Kölner Rhein-Seilbahn Testbericht

Ihr Lieben,

wenn Ihr einmal Köln auf die etwas andere Art genießen wollt, dann kann ich Euch ab sofort die Kölner Rhein-Seilbahn empfehlen. Genau diese haben mein Schatz und ich nämlich gestern auch gewählt, um über den Rhein zu gelangen. Ich hatte ja noch einen Geburtstagsgutschein über einen Thermenbesuch einzulösen und da ich mich für die Claudius-Therme entschieden hatte, die in Köln Deutz liegt (also rechtrheinisch), haben wir uns dieses Fortbewegungsmittel ausgesucht, da die Gondeln direkt vorm Eingang dieser Therme landen.

Die Seilbahn, die direkt über dem Rhein zwischen Zoo/Flora und dem Rheinpark hin und her pendelt, ist schon seit 1957 in Betrieb. Damals wurde sie anlässlich der Bundesgartenschau eingeweiht und hat bis heute mehr als 12 Millionen Fahrgäste befördert. Es gibt insgesamt 46 Gondeln, in die jeweils bis zu 4 Personen passen. Ich bin jedoch mit meinem Freund alleine in eine Gondel gegangen und kann dies nur weiter empfehlen, denn es ist alleine schon ein schönes Erlebnis seinen Liebsten über dem Rhein schwebend zu küssen, währenddessen die Sonne den Dom im Hintergrund anstrahlt und so wunderbare Lichtreflexionen auf das Wasser unter Euch zaubert.

Die Seilbahn hat eine Länge von fast 2 Kilometern. Dies macht eine ungefähre Fahrzeit von 10 Minuten aus, die sich durchaus lohnen, denn von hier oben hat man einen tollen Ausblick auf Köln. Allein die Skyline mit dem Dom im Hintergund ist schon jede Fahrt wert. Wir sind am frühen Abend gefahren und wie eben schon mal erwähnt glitzerte zu dieser Zeit die Sonne auf den Rhein, so dass es ein wirklich zauberhaftes Erlebnis wurde. Oder könnt Ihr Euch etwas Schöneres vorstellen als in der Luft zu schweben, rechts den Kölner Dom zu sehen, unter Euch den Rhein zu haben und vor Euch seinem Schatzi in die Augen zu sehen?!?

Die Fahrt ist allerdings etwas wackelig und schunkelnd, denn die Gondeln mit ihrer doch recht kleinen Größe sind dem Wind schnell ausgesetzt, so dass diese Fahrt also wirklich nicht für ängstliche Menschen gedacht ist. Auch mir war in manchen Situationen etwas mulmig zumute, denn wenn die Gondel einen Seilbahn-Träger passierte - und davon gibt es insgesamt 3 Stück - ruckelte sie richtig stark und hatte quasi „Wellengang“ in der Luft. Aber auch Menschen mit Höhenangst sollten nicht in diese Gondeln steigen, da man sich doch auf 60 Meter Höhe ganz schön hoch über Köln fortbewegt.

Allein letztes Jahr hat die Rhein-Seilbahn mehr als 232.000 Menschen befördert. Dabei rühmt sie sich damit das sicherste Verkehrsmittel in Köln zu sein, denn seit ihrer Eröffnung 1957 hat es bisher noch keinen einzigen Unfall gegeben. Die Seilbahn selbst ist von November bis März geschlossen und wird vor jeder neuen Inbetriebnahmen auch genauestens vom TÜV jedes Jahr untersucht. Man braucht also keine Angst zu haben, dass die Gondeln sowie die Seilstränge morsch oder brüchig sein könnten.

Mit den Gondeln erreicht man also relativ schnell und sicher das jeweilige andere Ufer. Und auch dort gibt es einiges zu entdecken. Linksrheinisch kann man sofort in den Zoo oder den Botanischen Garten marschieren, währenddessen man rechtsrheinisch durch den Rheinpark bis hin zu den Rheinterrassen und dem Tanzbrunnen spazieren kann. Dies kann ich ganz besonders empfehlen, denn auf dem Gelände der ehemaligen Bundesgartenschau lässt es sich unheimlich gut entspannen. Viele grüne Oasen laden zum Verweilen ein und erst von oben aus der Luft haben wir z.B. entdeckt, dass sich dort sogar ein kleiner Badestrand befindet.

