euro) kann man nicht meckern. Das wären knapp 13 Cent pro Riegel. Also ein gutes Preis-Verhältnis. Aber was macht die Leistung?

Das Leistungsverhältnis hinkt stark. Positiv ist der Bereich ohne Cranberries. Da schmeckt der Riegel nämlich lecker honigsüß, obwohl kein Honig enthalten ist. Die Konsistenz ist im Mund angenehm (eben nicht staubtrocken).

Negativ ist, neben der Klebrigkeit, der Bereich mit Cranberries. Ich esse selten bis nie Preiselbeeren. Aber wenn die so schmecken, wie in diesem Riegel, möchte ich daran auch nichts ändern. Die Cranberries sollen fruchtig-herb schmecken, sind aber „in echt“ an Zähigkeit und ungenießbarer Süß-Sauerkeit nicht zu übertreffen.

Zum Thema Suchtfaktor: Nein. Ganz bestimmt nicht vorhanden. DEN Süchtigen will ich sehen.

DEN mag es auch geben, den echten Cranberry-Preiselber-Kranbeer-Fan. Für DEN möchte ich auch eine Empfehlung aussprechen.

Aber mich überzeugt da weder der Preis, noch die (gefakte) Honigsüße, wenn ich dafür auf Kranbeeren herumkauen muss. Daher: nicht empfehlenswert.



Lieben Dank fürs Lesen und Kommentieren – vielleicht outet sich ja ein wahrer Fan :-)

21 Bewertungen