Früher hatte diese Seilbahn jedoch noch eine größere Bedeutung, denn auf einem anderen Wege konnte man nicht vom Zoo zum Rheingarten gelangen. Die Zoobrücke selbst wurde nämlich erst 1966 errichtet, so dass die Gondeln die einzigste Möglichkeit waren über den Rhein zu gelangen. Von der Rheinbahn selbst gibt es auch noch ganz interessante Fotos von früher. Diese kann man sich auf der Homepage „www.koelner-seilbahn.de“ anschauen. Dort kann man aber auch Fotos von Konrad Adenauer oder Theodor Heuss erblicken, die anlässlich der Eröffnung der Seilbahn zu den ersten Mitfahrern gehörten. Desweiteren findet Ihr dort auch noch viele weitere Informationen rund um dieses „Schwebe-Ereignis“.

Wenn Ihr jetzt auf den Geschmack gekommen seid, so könnt Ihr die Seilbahn eigentlich gar nicht verfehlen. Wenn Ihr linksrheinisch unterwegs seid, so fahrt einfach mit der U 15 oder 16 und steigt an der Station „Zoo/Flora“ aus. Von dort aus seht Ihr schon fast den Eingangsbereich zu den Gondeln. Rechtsrheinisch müsst Ihr mit der Buslinie 150, 250 oder 260 fahren und am „Thermalbad“ aussteigen. Auch hier ist der Weg zur Seilbahn ausgeschildert. Solltet Ihr mit dem Auto kommen, so findet Ihr auf beiden Seiten nahe oder unter der Zoobrücke genügend Parkplätze.

Der Preis für eine Fahrt liegt bei 3,50 € für einen Erwachsenen bzw. 2,00 € für ein Kind (4-12 Jahre). Günstiger ist es da doch gleich die Hin- und Rückfahrt mitzukaufen, da hier der Preis 5,50 € bzw. 3,00 € beträgt. Ihr müßt allerdings beachten, dass die Seilbahn nur von 10 – 18 Uhr geöffnet hat und solltet Eure Rückreise daher dementsprechend einplanen.
Trotzdem finde ich den Preis für eine einzelne Fahrt einfach zu hoch. Gruppen ab 4 Personen bzw. Gruppen ab 17 Personen oder Schulklassen erhalten allerdings günstigere Tarife. Es gibt außerdem noch eine Variante mit der Seilbahn gleich noch den Zoo und das Aquarium zu besuchen. Hier kostet das Ticket 13,00 € sowie für Kinder 5,80 €. Dies gefällt mir persönlich sehr gut, denn so kann man einen wirklich schönen Tag verleben und hat bei dieser Variante auch noch Geld gespart.

Von November bis März hat die Seilbahn geschlossen. Aber gerade im November werden nochmals Sondertermine angeboten, bei denen man u.a. an einer Nachtfahrt teilnehmen kann. Da diese Termine allerdings immer an unterschiedlichen Tagen sind, sollte man während dieser Zeit mal auf der Homepage vorbei schauen und sich dort über die entsprechenden Termine informieren.
Ihr könnt Euch aber auch unter der Adresse Kölner Seilbahn GmbH, Riehler Str. 180, 50735 Köln Informationen einholen oder Eure Fragen persönlich unter der Nr. 0221/547-4180 stellen.

Ich jedenfalls habe mir für dieses Jahr noch einmal vorgenommen solch eine Nachtfahrt mitzumachen. Und wer weiß, vielleicht sitzt Ihr ja in der Gondel direkt gegenüber und beobachtet mich beim Küssen unter freiem Sternenhimmel.

In diesem Sinne, der Himmel gehört uns.

Viele schwebende Grüße,

Euer Sedi*


P.S.: Solltet Ihr Euch noch für den weiteren Verlauf des Tages interessieren, so empfehle ich Euch gleich mal bei Schatzi vorbei zu schauen und an unserem „Thermen-Erlebnis“ teilzunehmen.